(19)
(11) EP 0 445 398 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.1991  Patentblatt  1991/37

(21) Anmeldenummer: 90124364.2

(22) Anmeldetag:  17.12.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 11/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB LI NL

(30) Priorität: 09.03.1990 DE 4007303

(71) Anmelder: GALLENSCHÜTZ METALLBAU GmbH
D-77815 Bühl (DE)

(72) Erfinder:
  • Gallenschütz, Thomas
    W-7580 Bühl/Baden (DE)
  • Vogel, Hermann
    W-7582 Bühlertal (DE)
  • Hochstuhl, Erwin
    W-7580 Bühl 21 (DE)

(74) Vertreter: Neymeyer, Franz, Dipl.-Ing. (FH) 
Haselweg 20
D-78052 Villingen-Schwenningen
D-78052 Villingen-Schwenningen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sicherheitspersonenschleuse


    (57) Bei einer Sicherheitspersonenschleuse (1 ) mit einem durch einen Durchgangssektor (8) und einen Sperrsektor (9) drehenden Drehkreuz (2), das in eine definierte Ruhestellung drehbar ist, ist zur Steuerung einer die Drehung des Drehkreuzes (2) freigebenden bzw. sperrenden Verriegelungseinrichtung (14) eine elektronische Steuereinheit (28) mit peripheren ÜberwachungsEinrichtungen vorgesehen. Die Verriegelungseinrichtung (14) soll aus möglichst einfachen, gleichen Einzelteilen bestehen, die einfach auf unterschiedliche Anwendungsfälle und Betriebsarten einstellbar oder umstellbar sind. Dies wird dadurch erreicht, daß die Verriegelungseinrichtung (14) ein drehfest mit dem Drehkreuz (2) verbundenes Sperrorgan (15) aufweist, das mit einer der Anzahl der Kreuzflügel (4, 5, 6) des Drehkreuzes (2) entsprechenden Anzahl von Sperrnocken (18, 19, 20) versehen ist und dem zwei elektromagnetisch steuerbare Sperrelemente (16, 17) zugeordnet sind. Das eine Sperrelement (16) bewirkt im Zusammenwirken mit einem Sperrnocken (18, 19, 20) ein Drehsperrung in Linksdrehrichtung (Pfeil 22) und das andere Sperrelement (17) bewirkt zusammen mit einem anderen Sperrnocken (18, 19, 20) eine Drehsperrung in Rechtdrehrichtung (Pfeil 23), wobei die Sperrelemente (16, 17) in der jeweils entgegengesetzten Drehrichtung von den Sperrnocken (18, 19, 20) mechanisch aus ihrer Sperrstellung auslenkbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitspersonenschleuse mit einem durch einen Durchgangssektor und einen Sperrsektor drehenden, wenigstens zwei insbesondere drei Kreuzflügel aufweisenden, wahlweise in einer oder in beiden Richtungen drehbaren Drehkreuz, das am Ende jeder Passage durch einen mechanischen oder elektrischen Antrieb in eine definierte Ruhestellung drehbar ist, wobei der Durchgangssektor radial von einem feststehenden Gehäuseteil begrenzt ist, der sich über einen Zentriwinkel erstreckt, welcher etwa gleich groß ist wie oder kleiner ist als der Winkelabstand zweier aufeinander folgender Kreuzflügel und wobei zur Steuerung einer die Drehung des Drehkreuzes freigebenden bzw. sperrenden Verriegelungseinrichtung eine elektronische Steuereinheit mit peripheren Überwachungseinrichtungen vorgesehen ist.

    [0002] Drehkreuze unterscheiden sich bekanntlich von Drehtüren dadurch, daß sie keine vollflächigen Türflügelblätter aufweisen, sondern Kreuzflügel die aus mehreren jeweils in einer Ebene übereinander angeordneten stabförmigen oder plattenförmigen Elementen bestehen, die jeweils einen vertikalen Abstand voneinander aufweisen, so daß sie durch ein feststehendes, den Sperrsektor begrenzendes Sperrgitter hindurchdrehen können.

    [0003] Die Kreuzflügel können dabei manuell oder aber motorisch angetrieben sein. In jedem Fall aber ist gefordert, daß die Kreuzflügel nach einer Passage in eine definierte Ausgangsposition fahren und dort arretiert werden.

    [0004] Um solche Drehkreuze als Sicherheitspersonenschleuse verwenden zu können, ist es erforderlich, außer einer elektrischen oder elektronischen Steuereinheit mit peripheren Überwachungseinrichtungen, wie z.B. Kartenlesern, Raumsensoren und dgl., eine Verriegelungseinrichtung mit elektrisch steuerbaren Sperrgliedern vorzusehen, mit der es möglich ist, das Drehkreuz wahlweise in der einen und/oder in der anderen Drehrichtung in bestimmten Winkelstellungen gegen Drehung zu sperren, wobei gleichzeitig sichergestellt sein soll, daß die Drehsperrung jeweils nur in einer Richtung wirksam ist und dabei das Drehkreuz in jeweils entgegengesetzter Richtung wieder in seine Ausgangsposition zurückgedreht werden kann. Außerdem muß es je nach Anwendungsfall möglich sein, der Verriegelungseinrichtung bei Stromausfall ein ganz bestimmtes Verhalten zuzuweisen, sodaß das Drehkreuz beispielsweise in beiden Richtungen frei drehbar oder gesperrt oder in nur einer Richtung gesperrt wird. In jedem Fall muß gewährleistet sein, daß eine sich im Durchgangssektor befindende Person durch die Drehsperrung des Drehkreuzes nicht eingesperrt werden kann.

    [0005] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, mit möglichst einfachen und leicht installierbaren Teilen für eine Sicherheitspersonenschleuse der eingangs genannten Art eine Verriegelungseinrichtung zu schaffen, die unter Verwendung der möglichst gleichen Einzelteile einfach auf unterschiedliche Anwendungsfälle und Betriebsarten einstellbar oder umstellbar ist.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Verriegelungseinrichtung ein drehfest mit dem Drehkreuz verbundenes Sperrorgan aufweist, das mit einer der Anzahl der Kreuzflügel des Drehkreuzes entsprechenden Anzahl von Sperrnocken mit jeweils zwei in entgegengesetzter Richtung wirksamen linken und rechten Anschlagflächen versehen ist und dem zwei elektromagnetisch steuerbare Sperrelemente, insbesondere Sperrklinken oder Sperriegel, derart zugeordnet sind, daß das eine Sperrelement im Zusammenwirken mit der linken Anschlagfläche eines Sperrnockens eine Drehsperrung in Linksdrehrichtung und das andere Sperrelement im Zusammenwirken mit der rechten Anschlagfläche eines anderen Sperrnockens eine Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung bewirkt.

    [0007] Mit einer solchen Verriegelungseinrichtung, die lediglich zwei voneinander unabhängige Elektromagnete und zwei Sperrklinken benötigt, ist es möglich, jedem Drehkreuz die Funktion einer Sicherheitspersonenschleuse zu geben und die vorstehend genannten Bedingungen zu erfüllen. Dabei ist auch ohne weiteres möglich, für die Betätigung der Sperrelemente elektromagnetisch gesteuerte, pneumatisch oder hydraulisch arbeitende Antriebs vorzusehen, was insbesondere dann von Vorteil sein kann, wenn große Betätigungskräfte erforderlich sind. Es lassen sich auch ohne weiteres mit den gleichen Teilen durch deren unterschiedliche Anordnungen unterschiedliche Betriebsarten insbesondere bezüglich des Sperrverhaltens im stromlosen Zustand erzielen.

    [0008] Wenn es grundsätzlich auch möglich ist, die Sperrelemente durch entsprechende Ansteuerung der ihnen zugeordneten Elektromagnete jeweils so in und außer Sperrlage zu bringen, daß nicht beide gleichzeitig wirksam werden können, ist durch die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 zudem der Vorteil gewährleistet, daß auch bei einem Versagen der Elektromagnete und insbesondere bei Stromausfall die Einhaltung dieser Bedingung sichergestellt ist, indem auf mechanische Weise verhindert wird, daß beide Sperrelemente gleichzeitig in Sperrlage fallen und wirksam werden können. Dadurch wird sichergestellt, daß das Drehkreuz aus jeder Sperrstellung soweit entgegen der Sperrichtung gedreht werden kann, daß eine sich im Durchgangssektor befindende Person diesen wieder verlassen und nicht eingesperrt werden kann.

    [0009] Bei einem Drehkreuz mit einem anderen Durchmesser kann die in Anspruch 3 angegebene Winkeldifferenz größer oder kleiner gewählt werden.

    [0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 stellt sicher, daß die Passage einer unberechtigten Person in beiden Richtungen verhindert wird, weil der in den Sperrstellungen des Drehkreuzes jeweils ausgangsseitig vorhandene Türspalt ein Austreten aus dem Durchgangssektor ebensowenig zuläßt wie ein Eintreten in diesen.

    [0011] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist es möglich, die Steuerung der Sperrelemente bzw. deren Elektromagnete so auszulegen, daß die Sperrklinken in Ihrer Ruheposition, d.h., wenn die Elektromagnete nicht erregt sind, ihre Sperrstellung einnehmen und daß die Verriegelungseinrichtung auch bei Stromausfall nur in der einen oder anderen bevorzugten Richtung oder in beiden Drehrichtungen sperrend wirksam ist.

    [0012] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 6 lassen sich die Vorteile der Ausgestaltung nach Anspruch 5 auch mit Sperriegeln als Sperrelemente erreichen.

    [0013] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 7 ist die Möglichkeit gegeben, die Ansteuerung der Sperrklinken so vorzusehen, daß sie entweder bei erregten Elektromagneten in Sperrstellung stehen oder aber bei nicht erregten Elektromagneten, d.h. die selben Sperrklinken sind auf beide Steuerungsarten einsetzbar.

    [0014] Anhand der Zeichnung werden im folgenden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
    Fig. 1
    in schematischer Draufsicht ein dreiflügeliges Drehkreuz mit Gehäuseteil, Sperrgitter und prinzipieller Anordnung einer Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung;
    Fig. 2
    ein vereinfachtes Schaltschema einer Steuereinrichtung;
    Fig. 3
    die Verriegelungseinrichtung in vergrößerter Darstellung und in Sperrstellung der beiden Sperrklinken;
    Fig. 4
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 in der Freigabestellung für Linksdrehung;
    Fig. 5
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 in anderer Funktionslage;
    Fig. 6
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 nach Linksdrehung um etwa 60°;
    Fig. 7
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 nach Linksdrehung um 62°;
    Fig. 8
    eine Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung mit einer anderen Anordnung der Tauchankermagnete;
    Fig. 9
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 8 mit beiden Sperrklinken in Sperrstellung;
    Fig. 10
    eine weitere Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung mit einer weiteren Anordnung der Tauchankermagnete;
    Fig. 11
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 10 in anderer Funktionsstellung;
    Fig. 12
    eine Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung mit einer weiteren Anordnungsvariante der Tauchankermagnete;
    Fig. 13
    die Verriegelungseinrichtung der Fig. 12 in einer anderen Funktionsstellung.


    [0015] Fig. 1 zeigt schematisch eine Sicherheitspersonenschleuse 1, die ein dreiflügeliges Drehkreuz 2 mit drei jeweils um 120° zueinander versetzten, radial zur Drehachse 3 verlaufenden Drehflügeln 4, 5, 6 aufweist. Die Drehflügel 4, 5, 6 bestehen in bekannter Weise aus einzelnen in horizontaler Richtung verlaufenden Rohren oder Stäben, die in der Vertikalen übereinander mit einer Drehwelle 7 verbunden sind und die einen vertikalen Abstand zueinander aufweisen, der etwa dem 1,5-fachen ihres Durchmessers entspricht.

    [0016] Die Sicherheitspersonenschleuse 1 weist einen Durchgangssektor 8 und einen Sperrsektor 9 auf. Der Durchgangssektor 8 ist radial von einem kreisförmig konkaven Gehäuseteil 10 begrenzt, die einen Zentriwinkel α von etwa 100° aufweist und in geringem radialem Abstand von dem, durch die Drehflügel 4, 5, 6 bestimmten Drehkreis 11 angeordnet ist. Der Sperrsektor 9 ist in bekannter Weise durch ein sektorartiges Sperrgitter 12 definiert, durch welches die Rohre oder Stäbe der Drehflügel beim Drehen des Drehkreuzes 2 hindurchlaufen.

    [0017] Die Sicherheitspersonenschleuse 1 ist außerdem mit einer Verriegelungseinrichtung 14 versehen, die aus einem Sperrorgan 15 und aus zwei elektromagnetisch steuerbaren Sperrklinken 16, 17 besteht, die über eine periphere Überwachungseinrichtung angesteuert sind.

    [0018] Das Sperrorgan 15 ist drehstarr mit dem Drehkreuz 2 verbunden und mit einer der Anzahl von Drehflügeln 4, 5, 6 des Drehkreuzes 2 entsprechenden Anzahl von Sperrnocken 18, 19, 20 versehen, die jeweils zwei in entgegengesetzter Richtung wirksame linken Anschlagflächen 18/1, 19/1, 20/1 und rechten Anschlagflächen 18/2, 19/2, 20/2 aufweisen.

    [0019] Die Sperrklinken 16, 17 sind jeweils außerhalb einer Umlaufbahn 21 der Sperrnocken 18, 19, 20 schwenkbar gelagert und den Anschlagflächen 18/1-18/2, 19/1-19/2, 20/1-20/2 derart zugeordnet, daß die eine Sperrklinke 16 durch ihre Sperrfläche 16/1 mit der linken Anschlagfläche 18/1, 19/1, 20/1 der Sperrnocken 18, 19, 20 eine Drehsperrung in Linksdrehrichtung 22 und die andere Sperrklinke 17 durch ihre Sperrfläche 17/1 im Zusammenwirken mit den rechten Anschlagflächen 18/2, 19/2, 20/2 eines jeweils anderen Sperrnockens 18, 19, 20 eine Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung 23 bewirkt. Die Sperrklinken 16, 17 sind des weiteren so angeordnet, daß ihre Sperrflächen 16/1, 17/1 in der jeweiligen Sperrposition in Bezug auf die Drehkreuzachse 3 einen Sperrwinkelabstand γ voneinander haben, der in in den gezeichneten Beispielen etwa 10° größer ist als der Zentriwinkel α des Gehäuseteils 10. Der Sperrwinkelabstand γ ist dabei etwa 2° bis 5° größer als der Winkelabstand δ, den die jeweils linke Anschlagfläche 18/1, 19/1, 20/1 eines Sperrnockens 18, 19, 29 von der jeweils rechten Anschlagfläche 18/2, 19/2, 20/2, des benachbarten Sperrnockens 18, 19, 20 hat. Damit nicht beide Sperrklinken 16, 17 zugleich wirksam werden können, muß der Sperrwinkelabstand γ auf jeden Fall größer sein als der Winkelabstand δ.

    [0020] Zur Betätigung der Sperrklinken 16, 17 sind zwei federbelastete Tauchankermagnete 24, 25 vorgesehen, die unterschiedlich angeordnet und wirksam sein können. Der in Fig. 3 bis Fig. 13 auf der rechten Seite angeordnete Tauchankermagnet 24 betätigt die Sperrklinke 16 für die Drehsperrung in Linksdrehrichtung 22, und der jeweils auf der linken Seite angeordnete Tauchankermagnet 25 die Sperrklinke 17 für die Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung 23. Die beiden Tauchankermagnete 24, 25 werden ihrerseits von einer Schaltungsanordnung mit einem Mikroprozessor angesteuert, der Bestandteil einer Überwachungseinrichtung (Fig. 2) ist, die des weiteren einen das Drehkreuz 2 antreibenden Elektromotor 26 und eine elektromagnetische Bremseinrichtung 27 und als periphere Steuereinrichtungen zwei Ausweisleser 29, 30, einen Positionsgeber 31 sowie mindestens jeweils einen Sensor 32, 33 im Bereich der Zutrittsöffnungen 34, 35 der Sicherheitspersonenschleuse aufweist. Die Ausweisleser 29, 30 sind jeweils außerhalb der Zutrittsöffnungen 34, 35 (Fig. 1) leicht zugänglich angeordnet. Die Sensoren 32, 33 sind gewöhnlich an einer den Gehäuseteil 10 und das Sperrgitter 12 verbindenden Decke (in der Zeichnung nicht dargestellt) angeordnet.

    [0021] Die völlig gleich gestalteten Sperrklinken 16 bzw. 17 bestehen jeweils aus einem Sperrarm 36 bzw. 37, und aus zwei Kupplungsfingern 38 bzw. 40 bzw. 39, 41, wobei die Kupplungsfinger 38 und 39 jeweils rechtwinklig zu den Kupplungsfingern 40 bzw. 41 verlaufen.

    [0022] Die unter sich ebenfalls gleich gestalteten Tauchankermagnete 24 bzw. 25 weisen jeweils einen zylindrischen Tauchanker 42 bzw. 43 auf, der zur Kopplung mit den jeweiligen Kupplungsfingern 38,, 40 bzw. 39, 41 einer Sperrklinke 16 bzw. 17 an ihrem freien Ende mit jeweils einer umlaufenden Nut 44 bzw. 45 versehen ist, in die die Kupplungsfinger 38, 40 bzw. 39, 41 formschlüssig eingreifen. Die Anordnung und Lagerung der Sperrklinken 16 bzw. 17 ist so getroffen, daß die Sperrarme 36, 37 wahlweise in die bzw. aus der Umlaufbahn 21 der Sperrnocken 18, 19, 20 geschwenkt werden können.

    [0023] Durch die bezüglich des Sperrarms 36 bzw. 37 diametrale bzw. rechtwinklige Anordnung der Kupplungsfinger 38, 39 bzw. 40, 41 der jeweiligen Sperrklinke 16, 17 und durch die wahlweise Kopplung des jeweiligen Tauchankers 42 bzw. 43 mit einem der Kupplungsfinger 38, 40 bzw. 39, 41 sind bezüglich des Verhaltens der Verriegelungseinrichtung der Sicherheitspersonenschleuse 1 in stromlosem Zustand der federbelasteten Tauchankermagnete 24 bzw. 25 verschiedene Varianten wählbar.

    [0024] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, befinden sich bei Kopplung des Tauchankers 42 bzw. 43 des Tauchankermagneten 24 bzw. 25 mit dem rechtwinklig zum Sperrarm 36 bzw. 37 angeordneten Kupplungsfinger 38 bzw. 39 beide Sperrklinken 16 bzw. 17 bei stromlosem Zustand der Tauchankermagnete 24 bzw. 25 in Sperrstellung. Die in den Fig. 3 bis 13 innerhalb des Sperrorgans 15 verkleinert dargestellte Sicherheitspersonenschleuse 1 befindet sich in Fig. 3 in Ruheposition.

    [0025] Die Sperrklinken 16, 17 sind auch jeweils mit einer schräg zur Umlaufbahn 21 der Sperrnocken 18, 19, 20 verlaufenden Auslenkflächen 16/2 bzw. 17/2 versehen, durch welche sie beim vorbeidrehen eines Sperrnockens 18, 19, 20 aus ihrer Sperrlage selbsttätig ausgelenkt werden können.

    [0026] Im Betrieb zieht der rechte Tauchankermagnet 24, wenn eine berechtigte Person die Sicherheitspersonenschleuse 1 von der rechten Zutrittsseite 34 aus betritt, die Sperrklinke 16 aus ihrer Sperrstellung, so daß das Drehkreuz 2 frei nach links drehbar ist (Fig. 4). Das Drehkreuz 2 wird in Linksdrehrichtung 22 gedreht, wobei der gegen die Auslenkfläche 17/2 laufende Sperrnocken 20, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, die Sperrklinke 17 aus ihrer Sperrstellung auslenkt. In Fig. 5 ist die Stellung nach einer Linksdrehung des Drehkreuzes um 45° gezeigt. Falls jedoch eine unberechtigte Person von der vorhandenen Sensorik im Durchgangssektor 8 erfaßt wird, bleibt die Sperrklinke 16 in ihrer in Fig 3 dargestellten Sperrstellung bis der Sperrnocken 18, wie in Fig. 11 dargestellt an ihr anschlägt und das Drehkreuz 2 nach etwa 58° Drehung zum Stillstand kommt. In dieser Position hat die Außenkante 46 der Kreuzflügel 4 von der vertikalen Begrenzungskante 47 des Gehäuseteils 10 einen maximalen Abstand von 130 mm, damit die unberechtigte Person nicht hindurchtreten kann. Der Befehl, der die Sperrklinke in ihrer Sperrstellung hält, kann von einer anderen Quelle, als von der Sensorik geliefert werden. Wenn jedoch eine berechtigte Person passiert, wird die Sperrklinke 16 ausgeschwenkt und die Linksdrehung des Drehkreuzes 2 nicht behindert.

    [0027] Nach jedem Stop des Drehkreuzes 2 in einer durch eine der Sperrklinken 16, 17 bewirkten Sperrstellung erfolgt die motorische Drehung des Drehkreuzes in die nächst mögliche Ruhestellung.

    [0028] Wie aus Fig. 6 zu erkennen ist, ist bei einer Linksdrehung des Drehkreuzes um 60° ein Einfallen bzw. Sperren einer der eiden Sperrklinken 16 bzw. 17 nicht möglich. Erst nach einer Linksdrehung des Drehkreuzes 2 um ca. 62° fällt die Sperrklinke 17 in ihre Sperrstellung, also in ihre Ausgangslage bei stromlosem Zustand des linken Tauchankermagnetes 25 zurück und sperrt das Drehkreuz 2 gegen Rechtsdrehung 23, so daß das Zurückdrehen des Drehkreuzes 2 nicht mehr möglich ist (Fig. 7).

    [0029] Nach Fig. 7 beträgt in dieser Sperrstellung in Rechtsdrehrichtung 23, nach einer Linksdrehung 22 um 62° der Abstand b zwischen der vertikalen Außenkante 46 des Drehflügels 4 zur vertikalen Begrenzungskante 47 der Gehäuseteils 10 auch maximal 130 mm, damit eine nichtberechtigte Person nicht mehr auf dieser Seite eintreten kann. Nach Einfallen der Sperrklinke 17 in diese Sperrposition gegen Rechtsdrehung 23 des Drehkreuzes 2 ist die Passage einer Person praktisch vollzogen. Eine Meldung des Durchtritts an die Überwachungseinheit bewirkt die Unterbrechung der Stromzufuhr zum Tauchankermagneten 24. Der Sperrarm 36 der Sperrklinke 16 fällt zunächst auf den Sperrnocken 18 und nach weiterer Linksdrehung des Drehkreuzes 2 bis zu dessen Ruhestellung nach einem Gesamtlinksdrehwinkel von 120° fällt die Sperrklinke 16 in ihre Ausgangslage, d.h. in Sperrstellung, zurück. Die Meldung des Durchtritts erfolgt dann, wenn die Sperrklinke 17 hinter dem Sperrnocken 20 in Sperrstellung gefallen und somit das Drehkreuz 2 gegen Rückdrehung gesperrt ist.

    [0030] Eine Anordnungsvariante für die Tauchankermagnete 24, 25 ist aus Fig. 8 und Fig. 9 ersichtlich. Bei dieser Anordnung der Tauchankermagnete 24, 25 sind deren Tauchanker 42, 43 über ihre Nuten 44, 45 mit den Kupplungsfingern 40, 41 der Sperrklinken 16, 17 gekoppelt, so daß sich die Sperrklinken 16,. 17 bei stromlosem Zustand der Tauchankermagnete 24, 25 in ausgeschwenkter, d.h. nicht sperrender Stellung, befinden. Das Drehkreuz 2 ist demzufolge in beiden Drehrichtungen 22 bzw. 23 frei drehbar. Um den gleichen Ausgangszustand, nämlich eine permanente Sperrung in beiden Richtungen, wie bei der Anordnung gemäß Fig. 3 zu erreichen, sind die beiden Tauchankermagnete 24, 25 gemäß der Darstellung in Fig. 9 in den bestromten Zustand zu versetzen. Dies kann dann der Fall sein, wenn eine unberechtigte Person den Durchgangssektor 8 betritt. Das Drehkreuz 2 ist in beiden Richtungen nach etwa 58° Drehung gesperrt.

    [0031] Wenn eine berechtigte Person die Sicherheitspersonenschleuse 1 durch die Zutrittsöffnung 34 oder 35 betritt, wird je nach Durchgangsrichtung die Erregung eines Zugankermagneten 24, 25 in der Weise vorgenommen, daß nach einer Drehung von etwa 62° eine Rückwärtsdrehung des Drehkreuzes 2 durch die betätigte Sperrklinke 16 oder 17 verhindert wird.

    [0032] In Fig. 10 und Fig. 11 ist eine weitere Anordnungsvariante der Tauchankermagnete 24, 25 gezeigt, bei der der Tauchankermagnet 24 über die Nut 44 seines Tauchankers 42 mit dem dem Sperrarm 36 gegenüberliegenden Kupplungsfinger 40 der Sperrklinke 16 gekoppelt ist und der Tauchankermagnet 25 über die Nut 45 seines Tauchankers 43 mit dem rechtwinklig zum Sperrarm 37 stehenden Kupplungsfinger 39 der Sperrklinke 17. Zur Freigabe in Linksdrehrichtung 22 des Drehkreuzes 2 ist der Tauchankermagnet 24 stromlos, während zur Freigabe in Rechtsdrehrichtung 23 der Tauchankermagnet 25 bestromt ist, so daß sich in diesen Fällen die jeweilige Sperrklinke 16 bzw. 17 in ausgeschwenkter, nicht sperrender Stellung befindet.

    [0033] Bei dieser Anordnung der Tauchankermagnete 24, 25 ist im Ruhezustand die Drehung des Drehkreuzes 2 in Linksdrehrichtung 22 immer frei und in Rechtsdrehrichtung 23 gesperrt. Durch gleichzeitige Bestromung beider Tauchankermagnete 24, 25 wird die freie Drehrichtung umgekehrt, da dann die Sperrklinke 16 in Sperrstellung steht und die Sperrklinke 17 ausgeschwenkt ist.

    [0034] Betritt im Ruhezustand eine unberechtigte Person den Durchgangssektor 8 über die Zutrittsöffnung 34 von rechts, so wird der Tauchankermagnet 24 bestromt und damit eine Linksdrehung 22 des Drehkreuzes 2 nur bis zum Anschlag der linken Anschlagfläche 18/1 des Sperrnockens 18 am Sperrarm 36, also lediglich um 58° möglich. Bei dieser Linksdrehung 22 wird der Sperrarm 37 vom Sperrnocken 20 radial ausgelenkt werden. Durch die Sperrung des Sperrorgans 15 in Linksdrehrichtung 22 kann die Sperrklinke 17 aber nicht in Sperrstellung zurückfallen, sondern sie liegt auf dem Sperrnocken 20 auf dessen Außenseite auf. Das Drehkreuz 2 ist damit in Rechtsdrehrichtung 23 zurückdrehbar, so daß die Sicherheitspersonenschleuse 1 von der unberechtigten Person durch die Zutrittsöffnung 34 wieder zu verlassen ist.

    [0035] In den Fig. 12 und 13 ist noch eine weitere Anordnungsvariante gezeigt, bei der der Tauchankermagnet 24 über die Nut 44 seines Tauchankers 42 mit dem rechtwinklig zum Sperrarm 36 stehenden Kupplungsfinger 38 der Sperrklinke 16 gekoppelt ist und der Tauchanker 25 über die Nut 45 seines Tauchankers 43 mit dem dem Sperrarm 37 gegenüberstehenden Kupplungsfinger 41 der Sperrklinke 17.

    [0036] Bei dieser Anordnung ist im Ruhezustand die Drehung des Drehkreuzes 2 in Rechtsdrehrichtung 23 immer frei und in Linksdrehrichtung 22 gesperrt. Analog zum Beispiel der Fig. 10 und 11 läßt sich durch die gleichzeitige Bestromung der beiden Tauchankermagnete 24, 25 die Freigabe in entgegengesetzter Drehrichtung erreichen.

    [0037] In unbestromtem Zustand der Tauchankermagnete 24 und 25 ist die Sperrklinke 16 für Linksdrehung in Sperrstellung und die Sperrklinke 17 für Rechtsdrehung in ausgeschwenkter, also unwirksamer Stellung (Fig. 12).

    [0038] Wenn jedoch im Ruhezustand eine unberechtigte Person den Durchgangssektor 8 über die Zutrittsöffnung 35 betritt, wird der Tauchankermagnet 25 bestromt und damit eine Rechtsdrehung 23 des Drehkreuzes 2 nur um 58° bis zum Anschlag des Sperrnockens 19 mit seiner rechten Anschlagfläche 19/2 am Sperrarm 37 möglich. Bei dieser Rechtsdrehung 23 wird die Sperrklinke 16 vom Sperrnocken 20 radial ausgelenkt. Durch die Drehbegrenzung des Sperrorgans 15 kann die Sperrklinke 16 nicht in Sperrstellung zurückfallen, sondern sie liegt auf dem Sperrnocken 20 auf dessen Außenseite auf. Das Drehkreuz 2 ist damit in Linksdrehrichtung 22 zurückdrehbar, so daß der Durchgangssektor 8 von der unberechtigten Person durch die Zutrittsöffnung 35, durch welche sie eingetreten ist, wider zu verlassen ist.

    [0039] Die vorstehend beschriebenen Beispiele zeigen, daß mit den erfindungsgemäßen Anordnungen der beiden Sperrklinken 16, 17 und ihrer Tauchankermagnete 24, 25 und deren Zusammenwirken mit dem Sperrorgan 15 in einfacher Weise und mit geringem Aufwand sehr effektive Durchgangskontrollen verschiedener Art durchgeführt werden können und daß die Umstellung der Verriegelungseinrichtung auf unterschiedliche Sperrverhalten mit den gleichen Einzelteilen sehr einfach durchführbar ist. Es liegt auch auf der Hand, daß das Ansteuern der Sperrelemente zum Zwecke des Sperrens oder Freigebens des Drehkreuzes nicht an bestimmte Steuerprogramme gebunden ist.


    Ansprüche

    1. Sicherheitspersonenschleuse mit einem durch einen Durchgangssektor und einen Sperrsektor drehenden, wenigstens zwei insbesondere drei Kreuzflügel aufweisenden, wahlweise in einer oder in beiden Richtungen drehbaren Drehkreuz, das am Ende jeder Passage durch einen mechanischen oder elektrischen Antrieb in eine definierte Ruhestellung drehbar ist, wobei der Durchgangssektor radial von einem feststehenden Gehäuseteil begrenzt ist, der sich über einen Zentriwinkel erstreckt, welcher etwa gleich groß ist wie oder kleiner ist als der Winkelabstand zweier aufeinander folgender Kreuzflügel, und wobei zur Steuerung einer die Drehung des Drehkreuzes freigebenden bzw. sperrenden Verriegelungseinrichtung eine elektronische Steuereinheit mit peripheren Überwachungs-einrichtungen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verriegelungseinrichtung (14) ein drehfest mit dem Drehkreuz (2) verbundenes Sperrorgan (15) aufweist, das mit einer der Anzahl der Kreuzflügel (4, 5, 6) des Drehkreuzes (2) entsprechenden Anzahl von Sperrnocken (18, 19 20) mit jeweils zwei in entgegengesetzten Richtungen wirksamen linken und rechten Anschlagflächen (18/1, 18/2, 19/1, 19/2, 20/1, 20/2) versehen ist und dem zwei elektromagnetisch steuerbare Sperrelemente, insbesondere Sperrklinken (16, 17) oder Sperriegel, derart zugeordnet sind, daß das eine Sperrelement (16) im Zusammenwirken mit der linken Anschlagfläche (18/1, 19/1, 20/1) eines Sperrnockens (18, 19, 20) eine Drehsperrung in Linksdrehrichtung (Pfeil 22) und das andere Sperrelement (17) im Zusammenwirken mit der rechten Anschlagfläche (20/2, 18/2, 19/2)) eines anderen Sperrnockens (20, 18, 19) eine Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung (Pfeil 23) bewirkt.
     
    2. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Sperrflächen (16/1, 17/1) versehenen Sperrelemente (16, 17) außerhalb der Umlaufbahn 21) und oder außerhalb der Drehebene der Sperrnocken (18, 19, 20) gelagert und so angeordnet sind, daß ihre Sperrflächen (16/1, 17/1) in der jeweiligen Sperrposition in Bezug auf die Drehkreuzachse (3) einen Sperrwinkelabstand (γ) voneinander haben, der größer ist als der Winkelabstand (δ) der einander entgegengesetzten Anschlagflächen (20/2, 18/1; 19/2, 20/1; 18/2, 19/1) der beiden den Sperrelementen (16, 17) jeweils am nächsten stehenden Sperrnocken (18, 19, 20).
     
    3. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Größenunterschied zwischen dem Sperrwinkelabstand (γ) und dem Winkelabstand (δ) der Anschlagflächen (20/2, 18/1; 19/2, 20/1; 18/2, 19/1) der den Sperrelementen jeweils am nächsten stehenden Sperrnocken (18, 19, 20) bei einem Drehkreuzdurchmesser von etwa 1,5 m etwa 2° bis 5° beträgt.
     
    4. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrwinkelabstand (γ), der Winkelabstand (δ) der Anschlagflächen (20/2, 18/1; 19/2, 20/1; 18/2, 19/1) der Sperrnocken (18, 19, 20) und der Zentriwinkel (a) des Gehäuseteils (10) so aufeinander abgestimmt sind, daß jeweils in der durch ein Sperrelement (16, 17) in Durchgangsrichtung verursachten Sperrstellung des Drehkreuzes (2) zwischen jeweils der ausgangsseitigen Begrenzungskante (47 bzw. 50) des Gehäuseteils (10) und dem jeweils benachbarten Kreuzflügel (4, 5, 6) jeweils ein Türspalt von maximal 130 mm Breite enstehen kann.
     
    5. Sicherheitspersonenschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrelemente (16, 17) mit schräg zur Umlaufbahn (21) bzw. zur Umlaufebene der Sperrnocken (18, 19, 20) verlaufenden Auslenkflächen (16/2, 17/2) versehen sind, durch welche sie von den sich entgegen der jeweiligen Sperrichtung drehenden Sperrnocken (18, 19, 20) aus ihrer Sperrposition auslenkbar sind.
     
    6. Sicherheitspersonenschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Sperrklinken (16, 17) ausgebildeten Sperrelemente jeweils zwei in Bezug auf ihre Lagerachsen um etwa 90°zueinander versetzte Kupplungsfinger (38, 39, 40, 41) aufweisen, durch welche sie jeweils wahlweise mit einem Anker (42, 43) eines Elektromagneten (24, 25) wahlweise kuppelbar sind.
     
    7. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die als Sperriegel ausgebildeten Sperrelemente an ihren mit den Sperrnocken (18, 19, 20) in Eingriff gelangenden Stirnseiten jeweils eine Keilfläche aufweisen, die mit seiner Sperrfläche einen spitzen Winkel bildet.
     




    Zeichnung