(19)
(11) EP 0 445 518 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.1991  Patentblatt  1991/37

(21) Anmeldenummer: 91101024.7

(22) Anmeldetag:  26.01.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B23B 5/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.03.1990 DE 4006667

(71) Anmelder: Hoesch Maschinenfabrik Deutschland Aktiengesellschaft
D-44145 Dortmund (DE)

(72) Erfinder:
  • Brinkmann, Dirk, Dipl.-Ing.
    W-4670 Lünen (DE)
  • Leitloff, Uwe, Dipl.-Ing.
    W-4320 Hattingen 13 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Unterflur-Radsatzdrehmaschine zum Reprofilieren der Räder von Eisenbahn-Radsätzen


    (57) Bei einer Unterflur-Radsatzdrehmaschine 1 zum Reprofilieren der Räder 28,29 von Eisenbahn-Radsätzen, mit zwei je einem Rad 28,29 des Radsatzes 30 zugeordneten Maschineneinheiten 3,4, von denen jede einen Maschinenständer 6,7, einen Drehsupport 8,9, eine Achslagerstütvorrichtung 10,11, zwei an ein Rad des Radsatzes 30 andrückbare Reibrollen 36,37,38,39 und einen Reibrollenträger 40,41 aufweist, wobei mindestens eine der beiden Reibrollen eines jeden Reibrollenträgers 40,41 antreibbar ist und wobei jeder Reibrollenträger 40,41 um eine in der Mittenebene 44 der Unterflur-Radsatzdrehmaschine 1 bewegbare Schwenkachse 42,43 schwenkbar ist, wird eine Erhöhung der Zerspanungsleistung ohne an den Reibrollenträgern 40,41 angreifende Bremseinrichtungen dadurch ermöglicht, daß an jeden Reibrollenträger 40,41 zwei Andrückvorrichtungen 58,59,60,61 angelenkt sind, die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse 44,43 entgegengesetzt wirkende Drehmomente 62,63 erzeugen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine zum Reprofilieren der Räder von Eisenbahn-Radsätzen, mit zwei je einem Rad des Radsatzes zugeordneten Maschineneinheiten, von denen jede einen Maschinenständer, einen Drehsupport, eine Achslagerstützvorrichtung, eine Niederhaltevorrichtung, zwei an ein Rad des Radsatzes andrückbare Reibrollen und einen Reibrollenträger aufweist, wobei mindestens eine der beiden Reibrollen eines jeden Reibrollenträgers antreibbar ist und wobei jeder Reibrollenträger um eine in der Mittenebene der Unterflur-Radsatzdrehmaschine bewegbare Schwenkachse schwenkbar ist.

    [0002] Eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine der vorgenannten Art ist durch die DE 29 37 751 C2 bekannt.

    [0003] Bei einer solchen Unterflur-Radsatzdrehmaschine sind zur Erhöhung der Zerspanungsleistung mehrere an den Reibrollenträgern angreifende Bremseinrichtungen eingesetzt, die das Verschwenken der Reibrollenträger während der Reprofilierung der Räder des Radsatzes erschweren.

    [0004] Die an den Reibrollenträgern angreifenden Bremseinrichtungen werden als nachteilig empfunden, da sie einen ziemlichen Aufwand erfordern.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie eine Erhöhung der Zerspanungsleistung ohne an den Reibrollenträgern angreifende Bremseinrichtungen ermöglicht.

    [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an jeden Reibrollenträger zwei Andrückvorrichtungen angelenkt sind, die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse entgegengesetzt wirkende Drehmomente erzeugen.

    [0007] Jede Schwenkachse ist horizontal gelagert und vertikal beweglich.

    [0008] Zweckmäßigerweise ist jede Schwenkachse eine Symmetrieachse der Achsen zweier Reibrollen eines Reibrollenträgers.

    [0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht jede Andrückvorrichtung aus einem Pneumatik-Balgzylinder und einem Hebelgetriebe.

    [0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist, näher beschrieben.

    [0011] Es zeigt
    Fig. 1
    eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine mit einem von ihr aufgenommenen Eisenbahn-Radsatz in Ansicht mit einer Teilansicht eines auf dem Eisenbahn-Radsatz aufliegenden Fahrzeugaufbaus und mit einem Teilschnitt durch das Fundament,
    Fig. 2
    die rechte Maschineneinheit der Unterflur-Radsatzdrehmaschine im Grundriß in vergrößertem Maßstab,
    Fig. 3
    den Schnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
    Fig. 4
    den Schnitt entsprechend der Linie IV-IV in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.


    [0012] Eine Unterflur-Radsatzdrehmaschine 1 hat zwei symmetrisch zur Gleismitte 2 angeordnete Maschineneinheiten 3, 4, die fest mit einem Fundament 5 verbunden sind.

    [0013] Jede Maschineneinheit 3, 4 enthält einen Maschinenständer 6, 7, einen Drehsupport 8, 9, eine Achslagerstützvorrichtung 10, 11, eine Niederhaltevorrichtung 12, 13 und einen Reibrollenantrieb 14, 15.

    [0014] Jeder Drehsupport 8, 9 ist ausgeführt mit einem in Längsvorschubrichtung (Doppelpfeil 16) verschiebbaren Längsschlitten 17, 18 und einem in Planvorschubrichtung (Doppelpfeil 19) verschiebbaren Planschlitten 20, 21.

    [0015] Jeder Längsschlitten 17, 18 wird angetrieben von einem Motor 22, 23, jeder Planschlitten 20, 21 von einem Motor 24, 25.

    [0016] Auf jedem Planschlitten 20, 21 ist ein Drehwerkzeug 26, 27 zum Reprofilieren je eines Rades 28, 29 eines Radsatzes 30 befestigt.

    [0017] Der Radsatz 30, der in einem Schienenfahrzeug 31 eingebaut ist, wird während der Reprofilierung der Räder 28, 29 an seinen Achslagerkästen 32, 33 gehalten durch die Achslagerstützvorrichtungen 10, 11 und die Niederhaltevorrichtungen 12, 13.

    [0018] Bei jedem Reibrollenantrieb 14, 15 erzeugt ein Motor 34, 35 die Drehbewegung zweier Reibrollen 36, 37, 38, 39.

    [0019] Je zwei Reibrollen 36, 37, 38, 39 eines jeden Reibrollenantriebes 14, 15 sind an einem Reibrollenträger 40, 41 angeordnet, der um eine horizontale, vertikal bewegliche Schwenkachse 42, 43 schwenkbar ist. Dabei befindet sich jede Schwenkachse 42, 43 stets in der vertikalen Mittenebene 44 der Unterflur-Radsatzdrehmaschine 1.

    [0020] Die Achsen 45, 46, 47, 48 zweier Reibrollen 36, 37, 38, 39 eines jeden Reibrollenantriebes 14, 15 sind parallel und symmetrisch zur Schwenkachse 42, 43 des Reibrollenträgers 40, 41 angeordnet.

    [0021] Jede horizontale, vertikal bewegliche Schwenkachse 42, 43 wird gebildet von zwei in einem Abstand 49 angeordneten Gelenklagern 50, 51, 52, 53, die einerseits in einem Reibrollenträger 40, 41 und andererseits an je einer vertikal geführten Führungsstange 54, 55, 56, 57 befestigt sind.

    [0022] Zum Andrücken der Reibrollen 36, 37, 38, 39 an die Räder 28, 29 des Radsatzes 30 sind an jeden Reibrollenträger 40, 41 zwei Andrückvorrichtungen 58, 59, 60, 61 angelenkt, die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse 42, 43 entgegengesetzt wirkende Drehmomente erzeugen. Die Drehrichtungen der entgegengesetzt wirkenden Drehmomente sind mit 62 und 63 bezeichnet (Fig. 3).

    [0023] Jede Andrückvorrichtung 58, 59, 60, 61 besteht aus einem Pneumatik-Balgzylinder 64, 65, 66, 67 und einem Hebelgetriebe 68, 69, 70, 71.

    [0024] Es sind jeweils zwei Hebelgetriebe 68, 69, 70, 71 über je zwei Anlenkpunkte 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79 mit einem Reibrollenträger 40, 41 verbunden. Der horizontale Abstand zweier Anlenkpunkte 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79 ist mit 80 bezeichnet.

    [0025] Jeder Reibrollenträger 40, 41 ist über die mit ihm verbundenen Hebelgetriebe 68, 69, 70, 71 an eine Synchronvorrichtung 81, 82 angeschlossen.

    [0026] Beide Synchronvorrichtungen 81, 82 erzeugen während der Radsatzzentrierung eine synchrone Aufwärtsbewegung der Reibrollen 36, 37, 38, 39.


    Ansprüche

    1. Unterflur-Radsatzdrehmaschine zum Reprofilieren der Räder von Eisenbahn-Radsätzen, mit zwei je einem Rad des Radsatzes zugeordneten Maschineneinheiten, von denen jede einen Maschinenständer, einen Drehsupport, eine Achslagerstützvorrichtung, zwei an ein Rad des Radsatzes andrückbare Reibrollen und einen Reibrollenträger aufweist, wobei mindestens eine der beiden Reibrollen eines jeden Reibrollenträgers antreibbar ist und wobei jeder Reibrollenträger um eine in der Mittenebene der Unterflur-Radsatzdrehmaschine bewegbare Schwenkachse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an jeden Reibrollenträger (40, 41) zwei Andrückvorrichtungen (58, 59, 60, 61) angelenkt sind, die in Bezug auf die zugehörige Schwenkachse (42, 43) entgegengesetzt wirkende Drehmomente erzeugen.
     
    2. Unterflur-Radsatzdrehmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schwenkachse (42, 43) horizontal gelagert und vertikal beweglich ist.
     
    3. Unterflur-Radsatzdrehmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schwenkachse (42, 43) eine Symmetrieachse der Achsen (45, 46, 47, 48) zweier Reibrollen (36, 37, 38, 39) eines Reibrollenträgers (40, 41) ist.
     
    4. Unterflur-Radsatzdrehmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Andrückvorrichtung (58, 59, 60, 61) aus einem Pneumatik-Balgzylinder (64, 65, 66, 67) und einem Hebelgetriebe (68, 69, 70, 71) besteht.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht