[0001] Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsdichten Industriefußbodenbelag, bestehend
aus Beton-Bodenplatten, die mit Hilfe von zwischengeschalteten Abstandshaltern unter
Bildung von Fugen auf Abstand voneinander gehalten sind und oberhalb der Abstandshalter
an ihren Stirnflächen eine mit Abstand von der Plattenoberseite angeordnete Längsauskammerung
aufweisen, und aus einer in die Fugen eingebrachten Fugendichtung mit einem in den
Längsauskammerungen benachbarter Bodenplatten verlaufenden dehnbaren Dichtungsstrang.
[0002] Bei einem bekannten Industriefußbodenbelag der genannten Art (DE-U 89 03 419) besteht
die Fugendichtung bzw. der Dichtungsstrang aus einem Gummi- oder Kunststoffprofil,
das mit widerhakenartigen Vorkragflanschen in die Längsauskammerungen einfaßt. Das
ist insgesamt zwar verhältnismäßig einfach und wenig aufwendig, bezüglich der Flüssigkeitsdichtigkeit
jedoch ein wenig problematisch, weil bei fugenvergrößernden Belagbeanspruchungen die
Flüssigkeitsdichtheit im Fugenbereich nicht immer gewährleistet ist, so daß dieser
bekannte Industriefußbodenbelag überall dort, wo mit Flüssigkeiten manipuliert wird,
die nicht in das Grundwasser gelangen dürfen, nicht einsetzbar ist.
[0003] Aus der Praxis ist es zwar auch bekannt, die zwischen Beton-Bodenplatten gebildeten
Fugen mit einem hochdehnbaren Fugenverguß auszufüllen. Auch das ist aber so ohne weiteres
für den gegebenen Einsatzzweck ungeeignet. Die Fugen dürfen nämlich an der Oberfläche
eine nicht zu große Breite besitzen, wenn anders eine Zerstörung der Fugendichtung
durch Fahrzeuge u. dgl. nicht ausgeschlossen werden. Bei verhältnismäßig geringer
Breite vermag ein solcher Fugenverguß ebenfalls nicht unter allen Beanspruchungen,
die aus einer Relativbewegung der Betonplatten resultieren, Flüssigkeitsdichtheit
zu gewährleisten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Industriefußbodenbelag der eingangs
genannten Art so weiter auszugestalten, daß Flüssigkeitsdichtheit in einem weit größeren
Umfange als bisher gewährleistet ist.
[0005] Hierzu lehrt die vorliegende Erfindung, daß die Fugendichtung aus zwei mit Abstand
übereinander angeordneten Dichtungssträngen in Form eines hochdehnbaren Fugenvergusses
besteht, von denen der eine ausschließlich in den einander zugeordneten Auskammerungen
und der andere oberhalb derselben verläuft.
[0006] Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß das eingangs geschilderte
Problem des Fugenvergusses gemeistert werden kann, indem man eine Doppeldichtung aus
zwei übereinandergeordneten Dichtungen verwirklicht, von denen die obere die von der
Plattenoberseite herkommenden Beanspruchungen berücksichtigt, während man der unteren
eine vergrößerte Breite gibt, die wesentlich größere Querbeanspruchungen aufzunehmen
vermag und deshalb die Flüssigkeitsdichtheit auch dann noch gewährleistet, wenn diese
durch die obere Dichtung nicht mehr gegeben ist.
[0007] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erdung mehrere Möglichkeiten.
So hat sich in der Praxis eine Ausführungsform bewährt, bei der der Fugenverguß der
beiden Dichtungsstränge aus einem Dichtungsmaterial auf Polysulfidelastomerbasis (Thiokol)
besteht. Zur Erhöhung der Flüssigkeitsdichtheit empfiehlt es sich, die Fugenflanken
zumindest im Bereich der beiden Dichtungsstränge mit einer Reaktionsgrundierung, insbes.
auf Epoxidharzbasis, zu versehen; die Reaktionsgrundierung sorgt nämlich für einen
verbesserten Anschluß der Dichtungsstränge an das Material der Beton-Bodenplatten.
Um den unteren Dichtungsstrang bei vorgegebener Breite möglichst effektiv zu gestalten,
sollte das Fugenvergußmaterial praktisch nur mit den vertikalen Flächen der Längsauskammerungen
verbunden sein. Hierzu empfiehlt es sich, daß der in den Längsauskammerungen verlaufende
Dichtungsstrang eine Höhe aufweist, die kleiner ist als die Höhe der Auskammerungen.
Insbes. sollte der in den Längsauskammerungen verlaufende Dichtungsstrang vor einer
aus betonherstellungstechnischen Gründen vorgesehenen Dachschräge der Längsauskammerungen
enden. In die gleiche Richtung zielt auch die Maßnahme, den Längsauskammerungen einen
zur Plattenoberseite parallelen Auskammerungsboden zu geben, auf dem eine sich über
die gesamte Fugenbreite erstreckende Trennschichtauflage insbesondere aus einer chemikalienbeständigen
Kunststoffolie angeordnet ist. Der zwischen den beiden Dichtungssträngen gebildete
Abstandszwischenraum wird zweckmäßigerweise mit einem Füllstoff verfüllt; Schaumgummi
oder Schaumkunststoff, insbesondere Polystyrol, sind hierfür besonders geeignet.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur in schematischer Darstellung einen
Querschnitt durch einen Industriefußbodenbelag zeigt.
[0009] Der flüssigkeitsdichte Industriefußbodenbelag besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau
aus rechteckigen, insbesondere quadratischen Beton-Bodenplatten 1. Diese Beton-Bodenplatten
1 sind auf einem Feinplanum verlegt. Sie sind mit Hilfe von zwischengeschalteten Abstandshaltern
2 unter Bildung von Fugen 3 auf Abstand voneinander gehalten. Oberhalb der Abstandshalter
2 weisen die Bodenplatten 1 an ihren Stirnflächen 4 eine mit Abstand von der Plattenoberseite
9 angeordnete Längsauskammerung 5 auf. In die zwischen den Beton-Bodenplatten 1 gebildeten
Fugen 3 ist eine Fugendichtung 6 eingebracht, die einen in den Längsauskammerungen
5 benachbarter Beton-Bodenplatten 1 verlaufenden dehnbaren Dichtungsstrang 7 aufweist.
[0010] Wie man aus der Figur unschwer erkennt, ist die Fugendichtung 6 aus zwei Dichtungsträgern
7, 8 in Form eines hochdehnbaren Fugenvergusses aufgebaut, die übereinander angeordnet
sind. Der eine Dichtungsstrang 7 ist ausschließlich in den einander zugeordneten Längsauskammerungen
5 angeordnet, während der andere Dichtungsstrang 8 gleichsam an die Plattenoberseite
9 angrenzend oberhalb der Längsauskammerungen 5 verläuft. Dieser Fugenverguß der beiden
Dichtungsstränge 7 und 8 besteht aus einem Dichtungsmaterial auf Thiokol- bzw. Polysulfidelastomerbasis.
[0011] Die Fugenflanken 10 sind zumindest im Bereich der beiden Dichtungsstränge 7,8 mit
einer Reaktionsgrundierung 11 auf Epoxidharzbasis versehen, was in der Figur nur angedeutet
ist. Jedenfalls weist der in den Längsauskammerungen 5 verlaufende Dichtungsstrang
7 eine Höhe auf, die kleiner ist als die Höhe dieser Längsauskammerungen 5. Der genannte
Dichtungsstrang 7 endet vor einer Dachschräge 12 der Längsauskammerungen 5. Letztere
weisen einen zur Plattenoberseite 9 parallelen Auskammerungsboden 13 auf, auf dem
eine sich über die gesamte Fugenbreite erstreckende Trennschichtauflage 14 aus einer
chemikalienbeständigen Kunststoffolie angeordnet ist. Der zwischen den beiden Dichtungssträngen
7,8 gebildete Abstandszwischenraum 15 ist mit einem Füllstoff aus Schaumgummi oder
Polystyrolschaumkunststoff verfüllt.
[0012] Die beiden Dichtungsstränge 7 und 8 hoher Dehnbarkeit sind nur an den vertikalen
Außenflächen mit den entsprechenden Flächen 10 der Betonplatten 1 in Verbund. Auf
diese Weise ist bei geringstmöglicher Breite ein größtmögliches Arbeitsmaß bei Dehnungen
gewährleistet.
1. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag, bestehend aus Beton-Bodenplatten (1),
die mit Hilfe von zwischengeschalteten Abstandshaltern (2) unter Bildung von Fugen
(3) auf Abstand voneinander gehalten sind und oberhalb der Abstandshalter (2) an ihren
Stirnflächen (4) ein mit Abstand von der Plattenoberseite angeordnete Längsauskammerung
(5) aufweisen, und aus einer in die Fugen (3) eingebrachten Fugendichtung (6) mit
einem in den Längsauskammerungen (5) benachbarter Bodenplatten (1) verlaufenden dehnbaren
Dichtungsstrang (7), dadurch gekennzeichnet, daß die Fugendichtung (6) aus zwei mit Abstand übereinander angeordneten Dichtungssträngen
(7, 8) in Form eines hochdehnbaren Fugenvergusses besteht, von denen der eine (7)
ausschließlich in den einander zugeordneten Längsauskammerungen (5) und der andere
(8) oberhalb derselben (5) verläuft.
2. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fugenverguß der beiden Dichtungsstränge (7, 8) aus einem Dichtungsmaterial
auf Polysulfidelastomer - bzw. Thiokolbasis besteht.
3. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fugenflanken (10) zumindest im Bereich der beiden Dichtungsstränge (7, 8)
mit einer Reaktionsgrundierung (11) versehen ist.
4. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktionsgrundierung (11) auf Expoxidharzbasis ausgeführt ist.
5. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der in den Längsauskammerungen (5) verlaufende Dichtungsstrang
(7) eine Höhe aufweist, die kleiner ist als die Höhe der Auskammerungen (5).
6. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der in den Längsauskammerungen (5) verlaufende Dichtungsstrang (7) vor einer Dachschräge
(12) der Längsauskammerungen (5) endet.
7. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längsauskammerungen (5) einen zur Plattenoberseite (9) parallelen
Auskammerungsboden (13) aufweisen, auf dem eine sich über die gesamte Fugenbreite
erstreckende Trennschichtauflage (14) angeordnet ist.
8. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennschichtauflage (14) aus einer chemikalienbeständigen Kunststoffolie besteht.
9. Flüssigkeitsdichter Industriefußbodenbelag nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der zwischen den beiden Dichtungssträngen (7, 8) gebildete Abstandszwischenraum
(15) mit einem Füllstoff verfüllt ist.
10. Flüssigkeitsdichter Fußbodenbelag nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllstoff aus Schaumgummi oder Schaumkunststoff, insbesondere Polystyrol, besteht.