[0001] Die Erfindung hat ein Verfahren zum Erzeugen von Silbernitrat durch Auflösen von
Silber in Salpetersäure zum Gegenstand.
[0002] Es ist bekannt, Silbernitrat dadurch herzustellen, dass man Silber in heißer Salpetersäure
auflöst. Dabei läuft die folgende Reaktion ab:
4 Ag + 6 HNO₃→4AgNO₃ + NO + NO₂ + 3 H₂O
Aus der Reaktionsgleichung ist ersichtlich, dass man - bezogen auf die eingesetzte
Silbermenge - mit einem Überschuss an Salpetersäure arbeiten muss, weil zunächst aus
einem Drittel der eingesetzten Salpetersäure Stickoxide entstehen, welche die Lösung
als Abgas verlassen, soweit nicht ein Teil des entstehenden Stickstoffdioxids mit
dem in der Lösung anwesenden Wasser wiederum zu Salpetersäure und Stickstoffmonoxid
umgesetzt wird. Die Entstehung der Stickstoffoxide macht es erforderlich, das Abgas
nachzubehandeln, wobei die Stickstoffoxide durch thermische Spaltung in Stickstoff
und Sauerstoff zerlegt oder in Gaswaschanlagen unter Sauerstoffzusatz zu Salpetersäure
umgesetzt werden. Die gebildete Salpetersäure kann erneut dem Prozess zugeführt werden.
[0003] Aus der salpetersauren Lösung wird das Silbernitrat durch Eindampfen gewonnen, wobei
es auskristallisiert. Dabei fallen ebenfalls erhebliche Mengen an Stickoxiden in der
Abluft an, die auf eine der erwähnten Arten aus der Abluft wieder entfernt werden
müssen. Das ist mit erheblichem Aufwand verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erzeugen von Silbernitrat
anzugeben, bei welchem weniger Stickoxide entstehen als bisher.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß wird das Silbernitrat durch ein elektrodialytisches Verfahren erzeugt:
Es werden zwei durch eine Anionenaustauscher-Membran getrennte Kammern gebildet; in
einer Kammer befindet sich verdünnte Salpetersäure, in welche anodisch gepoltes Silber
eintaucht, z.B. in Gestalt einer Silberplatte; in der anderen Kammer befindet sich
höher konzentrierte Salpetersäure, in welche eine silberfreie Kathode, welche beispielsweise
aus V2A-Stahl besteht, eintaucht. Nach Anlegen einer Gleichspannung zwischen Kathode
und Anode wird in der verdünnten Salpetersäure Silber anodisch gelöst und eine äquivalente
Menge Nitrationen wandert durch die Anionenaustauscher-Membran aus der Kammer mit
der konzentrierten Salpetersäure in die Kammer mit der verdünnten Salpetersäure und
bildet dort mit den in Lösung gegangenen Silber-Ionen eine Silbernitratlösung. Eine
äquivalente Menge Wasserstoff-Ionen wird an der Kathode unter Bildung von molekularem
Wasserstoff entladen, der die Lösung verläßt. Stickstoffoxide entstehen bei dieser
Reaktion zunächst keine und demgemäß wird auch kein Salpetersäureüberschuss benötigt.
Vielmehr kommt man im Anolyten, in welchem sich die Silberanode befindet, mit einer
kalten, stark verdünnten Salpetersäure aus, die lediglich die Aufgabe hat, eine gewisse
elektrolytische Leitfähigkeit sicherzustellen. Im Laufe des Verfahrens steigt die
Konzentration des Silbernitrates in der verdünnten Salpetersäure an, wobei die Anionenaustauscher-Membran
ein Hindernis für die Silber-Ionen darstellt, welche in die höher konzentrierte Salpetersäure
wandern wollen. Mit steigender Silberkonzentration in der verdünnten Salpetersäure
wandert aber doch ein geringer Anteil der Silber-Ionen durch Osmose in die höher konzentrierte
Salpetersäure und wird als Schlamm an der Kathode abgeschieden. Dieser Vorgang verringert
die Silbernitratausbeute des Verfahrens und kann zum Entstehen von an sich unerwünschten
Stickoxiden führen, deren Menge jedoch um eine bis drei Größenordnungen geringer ist
als beim bekannten Verfahren.
[0007] Die Elektrodialyse wird beendet, wenn die Ausbeute unter einen vorgegebenen Wert
absinkt, was mit dem Verbrauch der Silber-Anode einhergeht. Die verdünnte Salpetersäure
wird dann zur Gewinnung des darin angereicherten Silbernitrates in an sich bekannter
Weise behandelt, z.B. eingedampft.
[0008] In vorteilhafter Weiterbildung des Grundgedankens der Erfindung läßt sich die Abscheidung
von Silber an der Kathode und seine anschließende Umsetzung mit Salpetersäure zu Silbernitrat
unter Bildung von Stickstoffoxiden nochmals drastisch verringern, indem man zwischen
der die Anode enthaltenden Kammer und der die Kathode enthaltenden Kammer eine dritte
Kammer vorsieht (nachfolgend auch als bipolare Kammer bezeichnet, in welcher sich
Salpetersäure in höherer Konzentration befindet als in jener Kammer, in welcher die
Anode enthalten ist. Die dritte Kammer ist von beiden benachbarten Kammern durch eine
Anionen-Austauschermembran getrennt. In der Kammer, welche die Kathode enthält, kann
die Salpetersäure in höherer Konzentration vorliegen als in der Kammer mit der Anode,
doch muss das nicht so sein; es genügt vielmehr im Katholyt eine geringe Salpetersäurekonzentration
zur Aufrechterhaltung der nötigen Ionen-Leitfähigkeit. Geht man jedoch im Katholyten
zunächst von einer höheren Salpetersäurekonzentration aus, insbesondere von einer
Konzentration, die anfänglich mit der Salpetersäurekonzentration in der dritten Kammer
übereinstimmt, dann nimmt die Salpetersäurekonzentration im Katholyten durch die Elektrodialyse
allmählich ab zugunsten der Salpetersäurekonzentration in der dritten Kammer. Im Verlauf
der Elektrodialyse wandern Nitrat-Ionen aus der höher konzentrierten Salpetersäure
durch die Anionenaustauscher-Membran in den Anolyten (das ist der Elektrolyt in der
die Anode enthaltenden Kammer) und bilden dort mit dem anodisch in Lösung gegangenen
Silber Silbernitrat. Mit steigender Konzentration der Silber-Ionen wandert ein Teil
der Silber-Ionen durch Osmose in die konzentrierte Salpetersäure in der dritten Kammer,
kann dort aber nicht unter Bildung von Stickstoffoxiden umgesetzt werden; das könnte
vielmehr erst in der Salpetersäure geschehen, in welche die Kathode eintaucht. Dazu
müssten die Silber-Ionen aber eine weitere Anionenaustauscher-Membran überwinden,
was aber erst nach einer Anreicherung des Elektrolyten mit Silber-Ionen möglich würde.
Die Ausbeuteverluste dieses verbesserten Verfahrens, welches Gegenstand der Ansprüche
2 und 3 ist, sind nur noch gering, Stickstoffoxide entstehen nur noch in kleinsten
Mengen.
[0009] In beiden Verfahrensvarianten nimmt die Konzentration der anfänglich höher konzentrierten
Salpetersäure allmählich ab. Wenn man den Anolyten entnimmt, um durch Eindampfen das
Silbernitrat zu gewinnen, kann man die anfänglich höher konzentrierte, inzwischen
in ihrer Konzentration abgefallene Salpetersäure für den nächsten Verfahrensdurchlauf
als Anolyt verwenden und durch frische, konzentrierte Salpetersäure ersetzen. Diese
zweifache Verwendung wirkt sich günstig auf die Kosten des Verfahrens aus.
[0010] Vorzugsweise arbeitet man bei der Elektrodialyse mit Stromdichten von 5 bis 50 A/dm²
bei einer Temperatur zwischen 5° C und 60° C. Bleibt man mit der Stromdichte unterhalb
von 5 A/dm², dann ist die Ausbeute gering und das Verfahren nicht besonders wirtschaftlich.
Man kann die Ausbeute jedoch nicht beliebig steigern, indem man die Stromdichte erhöht.
Oberhalb einer Stromdichte von 50 A/dm² muss man damit rechnen, dass die Anionenaustauscher-Membran
Schaden nimmt und porös wird.
[0011] Es ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass man mit verhältnismässig
kalter Salpetersäure arbeiten kann. Die Arbeitstemperatur sollte jedoch nicht unter
5° C liegen, weil sonst die elektrische Leitfähigkeit in den Elektrolyten zu gering
wird. Die Arbeitstemperatur sollte aber auch nicht mehr als 60° C betragen, um zu
vermeiden, dass das Silber durch die heiße Salpetersäure chemisch gelöst wird.
[0012] Wann man die Elektrodialyse beendet, hängt im wesentlichen davon ab, wieviel Stickstoffoxide
man im Abgas zulassen will. Zweckmässigerweise beendet man die Elektrodialyse, wenn
die Konzentration der Silber-Ionen im Katholyt 2 g/l übersteigt. Da die Konzentration
der Silber-Ionen im Katholyt mit der Konzentration der Silber-Ionen im Anolyt steigt,
kann man auch aus der Konzentration der Silber-Ionen im Anolyt ein Kriterium für die
Beendung der Elektrodialyse bilden; im Falle des Verfahrens, wie es im Anspruch 2
oder 3 angegeben ist, bei welchem die Silber-Ionen zwei Anionenaustauscher-Membranen
durchwandern müssen, ehe sie zur Kathode gelangen können, beendet man die Elektrodialyse
vorzugsweise, wenn die Konzentration der Silber-Ionen im Anolyt 400 g/l übersteigt.
[0013] Für den Anolyten benötigt man lediglich eine verdünnte Salpetersäure; eine gewisse
Mindestkonzentration ist erforderlich, um die nötige Ionen-Leitfähigkeit zu gewährleisten
und um eine Hydrolyse zu unterbinden. Vorzugsweise verwendet man einen Anolyten, der
25 bis 100 g HNO₃/l enthält. Ähnliches gilt für den Katholyten im Fall der Verfahrensvariante
gemäss Anspruch 2 oder 3: In diesem Fall enthält der Katholyt vorzugsweise 10 bis
100 g HNO₃/l; die Salpetersäure im Katholyten dient lediglich der Aufrechterhaltung
der Leitfähigkeit.
[0014] Die höher konzentrierte Salpetersäure dient der Bevorratung von Nitrat-Ionen für
das Verfahren; ihre Konzentration ist nicht kritisch; sie soll größer sein als die
Konzentration im Anolyten und beträgt vorzugsweise zwischen 40 und 300 g HNO₃/l.
[0015] Eine Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist Gegenstand
des Anspruchs 10. Sie enthält eine Kathodenkammer mit einer in Salpetersäure eintauchenden
silberfreien Kathode, eine Anodenkammer mit einer in Salpetersäure eintauchenden,
aus Silber bestehenden Anode und wenigstens eine die Kathodenkammer von der Anodenkammer
trennende Anionenaustauscher-Membran. Dabei ist die Konzentration der Salpetersäure
in der Anodenkammer geringer als in der benachbarten Kammer, bei der es sich um die
Kathodenkammer handeln kann, bei der es sich aber vorzugsweise um eine von Elektroden
freie Kammer handelt, welche zwischen der Kathodenkammer und der Anodenkammer angeordnet
ist und von beiden durch je eine Anionenaustauscher-Membran getrennt ist (Ansprüche
11 und 12). Bei einem solchen Aufbau entstehen besonders wenig Stickstoffoxide.
[0016] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass man
mehrere solcher Vorrichtungen in Modulbauweise zu größeren Anlagen zusammenfügt. Das
kann dadurch geschehen, dass man mehrere Anodenkammern und Kathodenkammern in abwechselnder
Aufeinanderfolge anordnet und jeweils durch eine Anionenaustauscher-Membran voneinander
trennt, vorzugsweise jedoch dadurch, dass mehrere Anodenkammern und Kathodenkammern
in abwechselnder Aufeinanderfolge jeweils unter Zwischenfügung einer von Elektroden
freien Kammer (bipolare Kammer) angeordnet und die Kammern jeweils durch eine Anionenaustauscher-Membran
voneinander getrennt sind.
[0017] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind schematisch in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt.
- Figur 1
- zeigt eine Vorrichtung mit drei aufeinanderfolgenden Elektrolytkammern,
- Figur 2
- zeigt eine Vorrichtung mit fünf aufeinanderfolgenden Elektrolytkammern, und
- Figur 3
- zeigt eine Vorrichtung mit neun aufeinanderfolgenden Elektrolytkammern.
[0018] Alle drei Figuren zeigen die Vorrichung in einem Vertikalschnitt. Gleiche oder einander
entsprechende Teile sind in den verschiedenen Figuren mit übereinstimmenden Bezugszahlen
bezeichnet.
[0019] Bei der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung ist ein Gefäß 1 durch zwei zueinander
parallele Anionenaustauscher-Membranen in drei Kammern 3, 4 und 5 unterteilt. Die
mittlere Kammer 4 enthält eine Silberanode 8 und als Anolyten konzentrierte Salpetersäure.
Die zu beiden Seiten der mittleren Kammer 4 angeordneten Kammern 3 und 5 enthalten
jeweils eine Kathode 9 aus V2A-Stahl und als Katholyten verdünnte Salpetersäure. Nach
Anlegen einer Gleichspannung zwischen der Anode 8 und den Kathoden 9 geht in der Kammer
4 Silber anodisch in Lösung und eine äquivalente Menge Nitrat-Ionen wandert aus den
Kammern 3 und 5 durch die beiden Anionenaustauscher-Membranen 2 in die mittlere Kammer
4. Zugleich wird eine äquivalente Menge Wasserstoff-Ionen an den Kathoden 9 entladen
und entweicht als molekularer Wasserstoff.
[0020] Die in Figur 2 dargestellte Vorrichtung unterscheidet sich von der in Figur 1 dargestellten
dadurch, dass zwischen der Anodenkammer 4 und den Kathodenkammern 3 und 5 von Elektroden
freie Kammern 10 und 11 (bipolare Kammern) angeordnet sind, welche die konzentrierte
Salpetersäure enthalten, während die Kathodenkammern 9 und die Anodenkammer 8 jeweils
verdünnte Salpetersäure enthalten. Beim Anlegen einer Gleichspannung zwischen der
Anode 8 und den Kathoden 9 geht in der Anodenkammer 4 Silber anodisch in Lösung. Eine
äquivalente Menge Nitrat-Ionen wandert aus den bipolaren Kammern 10 und 11 durch die
Anionenaustauscher-Membranen 2 in die Anodenkammer 4 und eine äquivalente Menge Wasserstoff-Ionen
wird an den Kathoden 9 entladen und entweicht als molekularer Wasserstoff.
Zahlenbeispiel:
[0021] Die Anodenkammer 4 enthält ausser der Silberanode 8 15 l verdünnte Salpetersäure
in einer Konzentration von 35 g HNO₃/l. Die beiden Kathodenkammern 3 und 5 enthalten
ausser den Kathoden 9 jeweils 20 l verdünnte Salpetersäure in einer Konzentration
von 20 g HNO₃/l. Die beiden bipolaren Kammern 10 und 11 enthalten jeweils 20 l konzentrierte
Salpetersäure in einer Konzentration von 220 g HNO₃/l. Die Elektrodialyse wird bei
einer Temperatur von 30° C und einer Stromdichte von 30 A/dm² durchgeführt und wird
beendet, wenn die Konzentration der Silber-Ionen im Anolyten 400 g/l erreicht. Die
Konzentration an Silber-Ionen im Katholyten beträgt danach weniger als 2 g/l. Die
freigesetzte Menge an Stickoxiden beträgt weniger als 1/100 der Menge, die beim Arbeiten
nach dem herkömmlichen Verfahren (Auflösen von Silber in heißer Salpetersäure) entstehen
würde.
[0022] Nach dem Abschluss der Elektrodialyse wird der Anolyt entnommen, um daraus das Silbernitrat
zu gewinnen. Die Gewinnung des Silbernitrates kann auf herkömmliche Weise geschehen,
z.B. durch Eindampfen.
[0023] Die in Figur 3 dargestellte Vorrichtung unterscheidet sich von der in Figur 2 darin,
dass sie zusätzlich eine weitere Anodenkammer 14, eine weitere Kathodenkammer 13 und
zwei weitere bipolare Kammern 20, 21 enthält, so dass mit dieser Anordnung die doppelte
Menge Silbernitrat erzeugt werden kann wie in der Vorrichtung gemäß Figur 2. Figur
3 zeigt, dass durch Einfügen weiterer solcher aus einer Anodenkammer, einer Kathodenkammer
und zwei bipolaren Kammern gebildete Module größere Anlagen entsprechend der gewünschten
Produktionskapazität aufgebaut werden können.
1. Verfahren zum Erzeugen von Silbernitrat durch Auflösen von Silber in Salpetersäure,
dadurch gekennzeichnet, dass verdünnte Salpetersäure und höher konzentrierte Salpetersäure durch eine Anionenaustauscher-Membran
voneinander getrennt, das Silber anodisch gepolt in die verdünnte Salpetersäure gebracht
und eine silberfreie Kathode in die höher konzentrierte Salpetersäure getaucht wird.
2. Verfahren zum Erzeugen von Silbernitrat durch Auflösen von Silber in Salpetersäure,
dadurch gekennzeichnet, dass höher konzentrierte Salpetersäure durch eine erste Anionenaustauscher-Membran
von einem ersten Volumen einer verdünnten Salpetersäure und durch eine zweite Anionenaustauscher-Membran
von einem zweiten Volumen einer Salpetersäure getrennt, das Silber anodisch gepolt
in die verdünnte Salpetersäure im ersten Volumen und eine silberfreie Kathode in die
Salpetersäure im zweiten Volumen eingetaucht wird, wobei der Stromfluß von der Kathode
zur Anode in jedem Fall vollständig durch die höher konzentrierte Salpetersäure hindurch
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Salpetersäure in jenem zweiten Volumen von Beginn an eine verdünnte Salpetersäure
ist (d.h., dass ihre Konzentration geringer ist als die der höher konzentrierten Salpetersäure,
in welche keine Elektrode eintaucht).
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Entnahme der mit Silbernitrat angereicherten, verdünnten Salpetersäure
die anfänglich höher konzentrierte, inzwischen in ihrer Konzentration abgefallene
Salpetersäure zur Bildung des Anolyten weiterverwendet und durch frische, konzentrierte
Salpetersäure ersetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man mit Stromdichten von 5 bis 50 A/dm² bei einer Temperatur zwischen 5° C und
60° C arbeitet.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodialyse beendet wird, wenn die Konzentration der Silber-Ionen im
Katholyt 2 g/l übersteigt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodialyse beendet wird, wenn die Konzentration der Silber-Ionen im
Anolyt 400 g/l übersteigt.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Anolyten verwendet, der 25 bis 100 g HNO₃/l enthält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Katholyten verwendet, der 10 bis 100 g HNO₃/l enthält.
10. Vorrichtung zum Erzeugen von Silbernitrat durch Auflösen von Silber in Salpetersäure,
gekennzeichnet durch
eine Kathodenkammer (3, 13) mit einer in Salpetersäure eintauchenden silberfreien
Kathode (9),
eine Anodenkammer (4, 14) mit einer in Salpetersäure eintauchenden, aus Silber bestehenden
Anode (8),
und mit wenigstens einer die Kathodenkammer (3, 13) von der Anodenkammer (4, 14) trennenden
Anionenaustauscher-Membran (2) wobei die Konzentration der Salpetersäure in der Anodenkammer
(4, 14) geringer ist als in der benachbarten Kammer (3, 4; 10, 11; 20, 21).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathodenkammer (3, 5, 13) und die Anodenkammer (4, 14) durch zwei Anionenaustauscher-Membranen
(2) getrennt sind, welche zwischen sich eine elektrodenfreie Kammer (10, 11; 20, 21)
(nachfolgend als bipolare Kammer bezeichnet) begrenzen, in welcher die Konzentration
der Salpetersäure höher ist als in der Anodenkammer (4, 14).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Salpetersäure in der bipolaren Kammer (10, 11; 20, 21)
auch höher ist als in der Kathodenkammer (3, 5, 13).
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anodenkammern (4, 14) und Kathodenkammern (3, 5, 13) in abwechselnder
Aufeinanderfolge angeordnet und jeweils durch eine Anionenaustauscher-Membran (2)
voneinander getrennt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anodenkammern (4, 14) und Kathodenkammern (3, 5, 13) in abwechselnder
Aufeinanderfolge jeweils unter Zwischenfügung einer bipolaren Kammer (10, 11; 20,
21) angeordnet und jeweils durch eine Anionenaustauscher-Membran (2) voneinander getrennt
sind.