[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifscheibe zum Schleifen von Brillenglasrändern,
enthaltend einen Grundkörper und einen Schleifbelag aus Diamant und Metall. Hierbei
handelt es sich um Umfangsscheiben, insbesondere aber auch um Profilscheiben.
[0002] Dieser Schleifbelag aus Diamant und Metall hat schon aufgrund seiner Herstellung
eine relativ geringe Stärke in der Größenordnung von etwa 3 mm oder geringer, wobei
Diamantpartikel in einer Größe von etwa 250 µm oder kleiner verteilt sind.
[0003] Das Schleifen von Brillenglasrändern bringt erhebliche Probleme mit sich. Vom Material
her ist Brillenglas sehr spröde. Es bricht bei schon geringen Unregelmäßigkeiten.
Außerdem handelt es sich um ein dünnes Material, das keine große seitliche Widerstandskraft
hat. Unwuchten des Schleifkörpers etc. führen bei einem solchen Material zu erheblichen
Ausschußmengen.
[0004] Zu berücksichtigen ist dabei auch, daß gerade in der Anwendung an Brillengläsern
kleine Maschinen mit dünnen Spindeln eingesetzt sind. Bei solchen Maschinen spielt
das Gewicht einer Schleifscheibe eine erhebliche Rolle.
[0005] Es sind Umfangsschleifscheiben bekannt, die in obigem Sinne einen Grundkörper und
einen Schleifbelag haben, wobei der Grundkörper ein zentrisches Loch aufweist, mit
dem er auf eine Spindel aufgespannt wird. Das gilt für alle Ausführungen, wobei besondere
Lochprofilierungen einbezogen werden.
[0006] Bei bekannten Schleifscheiben mit einem Schleifbelag, der aus Diamant und Harz besteht,
was außerhalb obigen Angaben liegt, sind Grundkörper aus Kunstharz mit metallischen
Füllern sowie mit natürlichen Füllstoffen, sowie auch aus Aluminium oder Stahl, bekannt.
Solche Schleifscheiben sind insbesondere in der oben genannten Anwendung problematisch.
Das Harz im Schleifbelag bildet keine genügend stabile Bindungsgrundlage für das Feinschleifen
eines extrem spröden, dünnen Materials.
[0007] Für bekannte Grundkörper gilt, daß insgesamt metallische Grundkörper erhebliches
Gewicht haben. Wenn auch Aluminium für den Grundkörper nun schon geringeres Gewicht
als Stahl hat, so liegt doch dann immer eine problematische Fügung zwischen dem Schleifbelag
mit metallischem Binder und Aluminium vor. Zwar kann die Fügung ausreichend sein,
bildet aber keine optimale Lösung, unter anderem weil der Aufwand, diese Fügung herzustellen,
größer ist.
[0008] Bei gemäß einleitenden Ausführungen aus Diamant und Metall bestehenden Schleifbelägen
ist bekannt, als Metall Bronze, und zwar unterschiedlicher Art, wie reine Bronze,
Silberbronze, Kobaltbronze usw., galvanisch abgeschiedenes Nickel oder im Extremfall
z.B. auch Hartmetall einzusetzen.
[0009] Hierbei ergibt sich nun ein vorzüglicher Schleifbelag, der erhebliche Standfestigkeit,
auch unter Druck und Wärmeeinfluß, hat. Aber bei diesen Schleifscheiben besteht der
Grundkörper schon wegen der Fügung, jedenfalls im Bereich bis zu 95 % aller Scheiben,
aus Stahl oder Bronze. Eine solche Scheibe ist schwer, symmetrisch zwar genau, aber
sie ist nicht dämpfungsfähig und überträgt Unwuchten unnachgiebig.
[0010] Wenn nun aber bei dem oben genannten Schleifbelag ein Grundkörper aus Harz auch mit
metallischen Füllern verwendet würde, dann entsteht bei der Fügung, insbesondere durch
Hinterpressung, Klebung oder auch Aufschrumpfung, eine Verbindung, welche schon wegen
der geringen Dicke des Schleifbelags die Symmetrie, d.h. Umfangsgenauigkeit der Schleifscheibe,
nicht gewährleistet, so daß dann ein Schwingungsverhalten zu Nachteilen führen würde.
Außerdem ergeben sich aufgrund der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Harzes Probleme
in der Wärmeabfuhr, insbesondere wenn der Schleifbelag aufgrund seines Verschleißes
nur noch wenige Zehntel Millimeter dick ist und die beim Schleifen notwendigerweise
erzeugte Wärme abgeleitet werden muß. Ein Aufsintern des Schleifbelages ist nicht
möglich, weil ein solcher Grundkörper nicht die notwendige Standfestigkeit hat, um
der Druck- und Wärmeeinwirkung eines Sintervorganges zu widerstehen. Aus diesem Grunde
sind auch bei einem Schleifbelag aus Diamant und Metall in erster Linie Grundkörper
aus Stahl und Bronze eingesetzt worden.
[0011] Es ist zu berücksichtigen, daß bei bekannten Ausführungen mit Kunststoffgrundkörpern,
auf denen unmittelbar der Schleifbelag angeordnet ist, unter dem Schleifdruck und
der Wärmeeinwirkungen Verformungen entstehen, die eine feinfühlige Profilierung bei
der Bearbeitung ausschließen.
[0012] Bei Einsatz von Stahl sind dafür unwirtschaftliche und teure Vorbehandlungen, beispielsweise
durch Galvanisierungen, notwendig. Dieses vermindert die Wirtschaftlichkeit. Eine
solche Vorbehandlung ist aber nötig, um die Bronze des Schleifbelages auf Stahl haften
zu lassen.
[0013] Gerade bei der Bearbeitung von Brillenglasrändern sind die bekannten Scheiben nicht
geeignet, weil sie gemäß obigen Gesichtspunkten entweder durch die Übertragung von
Unwuchten, starre Ausführungen, Dämpfungsunfähigkeiten oder aber von vornherein asymmetrische
Ausführungen zu Ausschuß führen.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifscheibe der eingangs angegebenen
Art mit hochpräzisen Schleifeigenschaften hinsichtlich der Genauigkeit auch bei Bearbeitung
eines extrem spröden und dünnen Materials unter wirtschaftlichen Bedingungen zu schaffen.
[0015] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einer Schleifscheibe mit einem Schleifbelag
aus Diamant und Metall der Grundkörper im wesentlichen aus Kunststoff besteht und
zwischen Grundkörper und Schleifbelag ein Ring aus einem metallischen Material angeordnet
ist.
[0016] Hierdurch ergibt sich praktisch eine dreifache Schichtung der Umfangsscheibe. Eine
solche Schichtung mag an sich bekannt sein. Sie ist aber bekannt mit einem Kern oder
Grundkörper aus Metall, insbesondere Aluminium, auf dem ein Stahlring oder Bronzering
angeordnet ist, der den Schleifbelag hinterlegt. Hierbei ergibt sich eine verhältnismäßig
harte Ausführung.
[0017] Bei diesen Dreifachschichtungen ist die Dämpfung gering, und die Fügung problematisch,
weil die Aufbringung des Schleifbelages auf den Stahlring eine teure Vorbehandlung
desselben bedingt. Außerdem besteht bei der Aufsinterung des Schleifbelages, wenn
etwa ein Bronzering hinterlegt ist, die Gefahr des Einbruchs des Bronzeringes unter
den Temperatur- und Druckbedingungen bei der Aufsinterung des Schleifbelages.
[0018] Diese Ausführungen sind außerdem schwer und führen zu Rückwirkungen auf die Maschinenausstattung,
die gerade beim Randschleifen von Brillengläsern verhältnismäßig klein und leicht
gehalten ist. Außerdem ergeben sich auch aus der geringen Dämpfung bei Unwuchten und
fehlender Anpassung noch zusätzliche Rückwirkungen auf die Maschinen, Schleifscheiben
und Brillengläser.
[0019] Die beanspruchte Ausführung eines Grundkörpers im wesentlichen aus Kunststoff bringt
gerade in Verbindung mit dem zwischengeschalteten Ring aus metallischem Material zum
Schleifbelag aus Diamant und Metall überraschend ein Schwingungsverhalten hinsichtlich
der Dämpfung oder auch Steifigkeit mit sich, das einen schonenden Materialeingriff
gewährleistet. Die Hinterlegung des angegebenen Schleifbelages mit einem Ring aus
metallischem Material sichert dabei die Symmetrie und Genauigkeit und gewährleistet
mit den Eigenschaften des metallischen Materials auch eine besonders günstige Wärmeabführung
in der Scheibe. Das ist für einen Kunststoffkern, sei er auch mit Füllstoffen versehen,
wesentlich. Wichtig ist aber durch die Zwischenschaltung des Ringes aus metallischem
Material der angegebenen Eigenschaften die Verbesserung der Fügbarkeit, d.h. der Umfangsfestigkeit
und Eingriffsstandfestigkeit der Materialien der Scheibe, die erst gewährleistet,
daß ein Präzisionsinstrument geschaffen wird.
[0020] Bei der Verwendung eines Kunststoff-Grundkörpers und metallischen Zwischenringes
in Verbindung mit einem Schleifbelag aus Diamant und Metall, Bronze, galvanischem
Nickel oder Hartmetall ergibt sich schon hinsichtlich der Fügbarkeit, des Schwingungsverhaltens
und der symmetrischen Genauigkeit bei guter Wärmeabführung eine besonders günstige
Lösung.
[0021] Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der Erfindung liegt insofern darin, daß das metallische
Material des Ringes eine Festigkeit aufweist, die die bei einer Aufsinterung auftretenden
Kräfte aushält. Hierdurch wird bereits eine günstige Unterlage geschaffen.
[0022] Ferner wird bevorzugt, daß das metallische Material des Ringes wärmefester als der
Schleifbelag ist.
[0023] Sowohl hinsichtlich der Wärmeabführung, der Fügbarkeit und des Dämpfungsverhaltens
liegt die bevorzugte Ausführungsform darin, daß der Ring aus Kupfer besteht. Nicht
ausgeschlossen wird in einer auch noch zweckmäßigen Ausgestaltung, daß der Ring aus
Bronze, insbesondere vergüteter Bronze besteht. Einbezogen wird ferner, daß der Ring
aus Aluminium besteht, wobei auch nicht ausgeschlossen sein soll, daß der Ring aus
Stahl besteht. Diese Ausführung unterliegt den oben angeführten Problemen der Fügung,
hat aber sonst die angegebenen Vorteile.
[0024] Letzteres ist aber unwirtschaftlich und führt auch dazu, daß die Anpassungsfähigkeit,
d.h. die Dämpfungsfähigkeit der Scheibe herabgesetzt wird.
[0025] Vorzugsweise weist der Ring eine Stärke bis zu 10 % des Radius der Schleifscheibe
auf. Hierdurch wird eine genügend starke Hinterlegung für die Aufsinterung des Schleifbelags
geschaffen. Dieses gilt bevorzugt für die vorteilhaftere Ausführung des Ringes aus
Kupfer.
[0026] Vorzugsweise, auch bei kleineren Scheiben, liegt die Stärke des Ringes in der Größenordnung
von 3 bis 10 mm. Hierbei wird bereits eine Kombination zwischen Schleifbelag und metallischem
Ring erreicht.
[0027] Mit besonderem Vorteil besteht der Grundkörper aus einem Kunstharz, insbesondere
mit Füllstoffen. Als Kunstharze können hinsichtlich Warmfestigkeit und mechanischer
Festigkeit geeignete Thermo- und Duroplaste Verwendung finden. Als Duroplast wird
Phenol-Harz, ( z.B. Bakelit) , eingetragenes Warenzeichen, bevorzugt. Einbezogen werden
aber auch andere Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte. Andere Thermo- und Duroplaste
sind möglich, aber die bevorzugte Ausführungsform führt zu besonders günstigen Eigenschaften
hinsichtlich Festigkeit, Bearbeitungsfähigkeit und Elastizität durch die gewählte
Einbringung von Füllstoffen. Dabei handelt es sich überwiegend um Faserstoffe.
[0028] Besonders bevorzugt sind als Füllstoffe Kohlenstoff- oder Glasfasern, gegebenenfalls
auch Asbestfasern, und/oder Metalle vorgesehen.
[0029] Wie oben dargelegt, geht die Erfindung von einer Schleifscheibe mit einem Schleifbelag
aus Diamant und Metall aus. Dabei wird bevorzugt, daß als Metall im Schleifbelag vorwiegend
Bronzen, galvanisch niedergeschlagenes Nickel, Hartmetalle oder andere Metall-Legierungen
verwendet werden. Bronze ist besonders vorteilhaft, weil sie preiswert und günstig
auf einen metallischen Ring aufgebracht werden kann. Hierbei wird allerdings weniger
ein Stahlring verwendet, welcher zur Aufbringung von Bronze einer besonderen und teuren
Vorbehandlung bedarf.
[0030] Günstige Fügungen ergeben sich zwischen Bronze als Binder des Schleifbelags und Kupfer
des Ringes. Dabei zeichnet sich Kupfer durch eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit aus.
[0031] Schon die oben angegebenen Duroplaste des Kunststoff-Grund körpers haben vorteilhafte
Eigenschaften, insbesondere in Verbindung mit einem Kupferzwischenring zwischen dem
Schleifbelag und dem Kunststoff-Grundkörper.
[0032] Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht daher in einer Schleifscheibe
mit einem gesinterten Schleifbelag mit Diamant-Partikeln in einer Größenordnung von
3 bis 250 µm und einer Metall-, insbesondere Kupferschicht, welche einen ringförmig
definierten Träger mit guter Wärmeleitfähigkeit, bezogen auf einen Grundkörper der
Schleifscheibe, bildet. Diese Scheibe ist verhältnismäßig leicht, aber auch genügend
fest hinsichtlich der Beanspruchung.
[0033] Es ergeben sich, insbesondere für die Baugruppe aus dem metallischen Ring und dem
Schleifbelag, die insbesondere durch Sinterung zusammengesetzt sind, verschiedene
Aufbringungsmöglichkeiten auf den Grundkörper. Dabei besteht eine vorteilhafte Ausführung
darin, daß die ringförmig vorberei tete Baugruppe durch Aufschrumpfung aufgebracht
ist. Dieses hat auch den Vorteil einer dichten Anlage an die Umfangsfläche des Grundkörpers,
so daß dadurch die Bearbeitung, sofern sie unter metallisch üblichen Toleranzen erfolgt,
erleichtert wird. Die Aufschrumpfung schafft eine absolut feste Verbindung zu dem
scheibenförmigen Grundkörper mit dem Ergebnis, daß dann ein hochpräzise arbeitendes
Werkzeug geschaffen wird.
[0034] Nach einer anderen vorteilhaften Ausführung ist die ringförmige Baugruppe aus Schleifbelag
und Ring auf den Grundkörper aufgeklebt, wobei aber die Klebeschicht dann so gering
ist, daß Elastizitäten ausgeschlossen werden. Hierbei ist immer davon auszugehen,
daß sich die Erfindung auf eine Umfangsscheibe bezieht.
[0035] Die Erfindung schafft gerade im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Glas ein neues
Schleifwerkzeug mit besonderen Eigenschaften. Dabei kann davon ausgegangen werden,
daß der Kunststoff-Grundkörper präzise zu bearbeiten ist. Er unter liegt weniger als
Metall äußeren Einflüssen, d.h. bei Wärmeeinwirkung einer Ausdehnung. Diese Eigenschaften
würden beeinträchtigt, wenn Metall in erheblichem Umfang eingebracht würde.
[0036] Für das Schleifen von Glas ist ein dämpfender Träger mit geringer Masse wesentlich.
[0037] Für die erfindungsgemäße Ausführung ist vorteilhaft davon auszugehen, daß der Kunststoff
leicht und dämpfend ausgeführt ist. Selbst wenn eine Unwucht vorhanden wäre, kann
sie abgefedert werden, und es kommt nicht zur Vernichtung des bearbeitenden Materials
in Form von Ausbrüchen.
[0038] Gute Wärmeabführung wird durch eine metallische Hinterlegung der Schleifschicht erreicht.
Hierdurch kann die Schleifschicht bis zum Verbrauch auch der letzten, relativ teuren
Diamant-Partikel abgearbeitet werden.
[0039] Kupfer als wärmeleitende Hinterlegung weist dabei eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf
und stellt eine sichere Verbindung her. Hierbei ist zunächst mit der metallischen
Unterlage eine unmittelbare Fügung auf dem dämpfenden Kunststoff-Grundkörper vorgesehen.
[0040] Einbezogen wird dabei eben mit Vorteil die Zwischenschaltung eines metallischen Belages.
Ohne diesen wären zum Wärmeübergang besondere Eigenschaften des Kunststoff-Grundkörpers
erforderlich, die nicht oder nur sehr schwer zu verwirklichen wären.
[0041] Bevorzugt wird in einer besonderen Ausgestaltung, daß der Kunststoff-Grundkörper
an seinem Umfang in der Nachbarschaft des Schleifbelages einschließlich des metallischen
Ringes mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit ausgeführt ist.
[0042] Zur Verbesserung der Wärmeabführung sind in einer vorteilhaften Ausführung in den
Kunststoff-Grundkörper am Umfang wärmeleitfähige Substanzen, insbesondere Metalle
eingebracht, die sich im Körper auf einen Bereich bis höchstens 20 % des Radius von
außen erstrecken.
[0043] Die oben mehrfach angesprochene Kupferhinterlegung stellt ein vorteilhaftes Merkmal
dar, das in der bevorzugten Ausführung angewendet wird, weil die Schleifschicht bis
zu Ende ausgenutzt und auch eine besonders gute Wärmeabführung erreicht werden kann.
[0044] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das
in der Zeichnung dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Schleifscheibe mit vergrößerten Proportionen, soweit es sich
um eine Scheibe zur Anwendung für das Randschleifen von Brillen handelt;
- Fig. 2
- einen Schnitt in Teildarstellung längs der Linie II-II durch Fig. 1.
[0045] Die Schleifscheibe ist eine profilierte oder zylindrische Umfangsscheibe, wie sie
zum Schleifen von Brillenglasrändern eingesetzt werden kann. Sie besteht in der vorteilhaften,
dargestellten Ausführung aus einem Schleifbelag 1. Dieser hat eine Stärke von etwa
3 mm. Er besteht aus Diamant-Partikeln als Schleifkörper, die in einem Binder, vorteilhaft
Bronze, gehalten sind. Hierbei handelt es sich um einen gesinterten Schleifbelag auf
einem Kupferring 2, der als metallischer, ringförmiger Träger ausgeführt ist, gute
Wärmeleitfähigkeit hat, aber noch ausreichende Stabilität zur definierten Abstützung
des Schleifbelags.
[0046] Dieser Kupferring 2 ist auf einem Grundkörper 3 angeordnet, der aus Kunstharz, insbesondere
aus einem Phenol-Harz gemäß obigen Darlegungen besteht. In diesem Phenol-Harz sind
vorteilhaft in der Zeichnung nicht dargestellte Füllstoffe angeordnet, die aus Glas-
oder Kohlenstoff-Fasern bestehen können.
[0047] Es besteht ferner die Möglichkeit, Metallpartikel, beispielsweise aus Aluminium,
besonders in der Nähe der Fügung zwischen dem Ring 2 und dem Grundkörper 3 anzuordnen,
um dadurch den Wärmeübergang zu verbessern.
[0048] Der Ring 2 kann auf den Grundkörper 3 durch Klebung oder Aufschrumpfung aufgebracht
werden.
[0049] Der Grundkörper hat ein mittleres Loch 4, mittels dessen er auf eine Spindel einer
Schleifmaschine aufgebracht werden kann.
[0050] Die Profilierung, die aus Fig. 2 erkennbar ist, ist geeignet, um einen Brillenglasrand
mit einem üblichen, hervorspringenden Steg zu schleifen, zum Vorschleifen werden zylindriche,
nichtprofilierte Schleifscheiben verwendet.
1. Schleifscheibe zum Schleifen von Brillenglasrändern, enthaltend einen Grundkörper
und einen Schleifbelag aus Diamant und Metall, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(3) im wesentlichen aus Kunststoff besteht und zwischen Grundkörper (3) und Schleifbelag
(1) ein Ring (2) aus einem metallischen Material angeordnet ist.
2. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Material
des Ringes (2) eine Festigkeit aufweist, die die bei einer Aufsinterung auftretenden
Kräfte aushält.
3. Schleifscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Material
des Ringes (2) wärmefester als der Schleifbelag ist.
4. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(2) aus Kupfer besteht.
5. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(2) aus Bronze, insbesondere vergüteter Bronze besteht.
6. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(2) aus Aluminium besteht.
7. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(2) aus Stahl besteht.
8. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(2) eine Stärke bis zu 10 % des Radius der Schleifscheibe aufweist.
9. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke
des Ringes (2) in der Größenordnung von 3 bis 10 mm liegt.
10. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(3) aus einem Kunstharz, inbesondere mit Füllstoffen besteht.
11. Schleifscheibe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (3) aus
Phenol-Harz (z.B. Bakelit) besteht (Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte).
12. Schleifscheibe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff-Grundkörper
(3) mit Füllstoffen durchsetzt ist (vorwiegend Faserstoffe).
13. Schleifscheibe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoffe Kohlenstoff-
oder Glasfasern, gegebenenfalls auch Asbestfasern, vorgesehen sind.
14. Schleifscheibe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoffe Metalle
vorgesehen sind.
15. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß als
Metall im Schleifbelag (1) vorwiegend Bronzen, galvanisch niedergeschlagenes Nickel,
Hartmetalle oder andere Metall-Legierungen verwendet werden.
16. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kunststoff-Grundkörper (3) an seinem Umfang in der Nachbarschaft des Schleifbelags
(1) einschließlich des metallischen Ringes (2) mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit ausgeführt
ist.
17. Schleifscheibe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kunststoff-Grundkörper
(3) am Umfang wärmeleitfähige Substanzen, insbesondere Metalle eingebracht sind, die
sich im Körper auf einen Bereich bis höchstens 20 % des Radius von außen erstrecken.