[0001] Die Erfindung betrifft einen Abfallsonderbehälter, insbesondere zur Aufnahme von
brennbaren Flüssigkeiten, welcher aus einem Außenbehälter und aus einem herausnehmbar
unter Bildung eines Zwischenraums in diesen eingesetzten Innenbehälter besteht.
[0002] Abfallsonderbehälter zur Aufnahme brennbarer Flüssigkeiten müssen gemäß der technischen
Regeln für brennbare Flüssigkeiten (TRbF 143) bestimmten Anforderungen genügen. Die
Erfindung betrifft insbesondere einen Abfallsonderbehälter, der den Anforderungen
an ein "ortsbewegliches Gefäß" gemäß der Regel TRbF 143, welche Großpackmittel mit
einem Rauminhalt bis 450 Litern zur Beförderung und Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten
der Gefahrenklasse AI, AII und B, sowie der Gefahrenklasse AIII für Stoffe, die auf
ihrem Flammpunkt oder darüber erwärmt werden, betrifft.
[0003] Bislang wurden zur Lagerung und zum Transport der zuvor genannten Stoffe zumeist
einfache Fässer verwendet, wobei bei Beschädigung oder Korrosion die Flüssigkeit ins
Erdreich fließen konnte, ohne daß dies vom Bedienungspersonal bemerkt wurde. Die bisher
als ortsbewegliche Gefäße verwandten Fässer sind auch umständlich zu transportieren,
da immer ein spezielles Ladegeschirr erforderlich war, um beispielsweise mit einem
Gapelstapler ein Faß sicher aufnehmen und absetzen zu können.
[0004] Aus den deutschen Patentschriften DE-PS 34 32 830 und DE-PS 34 48 140 sind jeweils
quaderförmige stapelbare Behälter bekannt, die zwar leichter zu transportieren sind
als Fässer, jedoch immer noch den Nachteil aufweisen, daß bei entsprechender Beschädigung
oder Korrosion des Behältermantels die Flüssigkeit unmittelbar in das unter dem Behälter
befindliche Erdreich ausläuft. Zur Vermeidung dieses unkontrollierten Auslaufens sind
bereits doppelwandige Behälter bekannt, die zum Lagern und Transportieren der zuvor
genannten Stoffe dienen. Bei diesen ist in einem mit einem Deckel verschließbaren
truhenartigen Behälter ein kleinerer Innenbehälter als herausnehmbarer Einsatz angeordnet.
Dieser vorbekannte Behälter ist nur sehr umständlich zu entleeren, da die Befüllungs-
und Entleerungsöffnung des Innenbehälters im Inneren des truhenförmigen Außenbehälters
liegt. Zum Entleeren muß daher der im befüllten Zustand schwere Innenbehälter aus
dem Außenbehälter - zumeist von Hand - herausgehoben werden, um dann ebenfalls von
Hand zur Entleerung gekippt zu werden. Bei der vorbekannten Konstruktion hat es sich
weiterhin als nachteilig erwiesen, daß zwischen dem Deckel des Außenbehälters und
der Abdeckplatte des Innenbehälters einerseits und den Seitenwänden des Außen- und
Innenbehälters zu große Zwischenräume gebildet werden. In diesen können sich beispielsweise
Gase sammeln, die schwerer als Luft sind und die beim Öffnen des Außenbehälters zu
einer Gefährdung des Bedienungspersonals führen. Es besteht weiterhin der Nachteil,
daß eventuell beim Einfüllen in den Innenbehälter verschüttete Flüssigkeit in den
Zwischenraum abfließt, wobei diese bei eingesetztem Innenbehälter nicht bemerkt werden
kann. Der Innenbehälter dieses vorbekannten doppelwandigen Behälters ist einteilig
ausgeführt und in einer Rahmenkonstruktion, die in den Außenbehälter einsetzbar ist,
gehalten. Der vorbekannte Innenbehälter ist auf Grund seines einteiligen Aufbaus nicht
ohne weiteres zu verzinken, so daß er zum Schutz gegen aggressives Transportgut nur
entsprechende Lackschichten aufweist. Ein derartig lackierter Behälter ist aber nicht
so widerstandsfähig gegen aggressives Transportgut wie ein feuerverzinkter Behälter.
[0005] Es stellt sich nun die Aufgabe, diesen vorbekannten doppelwandigen Behälter derart
weiterzubilden, daß er insgesamt insbesondere beim Entleeren leichter zu handhaben
ist und daß der Behälterzwischenraum vor dem Eindringen unbeabsichtigt verschütteter
Flüssigkeit geschützt ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die technische Lehre gemäß der Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Demnach bildet die Deckplatte des Innenbehälters gleichzeitig die dichtend
aufsetzbare Deckplatte des Außenbehälters. Somit kann zum Entleeren des Innenbehälters
nach Öffnen eines in üblicher Weise auf der Deckplatte des Innenbehälters angeordneten
Deckels der gesamte Abfallsonderbehälter beispielsweise mittels eines Gabelstaplers
gehoben und zum Entleeren gekippt werden, ohne daß vorher der Innenbehälter aus dem
Außenbehälter herausgenommen werden muß. Weiterhin wird verhindert, daß eventuell
neben die Einfüllöffnung fließendes Einfüllgut unbeabsichtigt in den Behälterzwischenraum
abfließt.
[0007] In vorteilhafter Weise ist unterhalb eines über den Innenbehälter überstehenden Randes
der Deckplatte eine ringförmige Dichtung angeordnet, in die sich in montiertem Zustand
der nach oben offene Rand des Außenbehälters eindrückt. Hierdurch wird eine gute Abdichtung
zwischen Innen- und Außenbehälter erreicht.
[0008] Der sich in die Dichtung eindrückende Rand kann durch ein durch den oberen Rand des
Außenbehälters umlaufendes Flacheisen gebildet sein.
[0009] Der Innenbehälter wird an dem Außenbehälter über auf Umfang verteilte Haken, in welche
jeweils am Außenbehälter festlegbare Halteösen eingreifen, festlegbar sein. Diese
Halteösen können in ihrer Länge verstellbar sein, so daß der Dichtungssitz des Flacheisens
in der vorzugsweise aus Kautschuk bestehenden Dichtung nachgestellt werden kann.
[0010] Nahe dem oberen Rand des Außenbehälters kann außen ein Verstärkungsprofil umlaufen,
an dem die Halteösen vorteilhafterweise festgelegt werden können.
[0011] Das umlaufende Verstärkungsprofil kann in den Decken mit Winkelstücken verschweißt
sein, die Haltestücke für Fußstücke der stapelbaren Behälter bilden.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Peilstab durch eine entsprechende Bohrung
in der Deckplatte in den zwischen Innen- und Außenbehälter gebildeten Zwischenraum
eingesteckt wird. Einerseits kann durch diesen Einsteckstab durch das Bedienungspersonal
leichter nachgeprüft werden, ob sich im Zwischenraum - beispielsweise infolge eines
Lecks des Innenbehälters - Flüssigkeit angesammelt hat, so daß der Innenbehälter gegen
einen Ersatzinnenbehälter ausgetauscht werden muß. Andererseits können durch die Bohrung
in der Deckplatte, in welcher der Peilstab eingesetzt ist, im Zwischenraum befindliche
Gase gezielt abgezogen werden, ohne daß das Bedienungspersonal gefährdet würde.
[0013] Der Innenbehälter kann auf Füßen stehen, so daß zwischen der Unterseite des Innenbehälters
und dem Boden des Außenbehälters ebenfalls ein Zwischenraum gebildet wird.
[0014] Schließlich kann die mit den Seitenwänden verschweißte Bodenplatte des Außenbehälters
mit einem U-förmigen Profil versehen sein, in dem Ausnehmungen zur Aufnahme von Gabelstaplerzinken
vorgesehen sein können.
[0015] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus einem
anhand der beigefügten Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Vorderansicht des erfindungsgemäßen Abfallsonderbehälters;
- Fig. 2:
- eine schematische Vorderansicht des herausgehobenen Innenteils des erfindungsgemäßen
Abfallsonderbehälters und
- Fig. 3:
- eine Schnittdarstellung eines Details des erfindungsgemäßen Abfallsonderbehälters
gemäß Figur 1.
[0016] Der Abfallsonderbehälter 10 besteht im wesentlichen aus einem Außenbehälter 12 und
einem in diesen einsetzbaren und mit diesem verriegelbaren Innenbehälter 14. In Figur
1 ist der Außenbehälter 12 in durchgezogenen Linien gezeichnet, während der in diesen
eingesetzte Innenbehälter 14 gestrichelt dargestellt ist. Zwischen dem Außenbehälter
12 und dem Innenbehälter 14 ist ein Zwischenraum 13 ausgebildet. Auch zwischen der
Innenseite des Innenbehälters 14 und dem Boden des Außenbehälters 12 ist durch entsprechende
Füße 34 des Innenbehälters ein Zwischenraum gebildet.
[0017] Der Außenbehälter 12 ist als quaderförmiger stapelförmiger Behälter ausgeführt und
entspricht im wesentlichen dem aus der DE-PS 34 32 830 bzw. aus der DE-PS 34 48 140
bekannten Aufbau. Er weist demnach eine mit den bombierten Seitenwänden verschweißte
Bodenplatte auf, die mit einem U-förmigen Profil 36 versehen ist, welches Ausnehmungen
38 zur Aufnahme von Gabelstaplerzinken aufweist. Unterhalb des umlaufenden U-förmigen
Profils 36 sind Fußstücke 30 angeordnet. Nahe dem oberen Rand des Außenbehälters 12
läuft außen ein Verstärkungsprofil 26 um, welches an den Ecken mit überstehenden Winkelstücken
28 verschweißt ist, die gleichzeitig Haltestücke für die zuvor beschriebenen Fußstücke
30 der stapelbaren Außenbehälter bilden.
[0018] Der Außenbehälter 12 gemäß der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von dem
aus der DE-PS 34 32 830 und der DE-PS 34 48 140 bekannten stapelbaren quaderförmigen
Behälter insbesondere dadurch, daß die abnehmbare Deckplatte 16 gleichzeitig die fest
mit dem Innenbehälter 14 verbundene Deckplatte bildet. Beim Abnehmen der Deckplatte
16 von dem Außenbehälter wird somit gleichzeitig der Innenbehälter 14 herausgenommen.
[0019] Der Aufbau des Innenbehälters 14 ist insbesondere der Figur 2 zu entnehmen. Hier
wird deutlich, daß die Deckplatte 16 über die Seitenwände des Innenbehälters 14 flanschförmig
vorsteht. Zentrisch auf der Deckplatte ist ein Deckel 17 angeordnet, der über ein
nicht dargestelltes Scharnier aufgeschwenkt werden kann, um eine Einfüll- bzw. Entleerungsöffnung
des Abfallsonderbehälters 10 freizugeben. Der schwenkbare Deckel 17 kann durch auf
schwenkbar angelenkten Gewindebolzen 19 aufgeschraubte Flügelschrauben 21 gesichert
werden. In einer in dem überstehenden Randbereich der Abdeckplatte 16 angeordneten
Öffnung ist ein Peilstab 32, der im wesentlichen parallel zu einer Wandung des Innenbehälters
14 verläuft, eingesteckt.
[0020] Insbesondere in Figur 3 ist die Abdichtung zwischen Innen- und Außenbehälter 14 bzw.
12 im montierten Zustand des Abfallsonderbehälters 10 dargestellt. Die Deckplatte
16 ist mit den Wandungen des Innenbehälters 14 verschweißt. Die Deckplatte 16 bildet
eine zweifach abgekantete Randzone, in welcher eine unterhalb des Deckelrandes umlaufende
Dichtung 18, welche vorzugsweise aus Kautschuk besteht, eingefaßt ist. Im montierten
Zustand drückt sich in die Dichtung 18 ein am oberen Rand des Außenbehälters 12 umlaufend
angeschweißes Flacheisen 20. Der Innenbehälter weist auf Umfang verteilt Haken 22
auf, in welche jeweils am Außenbehälter 12 festlegbare Halteösen 24 eingreifen. Wie
in Figur 3 dargestellt, können die Halteösen 24 nach Eingriff in die Haken 22 mittels
eines um einen Schwenkpunkt 25 schwenkbaren Handgriffs 27 in eine Verrastungsstellung
überführt werden. Der Anlenkpunkt 25 ist an einer Lasche 23 ausgebildet, welche an
dem Verstärkungsprofil 26 angeformt ist. Wie der Figur 3 zu entnehmen ist, wird das
Verstärkungsprofil 26 durch ein umlaufendes an die Außenwandung des Außenbehälters
12 angeschweißtes und zum Boden hin offenes L-Profil gebildet. Ein derart ausgebildeter
Abfallsonderbehälter 10 kann unter Verwendung bereits bekannter und vorhandener Baugruppen
in einfacher Weise hergestellt werden. Besonders vorteilhaft ist es, daß ein beispielsweise
infolge von Korrosion leckender Innenbehälter problemlos ausgetauscht werden kann.
Der Behälterzwischenraum zwischen Innenbehälter 14 und Außenbehälter 12 kann jederzeit
durch den Peilstab 32 auf eventuell ausgelaufene Flüssigkeit kontrolliert werden.
Über die Peilstaböffnung kann dieser Zwischenraum in vorteilhafter Weise vor der Herausnahme
des Innenbehälters entlüftet werden, so daß eine Gefährdung des Bedienungspersonals
dadurch verhindert wird.
1. Abfallsonderbehälter, insbesondere zur Aufnahme von brennbaren Flüssigkeiten, bestehend
aus einem Außenbehälter (12) und aus einem herausnehmbar unter Bildung eines Zwischenraums
(13) in diesem eingesetzten Innenbehälter (14),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Deckplatte (16) des Innenbehälters (14) gleichzeitig die dichtend aufsetzbare
Deckplatte des Außenbehälters (12) bildet.
2. Abfallsonderbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb eines über den Innenbehälter (14) überstehenden Randes der Deckplatte
(16) eine ringförmige Dichtung (18) angeordnet ist, in die sich im montierten Zustand
der nach oben offene Rand des Außenbehälters (12) eindrückt.
3. Abfallsonderbehälter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sich in die Dichtung (18) eindrückende Rand durch ein um den oberen Rand des
Außenbehälters (12) umlaufendes Flacheisen (20) gebildet ist.
4. Abfallsonderbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenbehälter (18) über auf Umfang verteilte Haken (22), in welche jeweils
am Außenbehälter (12) festlegbare Halteösen (24) eingreifen, in dem Außenbehälter
(12) festlegbar ist.
5. Abfallsonderbehälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halteösen (24) in ihrer Länge verstellbar sind.
6. Abfallsonderbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß nahe dem oberen Rand des Außenbehälters (12) außen ein Verstärkungsprofil (26)
umläuft, an dem die Halteösen (24) festgelegt werden können.
7. Abfallsonderbehälter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verstärkungsprofil an den jeweiligen Ecken mit Winkelstücken (28) verschweißt
ist, die Haltestücke für Fußstücke (30) der staffelbaren Behälter (10) bilden.
8. Abfallsonderbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Peilstab (32) durch eine entsprechende Bohrung der Deckplatte (16) in den
Zwischenraum (13) einsteckbar ist.
9. Abfallsonderbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenbehälter auf Füßen (34) steht, so daß zwischen Unterseite des Innenbehälters
(14) und Boden des Außenbehälters (12) ein Zwischenraum gebildet wird.
10. Abfallsonderbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit den Seitenwänden verschweißte Bodenplatte mit einem U-förmigen Profil
(36) versehen ist, in dem Ausnehmungen (38) zur Aufnahme von Gabelstaplerzinken vorgesehen
sein können.