Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Produktion von Schmierstoffen,
insbesondere auf Schmiermassen mit einem festen Reibungsmodifikator.
[0002] Die Massen werden zur Schmierung von Maschinen und Mechanismen im Prozess sowohl
des Einfahrens als auch des Betriebes benutzt. Die breiteste Anwendung finden sie
als schlüpfrige Starrschmieren für Gleitlager, Führungen, Gleitstücke, Kugelgelenke,
Kettentriebe und technologische Ausrüstungen, zum Beispiel Pressformen. Man benutzt
sie auch als Transmissionsöle für hochbeanspruchte Baugruppen und seltener als Öle
für Verbrennungsmotoren und andere Mechanismen mit Stetigumlauf, zur Filtrierung und
Fliehkraftreinigung der Öle von Beimengungen.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0003] Bekannt ist eine Reihe der Schmiermassen mit einem festen Reibungsmodifikator. Es
sind zum Beispiel Schmiermassen, die feste disperse Antifriktionsstoffe (Graphit,
Molybdändisulfid usw.) enthalten und hohe Antifriktions-, anriss- und pittinghindernde
Eigenschaften aufweisen ("Masla i prisadki dlya traktornykh i kombainovykh dvigatelei",
Nachschlagebuch, S.G.Arabian, A.B.Vipper, I.A.Kholomonov, 1984, S.76-84). Der Gehalt
dieser Schmiermassen an Feststoffen beträgt 1-5 Ma.-% und darüber. Diese Schmiermassen
haben relativ niedrige anfängliche verschleisshemmende Eigenschaften und auch eine
ungenügende Kolloidstabilität.
[0004] Bekannt ist noch eine Schmiermasse (Transmissionsöl), SU, A, 633895, auf der Grundlage
eines Mineralöls unter Zusatz von hochdispersem Kohlenstoffruss, in das man zur Erhöhung
der Betriebseigenschaften zusätzlich Zinkdialkyldithiophosphat, harzhaltigen Erdöldestillationsrückstand
und Dialkylnaphthalin bei folgendem Verhältnis der Komponenten (Ma.-%) einführt:

[0005] Das Anwendungsgebiet solch einer Schmiermasse ist beschränkt. Sie wird lediglich
in Transmission verwendet, was durch niedrige Kolloidstabilität der Kohlenstoffsuspension
sowie durch einen hohen Gehalt an Festphase, der zum Erzielen der erforderlichen Betriebseigenschaften
nötig ist, verursacht wird.
[0006] Bekannt ist eine Schmiermasse (Transmissionsöl), SU, A, 925991, die Mineralöl als
Grundlage, hochdispersen Kohlenstoffruss und Dialkylnaphthalin enthält und in die
zur Erhöhung der Kolloidstabilität und Verbesserung der Tieftemperatureigenschaften
zusätzlich ein Produkt der Behandlung von Selektivraffinationsölen durch Salpetersäure
und Stearin eingeführt wird. Die Schmiermasse hat folgendes Verhältnis der Komponenten
(Ma.-%):

[0007] Das Vorhandensein einer grossen Menge vom Produkt der Behandlung von Selektivraffinationsölen
durch Salpetersäure und Stearin (6,0-17,5 Ma.-%), das eine hohe chemische Aktivität
bei Arbeitstemperaturen in Verbrennungsmotoren aufweist, im Bestand dieser Schmiermasse
begrenzt auch deren Anwendung. Sie kann nur für Zahnradgetriebe benutzt werden.
[0008] In einer anderen Schmiermasse (Industrieöl) für das Schmieren von Ketten (SU, A,
1114694) sind ein Schmieröl aus Erdöl als Grundlage, saurer Ester der Alkenylbernsteinsäure
und ein viskoser Zusatzstoff enthalten. Zur Erhöhung der thermischen Beständigkeit
dieser Schmiermasse führt man in deren Bestand zusätzlich ein Gemisch aus Graphit
und Molybdändisulfid (MoS₂) ein und benutzt Polymethylakrylat als viskoser Zusatzstoff
bei folgendem Verhältnis der Komponenten (Ma.-%):

[0009] Diese Schmiermasse hat eine höhere Azidität und Viskosität, was es unmöglich macht,
sie beispielsweise in Verbrennungsmotoren zu verwenden. Ein Schmiereffekt wird nur
dadurch erreicht, wenn zwei feste Komponenten - Graphit und Molybdändisulfid vorhanden
sind. Darüber hinaus tritt das Molybdändisulfid mit kupferhaltigen Bronzen, aus denen
Gleitlager hergestellt werden, in chemische Wechselwirkung, wodurch das Anwendungsgebiet
dieser Schmiermasse begrenzt wird.
[0010] Bekannt ist eine Schmiermasse mit einem festen Reibungsmodifikator (GB, B, 2026024),
die hauptsächlich aus einem Schmierstoff besteht, der eine geringe Menge von Schleifmittelteilchen
enthält, die eine Härte nach Mohs von nicht weniger als 9 und eine Grösse von höchstens
3 µm aufweisen, wobei die durchschnittliche Grösse höchstens 2 µm beträgt. Die Menge
von Feststoffteilchen in der Schmiermasse beträgt 4 - 800 mg/l (0,0004 - 0,08 Vol.-%).
Als Feststoffteilchen benutzt man das Diamantpulver mit einer Korngrösse von 0 bis
2 µm, man benutzt auch kubisches Bornitrid und -karbid. Diese Schmiermasse hat hohe
anrisshindernde und Einarbeitungseigenschaften, insbesondere in der Probelaufperiode
von Verbrennungsmotoren.
[0011] Die Anwendung der Feststoffteilchen für solche Schmiermasse verursacht eine Verdichtung
(Kalthärtung) der Reibungsflächen und gleichzeitig einen Verschleiss derselben, deshalb
ist es empfehlenswert, diese Masse in einem kurzen Zeitabschnitt (etwa 10 Stunden)
zu verwenden. Die experimentelle Bewertung solcher Schmiermasse hat ausserdem gezeigt,
dass sie instabil ist und sich innerhalb von einigen Stunden in Schichten zerlegt.
Das begrenzt die Anwendung solch einer Schmiermasse für die meisten Maschinen und
Mechanismen. Eine Begrenzung der Anwendung der Schmiermasse sind auch ihre hohen Kosten
und der Mangel an Diamantpulver der genannten Korngrösse.
Offenbarung der Erfindung
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schmiermasse mit einem festen Reibungsmodifikator
zu entwickeln, die ausreichend hohe Antifriktionsfähigkeit sowie anriss- und verschleisshemmende
Eigenschaften, hohe Kolloid- und Sedimentationsbeständigkeit bei verbesserten Einlaufeigenschaften
und einem geringen Gehalt der Masse an Festphase aufweisen.
[0013] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine Schmiermasse mit einem festen Reibungsmodifikator
vorgeschlagen wird, die aus einer Ölgrundlage und einem hochdispersen Kohlenstoffzusatz
besteht und die dadurch gekennzeichnet wird, dass man als Zusatz einen Clusterkohlenstoff
mit Clustern von 1-10 nm Grösse, bestehend aus 2,0-99,0 Ma.-% nicht abschleifendem
Diamant, 1,0-98,0 Ma.-% Graphit, bei folgendem Verhältnis der Komponenten (Ma.-%)
verwendet:

[0014] Man verwendet für die Grundlage der Schmiermasse mit hartem Modifikator mineralische
und synthetische Schmieröle, es können auch Schmierflüssigkeiten, darunter auch unverbrennliche
sein. Die Grundlage kann eine komplizierte Zusammensetzung haben, sie kann erforderliche
funktionelle Zusatzstoffe, die ihr die Oxydationsbeständigkeit, Schaumbildungsbeständigkeit
verleihen, Wasch-Dispergierungs-Zusätze, Antikorrosionszusätze und andere mehr enthalten.
[0015] Der als fester Reibungsmodifikator-Zusatz verwendete Clusterkohlenstoff stellt ein
Gemisch aus nicht abschleifendem Diamant und Graphit dar. Die Optimalgrösse von Kohlenstoffclustern
beträgt 1 - 10 nm. Die Verteilung nach den Grössen innerhalb des Bereiches von 1 bis
10 nm ist normal, mit durchschnittlicher Grösse der Cluster von 4 - 6 nm.
[0016] Der Gehalt des Clusterkohlenstoffes an nicht abschleifendem Diamant und Graphit kann
sich von 2:98 bis 99:1 Ma.-% ändern und wird in Abhängigkeit von der Schmiermasse
gewählt.
[0017] Der nicht abschleifende Diamant stellt Diamantcluster dar, die eine Grösse von 1-10
nm haben und deren Form nah einer sphärischen oder ovalen ist, wodurch ihre Schleifeigenschaften
völlig verloren gehen.
[0018] Die Enthalpie der Erzeugung des Clusterkohlenstoffes beträgt 5 - 15 kJ/Mol, was dessen
erhöhte physikalisch-chemische Aktivität verursacht und zur Erzeugung stabiler Schmiermassen
beiträgt.
[0019] Die Koagulationsbeständigkeit des Clusterkohlenstoffes in einer Ölgrundlage wird
dadurch gesichert, dass die Grösse der fraktionierten Kohlenstoffcluster, die im energetischen
Gleichgewicht sind, 30-60 nm nicht übersteigt. Das schliesst eine Schichtung der Schmiermassen
in einem langen Zeitabschnitt (über 6 Monate) aus.
[0020] Der Mechanismus der Wirkung von Kohlenstoffclustern in der Schmiermasse tritt in
einigen Richtungen auf, die ihre Wirksamkeit bewirken, und zwar:
- die Kohlenstoffcluster sättigen, weil sie geringe Masse haben, die Reibungsflächen,
indem sie die Inhomogenitäten auf diesen ausfüllen und neue (juvenile) Reibungsflächen
erzeugen; dabei vermindern sich die Feststoffreibung und der Verschleiss, besonders
bei grösseren Belastungen und einem Mangel an Schmierstoff, ausgeschlossen werden
auch das Abbinden und die Bildung von Anrissen auf der Reibungsfläche;
- die Kohlenstoffcluster verursachen eine Erhöhung der Viskosität der Schmiermasse in
dünnen Filmen durch eine disperse Vernetzung, dabei wächst die dynamische Festigkeit
des Filmes, wird deren "spröde" Rissbildung bei höheren Geschwindigkeiten der Verformung
infolge eines Abreissens der Risse auf den Clustern ausgeschlossen; die Ölleckverluste
durch Spalte und Dichtungen werden vermindert;
- die Kohlenstoffcluster sichern eine Verminderung der Viskosität der Schmiermasse bei
niedrigen Temperaturen infolge der Senkung der Einfrierungsschwelle des dispers gefüllten
Mediums, infolgedessen wird der Temperaturbereich der Anwendung der Schmiermassen
um 5-10oC (nach der unteren Grenze) erweitert;
- die Kohlenstoffcluster adsorbieren Teere, die im Prozess der Oxydation von Öl gebildet
werden, und verhindert deren Abscheiden auf den Arbeitsflächen;
- die Kohlenstoffcluster ermöglichen den Effekt einer Nachwirkung (über 60 Stunden)
nach der Ersetzung der Schmiermasse durch die Ölgrundlage. Dieser Effekt ist mit einer
festen mechanischen, adsorptiven und diffusen Haftung der Kohlenstoffcluster an den
Reibungsflächen verbunden;
- die nicht abschleifenden Clusterdiamanten funktionieren bei grossen Belastungen und
maximaler Verdrängung der Flüssigphase zwischen den Reibungsflächen als Mikro-Wälzlager,
wodurch ein Anwachsen der Höchstbelastungen möglich ist, die ein Reibpaar ohne Abbinden
aushält; so ist auf einem Stahl-Bronze-Paar die Belastung von 160 auf 720 kp/cm² gewachsen;
- die Clusterdiamanten in der Reibzone wirken auf die Reibungsflächen und auf die Graphitcluster
ein, wodurch deren mechanisch-chemische Aktivierung und eine Verbesserung der Adsorption
des Ölfilmes ermöglicht werden.
[0021] Ein bevorzugter Gehalt an nicht abschleifender Diamantphase im Clusterkohlenstoff
beträgt 30-50 Ma.-%. Die Erhöhung deren Gehaltes auf 99 Ma.-% führt zu einer Zunahme
der Kosten der Schmiermasse, aber dabei wächst auch die Wirksamkeit der Schmiermasse,
beispielsweise in Ölen mit chemisch aktiven Komponenten. Die Verminderung deren Gehaltes
auf 2 Ma.-% senkt wesentlich die Kosten der Schmiermasse bei einer geringfügigen Herabsetzung
deren Wirksamkeit, beispielsweise unter Anwendung niedrigviskoser Industrieöle.
[0022] Der Gehalt der Schmiermasse mit einem festen Reibungsmodifikator an Clusterkohlenstoff
hängt von der Arbeitsweise einer Einrichtung (Maschine, Mechanismus, Baugruppe) ab,
in der diese Schmiermasse angewendet wird. So beträgt er für Schmieren der hochbeanspruchten
Baugruppen, hauptsächlich mit grösseren Reibungsflächen, 0,3 bis 1,0 Ma.-%.
[0023] Eine weitere Vergrösserung seines Gehaltes verursacht keine Verbesserung der Betriebseigenschaften
der Schmiermasse und führt in der Regel zur Beeinträchtigung der Koagulationsbeständigkeit
einer Dispersion in niedrigviskosen Ölen. Für mittelbeanspruchte Mechanismen, zum
Beispiel Verbrennungsmotoren (Versage- und Dieselmotoren) beträgt die Konzentration
von Clusterkohlenstoff in der Schmiermasse von 0,01 bis 0,3 Ma.-%. Diese Konzentration
ermöglicht einen optimalen Effekt, wobei die Reibungsleistung und der Kraftstoffverbrauch
herabgesetzt und die Kompression sowie dynamische Charakteristiken erhöht werden.
[0024] Für wenig beanspruchte Mechanismen, zum Beispiel metallverarbeitende Maschinen mit
Ölumlaufsystemen beträgt der Gehalt an Clusterkohlenstoff in den Schmiermassen von
0,01 bis 0,15 Ma.-%. Bei dem Gehalt an Kohlenstoffclustern von unter 0,01 Ma.-% erfolgt
keine wesentliche Änderung der Betriebseigenschaften der Schmiermasse.
[0025] Die Anwendung der erfindungsgemässen Schmiermasse mit einem festen Reibungsmodifikator
ermöglicht es:
- die Einfahrverhältnisse von Verbrennungsmotoren und anderen Maschinen und Mechanismen
durch die Vermeidung von Anrissen und eines Fressens der Reibflächen beträchtlich
zu verbessern; den Prozess des Überganges der Mechanismen auf Nennbetrieb zu beschleunigen,
denn dabei wird die Verschleissminderung und somit die Vergrösserung der Ressourse
gesichert;
- die Arbeit der metallbearbeitenden Präzisionsmaschinen zu sichern, den Verbrauch an
kostspieligen Ölen herabzusetzen;
- den Verbrauch an Kraftstoff und Schmiermassen zu vermindern, die Leistung von Versage-
und Diselverbrennungsmotoren zu steigern; ihre dynamischen Charakteristiken zu erhöhen,
den Anlauf besser zu machen und den Rauschpegel zu senken.
Beste Ausführungsvariante der Erfindung
[0026] Das Verfahren zur Herstellung einer Schmiermasse mit einem festen Reibungsmodifikator
ist technologisch einfach und wird wie folgt durchgeführt.
[0027] Der Clusterkohlenstoff stellt man nach der bekannten Technologie, beispielsweise
durch eine Detonationssynthese, her. Man entwässert den Clusterkohlenstoff durch eine
Vakuumtrocknung und bringt in einen Vormischungsbehälter ein, worin auch eine Ölgrundlage,
zum Beispiel Mineralöl, eingeführt wird. Nach sorgfältiger Vermischung wird das Gemisch
mittels Pumpen durch Siebfilter und Magnetscheider und danach durch Einrichtungen
zur Feindispergierung, beispielsweise Desintegratoren, akustische (Ultraschall)mischer
oder -mühlen, mit anschliessender Filtrierung mit den Filtern für Feinreinigung zur
Entfernung von groben Einschlüssen und Beimengungen durchgepresst.
[0028] Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Schmiermasse ist eine vorläufige Herstellung
nach dem obenbeschriebenen Schema einer konzentrierten Schmiermasse (eines Konzentrates),
die 2-8 Ma.-% Clusterkohlenstoff enthält und deren Arbeitskonzentration von 0,01-1,0
Ma.-% durch Verdünnung in einem Ölgrundstoff an dem Anwendungsort erzielt wird. Die
Anwendung der Konzentrate erweitert bedeutend die Möglichkeiten der Verwendung der
Schmiermasse.
[0029] Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden folgende Ausführungsbeispiele
angeführt.
Beispiel 1
[0030] Man führt in ein Automineralöl 0,1 Ma.-% Clusterkohlenstoff mit einem Gehalt an nicht
abschleifendem Diamant von 30 Ma.-% und an Graphit von 70 Ma.-% ein. Prüfungen der
Schmiermasse führt man auf einer Reibmaschine nach dem Schema "Klotz-Rolle" mit einem
Stahl-Bronze-Reibpaar durch. Ergebnisse der Prüfungen sind in der Tabelle 1 angeführt.
Aus den Ergebnissen ist es ersichtlich, dass die Schmiermasse eine bedeutende Senkung
des Reibwertes und eine Steigerung der spezifischen Maximalbelastung im Vergleich
zum Mineralöl sichert.
Beispiel 2
[0031] Man führt in ein Automineralöl 0,1 Ma.-% Clusterkohlenstoff mit einem Gehalt an nicht
abschleifendem Diamant von 99 Ma.-% und an Graphit von 1 Ma.-% ein. Die Prüfungen
sind nach dem Beispiel 1 durchgeführt und zeigen, dass der Reibwert herabgesetzt und
die spezifische Maximalbelastung gesteigert wird, aber in einem geringeren Mass als
bei der Anwendung der Schmiermasse des Beispiels 1.
Beispiele 3, 4 und 5
[0032] In ein Industrieöl mit einer Viskosität von 50 cSt führt man 0,1 Ma.-% Clusterkohlenstoff
ein, der 2, 50, 90 Ma.-% nicht abschleifenden Diamant und 98, 50, 10 Ma.-% Graphit
enthält. Die Prüfungen sind nach dem Beispiel 1 durchgeführt.
[0033] Ergebnisse der Prüfungen sind in der Tabelle 1 angeführt. Aus den Ergebnissen ist
es ersichtlich, dass die Schmiermassen eine wesentliche Senkung des Verschleisses
der Reibpaare, der Temperatur der Probe und des Öls ermöglichen.
[0034] Aus den Beispielen 1 bis 5 folgt, dass bei einer Konzentration des Clusterkohlenstoffes
in der Schmiermasse von 0,1 Ma.-% die besten Ergebnisse bei einem Gehalt an nicht
abschleifendem Diamant im Clusterkohlenstoff von 30-50 Ma.-% erzielt werden.

Beispiele 6-13
[0035] In ein Industrieöl führt man 0,01; 0,05; 0,15; 0,30; 0,45; 0,60 ; 0,80; 1,0 Ma.-%
Clusterkohlenstoff mit einem Gehalt an nicht abschleifendem Diamant und Graphit von
30 bzw. 70 Ma.-% ein. Prüfungen werden auf einer Reibmaschine nach dem Schema "Klotz-Rolle"
mit einem Stahl-Roheisen-Paar durchgeführt. Ergebnisse der Prüfungen sind in der Tabelle
2 angeführt. Aus den Ergebnissen ist es ersichtlich, dass optimale Resultate für dieses
Reibpaar werden auf Schmiermassen mit einer Konzentration des Clusterkohlenstoffes
von 0,05-0,45 Ma.-% erzielt.

Beispiel 14
[0036] In ein Industrieöl mit einer Viskosität von 50 cSt führt man 0,1 Ma.-% Clusterkohlenstoff
mit einem Gehalt an nicht abschleifendem Diamant von 40 Ma.-% und an Graphit von 60
Ma.-% ein. Die erhaltene Schmiermasse wird in die Versageverbrennungsmotoren eingegossen,
die von einem Montageband abgeliefert sind. Die Motoren werden eingefahren, und man
bestimmt die Veränderung der Kennwerte in bezug auf durchschnittliche Kennwerte von
Motoren, die auf reinem Industrieöl eingefahren sind. Ergebnisse der Prüfungen sind
in der Tabelle 3 angegeben. Daraus ist zu ersehen, dass die Anwendung dieser Schmiermasse
die inneren Verluste bei der Reibung im Motor um 25-30% vermindert.

Beispiele 15-19
[0037] In ein Industrieöl führt man 0,15; 0,07; 0,04; 0,02; 0,01 Ma.-% Clusterkohlenstoff
mit einem Gehalt an nicht abschleifendem Diamant von 30 Ma.-% und an Graphit von 70
Ma.-% ein. Die hergestellten Schmiermassen giesst man in die Versageverbrennungsmotoren
von 120 PS Leistung ein, die von einem Montageband abgeliefert sind, und man fährt
sie ein. Ergebnisse der Prüfungen sind in der Tabelle 4 angeführt. Die Prüfungen zeigen,
dass die Motoren in 5,5 anstatt 60 h beim Einfahren auf reinen Industrieölen die Kennkartenangaben
erreichen. Das ermöglicht es, bis 1500 kg Kraftstoff für jeden Motor zu sparen, Betriebsflächen
zu reduzieren, die ökologische Lage zu verbessern. Die Kompression in den Zylindern
der Motoren wird um 10-17% vergrössert, die inneren Reibverluste werden um 9-12% herabgesetzt.
Ein optimaler Gehalt der Schmiermasse an Clusterkohlenstoff beträgt 0,02 bis 0,04
Ma.-%. Bei einer höheren Konzentration wächst der Kraftstoffverbrauch, bei einer Konzentration
von weniger als 0,01% steigen die Reibverluste an.

Beispiel 20
[0038] In ein Industrieöl führt man 0,1 Ma.-% Clusterkohlenstoff mit einem Gehalt an nicht
abschleifendem Diamant von 30 Ma.-% und Graphit von 70 Ma.-% ein. Die erhaltene Schmiermasse
wird in das Schmiersystem der Führungsbahn des Tisches einer Langhobelmaschine eingebracht.
Bei der Anwendung von reinen Industrieölen wurde deren starkes Abfliessen von der
Führungsbahn nachgewiesen, wodurch die Bildung eines Schmierfilmes nicht ermöglicht
wurde. Bei der Anwendung einer Schmiermasse der genannten Zusammensetzung wurden die
Leckverluste beseitigt. Auf der Führungsbahn entstand ein effektiver Schmierfilm.
[0039] Die nach dem Beispiel 20 hergestellte Schmiermasse wurde auch als Schmierung für
hochpräzise Metallbearbeitungsmaschinen geprüft. Die Prüfungen haben gezeigt, dass
ein wirkungsvoller Ersatz von Firmenölen bei folgenden Resultaten ermöglicht wird:

Beispiel 21
[0040] In ein Autoöl für Dieselmotoren führt man 0,1 Ma.-% Clusterkohlenstoff mit einem
Gehalt an nicht abschleifendem Diamant von 35 Ma.-% und Graphit von 65 Ma.-% ein.
[0041] Man führt Geländeprüfungen eines Kraftfahrzeuges mit einem Dieselmotor von 200 kW
Leistung durch. Im Vergleich zum reinen Öl, ermöglicht die Schmiermasse eine Kraftstoffersparnis
von 8% und eine Ölersparnis von 14%.
[0042] Die Schmiermasse wurde auch bei Prüfstanderprobungen eines Dieselmotors mit Abgasturboaufladung
von 130 kW Leistung verwendet. Die Anwendung der Schmiermasse ermöglicht eine Herabsetzung
des Kraftstoffverbrauchs im ganzen Bereich der Umdrehungszahlen:
- nach der Geschwindigkeitskennlinie um 2-3,5 g/kW·h;
- nach der Belastungskennlinie bei n=1400 U/min - um 2-6 g/kW·h.
[0043] Man führt auch Geländeprüfungen von Kraftfahrzeugen von 14 t Ladefähigkeit mit Verwendung
dieser Schmiermasse durch. Die Schmiermasse wird als Motorenöl eingeführt. Die Prüfungen
zeigen eine Verminderung des Kraftstoffverbrauchs im durchschnittlichen um 20% und
des Öls um 30%. Dabei wird eine Verbesserung des Anlaufs des Motors nachgewiesen,
darunter auch bei Minustemperaturen, vermindert sich das Geräusch im Motor und verbessern
sich dynamische Charakteristiken.
Beispiel 22
[0044] In eine Starrschmiere wird 0,2 Ma.-% Clusterkohlenstoff mit einem Gehalt an nicht
abschleifendem Diamant von 40 Ma.-% und an Graphit von 60 Ma.-% eingeführt. Die Schmiermasse
benutzt man für die Schmierung von Stempeln und Matrizen zum Tiefkaltziehen von Büchsen
aus nichtrostendem Stahl. Im Vergleich zur Starrschmiere, die 10 Ma.-% Naturgraphit
mit einer durchschnittlichen Grösse von 5 µm enthält, wird die Ziehkraft um 50-80%
gesenkt, das Metall zieht sich gleichmässig ohne Metallreissen.
Industrielle Verwertbarkeit
[0045] Die erfindungsgemässe Schmiermasse wird zur Schmierung von Maschinen und Mechanismen
im Prozess sowohl des Einfahrens als auch des Betriebs benutzt. Die Schmiermasse findet
ihre Anwendung als schlüpfrige Starrschmieren für Gleitlager, Führungen, Gleitstücke,
Kugelgelenke, Kettentriebe und technologische Ausrüstungen, zum Beispiel Pressformen.
Man benutzt sie auch als Transmissionsöle für hochbeanspruchte Baugruppen und als
Öle für Verbrennungsmotore anderer Mechanismen.