[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Förderung von Feststoffteilchen
und dergleichen zu einer, insbesondere entfernt liegenden Einrichtung zur Beladung
von fließfähigen Schneidstrahlen mit derartigen Teilchen, zum Beispiel von Flüssigstrahl-Abrasivschneideinrichtungen,
wobei aus einem Behälter Teilchen, vorzugsweise in bestimmter Menge entnommen, in
ein Transportmedium eingebracht und mit diesem der Schneideinrichtung zugeführt und
zur Beladung des Schneidstrahles bereitgestellt werden.
[0002] Flüssigstrahl-Schneideinrichtungen, in welchen als Schneidmittel ein dünner, fließfähiger
Strahl mit hoher kinetischer Energie angewendet wird, werden zum Trennen von flächigen
Materialien eingesetzt. Für eine derartige Bearbeitung von Werkstoffen mit hoher Festigkeit
ist ein Abrasivschneiden erforderlich, bei welchem der hohe Geschwindigkeit aufweisende
Schneidstrahl mit Feststoffteilchen bzw. Schneidpartikeln beladen wird. In einer Abrasivschneideinrichtung
durchströmt der aus einer Düse austretende Strahl letztlich eine Fokussierdüse, wodurch
im Mischraum der Einrichtung ein Unterdruck gebildet wird, durch welchen Feststoffteilchen
aus einem, vorzugweise mit einer Dosiereinrichtung versehenen, Behälter angesaugt
werden.
[0003] Behälter für die Bereitstellung der Feststoffteilchen sind durch Transportmittel,
z.B. einen Schlauch oder eine Leitung, mit dem Schneidkopf verbunden, wobei die Förderung
der Teilchen durch den im Schneidkopf gebildeten Unterdruck bewirkt wird Nachteilig
dabei ist, daß für einen ausreichenden Transport von Feststoffteilchen die Transportleitung
kurz und somit die Entfernung des Behälters vom Schneidkopf, im wesentlichen auf maximal
5m, begrenzt ist und daß, insbesondere bei einer Unterbrechung der Fließbewegung der
Teilchen, diese auf Grund ihres höheren spezifischen Gewichtes sich im Transportmedium
absetzen und die Verbindungsleitung verlegen können. Vielfach werden auch kleine Behälter
oder Zwischenbehälter über dem Schneidkopf angeordnet, um die Zuführung der Feststoffteilchen
zu verbessern Dabei kann es bei einem Abschalten des Schneidstrables zu einem ungewollten
Nachfördern der Teilchen, durch deren Gewicht, in den Mischraum kommen. Weiters ist
eine gesteuerte vom Verbrauch anhängige Füllung des Zwischenbehälters aus einem entfernt
liegenden Vorratsbehälter erforderlich, wobei bei pneumatischem Transport ein unterbrochener
Nachfüllvorgang mit einem zwischengeschalteten Leerpumpen der Transportleitungen erfolgen
muß.
[0004] Aus der EP-0152223-A2 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von
mit Abrasivteilchen beladenen Schneidstrahlen bekannt, wobei eine Förderung von Schneidpartikeln
über eine Distanz von 100m und mehr erfolgen kann. Dabei ist vorgesehen, ein Trägermedium,
insbesondere Luft, einer Venturi- Einrichtung zuzuführen, in welcher diesem aus einem
Vorratsbehälter Abrasivteilchen beigemischt werden, das Gemisch zu transportieren
und in einem Separator die Teilchen abzuschneiden und mittels einer einen geringen
Durchmesser aufweisenden Rohrleitung einer Venturi- Einrichtung mit einem hochdruck-
Flüssigkeitsstrahl zuzuleiten. Nachteilig dabei ist, daß am Beginn eine lange Zeit
erforderlich ist, in welcher die Feststoffteilchen vom Vorratsbehälter zum Separator
transportiert werden und daß ein Abschalten des Schneidstrahles erst dann sinnvoll
vorgenommen kann, wenn die Rohr- und Zuführungsleitung weitgehend von Feststoffteilchen
freigemacht sind, weil sonst auch eine Gefahr einer Verlegung dieser Leitung besteht.
[0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und ein Verfahren angeben, mit welchem bei
Vermeidung obiger Nachteile Feststoffteilchen und dergleichen Schleifpartikel von
einer Versorgungseinrichtung einem entfernt angeordneten Flüssigkeitsschneidkopf zugeführt
und für eine Beladung eines fließfähigen Schneidstrahles bereitgestellt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindugsgemäß dadurch gelöst, daß Feststoffteilchen in einem
Kreislauf zwischen einer Versorgungs- und einer Beladungs- oder Zwischenlagerungseinrichtung
einer Schneideinrichtung bewegt werden und dem Kreislauf eine für ein Beladen des
Schneidstrahles dienende Teilchenmenge entnommen wird.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß eine Bereitstellung der Feststoffteilchen für eine Beladung des Schneidstrahles
im Schneidkopf jederzeit unmittelbar erfolgen kann und diese unabhängig vom Betrieb
der Schneideinrichtung bzw. vom Strömungsbeginn und der Strömungsdauer des Schneidstrahles
durchführbar ist.
[0009] Werden in einem Kreislauf zwischen einer Versorgungseinrichtung und einer Beladungs-
oder Zwischenlagerungseinrichtung Feststoffteilchen mit bestimmter konzentration in
einem Trägermedium bewegt, so ist durch geeignete Mittel jederzeit einer erforderliche
Teilchenmenge dem Strom entnehmbar.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn die konzentrationen der Feststoffteilchen in der Zuleitung
zum Schneidkopf durch eine dosierte Zugabe zu einem teilchenfreien Transportmedium
erfolgt und gegebenenfalls rückgeführte Teilchen abgeschieden und für eine weitere
Einbringung in der Versorgungseinrichtung bereitgestellt werden. Dadurch ist es bei
der Abschaltung des Schneidstrahles möglich, die Dosierung bzw. Zufuhr der Feststoffteilchen
zu stoppen bzw. zu unterbinden und die Leitungen durch das Transportmedium zu reinigen.
Dabei ist es wichtig, daß ein Druck an der Entnahmestelle eingeregelt wird, der geringer
ist als der an dieser Stelle herrschende Umgebungsdruck.
[0011] Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Förderung
von Feststoffteilchen zu einer, insbesondere entfernt liegenden, Einrichtung für die
Beladung von fließfähigen Schneidstrahlen zu schaffen.
[0012] Diese Aufgabe wird unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch gelöst,
daß das Verbindungsmittel zwischen Versorgungseinrichtung und Einrichtung für eine
Beladung von fließfähigen Schneidstrahlen aus mindestens zwei rohrförmig ausgebildeten
Leitungen, z.B. Kanäle, Schläuche und dergleichen gebildet ist.
[0013] Weiters bevorzugte Ausführungsformen der erfindungegemäßen Vorrichtung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung, den Patentansprüchen und der Zeichnung.
[0014] Es zeigt Fig. 1 einen prinzipiellen Aufbau der Vorrichtung.
[0015] Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Anlage zur Versorgung einer Schneideinrichtung
1 mit Feststoffteilchen zur Beladung eines Schneidstrahles 11 werden Feststoffteilchen
in einer Versorgungseinrichtung 2 bereitgestellt. Mittels einer Dosiereinrichtung
3, z.B. ein Sehneckenförderer 33, werden die Teilchen einem Mischorgan 4 zugeführt
und vom durch eine Zuführung 51 eintretenden Trägermedium durch eine Zuleitung 5 zu
einer Beladungseinrichtung einer Schneideinrichtung 1 transportiert. In der Beladungseinrichtung
oder im Bereich einer Zwischenlagerungseinrichtung wird in einem Hohlraum oder einer
Umführung durch die Wirkung de Schneidstrahles oder durch geeignete Mittel dem Transportmedium
die jeweils erforderliche Teilchenmenge entnommen und das Transportmedium mit gegebenenfalls
in diesem verbleibenden Teilchen in einer Rückleitung 6 einer Abscheide- und/oder
Versorgungseinrichtung 2 zugeführt. Diese Abscheideeinrichtung 2 kann als Zyklon ausgebildet
sein, wobei es vorteilhaft ist, wenn eine Pumpe 21 mittels einer Leitung 22 Trägermedium,
welches im wesentlichen frei von Feststoffteilchen ist, aus dem Zyklon absaugt. Dadurch
ist es möglich, einfachere Pumpen einzusetzen und/oder den Pumpenverschleiß zu senken.
Weiters ist es vorteilhaft, wenn der Druck des Transportmediums im Bereich des Hohlraumes
der Beladungseinrichtung oder der Umführung an der Zwischenlagerungseinrichtung regelbar
ist und gesebenenfalls geringer gehalten wird als der Umgebungdruck. Dabei kann insbesondere
bei langen und/oder dünnen Leitungen Transportmedium mittels einer nicht dargestellten
Pumpe in die Zuführung 51 gedrückt und mittels einer weiteren Pumpe 21 und der Rückleitung
6, insbesondere aus der Abscheideeinrichtung 2, abgesaugt werden. Bei einer derartigen
Vorrichtung ist es auch möglich, insbesondere für die Einbringung von Feststoffieilchen
in eine Zwischenlagerungseinrichtung, zeitweise den Druck an der Umführung größer
als den Umgebungsdruck einzuregeln und somit die Pulverentnahme zu erleichtern. Bei
einer Inbetriebnahme der Flüssigstrahleinrichtung können vorher, zur Förderung der
Feststoffteilchen, der Kreislauf des Trägermediums in Gang gesetzt und die Teilchen
zugegeben bzw. im Mischorgan eingebracht werden. Wird der Schneidstrahl abgeschaltet,
so kann die Pulverzugabe abgesetzt werden, wonach durch das strömende Trägermedium
eine vollkommene Entleerung bzw. Reinigung der Leitungen 5, 6 erfolgt. Dadurch werden
auf einfache Weise eine Funktionssicherheit der Vorrichtung zur Förderung von Feststoffteilchen
verbessert und der Ausnutzungsgrad der Teilchen erhöht.
1. Verfahren zur Förderung von Feststoffteilchen und dergleichen Schneidpartikeln von
einer Versorgungseinrichtung zu einer, insbesondere entfernt liegenden, Einrichtung
zur Beladung von fließfähigen Schneidstrahlen mit derartigen Teilchen, zum Beispiel
von Flüssigkeitsstrahl-Abrasivschneideinrichtungen, wobei aus einem Behälter Teilchen,
vorzugsweise in bestimmter Menge entnommen, in ein Transportmedium eingebracht und
mit diesem der Schneideinrichtung zugeführt und zur Beladung des Schneidstrahles bereitgestellt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß Feststoffteil-, chen in einem Kreislauf zwischen
einer Versorgungs- und einer Beladungs- oder Zwischenlagerungseinrichtung einer Schneideinrichtung
bewegt werden und dem Kreislauf eine jeweils für ein Beladen des Schneidstrahles dienende
Teilchenmenge entnommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelung der Strömung
im Kreislauf derart erfolgt, daß an der Entnahmestelle der Feststoffteilchen bzw.
im Bereich der Beladungs-einrichtung für den Schneidstrahl ein Druck im Transportmedium
eingestellt wird, der gleich oder geringer ist als der herrschende Umgebungsdruck.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der
Feststoffteilchen im Medium in der Zuleitung von der Versorgungseinrichting zur Beladungseinrichtung
durch eine Dosiereinrichtung geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Versorgungseinrichtung
rückgeführten Feststoffteilchen, vorzugsweise in einem Zyklon, abgeschieden und für
eine weitere Einbringung in das Transportmedium verfügbar gemacht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zwischenlagerungseinrichtung
die jeweils verfügbare Feststoffteilchenmenge ermittelt und entsprechend der Entnahme
durch die Beladungseinrichtung ergänzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Transport
von Feststoffteilchen ein gasförmiges Medium verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum Transport
der Feststoffteilchen ein flüssiges Medium, gegebenenfalls eine Schwerflüssigkeit,
verwendet wird.
8. Vorrichtung zur Förderung von Feststoffteilchen und dergleichen Schneidpartikeln zu
einer, insbesondere entfernt liegenden, Einrichtung ( 1) zur Beladung von fließfähigen
Schneidstrahlen mit derartigen Teilchen, zum Beispiel von Flüssigstrahl,Abrasivschneid,
einrichtungen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7,
mit einer Versorgungseinrichtung (2), in welcher Feststoffteilchen gespeichert und
in ein Transportmedium eingebracht werden, mit einem Verbindungsmittel zur Zuleitung
und einer Einrichtung zur Bereitstellung der Feststoffteilchen für deren Verwendung
zur Beladung mindestens eines fließfähigen Schneidstrahles (11), dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsmittel aus mindestens zwei rohrfömig ausgebildeten Leitungen (
5,6), zum Beispiel durch Kanäle, Schläuche und dergleichen, gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel aus
mindestens einer Zuleitung (5) und einer Rückleitung (6) gebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückleitung (6)
mit einer Einrichtung (2) zur Abscheidung der Feststoffteilchen aus dem Transportmedium
verbunden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn, zeichnet, daß die Einrichtung
(2) zur Abscheidung der Feststoff, teilchen im wesentlichen als Zyklon ausgebildet
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fortbewegung
der in einem Transportmedium befindlichen Feststoffteilchen eine oder mehrere Pumpen
(21), vor, zugsweise im Bereich der Versorgungseinrichtung, vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe(n)
(21) an jenen Stellen der Fördereinrichtung angeordnet ist(sind), an denen das Transportmedium
im wesentlichen frei von Feststoffteilchen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Mischorgan (4) zur Einbringung einer von der Dosiereinrichtung (3) geförderten
Menge von Feststoffteilchen in das durch eine Leitung (51) zugeführte Transportmedium
im Bereich der Versorgungseinrichtung angeordnet ist und gegebenenfalls mit einer
Strahldüse gebildet ist.
15. Verwendung einer Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 bis 14 zur Bereitstellung von Feststoffteilchen
für eine Beladung eines fließfähigen Schneidstrahles in einer Schneideinrichtung mit
einem in einem Hohlraum bewegten Feststoffteilchenstrom.