[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb einer Heberwalze einer Druckmaschine, insbesondere
Bogenoffset-Druckmaschine, gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.
[0002] Üblicherweise ist die Heberwalze selbst nicht angetrieben. Sie wird demzufolge durch
Friktion abwechselnd von der Kastenwalze oder von der ersten Walze des Farb- oder
Feuchtwerkes mitgenommen, welche in der Regel als Reibwalze ausgebildet ist.
[0003] Wegen der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten wird die Heberwalze an der langsamer
angetriebenen Kastenwalze stets gebremst und an der schneller angetriebenen Reibwalze
stets beschleunigt. Die Differenz der Umfangsgeschwindigkeit dieser Walzen bewirkt,
insbesondere bei hohen Maschinengeschwindigkeiten, eine ungleichmäßige Flüssigkeitsführung,
weil die Abrollbewegung der korrespondierenden Walzen nicht exakt erfolgt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Antrieb zu schaffen, mit dem eine saubere Flüssigkeitsübertragung
auch bei höchsten Maschinengeschwindigkeiten mit einer Heberwalze gewährleistet ist,
die rein durch Friktion mitgenommen wird.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe gemäß dem Kennzeichen des ersten Patentanspruches. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus dem Unteranspruch.
[0006] Der Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, daß rein
durch Friktion eine schlupffreie Übertragung der Flüssigkeit von der Kastenwalze zur
Heberwalze und von der Heberwalze zur Reibwalze erreicht wird. Die Zeit zwischen der
Berührung, der auf den Walzen befestigten zusammenlaufenden Friktionsringe und der
Flüssigkeitsübertragung wird zu einem Geschwindigkeitsausgleich genutzt. Die Bewegung
der Heberwalze verzögert sich zwangsweise auf ihrem Pendelweg unmittelbar vor Auftreffen
auf die Kastenwalze und beschleunigt sich unmittelbar vor Auftreffen auf die Reibwalze.
[0007] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel erläutert.
[0008] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Heberwalzenantriebes,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Heberwalzenantrieb.
[0009] Eine Kastenwalze 2 und eine Reibwalze 3 sind in Seitenwänden 23 im Maschinengestell
gelagert. Mit einer Welle 1 ist ein Rollenhebel 17 und je links und rechts zwischen
den Seitenwänden 23 je ein gabelförmiger Hebel 5 verstiftet. Neben den gabelförmigen
Hebeln 5 ist jeweils ein Schwinghebel 6 auf der Welle 1 gelagert. Der Arm jedes Schwinghebels
6 ist mit dem gabelförmigen Hebel 5 federnd verbunden. Ein Rollenhebel 17 mit einer
Kurvenrolle 19 wird mittels einer Druckfeder 21 über eine Federstange 18 auf die Kurve
einer Kurvenscheibe 20 gedrückt. Die Druckfeder 21 stützt sich auf einer in den Seitenwänden
23 gelagerten Federstütze 22 ab. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß bei Rotation
der Kurvenscheibe 20 die Welle 1 eine ozillierende Bewegung in der Größe eines Schwenkwinkels
25 ausführt. In den Schwinghebeln 6 ist eine Heberwalze 4 über Wälzlager aufgenommen.
An den Seitenwänden sind ferner einstellbare federnde Bolzen 11, 12 aufweisende federnde
Puffer 7, 9, 11, 13; 8, 10, 12, 14 einander gegenüberliegend angebracht. Ferner sind
im gabelförmigen Hebel 5 zur Einstellung eines Spaltes 24, 24' zwischen den Schwinghebeln
6 und den gabelförmigen Hebeln 5 zwei einander gegenüberliegend angeordnete Einstellschrauben
15, 16 angebracht.
[0010] Die Einstellung dieses Heberwalzenantriebes und seine Wirkungsweise sind nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung. Hierzu wird ausdrücklich auf die Darlegungen in der nachveröffentlichten
DE-PS 38 36 580 verwiesen.
[0011] Erfindungsgemäß sind auf Wellenabschnitten 27 zu beiden Seiten der Heberwalze 3 außerhalb
der farbführenden Kontaktstellen der Walzen 2, 3, 4 je ein federnder Friktionsring
30 befestigt, dessen Durchmesser geringfügig größer gewählt ist als der Durchmesser
der Heberwalze 3. Ferner sind auf Wellenabschnitten 26 der Kastenwalze 2 in gleicher
Weise je ein harter Friktionsring 29 befestigt, dessen Durchmesser gleich dem Durchmesser
der Kastenwalze 2 gewählt ist. Schließlich ist in gleicher Weise auf Wellenabschnitten
28 der Reibwalze 4 je ein harter Friktionsring 31 befestigt, dessen Durchmesser gleich
dem Durchmesser der Reibwalze 4 gewählt ist. Die Friktionsringe 29 bis 31 sind so
axial auf den zugeordneten Walzen 2, 3, 4 befestigt, daß jeweils die Friktionsringe
29, 30 bzw. 30, 31 der sich nähernden Walzen 2, 3 bzw. 3, 4 aufeinander unter gegenseitiger
Berührung abzurollen vermögen.
[0012] Vorzugsweise sind die federnden Friktionsringe 30 aus einem kompressiblen Material
hergestellt, z.B. aus Gummi.
[0013] Bedingt durch die gemometrischen Verhältnisse der Durchmesser der Friktionsringe
29 bis 31 und der Walzen 2 bis 4 kommt es zuerst zu einer Berührung der Friktionsringe
29, 30 bzw. 30, 31 bevor die Farbübertragung eingeleitet wird. Die Zeit zwischen der
Berührung der Friktionsringe 29 bis 31 und der Farbübertragung an den jeweiligen Walzen
2, 3 bzw. 3, 4 wird zum Geschwindigkeitsausgleich genutzt. Dies wird durch den größeren
Durchmesser und die Kompressibilität der Friktionsringe 30 der Heberwalze erzielt.
Die Kompressibilität ist dabei so ausgelegt, daß eine einwandfreie Farbübertragung
gewährleistet ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Heberwalze 3 entspricht dann der
Umfangsgeschwindigkeit der Kastenwalze 2 bzw. der Reibwalze 4.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Welle
- 2
- Kastenwalze
- 3
- Heberwalze
- 4
- Reibwalze
- 5
- gabelförmiger Hebel
- 6
- Schwinghebel
- 7
- Federstütze
- 8
- Federstütze
- 9
- Druckfeder
- 10
- Druckfeder
- 11
- Bolzen
- 12
- Bolzen
- 13
- Kontermutter
- 14
- Kontermutter
- 15
- Einstellschraube
- 16
- Einstellschraube
- 17
- Rollenhebel
- 18
- Federstange
- 19
- Kurvenrolle
- 20
- Kurvenscheibe
- 21
- Druckfeder
- 22
- Federstütze
- 23
- Seitenwände
- 24, 24'
- Spalt
- 25
- Schwenkwinkel
- 26
- Wellenabschnitt
- 27
- Wellenabschnitt
- 28
- Wellenabschnitt
- 29
- harter Friktionsring
- 30
- federnder Friktionsring
- 31
- harter Friktionsring
1. Antrieb zum taktweisen Verzögern und Beschleunigen der Umfangsgeschwindigkeit einer
zwischen einer Kastenwalze und einer Reibwalze hin- und herpendelnden Heberwalze in
einem Farb- oder Feuchtwerk einer Druckmaschine, wobei die Heberwalze durch Friktion
die Umfangsgeschwindigkeit der Walze annimmt, mit der sie in Kontakt steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf Wellenabschnitten (27) zu beiden Seiten der Heberwalze (3) außerhalb der farbführenden
Kontaktstellen der Walzen (2, 3, 4) je ein federnder Friktionsring (30) befestigt
ist, dessen Durchmesser geringfügig größer als der Durchmesser der Heberwalze (3)
gewählt ist, daß auf Wellenabschnitten (26) der Kastenwalze in gleicher Weise je ein
harter Friktionsring (29) befestigt ist, dessen Durchmesser gleich dem Durchmesser
der Kastenwalze (2) gewählt ist, daß ferner in gleicher Weise auf Wellenabschnitten
(28) der Reibwalze (4) je ein harter Friktionsring (31) befestigt ist, dessen Durchmesser
gleich dem Durchmesser der Reibwalze (4) gewählt ist und daß die Friktionsringe (29,
30; 30, 31) der Walzen (2, 3; 3, 4) aufeinander unter gegenseitiger Berührung abzurollen
vermögen.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die federnden Friktionsringe (30) aus einem kompressiblen Material, z.B. Gummi
bestehen.