[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitspersonenschleuse mit einem durch einen Durchgangssektor
und einen Sperrsektor drehenden, wenigstens zwei insbesondere drei Kreuzflügel aufweisenden,
wahlweise in einer oder in beiden Richtungen drehbaren Drehkreuz, das am Ende jeder
Passage durch einen mechanischen oder elektrischen Antrieb in eine definierte Ruhestellung
drehbar ist, wobei der Durchgangssektor radial von einem feststehenden Gehäuseteil
begrenzt ist, der sich über einen Zentriwinkel erstreckt, welcher etwa gleich groß
ist wie oder kleiner ist als der Winkelabstand zweier aufeinander folgender Kreuzflügel
und wobei zur Steuerung einer die Drehung des Drehkreuzes freigebenden bzw. sperrenden
Verriegelungseinrichtung eine elektronische Steuereinheit mit peripheren Überwachungseinrichtungen
vorgesehen ist.
[0002] Drehkreuze unterscheiden sich bekanntlich von Drehtüren dadurch, daß sie keine vollflächigen
Türflügelblätter aufweisen, sondern Kreuzflügel die aus mehreren jeweils in einer
Ebene übereinander angeordneten stabförmigen oder plattenförmigen Elementen bestehen,
die jeweils einen vertikalen Abstand voneinander aufweisen, so daß sie durch ein feststehendes,
den Sperrsektor begrenzendes Sperrgitter hindurchdrehen können.
[0003] Die Kreuzflügel können dabei manuell oder aber motorisch angetrieben sein. In jedem
Fall aber ist gefordert, daß die Kreuzflügel nach einer Passage in eine definierte
Ausgangsposition fahren und dort arretiert werden.
[0004] Um solche Drehkreuze als Sicherheitspersonenschleuse verwenden zu können, ist es
erforderlich, außer einer elektrischen oder elektronischen Steuereinheit mit peripheren
Überwachungseinrichtungen, wie z.B. Kartenlesern, Raumsensoren und dgl., eine Verriegelungseinrichtung
mit elektrisch steuerbaren Sperrgliedern vorzusehen, mit der es möglich ist, das Drehkreuz
wahlweise in der einen und/oder in der anderen Drehrichtung in bestimmten Winkelstellungen
gegen Drehung zu sperren, wobei gleichzeitig sichergestellt sein soll, daß die Drehsperrung
jeweils nur in einer Richtung wirksam ist und dabei das Drehkreuz in jeweils entgegengesetzter
Richtung wieder in seine Ausgangsposition zurückgedreht werden kann. Außerdem muß
es je nach Anwendungsfall möglich sein, der Verriegelungseinrichtung bei Stromausfall
ein ganz bestimmtes Verhalten zuzuweisen, sodaß das Drehkreuz beispielsweise in beiden
Richtungen frei drehbar oder gesperrt oder in nur einer Richtung gesperrt wird. In
jedem Fall muß gewährleistet sein, daß eine sich im Durchgangssektor befindende Person
durch die Drehsperrung des Drehkreuzes nicht eingesperrt werden kann.
[0005] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, mit möglichst einfachen
und leicht installierbaren Teilen für eine Sicherheitspersonenschleuse der eingangs
genannten Art eine Verriegelungseinrichtung zu schaffen, die unter Verwendung der
möglichst gleichen Einzelteile einfach auf unterschiedliche Anwendungsfälle und Betriebsarten
einstellbar oder umstellbar ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Verriegelungseinrichtung
ein drehfest mit dem Drehkreuz verbundenes Sperrorgan aufweist, das mit einer der
Anzahl der Kreuzflügel des Drehkreuzes entsprechenden Anzahl von Sperrnocken mit jeweils
zwei in entgegengesetzter Richtung wirksamen linken und rechten Anschlagflächen versehen
ist und dem zwei elektromagnetisch steuerbare Sperrelemente, insbesondere Sperrklinken
oder Sperriegel, derart zugeordnet sind, daß das eine Sperrelement im Zusammenwirken
mit der linken Anschlagfläche eines Sperrnockens eine Drehsperrung in Linksdrehrichtung
und das andere Sperrelement im Zusammenwirken mit der rechten Anschlagfläche eines
anderen Sperrnockens eine Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung bewirkt.
[0007] Mit einer solchen Verriegelungseinrichtung, die lediglich zwei voneinander unabhängige
Elektromagnete und zwei Sperrklinken benötigt, ist es möglich, jedem Drehkreuz die
Funktion einer Sicherheitspersonenschleuse zu geben und die vorstehend genannten Bedingungen
zu erfüllen. Dabei ist auch ohne weiteres möglich, für die Betätigung der Sperrelemente
elektromagnetisch gesteuerte, pneumatisch oder hydraulisch arbeitende Antriebs vorzusehen,
was insbesondere dann von Vorteil sein kann, wenn große Betätigungskräfte erforderlich
sind. Es lassen sich auch ohne weiteres mit den gleichen Teilen durch deren unterschiedliche
Anordnungen unterschiedliche Betriebsarten insbesondere bezüglich des Sperrverhaltens
im stromlosen Zustand erzielen.
[0008] Wenn es grundsätzlich auch möglich ist, die Sperrelemente durch entsprechende Ansteuerung
der ihnen zugeordneten Elektromagnete jeweils so in und außer Sperrlage zu bringen,
daß nicht beide gleichzeitig wirksam werden können, ist durch die Ausgestaltung der
Erfindung nach Anspruch 2 zudem der Vorteil gewährleistet, daß auch bei einem Versagen
der Elektromagnete und insbesondere bei Stromausfall die Einhaltung dieser Bedingung
sichergestellt ist, indem auf mechanische Weise verhindert wird, daß beide Sperrelemente
gleichzeitig in Sperrlage fallen und wirksam werden können. Dadurch wird sichergestellt,
daß das Drehkreuz aus jeder Sperrstellung soweit entgegen der Sperrichtung gedreht
werden kann, daß eine sich im Durchgangssektor befindende Person diesen wieder verlassen
und nicht eingesperrt werden kann.
[0009] Bei einem Drehkreuz mit einem anderen Durchmesser kann die in Anspruch 3 angegebene
Winkeldifferenz größer oder kleiner gewählt werden.
[0010] Die Ausgestaltung nach Anspruch 4 stellt sicher, daß die Passage einer unberechtigten
Person in beiden Richtungen verhindert wird, weil der in den Sperrstellungen des Drehkreuzes
jeweils ausgangsseitig vorhandene Türspalt ein Austreten aus dem Durchgangssektor
ebensowenig zuläßt wie ein Eintreten in diesen.
[0011] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist es möglich, die Steuerung der Sperrelemente
bzw. deren Elektromagnete so auszulegen, daß die Sperrklinken in Ihrer Ruheposition,
d.h., wenn die Elektromagnete nicht erregt sind, ihre Sperrstellung einnehmen und
daß die Verriegelungseinrichtung auch bei Stromausfall nur in der einen oder anderen
bevorzugten Richtung oder in beiden Drehrichtungen sperrend wirksam ist.
[0012] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 6 lassen sich die Vorteile der Ausgestaltung
nach Anspruch 5 auch mit Sperriegeln als Sperrelemente erreichen.
[0013] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 7 ist die Möglichkeit gegeben, die Ansteuerung
der Sperrklinken so vorzusehen, daß sie entweder bei erregten Elektromagneten in Sperrstellung
stehen oder aber bei nicht erregten Elektromagneten, d.h. die selben Sperrklinken
sind auf beide Steuerungsarten einsetzbar.
[0014] Anhand der Zeichnung werden im folgenden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in schematischer Draufsicht ein dreiflügeliges Drehkreuz mit Gehäuseteil, Sperrgitter
und prinzipieller Anordnung einer Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung;
- Fig. 2
- ein vereinfachtes Schaltschema einer Steuereinrichtung;
- Fig. 3
- die Verriegelungseinrichtung in vergrößerter Darstellung und in Sperrstellung der
beiden Sperrklinken;
- Fig. 4
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 in der Freigabestellung für Linksdrehung;
- Fig. 5
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 in anderer Funktionslage;
- Fig. 6
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 nach Linksdrehung um etwa 60°;
- Fig. 7
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 3 nach Linksdrehung um 62°;
- Fig. 8
- eine Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung mit einer anderen Anordnung der Tauchankermagnete;
- Fig. 9
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 8 mit beiden Sperrklinken in Sperrstellung;
- Fig. 10
- eine weitere Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung mit einer weiteren Anordnung
der Tauchankermagnete;
- Fig. 11
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 10 in anderer Funktionsstellung;
- Fig. 12
- eine Verriegelungseinrichtung in Ruhestellung mit einer weiteren Anordnungsvariante
der Tauchankermagnete;
- Fig. 13
- die Verriegelungseinrichtung der Fig. 12 in einer anderen Funktionsstellung.
[0015] Fig. 1 zeigt schematisch eine Sicherheitspersonenschleuse 1, die ein dreiflügeliges
Drehkreuz 2 mit drei jeweils um 120° zueinander versetzten, radial zur Drehachse 3
verlaufenden Drehflügeln 4, 5, 6 aufweist. Die Drehflügel 4, 5, 6 bestehen in bekannter
Weise aus einzelnen in horizontaler Richtung verlaufenden Rohren oder Stäben, die
in der Vertikalen übereinander mit einer Drehwelle 7 verbunden sind und die einen
vertikalen Abstand zueinander aufweisen, der etwa dem 1,5-fachen ihres Durchmessers
entspricht.
[0016] Die Sicherheitspersonenschleuse 1 weist einen Durchgangssektor 8 und einen Sperrsektor
9 auf. Der Durchgangssektor 8 ist radial von einem kreisförmig konkaven Gehäuseteil
10 begrenzt, die einen Zentriwinkel α von etwa 100° aufweist und in geringem radialem
Abstand von dem, durch die Drehflügel 4, 5, 6 bestimmten Drehkreis 11 angeordnet ist.
Der Sperrsektor 9 ist in bekannter Weise durch ein sektorartiges Sperrgitter 12 definiert,
durch welches die Rohre oder Stäbe der Drehflügel beim Drehen des Drehkreuzes 2 hindurchlaufen.
[0017] Die Sicherheitspersonenschleuse 1 ist außerdem mit einer Verriegelungseinrichtung
14 versehen, die aus einem Sperrorgan 15 und aus zwei elektromagnetisch steuerbaren
Sperrklinken 16, 17 besteht, die über eine periphere Überwachungseinrichtung angesteuert
sind.
[0018] Das Sperrorgan 15 ist drehstarr mit dem Drehkreuz 2 verbunden und mit einer der Anzahl
von Drehflügeln 4, 5, 6 des Drehkreuzes 2 entsprechenden Anzahl von Sperrnocken 18,
19, 20 versehen, die jeweils zwei in entgegengesetzter Richtung wirksame linken Anschlagflächen
18/1, 19/1, 20/1 und rechten Anschlagflächen 18/2, 19/2, 20/2 aufweisen.
[0019] Die Sperrklinken 16, 17 sind jeweils außerhalb einer Umlaufbahn 21 der Sperrnocken
18, 19, 20 schwenkbar gelagert und den Anschlagflächen 18/1-18/2, 19/1-19/2, 20/1-20/2
derart zugeordnet, daß die eine Sperrklinke 16 durch ihre Sperrfläche 16/1 mit der
linken Anschlagfläche 18/1, 19/1, 20/1 der Sperrnocken 18, 19, 20 eine Drehsperrung
in Linksdrehrichtung 22 und die andere Sperrklinke 17 durch ihre Sperrfläche 17/1
im Zusammenwirken mit den rechten Anschlagflächen 18/2, 19/2, 20/2 eines jeweils anderen
Sperrnockens 18, 19, 20 eine Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung 23 bewirkt. Die Sperrklinken
16, 17 sind des weiteren so angeordnet, daß ihre Sperrflächen 16/1, 17/1 in der jeweiligen
Sperrposition in Bezug auf die Drehkreuzachse 3 einen Sperrwinkelabstand γ voneinander
haben, der in in den gezeichneten Beispielen etwa 10° größer ist als der Zentriwinkel
α des Gehäuseteils 10. Der Sperrwinkelabstand γ ist dabei etwa 2° bis 5° größer als
der Winkelabstand δ, den die jeweils linke Anschlagfläche 18/1, 19/1, 20/1 eines Sperrnockens
18, 19, 29 von der jeweils rechten Anschlagfläche 18/2, 19/2, 20/2, des benachbarten
Sperrnockens 18, 19, 20 hat. Damit nicht beide Sperrklinken 16, 17 zugleich wirksam
werden können, muß der Sperrwinkelabstand γ auf jeden Fall größer sein als der Winkelabstand
δ.
[0020] Zur Betätigung der Sperrklinken 16, 17 sind zwei federbelastete Tauchankermagnete
24, 25 vorgesehen, die unterschiedlich angeordnet und wirksam sein können. Der in
Fig. 3 bis Fig. 13 auf der rechten Seite angeordnete Tauchankermagnet 24 betätigt
die Sperrklinke 16 für die Drehsperrung in Linksdrehrichtung 22, und der jeweils auf
der linken Seite angeordnete Tauchankermagnet 25 die Sperrklinke 17 für die Drehsperrung
in Rechtsdrehrichtung 23. Die beiden Tauchankermagnete 24, 25 werden ihrerseits von
einer Schaltungsanordnung mit einem Mikroprozessor angesteuert, der Bestandteil einer
Überwachungseinrichtung (Fig. 2) ist, die des weiteren einen das Drehkreuz 2 antreibenden
Elektromotor 26 und eine elektromagnetische Bremseinrichtung 27 und als periphere
Steuereinrichtungen zwei Ausweisleser 29, 30, einen Positionsgeber 31 sowie mindestens
jeweils einen Sensor 32, 33 im Bereich der Zutrittsöffnungen 34, 35 der Sicherheitspersonenschleuse
aufweist. Die Ausweisleser 29, 30 sind jeweils außerhalb der Zutrittsöffnungen 34,
35 (Fig. 1) leicht zugänglich angeordnet. Die Sensoren 32, 33 sind gewöhnlich an einer
den Gehäuseteil 10 und das Sperrgitter 12 verbindenden Decke (in der Zeichnung nicht
dargestellt) angeordnet.
[0021] Die völlig gleich gestalteten Sperrklinken 16 bzw. 17 bestehen jeweils aus einem
Sperrarm 36 bzw. 37, und aus zwei Kupplungsfingern 38 bzw. 40 bzw. 39, 41, wobei die
Kupplungsfinger 38 und 39 jeweils rechtwinklig zu den Kupplungsfingern 40 bzw. 41
verlaufen.
[0022] Die unter sich ebenfalls gleich gestalteten Tauchankermagnete 24 bzw. 25 weisen jeweils
einen zylindrischen Tauchanker 42 bzw. 43 auf, der zur Kopplung mit den jeweiligen
Kupplungsfingern 38,, 40 bzw. 39, 41 einer Sperrklinke 16 bzw. 17 an ihrem freien
Ende mit jeweils einer umlaufenden Nut 44 bzw. 45 versehen ist, in die die Kupplungsfinger
38, 40 bzw. 39, 41 formschlüssig eingreifen. Die Anordnung und Lagerung der Sperrklinken
16 bzw. 17 ist so getroffen, daß die Sperrarme 36, 37 wahlweise in die bzw. aus der
Umlaufbahn 21 der Sperrnocken 18, 19, 20 geschwenkt werden können.
[0023] Durch die bezüglich des Sperrarms 36 bzw. 37 diametrale bzw. rechtwinklige Anordnung
der Kupplungsfinger 38, 39 bzw. 40, 41 der jeweiligen Sperrklinke 16, 17 und durch
die wahlweise Kopplung des jeweiligen Tauchankers 42 bzw. 43 mit einem der Kupplungsfinger
38, 40 bzw. 39, 41 sind bezüglich des Verhaltens der Verriegelungseinrichtung der
Sicherheitspersonenschleuse 1 in stromlosem Zustand der federbelasteten Tauchankermagnete
24 bzw. 25 verschiedene Varianten wählbar.
[0024] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, befinden sich bei Kopplung des Tauchankers 42 bzw.
43 des Tauchankermagneten 24 bzw. 25 mit dem rechtwinklig zum Sperrarm 36 bzw. 37
angeordneten Kupplungsfinger 38 bzw. 39 beide Sperrklinken 16 bzw. 17 bei stromlosem
Zustand der Tauchankermagnete 24 bzw. 25 in Sperrstellung. Die in den Fig. 3 bis 13
innerhalb des Sperrorgans 15 verkleinert dargestellte Sicherheitspersonenschleuse
1 befindet sich in Fig. 3 in Ruheposition.
[0025] Die Sperrklinken 16, 17 sind auch jeweils mit einer schräg zur Umlaufbahn 21 der
Sperrnocken 18, 19, 20 verlaufenden Auslenkflächen 16/2 bzw. 17/2 versehen, durch
welche sie beim vorbeidrehen eines Sperrnockens 18, 19, 20 aus ihrer Sperrlage selbsttätig
ausgelenkt werden können.
[0026] Im Betrieb zieht der rechte Tauchankermagnet 24, wenn eine berechtigte Person die
Sicherheitspersonenschleuse 1 von der rechten Zutrittsseite 34 aus betritt, die Sperrklinke
16 aus ihrer Sperrstellung, so daß das Drehkreuz 2 frei nach links drehbar ist (Fig.
4). Das Drehkreuz 2 wird in Linksdrehrichtung 22 gedreht, wobei der gegen die Auslenkfläche
17/2 laufende Sperrnocken 20, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, die Sperrklinke 17 aus
ihrer Sperrstellung auslenkt. In Fig. 5 ist die Stellung nach einer Linksdrehung des
Drehkreuzes um 45° gezeigt. Falls jedoch eine unberechtigte Person von der vorhandenen
Sensorik im Durchgangssektor 8 erfaßt wird, bleibt die Sperrklinke 16 in ihrer in
Fig 3 dargestellten Sperrstellung bis der Sperrnocken 18, wie in Fig. 11 dargestellt
an ihr anschlägt und das Drehkreuz 2 nach etwa 58° Drehung zum Stillstand kommt. In
dieser Position hat die Außenkante 46 der Kreuzflügel 4 von der vertikalen Begrenzungskante
47 des Gehäuseteils 10 einen maximalen Abstand von 130 mm, damit die unberechtigte
Person nicht hindurchtreten kann. Der Befehl, der die Sperrklinke in ihrer Sperrstellung
hält, kann von einer anderen Quelle, als von der Sensorik geliefert werden. Wenn jedoch
eine berechtigte Person passiert, wird die Sperrklinke 16 ausgeschwenkt und die Linksdrehung
des Drehkreuzes 2 nicht behindert.
[0027] Nach jedem Stop des Drehkreuzes 2 in einer durch eine der Sperrklinken 16, 17 bewirkten
Sperrstellung erfolgt die motorische Drehung des Drehkreuzes in die nächst mögliche
Ruhestellung.
[0028] Wie aus Fig. 6 zu erkennen ist, ist bei einer Linksdrehung des Drehkreuzes um 60°
ein Einfallen bzw. Sperren einer der eiden Sperrklinken 16 bzw. 17 nicht möglich.
Erst nach einer Linksdrehung des Drehkreuzes 2 um ca. 62° fällt die Sperrklinke 17
in ihre Sperrstellung, also in ihre Ausgangslage bei stromlosem Zustand des linken
Tauchankermagnetes 25 zurück und sperrt das Drehkreuz 2 gegen Rechtsdrehung 23, so
daß das Zurückdrehen des Drehkreuzes 2 nicht mehr möglich ist (Fig. 7).
[0029] Nach Fig. 7 beträgt in dieser Sperrstellung in Rechtsdrehrichtung 23, nach einer
Linksdrehung 22 um 62° der Abstand b zwischen der vertikalen Außenkante 46 des Drehflügels
4 zur vertikalen Begrenzungskante 47 der Gehäuseteils 10 auch maximal 130 mm, damit
eine nichtberechtigte Person nicht mehr auf dieser Seite eintreten kann. Nach Einfallen
der Sperrklinke 17 in diese Sperrposition gegen Rechtsdrehung 23 des Drehkreuzes 2
ist die Passage einer Person praktisch vollzogen. Eine Meldung des Durchtritts an
die Überwachungseinheit bewirkt die Unterbrechung der Stromzufuhr zum Tauchankermagneten
24. Der Sperrarm 36 der Sperrklinke 16 fällt zunächst auf den Sperrnocken 18 und nach
weiterer Linksdrehung des Drehkreuzes 2 bis zu dessen Ruhestellung nach einem Gesamtlinksdrehwinkel
von 120° fällt die Sperrklinke 16 in ihre Ausgangslage, d.h. in Sperrstellung, zurück.
Die Meldung des Durchtritts erfolgt dann, wenn die Sperrklinke 17 hinter dem Sperrnocken
20 in Sperrstellung gefallen und somit das Drehkreuz 2 gegen Rückdrehung gesperrt
ist.
[0030] Eine Anordnungsvariante für die Tauchankermagnete 24, 25 ist aus Fig. 8 und Fig.
9 ersichtlich. Bei dieser Anordnung der Tauchankermagnete 24, 25 sind deren Tauchanker
42, 43 über ihre Nuten 44, 45 mit den Kupplungsfingern 40, 41 der Sperrklinken 16,
17 gekoppelt, so daß sich die Sperrklinken 16,. 17 bei stromlosem Zustand der Tauchankermagnete
24, 25 in ausgeschwenkter, d.h. nicht sperrender Stellung, befinden. Das Drehkreuz
2 ist demzufolge in beiden Drehrichtungen 22 bzw. 23 frei drehbar. Um den gleichen
Ausgangszustand, nämlich eine permanente Sperrung in beiden Richtungen, wie bei der
Anordnung gemäß Fig. 3 zu erreichen, sind die beiden Tauchankermagnete 24, 25 gemäß
der Darstellung in Fig. 9 in den bestromten Zustand zu versetzen. Dies kann dann der
Fall sein, wenn eine unberechtigte Person den Durchgangssektor 8 betritt. Das Drehkreuz
2 ist in beiden Richtungen nach etwa 58° Drehung gesperrt.
[0031] Wenn eine berechtigte Person die Sicherheitspersonenschleuse 1 durch die Zutrittsöffnung
34 oder 35 betritt, wird je nach Durchgangsrichtung die Erregung eines Zugankermagneten
24, 25 in der Weise vorgenommen, daß nach einer Drehung von etwa 62° eine Rückwärtsdrehung
des Drehkreuzes 2 durch die betätigte Sperrklinke 16 oder 17 verhindert wird.
[0032] In Fig. 10 und Fig. 11 ist eine weitere Anordnungsvariante der Tauchankermagnete
24, 25 gezeigt, bei der der Tauchankermagnet 24 über die Nut 44 seines Tauchankers
42 mit dem dem Sperrarm 36 gegenüberliegenden Kupplungsfinger 40 der Sperrklinke 16
gekoppelt ist und der Tauchankermagnet 25 über die Nut 45 seines Tauchankers 43 mit
dem rechtwinklig zum Sperrarm 37 stehenden Kupplungsfinger 39 der Sperrklinke 17.
Zur Freigabe in Linksdrehrichtung 22 des Drehkreuzes 2 ist der Tauchankermagnet 24
stromlos, während zur Freigabe in Rechtsdrehrichtung 23 der Tauchankermagnet 25 bestromt
ist, so daß sich in diesen Fällen die jeweilige Sperrklinke 16 bzw. 17 in ausgeschwenkter,
nicht sperrender Stellung befindet.
[0033] Bei dieser Anordnung der Tauchankermagnete 24, 25 ist im Ruhezustand die Drehung
des Drehkreuzes 2 in Linksdrehrichtung 22 immer frei und in Rechtsdrehrichtung 23
gesperrt. Durch gleichzeitige Bestromung beider Tauchankermagnete 24, 25 wird die
freie Drehrichtung umgekehrt, da dann die Sperrklinke 16 in Sperrstellung steht und
die Sperrklinke 17 ausgeschwenkt ist.
[0034] Betritt im Ruhezustand eine unberechtigte Person den Durchgangssektor 8 über die
Zutrittsöffnung 34 von rechts, so wird der Tauchankermagnet 24 bestromt und damit
eine Linksdrehung 22 des Drehkreuzes 2 nur bis zum Anschlag der linken Anschlagfläche
18/1 des Sperrnockens 18 am Sperrarm 36, also lediglich um 58° möglich. Bei dieser
Linksdrehung 22 wird der Sperrarm 37 vom Sperrnocken 20 radial ausgelenkt werden.
Durch die Sperrung des Sperrorgans 15 in Linksdrehrichtung 22 kann die Sperrklinke
17 aber nicht in Sperrstellung zurückfallen, sondern sie liegt auf dem Sperrnocken
20 auf dessen Außenseite auf. Das Drehkreuz 2 ist damit in Rechtsdrehrichtung 23 zurückdrehbar,
so daß die Sicherheitspersonenschleuse 1 von der unberechtigten Person durch die Zutrittsöffnung
34 wieder zu verlassen ist.
[0035] In den Fig. 12 und 13 ist noch eine weitere Anordnungsvariante gezeigt, bei der der
Tauchankermagnet 24 über die Nut 44 seines Tauchankers 42 mit dem rechtwinklig zum
Sperrarm 36 stehenden Kupplungsfinger 38 der Sperrklinke 16 gekoppelt ist und der
Tauchanker 25 über die Nut 45 seines Tauchankers 43 mit dem dem Sperrarm 37 gegenüberstehenden
Kupplungsfinger 41 der Sperrklinke 17.
[0036] Bei dieser Anordnung ist im Ruhezustand die Drehung des Drehkreuzes 2 in Rechtsdrehrichtung
23 immer frei und in Linksdrehrichtung 22 gesperrt. Analog zum Beispiel der Fig. 10
und 11 läßt sich durch die gleichzeitige Bestromung der beiden Tauchankermagnete 24,
25 die Freigabe in entgegengesetzter Drehrichtung erreichen.
[0037] In unbestromtem Zustand der Tauchankermagnete 24 und 25 ist die Sperrklinke 16 für
Linksdrehung in Sperrstellung und die Sperrklinke 17 für Rechtsdrehung in ausgeschwenkter,
also unwirksamer Stellung (Fig. 12).
[0038] Wenn jedoch im Ruhezustand eine unberechtigte Person den Durchgangssektor 8 über
die Zutrittsöffnung 35 betritt, wird der Tauchankermagnet 25 bestromt und damit eine
Rechtsdrehung 23 des Drehkreuzes 2 nur um 58° bis zum Anschlag des Sperrnockens 19
mit seiner rechten Anschlagfläche 19/2 am Sperrarm 37 möglich. Bei dieser Rechtsdrehung
23 wird die Sperrklinke 16 vom Sperrnocken 20 radial ausgelenkt. Durch die Drehbegrenzung
des Sperrorgans 15 kann die Sperrklinke 16 nicht in Sperrstellung zurückfallen, sondern
sie liegt auf dem Sperrnocken 20 auf dessen Außenseite auf. Das Drehkreuz 2 ist damit
in Linksdrehrichtung 22 zurückdrehbar, so daß der Durchgangssektor 8 von der unberechtigten
Person durch die Zutrittsöffnung 35, durch welche sie eingetreten ist, wider zu verlassen
ist.
[0039] Die vorstehend beschriebenen Beispiele zeigen, daß mit den erfindungsgemäßen Anordnungen
der beiden Sperrklinken 16, 17 und ihrer Tauchankermagnete 24, 25 und deren Zusammenwirken
mit dem Sperrorgan 15 in einfacher Weise und mit geringem Aufwand sehr effektive Durchgangskontrollen
verschiedener Art durchgeführt werden können und daß die Umstellung der Verriegelungseinrichtung
auf unterschiedliche Sperrverhalten mit den gleichen Einzelteilen sehr einfach durchführbar
ist. Es liegt auch auf der Hand, daß das Ansteuern der Sperrelemente zum Zwecke des
Sperrens oder Freigebens des Drehkreuzes nicht an bestimmte Steuerprogramme gebunden
ist.
1. Sicherheitspersonenschleuse mit einem durch einen Durchgangssektor und einen Sperrsektor
drehenden, wenigstens zwei insbesondere drei Kreuzflügel aufweisenden, wahlweise in
einer oder in beiden Richtungen drehbaren Drehkreuz, das am Ende jeder Passage durch
einen mechanischen oder elektrischen Antrieb in eine definierte Ruhestellung drehbar
ist, wobei der Durchgangssektor radial von einem feststehenden Gehäuseteil begrenzt
ist, der sich über einen Zentriwinkel erstreckt, welcher etwa gleich groß ist wie
oder kleiner ist als der Winkelabstand zweier aufeinander folgender Kreuzflügel, und
wobei zur Steuerung einer die Drehung des Drehkreuzes freigebenden bzw. sperrenden
Verriegelungseinrichtung eine elektronische Steuereinheit mit peripheren Überwachungs-einrichtungen
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungseinrichtung (14) ein drehfest mit dem Drehkreuz (2) verbundenes
Sperrorgan (15) aufweist, das mit einer der Anzahl der Kreuzflügel (4, 5, 6) des Drehkreuzes
(2) entsprechenden Anzahl von Sperrnocken (18, 19 20) mit jeweils zwei in entgegengesetzten
Richtungen wirksamen linken und rechten Anschlagflächen (18/1, 18/2, 19/1, 19/2, 20/1,
20/2) versehen ist und dem zwei elektromagnetisch steuerbare Sperrelemente, insbesondere
Sperrklinken (16, 17) oder Sperriegel, derart zugeordnet sind, daß das eine Sperrelement
(16) im Zusammenwirken mit der linken Anschlagfläche (18/1, 19/1, 20/1) eines Sperrnockens
(18, 19, 20) eine Drehsperrung in Linksdrehrichtung (Pfeil 22) und das andere Sperrelement
(17) im Zusammenwirken mit der rechten Anschlagfläche (20/2, 18/2, 19/2)) eines anderen
Sperrnockens (20, 18, 19) eine Drehsperrung in Rechtsdrehrichtung (Pfeil 23) bewirkt.
2. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Sperrflächen
(16/1, 17/1) versehenen Sperrelemente (16, 17) außerhalb der Umlaufbahn 21) und oder
außerhalb der Drehebene der Sperrnocken (18, 19, 20) gelagert und so angeordnet sind,
daß ihre Sperrflächen (16/1, 17/1) in der jeweiligen Sperrposition in Bezug auf die
Drehkreuzachse (3) einen Sperrwinkelabstand (γ) voneinander haben, der größer ist
als der Winkelabstand (δ) der einander entgegengesetzten Anschlagflächen (20/2, 18/1;
19/2, 20/1; 18/2, 19/1) der beiden den Sperrelementen (16, 17) jeweils am nächsten
stehenden Sperrnocken (18, 19, 20).
3. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Größenunterschied
zwischen dem Sperrwinkelabstand (γ) und dem Winkelabstand (δ) der Anschlagflächen
(20/2, 18/1; 19/2, 20/1; 18/2, 19/1) der den Sperrelementen jeweils am nächsten stehenden
Sperrnocken (18, 19, 20) bei einem Drehkreuzdurchmesser von etwa 1,5 m etwa 2° bis
5° beträgt.
4. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Sperrwinkelabstand (γ), der Winkelabstand (δ) der Anschlagflächen (20/2, 18/1; 19/2,
20/1; 18/2, 19/1) der Sperrnocken (18, 19, 20) und der Zentriwinkel (a) des Gehäuseteils
(10) so aufeinander abgestimmt sind, daß jeweils in der durch ein Sperrelement (16,
17) in Durchgangsrichtung verursachten Sperrstellung des Drehkreuzes (2) zwischen
jeweils der ausgangsseitigen Begrenzungskante (47 bzw. 50) des Gehäuseteils (10) und
dem jeweils benachbarten Kreuzflügel (4, 5, 6) jeweils ein Türspalt von maximal 130
mm Breite enstehen kann.
5. Sicherheitspersonenschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrelemente (16, 17) mit schräg zur Umlaufbahn (21) bzw. zur Umlaufebene
der Sperrnocken (18, 19, 20) verlaufenden Auslenkflächen (16/2, 17/2) versehen sind,
durch welche sie von den sich entgegen der jeweiligen Sperrichtung drehenden Sperrnocken
(18, 19, 20) aus ihrer Sperrposition auslenkbar sind.
6. Sicherheitspersonenschleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Sperrklinken (16, 17) ausgebildeten Sperrelemente jeweils zwei in Bezug
auf ihre Lagerachsen um etwa 90°zueinander versetzte Kupplungsfinger (38, 39, 40,
41) aufweisen, durch welche sie jeweils wahlweise mit einem Anker (42, 43) eines Elektromagneten
(24, 25) wahlweise kuppelbar sind.
7. Sicherheitspersonenschleuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die als Sperriegel
ausgebildeten Sperrelemente an ihren mit den Sperrnocken (18, 19, 20) in Eingriff
gelangenden Stirnseiten jeweils eine Keilfläche aufweisen, die mit seiner Sperrfläche
einen spitzen Winkel bildet.