[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine zum Reprofilieren
der Räder von Eisenbahn-Radsätzen, mit zwei je einem Rad des Radsatzes zugeordneten
Maschineneinheiten, von denen jede einen Maschinenständer, einen Drehsupport, eine
Achslagerstützvorrichtung, eine Niederhaltevorrichtung, zwei an ein Rad des Radsatzes
andrückbare Reibrollen und einen Reibrollenträger aufweist, wobei mindestens eine
der beiden Reibrollen eines jeden Reibrollenträgers antreibbar ist und wobei jeder
Reibrollenträger um eine in der Mittenebene der Unterflur-Radsatzdrehmaschine bewegbare
Schwenkachse schwenkbar ist.
[0002] Eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine der vorgenannten Art ist durch die DE 29 37 751
C2 bekannt.
[0003] Bei einer solchen Unterflur-Radsatzdrehmaschine sind zur Erhöhung der Zerspanungsleistung
mehrere an den Reibrollenträgern angreifende Bremseinrichtungen eingesetzt, die das
Verschwenken der Reibrollenträger während der Reprofilierung der Räder des Radsatzes
erschweren.
[0004] Die an den Reibrollenträgern angreifenden Bremseinrichtungen werden als nachteilig
empfunden, da sie einen ziemlichen Aufwand erfordern.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie eine Erhöhung der Zerspanungsleistung
ohne an den Reibrollenträgern angreifende Bremseinrichtungen ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an jeden Reibrollenträger
zwei Andrückvorrichtungen angelenkt sind, die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse
entgegengesetzt wirkende Drehmomente erzeugen.
[0007] Jede Schwenkachse ist horizontal gelagert und vertikal beweglich.
[0008] Zweckmäßigerweise ist jede Schwenkachse eine Symmetrieachse der Achsen zweier Reibrollen
eines Reibrollenträgers.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht jede Andrückvorrichtung aus einem
Pneumatik-Balgzylinder und einem Hebelgetriebe.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt ist, näher beschrieben.
[0011] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine mit einem von ihr aufgenommenen Eisenbahn-Radsatz
in Ansicht mit einer Teilansicht eines auf dem Eisenbahn-Radsatz aufliegenden Fahrzeugaufbaus
und mit einem Teilschnitt durch das Fundament,
- Fig. 2
- die rechte Maschineneinheit der Unterflur-Radsatzdrehmaschine im Grundriß in vergrößertem
Maßstab,
- Fig. 3
- den Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 4
- den Schnitt entsprechend der Linie IV-IV in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
[0012] Eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine 1 hat zwei symmetrisch zur Gleismitte 2 angeordnete
Maschineneinheiten 3, 4, die fest mit einem Fundament 5 verbunden sind.
[0013] Jede Maschineneinheit 3, 4 enthält einen Maschinenständer 6, 7, einen Drehsupport
8, 9, eine Achslagerstützvorrichtung 10, 11, eine Niederhaltevorrichtung 12, 13 und
einen Reibrollenantrieb 14, 15.
[0014] Jeder Drehsupport 8, 9 ist ausgeführt mit einem in Längsvorschubrichtung (Doppelpfeil
16) verschiebbaren Längsschlitten 17, 18 und einem in Planvorschubrichtung (Doppelpfeil
19) verschiebbaren Planschlitten 20, 21.
[0015] Jeder Längsschlitten 17, 18 wird angetrieben von einem Motor 22, 23, jeder Planschlitten
20, 21 von einem Motor 24, 25.
[0016] Auf jedem Planschlitten 20, 21 ist ein Drehwerkzeug 26, 27 zum Reprofilieren je eines
Rades 28, 29 eines Radsatzes 30 befestigt.
[0017] Der Radsatz 30, der in einem Schienenfahrzeug 31 eingebaut ist, wird während der
Reprofilierung der Räder 28, 29 an seinen Achslagerkästen 32, 33 gehalten durch die
Achslagerstützvorrichtungen 10, 11 und die Niederhaltevorrichtungen 12, 13.
[0018] Bei jedem Reibrollenantrieb 14, 15 erzeugt ein Motor 34, 35 die Drehbewegung zweier
Reibrollen 36, 37, 38, 39.
[0019] Je zwei Reibrollen 36, 37, 38, 39 eines jeden Reibrollenantriebes 14, 15 sind an
einem Reibrollenträger 40, 41 angeordnet, der um eine horizontale, vertikal bewegliche
Schwenkachse 42, 43 schwenkbar ist. Dabei befindet sich jede Schwenkachse 42, 43 stets
in der vertikalen Mittenebene 44 der Unterflur-Radsatzdrehmaschine 1.
[0020] Die Achsen 45, 46, 47, 48 zweier Reibrollen 36, 37, 38, 39 eines jeden Reibrollenantriebes
14, 15 sind parallel und symmetrisch zur Schwenkachse 42, 43 des Reibrollenträgers
40, 41 angeordnet.
[0021] Jede horizontale, vertikal bewegliche Schwenkachse 42, 43 wird gebildet von zwei
in einem Abstand 49 angeordneten Gelenklagern 50, 51, 52, 53, die einerseits in einem
Reibrollenträger 40, 41 und andererseits an je einer vertikal geführten Führungsstange
54, 55, 56, 57 befestigt sind.
[0022] Zum Andrücken der Reibrollen 36, 37, 38, 39 an die Räder 28, 29 des Radsatzes 30
sind an jeden Reibrollenträger 40, 41 zwei Andrückvorrichtungen 58, 59, 60, 61 angelenkt,
die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse 42, 43 entgegengesetzt wirkende Drehmomente
erzeugen. Die Drehrichtungen der entgegengesetzt wirkenden Drehmomente sind mit 62
und 63 bezeichnet (Fig. 3).
[0023] Jede Andrückvorrichtung 58, 59, 60, 61 besteht aus einem Pneumatik-Balgzylinder 64,
65, 66, 67 und einem Hebelgetriebe 68, 69, 70, 71.
[0024] Es sind jeweils zwei Hebelgetriebe 68, 69, 70, 71 über je zwei Anlenkpunkte 72, 73,
74, 75, 76, 77, 78, 79 mit einem Reibrollenträger 40, 41 verbunden. Der horizontale
Abstand zweier Anlenkpunkte 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79 ist mit 80 bezeichnet.
[0025] Jeder Reibrollenträger 40, 41 ist über die mit ihm verbundenen Hebelgetriebe 68,
69, 70, 71 an eine Synchronvorrichtung 81, 82 angeschlossen.
[0026] Beide Synchronvorrichtungen 81, 82 erzeugen während der Radsatzzentrierung eine synchrone
Aufwärtsbewegung der Reibrollen 36, 37, 38, 39.
1. Unterflur-Radsatzdrehmaschine zum Reprofilieren der Räder von Eisenbahn-Radsätzen,
mit zwei je einem Rad des Radsatzes zugeordneten Maschineneinheiten, von denen jede
einen Maschinenständer, einen Drehsupport, eine Achslagerstützvorrichtung, zwei an
ein Rad des Radsatzes andrückbare Reibrollen und einen Reibrollenträger aufweist,
wobei mindestens eine der beiden Reibrollen eines jeden Reibrollenträgers antreibbar
ist und wobei jeder Reibrollenträger um eine in der Mittenebene der Unterflur-Radsatzdrehmaschine
bewegbare Schwenkachse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an jeden Reibrollenträger (40, 41) zwei Andrückvorrichtungen (58, 59, 60, 61)
angelenkt sind, die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse (42, 43) entgegengesetzt
wirkende Drehmomente erzeugen.
2. Unterflur-Radsatzdrehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schwenkachse
(42, 43) horizontal gelagert und vertikal beweglich ist.
3. Unterflur-Radsatzdrehmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schwenkachse (42, 43) eine Symmetrieachse der Achsen (45, 46, 47, 48) zweier
Reibrollen (36, 37, 38, 39) eines Reibrollenträgers (40, 41) ist.
4. Unterflur-Radsatzdrehmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Andrückvorrichtung (58, 59, 60, 61) aus einem Pneumatik-Balgzylinder (64,
65, 66, 67) und einem Hebelgetriebe (68, 69, 70, 71) besteht.