[0001] Die Erfindung betrifft einen Schieberverschluß für metallurgische Gefäße, bestehend
aus einem an dem Gefäß befestigten Schiebergehäuse mit einer darin unverschieblich
gehaltenen Verschlußplatte aus keramischem Materiel sowie einer Schieberplatte, die
in einem Rahmen gehalten ist, der auf bei Sätze von Rollen gelagert und mit einem
Antrieb, beispielsweise einem pneumatischen Zylinder verbunden ist, wobei im Gehäuseboden
eine den Durchlaß von Rollen ermöglichende Öffnung vorgesehen ist.
[0002] Bei einem aus der Internnationalen Anmeldung WO 88/01211 bekannt gewordenen Schieberverschluß
kann zum Zwecke des Plattenwechsels der Rahmen von der Antriebseinheit in eine außerhalb
der Schließstellung liegende Position geschoben werden, in der die Rollen eines der
beiden Rollensätze in ein vertieft ausgebildete Lagermulde eintreten, so daß der Schieber
von dem in der Betriebsstellung auf ihn wirkenden Andruck entlastet wird. Es kann
danach der Rahmen von dem Antrieb gelöst und nach Abschwenken des Rahmens die verbrauchte
Platte ausgewechselt werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines Schieberverschlusses
der beschriebenen Art zugrunde, der ein einfaches Auswechseln nicht nur der Platte
sonderen darüberhinaus auch der weiteren mechanishen Teile des Verschlusses ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Schieberverschluß mit den im Patentanspruch 1 wiedergegebenen
Merkmalen gelöst.
[0005] Durch die Erfindung ist ein Schieber-Verschluß für metallurgische Gefäße geschaffen,
der auf einfache Weise, d.h. ohne Demontage des Gehäuses und ohne Ausfahren aus der
Betriebsstellung, den Austausch der verbrauchten Schieberplatten und erforderlichenfalls
auch den Austausch des gesamten Rahmens, ohne daß es hierzu der Demontage des Schiebergehäuses
bedarf. Es genügt hierzu lediglich die Verschiebung des den Rahmen führenden Schlittens
bis zur Freigabe der im Gehäuseboden vorgesehenen Öffnungen, durch die der Rahmen
insgesamt aus dem Gehäuse ausgetragen und nach dem Austausch der schadhaft gewordenen
Teile wieder eingeführt werden kann.
[0006] Weitere Ausführungsformen und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung beispielsweise erläutert ist.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung durch einen Schieberverschluß in Offenstellung
- Fig. 2
- den in Fig. 1 wiedergegeben Schieberverscluß in Schließstellung
- Fig. 3
- den Schieberverschluß mit halb ausgeschwenktem Rahmen
- Fig. 4
- Den Schieberverschluß in seiner Stellung vor Entnahme des Schlittens
[0007] Der in der Zeichnung in schematischer Darstellung wiedergegebene Schieberverschluß
für metallurgische Gefäße besteht aus einem an dem Gefäß 1 befestigten von einem Deckelteil
2 und einem Bodenteil 3 gebildeten Schiebergehäuse. In dem am Gefäßboden 1 befestigten
Deckelteil 2 des Gehäuses ist eine Verschlußplatte 4 aus keramischem Material stationär
gehalten, während im Bodenteil 3 eine Schieberplatte 5 in einem Rahmen 6 gehalten
ist, der mit einem - in der Zeichnung nicht dargestellten - Antrieb, beispielsweise
einem pneumatischen bezw. hydraulischen Zylinder verbunden ist.
[0008] Erfindungsgemäß sind der Rahmen 6 mit zwei Sätzen von Rollen 8, 9 versehen und im
Gehäuseboden 3 in einem dem Achsabstand der Rollensätze 8, 9 entsprechenden Abstand
Öffnungen 11, 12 für den gleichzeitigen Durchtritt der Rollen beider Rollensätze 8,
9 vorgesehen sind, wobei der Rahmen 6 mit seinen Rollen 8, 9 im Gehäuse auf einem
entsprechende Öffnungen 13, 14 aufweisenden Schlitten 16 geführt ist, durch dessen
Verschiebung die Durchtrittsöffnungen 11, 12 des Gehäuses 2, 3 geöffnet und verschlossen
werden können. Hierbei sind in der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsform
der Rahmen 6 und der Schlitten 16 mit jeweils einer in einer fluchtenden Ebene liegenden
Bohrung 17, 18 zum Durchstecken eines Kupplungsbolzens (Streckstift) versehen, an
deren Stelle auch jedes beliebige andere geeignete Mittel, beispielsweise ein Mitnehmer,
eine mechanische oder magnetische Kupplung oder dergl. zur Herbeiführung einer zeitweiligen
festen Kupplung zwischen dem Rahmen 6 und dem Schlitten 16 vorgesehen sein kann.
[0009] Es sind schließlich bei der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsform die
Rollen 8 des vorderen (in der Zeichnung linksseitig gelegenen) Rollensatzes mit jeweils
einem seitlichen Kupplungsbolzen 22 versehen, wobei gleichzeitig im Bereich der Öffnungen
11 beidseitig eine Aufnahme 23 für die Bolzen 22 angeordnet ist. Die in dem Schlitten
16 angeordneten Öffnungen 13, 14 sind als Schrägrampen ausgebildet.
[0010] Der erfindungsgemäße Schieberverschluß arbeitet wie folgt:
[0011] In Fig. 1 der Zeichnung ist der Schieber in seiner Offen-Stellung wiedergegeben,
in der der Schlitten 16 eine die Öffnungen 11 und 12 verschließende Stellung und der
Rahmen eine Stellung einnimmt, in der die Schieberplatten 4 und 5 den Durchfluß für
die Schmelze aus dem Gefäß 1 freigeben. Aufgrund dieser Lage des Schlittens 16 kann
der Rahmen 6 auf den Rollen 8, 9 frei und ohne Gefahr des Ausrückens aus der Dichtebene
zwischen seinen Endstellungen - Durchfluß für die Schmelze geöffnet bezw. verschlossen
- verschoben werden. Der Schieber ist zwangsgeführt und benötigt keine weitere Sicherung.
[0012] Zur Durchführung von Reparaturen an dem Schieber, beispielsweise zum Austausch der
Schieberplatte 5, wird der Rahmen 6 mittels des hydraulischen Antriebs in seine linke,
dem Verschluß der Durchflußbohrung entsprechende Stellung - Fig. 2 der Zeichnung -
gefahren und anschließend durch Einstecken einesd nicht dargestellten Kupplungsbolzens
durch die in dieser Stellung des Rahmens 6 in Flucht zueinander liegenden Bohrungen
17, 18 der Rahmen 6 mit dem Schlitten 16 fest verkuppelt. Durch Verschieben des Rahmens
6 in seine rechte, der Fig. 1 entsprechende Endstellung kann nunmehr der Schlitten
16 unter Freigabe der Öffnungen 11, 12 ebenfalls in seine rechte Endstellung verschoben
werden. Nach Lösen des Kupplungsbolzens ist nunmehr wiederum Verschieben des Rahmens
6 unabhängig von dem Schlitten 16 bis in die linke Endstellung möglich, in der der
Rahmen aufgrund der nunmehrigen Freigabe der Öffnungen 11, 12 aus dem Gehäuse genommen
und durch einen anderen ersetzt oder nach Auswechseln der Schieberplatte 5 selbst
wieder in das Gehäuse eingebracht werden kann. Das Einbringen des Rahmens und Schließen
des Gehäusebodens erfolgt in der entsprechend umgekehrten Reihenfolge.
[0013] In der in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsform ist durch die Anordnung von
Steckbolzen 22 in den Rollen 8 des vorderen Rollensatzes in Verbindung mit jeweils
einer zugehörigen Aufnahme 23 Vorsorge getroffen, daß ein unkontrolliertes Herausfallen
des Rahmens aus dem Gehäuse vermieden ist, das Herausnehmen vielmehr kontrolliert
zunächst auf der Seite des Radsatzes 9 erfolgt, während der Rahmen auf seiner linken
Seite - siehe Fig. 3 - mit den Steckbolzen 22 in der Aufnahme gehalten wird. Nach
Erreichen der in Fig. 4 wiedergegebenen Stellung kann der Rahmen 6 durch Entfernen
der Steckbolzen 22 insgesamt dem Gehäuse entnommen und/oder - nach Austausch der Platte
5 - in entsprechend umgekehrter Weise wieder in Position gebracht werden.
1. Schieberverschluß für metallurgische Gefäße, insbesondere Gießpfannen, bestehend aus
einem an dem Gefäß befestigten Schiebergehäuse mit einer darin unverschieblich gehaltenen
Verschlußplatte aus hitzebeständigem Material und einer flächig gegen die Verschlußplatte
gedrückten Schieberplatte, die in einem auf einem Rollensatz gelagerten und mit einem
Antrieb, beispielsweise einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder verbundenen
Rahmen gehalten ist, wobei im Gehäuseboden eine den Durchlaß von Rollen ermöglichende
Öffnung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (6) auf zwei Rollensätzen
(8, 9) im Gehäuse geführt und im Gehäuseboden (3) in einem dem Achsabstand der Rollensätze
(8, 9) entsprechenden Abstand Öffnungen (11, 12) für den gleichzeitigen Durchtritt
der Rollen beider Rollensätze (8, 9) vorgesehen sind, wobei der Rahmen (6) mit seinen
Rollen (8, 9) im Gehäuse auf einem entsprechende Öffnungen (13, 14) aufweisenden Schlitten
(16) geführt ist, durch dessen Verschiebung die Durchtrittsöffnungen (11, 12) des
Gehäuses (2, 3) geöffnet und verschlossen werden können.
2. Schieberverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (6) und
der Schlitten (16) mit Mitteln versehen sind, mit deren Hilfe sie zeitweilig starr
miteinander verkuppelt werden können.
3. Schieberverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (6) und
der Schlitten (16) mit jeweils einer in einer fluchtenden Ebene liegenden Bohrung
(17, 18) zum Durchstecken eines Kupplungsbolzens versehen sind.
4. Schieberverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Rollen
(8) eines der beiden Rollensätze mit jeweils einem seitlich über die zugehörige Öffnung
(11) hinausragenden lösbaren Kupplungsbolzen (22) versehen und seitlich der Öffnungen
(11) jeweils eine Aufnahme (23) für die Bolzen (22) angeordnet ist.
5. Schieberverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
in dem Schlitten (16) angeordneten Öffnungen (13, 14) als Schrägrampen ausgebildet
sind.