[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze, die mit einem herkömmlichen Bett verwendbar
ist.
[0002] Bei alten oder kranken Menschen, die über Jahre hinweg bettlägrig sind, kommt es
vielfach zu einem sog. Decubitus, d.h., zu einem Aufliegen in denjenigen Bereichen,
in denen sich der Körper mit größerem Gewicht auf dem Bett abstützt. Dies ist insbesondere
im Bereich der Fersen, des unteren Rückens, der Schultern und des Kopfes der Fall.
[0003] Des weiteren gibt es Patienten, die auf dem Bauch schlafen oder dieses möchten und
Schmerzen an der Achillessehne bzw. im Nacken haben, welche daher rühren, daß der
Schläfer hierbei gezwungen ist, die Füße abzuwinkeln bzw. den Kopf stark zu verdrehen.
[0004] Darüber hinaus kommt es bei manchen Menschen, die, während sie schlafen, Speichelausfluß
haben, und bei anderen Patienten mit Inkontinenz, d.h., dem Unvermögen, Harn oder
Stuhl willkürlich zurückzuhalten, zu örtlich begrenzten starken Verschmutzungen ihrer
Matratze. Dies kann auch bei Frauen während ihrer Regel oder in der Schwangerschaft
vorkommen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abhilfe für die vorgenannten
Probleme zu schaffen, d.h., eine Matratze zur Verfügung zu stellen, welche dem kranken
oder alten Menschen die Möglichkeit gibt, schmerzfrei zu schlafen, Decubitus zu vermeiden
und/oder Stellen starker Verschmutzung gesondert zu reinigen oder auszutauschen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Matratze gemäß dem Gegenstand des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Matratze ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die Patentansprüche sind als
erster Formulierungsversuch zur allgemeinen Darstellung der Erfindung zu verstehen
und nicht als Beschränkung derselben. Die erfindungsgemäße Matratze enthält zumindest
auf einer ihrer Seiten zumindest einen Bereich, in dem die Konsistenz, zumindest der
Matratzenoberfläche, lokal veränderbar ist.
[0006] Unter "der einen Seite" versteht man bei Matratzen, die eine Sommer- und Winterseite
aufweisen und die dem Schläfer, je nachdem, welche Matratzenseite nach oben weist,
eine wärmere oder besser durchlüftete Auflage bietet, die Seite, die in Benutzungslage
nach oben weist.
[0007] Unter "Bereich" wird im Rahmen dieser Anmeldung eine abgegrenzte zusammenhängende
Fläche im Inneren der jeweiligen Matratzenoberseite verstanden, wobei diese derart
ausgewählt ist, daß sie mit der Stelle zusammenfällt, in der im Normalfall bei auf
der Matratze gebetteten Personen die Füße, der Unterleib inkl. Hüfte und Becken oder
die Schulter inkl. Kopf zu liegen kommen.
[0008] Unter "Konsistenz eines Oberflächenbereichs der Matratze" werden diejenigen physikalischen
Eigenschaften der Matratze in diesem Bereich verstanden, welche für den Auflagekomfort
entscheidend sind, wie z.B. Festigkeit, Elastizität, Plastizität, Wärmeleitfähigkeit,
Saugfähigkeit, Waschbarkeit usw. Eine geänderte Konsistenz ist beispielsweise durch
die Auswahl unterschiedlicher Materialien, durch eine unterschiedliche Packungsdichte
von Materialien, durch einen geänderten Aufbau in Dickenrichtung sowie auch durch
Weglassen von Matratzenmaterial an entsprechenden Stellen zu erreichen. Durch ein
Variieren der Konsistenz in unterschiedlichen Oberflächenbereichen erreicht man, daß
in den betroffenen Bereichen aufgrund der örtlich gezielten Modifikationen die Matratze
an die individuellen Probleme angepaßt ist. So kann z.B. bei Hüftoperierten die entstehende
starke Druckbelastung im Beckenbereich durch eine lokal begrenzte weichere Matratzenunterlage
gemildert werden, während man bei Bandscheibenschäden unter Umständen eine härtere
Unterlage im Bereich des unteren Rückens vorzieht. Bei Muskelverspannungen können
lokal aufheizbare Bereiche bzw. Bereiche mit verminderter Wärmeleitfähigkeit Linderung
verschaffen. Örtliche begrenzte starke Verschmutzungen durch Speichelausfluß aus dem
Mund, bei Bettnässern oder bei Scheidenausfluß können durch kleinere maschinenwaschbare
Einsatzteile leichter behoben werden.
[0009] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist zumindest ein möglicherweise
betroffener Bereich, wie der Fuß-, Becken-, Hüft-, untere Rücken-, Schulter- und Kopfbereich
mit einer Aussparung versehen, die je ein zumindest separat herausnehmbares und austauschbares
Einsatzteil enthält, wobei die Aussparung an ihrem Rand rundum von der Restmatratze
derart umgeben ist, daß diese einen elastisch nachgiebigen, jedoch eigensteifen Rahmen
für das zumindest eine separat herausnehmbare Einsatzteil bildet, und wobei die Matratzenoberfläche,
solange alle Einsatzteile eingesetzt sind, mit deren Oberfläche eine vorzugsweise
kontinuierliche Auflagefläche bildet.
[0010] Unter "vorzugsweise kontinuierlich" wird im Rahmen dieser Anmeldung verstanden, daß
Erhebungen und Einbuchtungen der Matratzenoberfläche, die durch besondere Ausgestaltung
der Einsatzteile gebildet werden können und die zur speziellen Lagerung von bestimmten
Körperbereichen dienen, eine im wesentlichen glatte und kontinuierliche Oberfläche
bilden. Bei bestimmten Ausführungsformen der Matratze ist es jedoch vorgesehen, daß
sich die durch die eingesetzten Einsatzteile ergebenden Erhebungen bzw. Einbuchtungen
der Matratze einen diskontinuierlichen Verlauf haben. Eine durch solche Erhebungen
und Einbuchtungen gebildete erfindungsgemäße Struktur der Matratzenoberfläche ist
in den Zeichnungen nicht gezeigt. Vorzugsweise ist die Verbindung der Einsatzteile
untereinander und/oder mit der Matratze so ausgebildet, daß die Einsatzteile leicht
aus der Matratze gelöst werden können und wieder fest einzufügen sind.
[0011] Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die Einsatzteile der betroffenen Bereiche
aus einer Vielzahl von Einsatzteilen mosaikartig zusammensetzbar sind. Man kann dann,
den individuellen und wechselnden Anforderungen der alten und kranken Menschen entsprechend,
die einzelnen Problemzonen gezielter angehen. Es hat sich auch gezeigt, daß bei Vorhandensein
von kleinen Zwischenräumen in den betroffenen Bereichen die Matratze besser durchlüftet
wird.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind Matratzen vorgesehen, deren
einzelne Aussparungen jeweils durch eine Mehrzahl von zylinderförmigen Einsatzteilen
ausgefüllt sind, wobei die Einsatzteile beliebige geometrische Querschnitte aufweisen
können. Diese Matratzen sind besonders vielfältig veränderbar und somit besonders
geeignet, auf die jeweiligen körperlichen Besonderheiten abgestimmt zu werden. Es
sind unter vielen anderen auch Kombinationen aus nieren- und ellipsoidförmigen Zylinderteilen
möglich, um eine optimale Anpassung an persönliche Schlafgewohnheiten zu erreichen.
Besonders günstig erweist es sich, wenn die Zylinderachse jeweils senkrecht zur Liegeebene
verläuft und der Abstand der beiden Deckseiten etwa der Matratzendicke entspricht,
da dies die Kombination der einzelnen zylindrischen Einsatzteile erleichtert.
[0013] Insbesondere bei Problemen mit starker örtlicher Verschmutzung ist es von großem
Vorteil, wenn die Einsatzteile unterteilt sind, so daß deren Teile die Aussparungen
in der Matratze nicht vollständig durchsetzen. Dadurch werden die geometrischen Abmessungen
der besonders betroffenen Teile klein gehalten und man kann sie ohne größere Schwierigkeiten
in einer herkömmlichen Waschmaschine reinigen oder ohne hohe Kosten gegen neue Teile
austauschen.
[0014] Fertigungstechnisch ist es besonders günstig und damit wirtschaftlich, Einsatzteile
mit gleichen Querschnitten zu verwenden, die zusammengesetzt den Bereich vollständig
ausfüllen oder kleine Zwischenräume lassen. Durch die Wahl eines bestimmten Querschnittes,
z.B. einem regelmäßigen Fünf- oder Achteck, entstehen beim rastermäßigen Zusammensetzen
Luftkanäle, deren Form, Größe und Anzahl durch die Wahl des Querschnittes bestimmt
wird. Besonders günstig ist die Wahl von Schaumstoffzylindern, vorzugsweise in Quaderform,
da sie sehr kostengünstig zu fertigen sind und auch keinerlei Schwierigkeiten beim
Kombinieren der einzelnen Teile bereiten. Diese Schaumstoffzylinder haben mit Vorzug
einen Querschnitt, der im nichteingesetzten Zustand etwas größer ist als der für den
jeweiligen Schaumstoffzylinder in der Aussparung, gegebenenfalls neben den anderen
zugehörigen Schaumstoffzylindern, zur Verfügung stehende Raum. Dies bedeutet, daß
die Schaumstoffzylinder im eingesetzten Zustand jeweils etwas zusammengepreßt sind,
so daß sie durch den seitlichen Druck aufeinander und die Reibung zwischen ihren Seitenflächen
ohne zusätzliche Befestigung an ihrem Platz gehalten werden, solange sie noch an einander
gegenüberliegenden Stellen gegeneinander und/oder gegen die angrenzenden Matratzenbereiche
eingespannt sind.
[0015] Als zweckmäßig hat es sich ferner erwiesen, wenn die für die Aufnahme der Einsatzteile
vorgesehene Aussparung in der Matratze zusätzlich eine flüssigkeitsundurchlässige
Wanne enthält. Diese ist vorzugsweise derart gestaltet, daß sie einen definierten
Teilbereich oder die ganze Aussparung einnimmt. Die Wandung der Wanne ist derart dünn
gewählt, daß die von der Aussparung aufzunehmenden Einsatzteile in der Wanne, wenn
diese die ganze Aussparung ausfüllt oder teilweise in der Wanne bzw. außerhalb derselben
aufgenommen werden können, wenn die Wanne nur einen Teilbereich der Aussparung einnimmt.
Die Wanne besteht vorzugsweise aus einer dünnen Gummihaut oder einem flexiblen Kunststoffbecken.
[0016] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung werden verschiedene Einsatzteile aus
verschiedenen Materialien gefertigt, die sich bezüglich Festigkeit, Wärmeleitfähigkeit,
Plastizität, Saugfähigkeit, Waschbarkeit usw. unterscheiden. Bei manchen Anwendungsfällen
ist es besonders günstig, ein einzelnes Einsatzteil aus mehreren verschiedenen Materialien
zu fertigen. So ist zum Beispiel ein Einsatzteil denkbar, dessen Kern und die bezüglich
der Matratze außenliegende Oberflächenseite aus einem sehr saugfähigen und leicht
maschinenwaschbaren Material gefertigt sind und bei dem die anderen Oberflächenseiten
aus wasserundurchlässigem Material bestehen. Diese Einsatzteile können in Bereichen,
die starker Verschmutzung ausgesetzt sind, die Verschmutzung aufnehmen und verhindern,
daß auch andere Einsatzteile verschmutzt werden.
[0017] In anderen Fällen ist es von großem Vorteil, wenn man Einsatzteile unterschiedlicher
Härte miteinander kombiniert, um für die momentan persönlich günstige oder erforderliche
Schlafposition die entsprechende Unterlage zu haben. Es zeigt sich, daß es manchmal
besonders günstig ist, manche Einsatzteile ganz zu entfernen, um wundgelegene Körperstellen
völlig berührungsfrei zu lagern oder aber bestimmte Schlafpositionen einnehmen zu
können, die beispielsweise durch einen momentanen Gipsverband behindert werden. Es
ist von zusätzlichem Vorteil, wenn die Einsatzteile optisch sichtbar gekennzeichnet
sind, da sich die einzelnen Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften nicht
immer deutlich durch ihr Gewicht und ihre Festigkeit unterscheiden, so daß dem Benutzer
die richtige Kombination erleichtert wird.
[0018] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung werden die Einsatzteile miteinander
und mit der Matratze durch Adhäsionsverschlüsse lösbar verbunden, beispielsweise mittels
Klettbandverschlüssen.
[0019] Bei einer alternativen und sehr vorteilhaften Ausführung ist der zumindest eine Bereich
mit mehreren Kammern bestückt, die einzeln mit unterschiedlichen Fluiden, wie Gasen,
Flüssigkeiten oder Sand usw. beschickbar sind. Die unterschiedlichen Liegeeigenschaften
der Kammern erreicht man durch Materialkombinationen oder auch durch Dichte- und Druckvariationen
in den einzelnen Kammern. Es ist darüber hinaus möglich, die einzelnen Kammern mit
Materialien unterschiedlicher Temperatur zu beschicken, wobei die Kammern in diesem
Falle auf der Liegeseite ein wärmeleitfähiges Material haben sollten und die anderen
Kammerseiten aus wärmeisolierendem Material bestehen sollten, um zu schnelle Wärme-
oder Kältediffusion zu verhindern. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit,
die Kammern einzeln und getrennt zu beheizen.
[0020] Besonders bevorzugt sind die lokal veränderbaren Bereiche in der Fuß-, Becken-, Rücken-
und/oder Kopfgegend anzuordnen, da dies die am häufigsten betroffenen Bereiche sind.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung läuft die Mulde oder
Aussparung im wesentlichen senkrecht zur Längskante der Matratze über den Großteil
der Breite derselben. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Aussparung auch
kreisbogensegmentartig ausgebildet sein, so daß die auf der Matratze gebettete Person,
wenn sie sich aus einer der Längsrichtung der Matratze entsprechenden Lage in eine
Schräglage bewegt, keine Längsverschiebung längs der Matratze durchführen muß, um
noch immer eine bequeme Aufnahme der Füße in dem Bereich zu erreichen. Im Beckenbereich
ist eine rechteckförmige Ausgestaltung vorzuziehen und im Kopfbereich eine kreisförmige
bzw. zum Kopf konzentrische Anordnung.
[0021] In bevorzugten Ausgestaltungen der Matratze werden besondere Einsatzteile zur Lagerung
von bestimmten Körperpartien verwendet, die, eingesetzt in die vorgesehenen Aussparungen
der Matratze, Erhebungen und Einbuchtungen der Matratzenoberfläche bedingen. Durch
diese Erhebungen und Einbuchtungen werden zum Teil auch Diskontinuitäten im Oberflächenverlauf
der Matratze erzeugt.
[0022] Die beiliegenden Zeichnungen bevorzugter Ausführungsbeispiele dienen der weiteren
Erläuterung der Erfindung.
- Fig. 1
- zeigt in perspektivischer Draufsicht eine erfindungsgemäße Matratze.
- Fig. 2
- zeigt verschiedene Möglichkeiten der Bereichsgestaltung in der Seitenansicht.
- Fig. 3
- zeigt verschiedene Möglichkeiten der Bereichsgestaltung in der Draufsicht.
- Fig. 4
- zeigt die Ausgestaltung des Bereichs mit Kammern.
- Fig. 5
- zeigt einen schematischen Längsschnitt längs der Linie V-V durch ein konkretes Ausführungsbeispiel
der in Fig. 1 gezeigten Matratze.
[0023] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Matratze 1 sind, ausgehend
von deren Oberseite 2, drei im Matratzeninnenbereich belegene separate Bereiche 3,
4 und 5 vorgesehen, von denen jeder zumindest ein separat herausnehmbares Einsatzteil
enthält. Der im Kopfbereich des Patienten belegene Bereich 3 ist rechteckförmig gestaltet
und enthält drei Einsatzteile 6, 7 und 8, die sich zu einer Rechteckfläche ergänzen,
wobei das mittlere Einsatzteil 7 eine kreis- oder ovalzylindrische Form aufweist.
An ihn schließen sich seitlich zwei spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildete Einsatzteile
6 und 8 an, die auf der dem Einsatzteil 7 zugewandten Seite eine entsprechende kreissegmentförmige
Begrenzung aufweisen. Jedes der drei Einsatzteile 6, 7 und 8 ist separat herausnehmbar
und im eingesetzten Zustand an den anderen Einsatzteilen und dem Rest der Matratze
mittels ineinandergreifender Klettbandelemente befestigbar, die jedoch in der Zeichnung
nicht dargestellt sind. Wenn die Einsatzteile aus Schaumstoff gefertigt sind und dieselben
gegenüber der den Bereich 3 begrenzenden Aussparung der Matratze 1 mit einem gewissen
Übermaß gefertigt sind, ist eine zusätzliche Befestigung zwischen den Einsatzteilen
und/oder der Matratze entbehrlich.
[0024] Der zur Aufnahme des Beckens und/oder Rückens eines Patienten vorgesehene Bereich
4 der Matratze 1 besteht aus einer Aussparung von relativ ausgedehnter Fläche mit
rechteckförmiger Gestalt, die von einer rasterartig angeordneten Vielzahl von Einsatzteilen
9 gleicher quaderförmiger Gestalt ausgefüllt ist, von denen jedes einzelne separat
herausnehmbar ist, so daß an jeder gewünschten Lage und in jeder gewünschten Größe
bzw. Gestalt eine Ausnehmung erzeugbar ist, die von der Oberseite 2 der Matratze ausgeht
und es ermöglicht, einen Decubitus eines Patienten frei vom Gegendruck der Matratze
zu halten.
[0025] Der Bereich 5 ist am Fußende der Matratze belegen und enthält ein einstückiges Einsatzteil
10, das ebenfalls lösbar in dem Restbereich der Matratze gehaltert ist. Das Einsatzteil
10 kann auch durch eine Vielzahl von zylindrischen Einsatzteilen ersetzt sein, ähnlich
wie dies im Falle des Bereichs 4 vorgesehen ist.
[0026] Weitere Einzelheiten bezüglich der Ausgestaltung des Bereichs 5 und des zugehörigen
Einsatzes sind der deutschen Gebrauchsmusteranmeldung G 90 03 874.6 des Anmelders
zu entnehmen, auf die hiermit Bezug genommen wird und deren Inhalt in die vorliegende
Anmeldung einbezogen ist. Details dieser Ausgestaltung gelten in entsprechender Weise
auch für die anderen Bereiche der Matratze, die mit separat herausnehmbaren Einsatzteilen
versehen sind.
[0027] In der teilgeschnittenen Längsquerschnittsansicht der Fig. 2 sind verschiedene Varianten
für die Ausgestaltung der in einem der Bereiche, im vorliegenden Falle im Bereich
4, aufgenommenen Einsatzteile 9 wiedergegeben. Allen ist gemeinsam, daß zumindest
ein Teil der Einsatzteile die gesamte Matratze 1 in Dickenrichtung von deren Oberseite
2 bis zu deren Unterseite durchsetzt.
[0028] Bei der in Fig. 2a gezeigten Variante bestehen die Einsatzteile 9 aus schrägzylindrischen
identischen Elementen, die direkt aneinander angrenzen und durch die Schrägstellung
gewährleisten, daß bei daraufliegendem Gewicht das Gefühl einer einheitlichen Fläche
entsteht. Wenn die Zylindergrundflächen kreisförmig oder elliptisch ausgebildet sind,
entstehen zwischen den einzelnen Elementen durchgehende Belüftungskanäle, die von
der Unterseite 11 der Matratze bis zu deren Oberseite 2 der Matratze reichen, die
aber aus den Zeichnungen nicht ersichtlich sind.
[0029] Bei der in Fig. 2b dargestellten Ausgestaltung des Bereichs 4 der Matratze 1 sind
die Einsatzteile 9 Quader oder Zylinder mit senkrecht zur Grundfläche verlaufenden
Zylinderachsen.
[0030] Bei der in Fig. 2c dargestellten Ausführungsform enthält die Matratze 1 einen Bereich
4, in dem eine Ausnehmung 12 angebracht ist, welche in dem aus der Figur ersichtlichen
rechten Bereich die Matratze 1 in Dickenrichtung vollständig durchsetzt und im linken
Bereich lediglich ein geringfügiges Stück ins Innere der Matratze 1 hineinreicht.
Die Ausnehmung 12 ist durch eine Vielzahl in ihrer Formgestaltung unterschiedlicher
Einsatzstücke ausgefüllt. Dies sind im dargestellten Falle zwei Einsatzstücke 13,
14, die nur den unteren Bereich der Matratze ausfüllen, und ein Einsatzteil 15, das
über die Einsatzteile 13 und 14 zu liegen kommt und zusätzlich die im linken Bereich
belegene flache Mulde der Ausnehmung 12 ausfüllt. Des weiteren sind zwei Einsatzstücke
16 und 17 vorgesehen, welche die gesamte Matratze in Dickenrichtung vollständig durchsetzen,
aber jeweils zweigeteilt sind, wobei im dargestellten Falle der obere Bereich 16a,
17a der Einsatzteile 16 und 17 die gleiche Dicke aufweist wie das Einsatzteil 15.
Diese Ausgestaltung läßt vielseitige Variationsmöglichkeiten für die Ausgestaltung
des Bereiches 4 zu, wobei beispielsweise die Oberseite im Bereich 4 mit einem gut
absorbierenden wegwerfbaren oder leicht zu reinigendem Material ausgestattet sein
kann, während die restlichen Einsatzteile beispielsweise mit unterschiedlicher Härte
versehen sein können, um eine Anpassung an spezielle orthopädische Erfordernisse zu
ermöglichen.
[0031] Fig. 3 zeigt in beispielhafter Darstellung eine Draufsicht auf verschiedene Varianten
für die Gestaltung des Einsatzteils 4.
[0032] In Fig. 3a ist die gesamte Fläche von diese gleichmäßig ausfüllenden Quadraten gebildet,
von denen jedes einzeln oder in Kombination mit anderen herausnehmbar ist.
[0033] In Fig. 3b sind vier krummlinig begrenzte Einsatzteile vorgesehen, von denen das
mittlere die Grundgestalt eines umgekehrten T aufweist, das von ellipsenartigen, jeweils
bis zum Rand des Bereichs verlaufenden Kurven begrenzt ist, welche ihrerseits die
angrenzenden Bereiche der restlichen Einsatzteile begrenzen. Diese Ausgestaltung eignet
sich besonders zur Lagerung von Patienten mit eingegipstem Oberschenkel und/oder Bandscheibenschäden.
[0034] Die Ausgestaltung gemäß Fig. 3c enthält ein kreisförmiges Einsatzteil, das von einem
kreisringförmigen Einsatzteil umgeben ist, welches seinerseits von einem rechteckförmigen
Einsatzteil mit kreisförmiger Mittelöffnung aufgenommen ist. Diese Ausgestaltung ist
besonders zur Lagerung des Kopfes eines Patienten geeignet.
[0035] Bei dem in Fig. 3d gezeigten Ausführungsbeispiel enthält der Bereich 4 einen saugfähigen
plattenförmigen Einsatz 18 und einen diesen rundum umgebenden Einsatz 19 aus flüssigkeitsundurchlässigem
Material. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet für Patienten mit Inkontinenz,
insbesondere Bettnässer.
[0036] Fig. 4 zeigt eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Matratze. Bei dieser besteht
der Bereich 4 aus einer Anzahl von die Matratze in Querrichtung durchsetzenden Kammern
20, welche bis an die Oberfläche 2 der Matratze reichen. An der Unterseite jeder der
Kammern 20 befindet sich je ein Einlaß 21, über welche die Kammern mit einem Fluid
beaufschlagbar sind. Hierzu ist beispielsweise an jedem der Auslässe 21 eine Schlauch-
oder Rohrleitung 22 angeschlossen, die zu einem Steuergerät 24 führt, welches in nicht
näher dargestellter Weise gewährleistet, daß die einzelnen Kammern individuell und
unabhängig voneinander mit einem unter Druck stehenden Fluid unterschiedlich stark
beaufschlagt werden können, wobei das Fluid von einer schematisch angedeuteten Pumpe
25 über eine Leitung 26 dem Steuergerät zugeführt wird.
[0037] Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch die Matratze 1 an der Stelle, an welcher die
Restmatratze und der Bereich 4 aneinander angrenzen. Man erkennt, daß die Matratze
1 einen stabilen Kern 27 enthält, der z.B. ein Federkern oder ein Hartschaumkern wie
ein Kern aus Polyätherschaum sein kann. Über dem Kern 27 befindet sich eine Schicht
28 aus weichem Material, wie z.B. Stiftlatex, und darüber eine körperfreundliche Abdeckung
29, z.B. aus Schafwolle, wobei die Matratze 1 des weiteren mit einem Überzug 30 versehen
ist, der auf der Unterseite der Matratze 1 auch die im Bereich 4 vorgesehene Aussparung
abdeckt. Der Überzug 30 kann aus normalem Matratzendrell bestehen oder aus einem luftdurchlässigen,
jedoch feuchtigkeitsundurchlässigen Material. Die von dem Bereich 4 begrenzte Aussparung
enthält eine an der Wandung anliegende Wanne 31. Im Inneren der Wanne 31 sind Einsatzelemente
9 aufgenommen, die aus Schaumstoff bestehen, wobei der untere Teil 9a in der Regel
aus einem härteren Material, z.B. Polyätherschaum, und der obere Teil 9b aus einem
weicheren Schaumstoff besteht, und beide Teile 9a und 9b unterschiedlich eingefärbt
sind. Bei der Auswahl der Materialien wird darauf geachtet, daß die Einsatzelemente
sterilisierungsfähig sind, d.h., bei Temperaturen bis zu 105°C nicht beschädigt werden.
1. Matratze (1), insbesondere zur Lagerung von Patienten mit Decubitus und/oder Inkontinenz,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Matratze zumindest auf einer ihrer Seiten zumindest einen Bereich (3;4;5)
enthält, in dem die Konsistenz zumindest der Matratzenoberfläche (2) lokal veränderbar
ist.
2. Matratze (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matratze in zumindest
einem Bereich (3;4;5) eine Aussparung zumindest mit je einem separat herausnehmbaren
Einsatzteil (6,7,8,9,10) enthält, wobei die Aussparung rundum von der Restmatratze
derart umgeben ist, daß diese einen elastisch nachgiebigen, jedoch eigensteifen Rahmen
für das zumindest eine separat herausnehmbare Einsatzteil (6,7,8,9,10) bildet, und
wobei die Matratzenoberfläche (2) gemeinsam, solange alle Einsatzteile eingesetzt
sind, mit deren Oberflächen eine vorzugsweise kontinuierliche Auflagefläche bildet.
3. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest
eine Bereich (3;4;5) in der Ausnehmung eine Vielzahl von Einsatzteilen (6,7,8,9,10)
enthält, die mosaikartig den Bereich im wesentlichen vollständig ausfüllen und einzeln
oder in Gruppen aus der jeweiligen Aussparung herausnehmbar sind.
4. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Matratze
und das zumindest eine Einsatzteil (6,7,8,9,10) lösbar miteinander verbunden sind
und/oder daß zumindest ein Teil der Einsatzteile miteinander und/oder mit der Matratze
lösbar verbunden sind.
5. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest
eine Einsatzteil (6,7,8,9,10) eine zylinderförmige Gestalt (9) aufweist, wobei zumindest
die Oberseite des zumindest einen Einsatzteiles mit der Oberseite der Matratze fluchtet.
6. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderachse
des zumindest einen Einsatzteiles zylinderförmiger Gestalt senkrecht zur Liegeebene
der Matratze (1) verläuft.
7. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zumindest
eine Einsatzteil (6,7,8,9,10) die Matratze in Dickenrichtung im wesentlichen vollständig
durchsetzt.
8. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die für die
Einsatzteile vorgesehenen Aussparungen (3;4;5), von der Matratzenoberfläche (2) ausgehend,
nur ein Stück weit in die Matratze hineinreichen.
9. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß von den
Einsatzteilen wenigstens eines und vorzugsweise alle bezüglich ihrer Höhe zumindest
einmal unterteilt sind, wobei die Einsatzteile lösbar miteinander verbunden sind und/oder
aus unterschiedlich nachgiebigem Material bestehen.
10. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatzteile
im wesentlichen geometrisch gleiche Querschnitte haben und rasterartig zu einer im
wesentlichen geschlossenen Grundfläche zusammensetzbar sind.
11. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die im
wesentlichen geometrisch gleichen Querschnitte der Einsatzteile dreieck-, rechteck-,
quadrat-, trapez-, rauten- und/oder vieleckförmig sind.
12. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsatzteile
Schaumstoffzylinder sind, deren Querschnitt im nichteingesetzten Zustand vorzugsweise
etwas größer ist als der hierfür in der Aussparung (3;4;5) zur Verfügung stehende
Raum.
13. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine flüssigkeitsdurchlässige
Wanne, die in die Aussparung einsetzbar oder eingesetzt ist.
14. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Einsatzteile
mit gleicher Konsistenz und/oder aus gleichem Material wie die Restmatratze.
15. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Einsatzteile
(9,16,17), die zumindest auf einer Seite eine unterschiedliche Konsistenz zu derjenigen
der Matratze aufweisen, wobei Einsatzteile oder Seiten von Einsatzteilen unterschiedlicher
Konsistenz vorzugsweise optisch unterscheidbar gekennzeichnet sind.
16. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest eine Bereich der
Matratze aus verschiedenen, durch Fluide individuell beschickbaren Kammern (20) besteht.
17. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest
eine Bereich (3;4;5) in der Fuß-, Becken-, Rücken- und/oder Kopfgegend angeordnet
ist.
18. Matratze nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich in der Fußgegend
(5) belegen von im wesentlichen länglich rechteckiger Form ist und im wesentlichen
senkrecht zur Längskante der Matratze von dem Fußende beabstandet verläuft.
19. Matratze nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich in der Becken-
und/oder Rückengegend (4) im wesentlichen von quadratischer oder rechteckiger Form
ist.
20. Matratze nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich in der Kopfgegend
(4) im wesentlichen kreisförmig ist.
21. Matratze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
durch die Einsatzteile ergebenden Erhebungen und Einbuchtungen der Matratze einen
diskontinuierlichen Oberflächenverlauf der Matratze bedingen.