[0001] Zur Führung der beweglichen Meßschlitten von Koordinatenmeßgeräten werden häufig
Luftlager verwendet, über die sich das betreffende Maschinenteil auf seiner Führung
abstützt. Die Vorspannung der Luftlager wird dann durch das Eigengewicht des geführten
Teils aufgebracht.
[0002] Um die Luftlager an ihrem optimalen Arbeitspunkt zu betreiben, an dem diese eine
möglichst hohe Steifigkeit besitzen, werden jedoch relativ große Vorspannkräfte benötigt.
Dies hat zur Folge, daß das geführte Teil eine relativ hohe Masse besitzen muß. Die
Masse hingegen begrenzt die erzielbaren Beschleunigungen bzw. Geschwindigkeiten, mit
denen das Teil bewegt werden kann.
[0003] Oft werden die Lager von geführten Maschinenteilen über angefederte Gegenlager vorgespannt.
Diese Maßnahme läßt sich konstruktiv mit geringem Aufwand jedoch nur dann ergreifen,
wenn das geführte Teil in einer einzigen Richtung linear beweglich ist. Handelt es
sich bei der betreffenden Führung um eine sogenannte ebene Führung, auf der das betreffende
Maschinenteil in zwei Freiheitsgraden gleichzeitig beweglich gelagert ist, dann ist
es praktisch nicht möglich, den für das Gegenlager erforderlichen Umgriff auf die
Rückseite der Führung zu realisieren.
[0004] Aus der US-PS 45 58 909 sind sogenannte selbstansaugende Luftlager bekannt. Diese
Luftlager besitzen an ihrer Peripherie einen Saugkanal, der an Unterdruck gelegt werden
kann und dann das Lager gegen die betreffende Führungsfläche zieht. Da jedoch für
den Saugkanal nur eine Fläche zur Verfügung steht, die kleiner als das Luftlager selbst
ist, und zur Erzeugung der Saugkraft nur eine Druckdifferenz von höchstens einer Atmosphäre
zur Verfügung steht, lassen sich mit diesem bekannten Lager auch nur geringe Vorspannkräfte
erzeugen. Diese Kräfte reichen in der Regel nicht aus, um das Lager in dem für möglichst
hohe Steifigkeit optimalen Arbeitsbereich zu betreiben.
[0005] In der DE-OS 28 29 715 ist ein Koordinatenmeßgerät beschrieben, dessen über Luftlager
geführte Maschinenteile zusätzlich mit Hilfe von Magneten gegen ihre Führung vorgespannt
werden. Hierzu ist es jedoch erforderlich, daß die betreffende Führung ferromagnetisches
Material enthält. Dies ist aus vielerlei Gründen nachteilig.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorspanneinrichtung für geführte
Maschinenteile zu schaffen, mit der ohne großen konstruktiven Aufwand relativ hohe
Vorspannkräfte erzeugbar sind.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß dem im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmal gelöst.
[0008] Die gemäß der Erfindung zwischen den Lagern des geführten Teils angeordnete Saugglocke
eignet sich im besonderen Maße dazu, die Vorspannkraft zu erzeugen, wenn das geführte
Teil ohnehin über Luftlager auf seine Führung abgestützt ist. Denn dann sind einmal
die zur Versorgung mit über- bzw. Unterdruck erforderlichen Einrichtungen bereits
an der Maschine vorhanden und die für die Luftlager vorgesehene Führungsfläche ist
eben und ausreichend groß und kann deshalb gleichzeitig als Gegenfläche für die Saugglocke
dienen.
[0009] Zweckmäßig wählt man die effektive Fläche der Saugglocke groß gegen die wirksame
Fläche der Lager, auf denen sich das Maschinenteil abstützt. Denn dann lassen sich
auch mit relativ niedrigen Druckdifferenzen ausreichend hohe Vorspannkräfte für die
Lager erzeugen.
[0010] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Saugglocke in der Nähe der Lagerstellen des
Maschinenteils an diesem befestigt ist, beispielsweise sich direkt auf den tragenden
Luft lagern abstützt. Der Kraftfluß der Vorspannkraft ist dann an dem Teil vorbeigeleitet,
so daß sich dieses auch nicht verformen kann.
[0011] Die Saugglocke besitzt zweckmäßig eine elastische Dichtlippe, die reibungsarm auf
der Führungsfläche des beweglichen Teils aufliegt und die Saugglocke gegen diese Fläche
abdichtet.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es jedoch, zur Abdichtung der Saugglocke einen selbstgeführten
Kapillarspalt vorzusehen. Dieser läßt sich beispielsweise durch einen mittels Überdruck
auf der Führungsfläche "schwimmenden" Ring erzeugen. Da hierbei keine Berührung zwischen
Dichtfläche und Untergrund erfolgt, tritt keine Reibung und demzufolge auch kein Abrieb
auf.
[0013] Besondere Vorteile bietet die Erfindung zur Vorspannung von Maschinenteilen, die
sich bezüglich zweier Freiheitsgrade, beispielsweise in einer Ebene beweglich auf
ihrer Führung abstützen und wo es schwierig ist, Umgriffe oder magnetische Gegenanker
vorzusehen, die beide jeweils lineare Führungen voraussetzen.
[0014] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen anhand der Figuren 1-3 der beigefügten Zeichnungen.
- Figur 1 und 2
- Sind Skizzen, die ein Koordinatenmeßgerät mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zur
Vorspannung des dort mit (8) bezeichneten, beweglichen Ständers im Schnitt in einer
vertikalen Ebene (Figur 1) bzw. in Aufsicht bei abgenommener Verkleidung (Figur 2)
zeigen;
- Figur 3
- ist eine stark vergrößerte Schnittzeichnung des in Figur 1 mit III bezeichneten, gestrichelt
umrandeten Bereichs des Gerätes;
- Figur 4
- ist eine Schnittzeichnung eines zweiten alternativen Ausführungsbeispiels für die
in Figur 3 dargestellte Saugglocke;
- Figur 5
- ist ein Diagramm, das die radiale Druckverteilung unter der Saugglocke aus Figur 4
zeigt;
- Figur 6
- zeigt die Saugglocke aus Figur 4 in Ansicht von unten.
[0015] Das in Figur 1 und 2 dargestellte Koordinatenmeßgerät besitzt einen Maschinentisch
(2), der über vier Schwingungsdämpfer auf dem Fundament (1) der Maschine ruht. In
der Darstellung nach Figur 1 sind nur die beiden Schwingungsdämpfer (4a) und (4b)
zu sehen.
[0016] Die Oberfläche des Tisches (2) bildet eine ebene Führung für einen Ständer (8), der
sich dort mit seinem Fuß (5) über drei Luftlager (6a-c) abstützt und wie noch beschrieben
wird linear verschieblich und drehbar auf der Tischoberfläche geführt ist.
[0017] An einer seitlich auf dem Tisch (2) befestigten Führungsleiste (10) ist mittels sechs
Luftlager (12a-f) ein Schlitten (11) in Richtung des Pfeils (x) linear beweglich geführt.
Dieser Schlitten (11) wird über einen Motor (27) und ein Getriebe (28) von einer Welle
(29) angetrieben. Die Drehbewegung der glatten Welle (29) kann beispielsweise durch
ein sogenanntes Rollringgetriebe am Schlitten (11) auf diesen übertragen sein. Solche
Antriebe sind an sich bekannt. Die Bewegung des Schlittens wird durch einen photoelektrischen
Geber (26) erfaßt, der einen auf der Führungsleiste (10) befestigten Maßstab (25)
abtastet.
[0018] In dem Schlitten (11) ist der Ständer (8) im Bereich des zylindrischen Zwischenstücks
(7), das ihn mit seinem Fuß (5) verbindet, in ein Radiallager (13) eingesetzt. Dieses
Radiallager (13) ermöglicht es, den Ständer (8) gegenüber dem Schlitten (11) entsprechend
dem Pfeil (α) in Figur 2 um die dort mit (A) bezeichnete Achse zu drehen. Achsial
stützt sich hierbei der Ständer (8) auch hinsichtlich der Drehbewegung über die Luftlager
(6a-c) auf der Oberfläche des Tisches (2) ab. Hierbei verhindert die relativ große
Basis dieses Achsiallagers ein Taumeln des Ständers (8) im Zuge der Drehbewegung ebenso
wie ein Verkippen während der Linearbewegung durch den Schlitten (11).
[0019] Für den Antrieb der Drehbewegung trägt der Schlitten (11) einen Motor (16), der über
ein Reibradgetriebe (17) auf eine mit dem Ständer (8) verbundene Scheibe (18) wirkt.
Das Ausmaß der Drehbewegung, d.h. der Drehwinkel (α) wird durch einen am Schlitten
(11) befestigten photoelektrischen Geber (14) gemessen. Dieser tastet einen auf am
Fuß (5) des Ständers (8) befestigten Teilkreis (15) ab.
[0020] Die Antriebe und Meßsysteme im unteren Bereich des Ständers (8) sind durch eine Abdeckung
(3) verkleidet, die im oberen Teil, an der Stelle, an der der Ständer (8) durch die
Abdeckung (3) hindurchgreift, einen sich in Führungsrichtung (x) erstreckenden Schlitz
besitzt. In dem Bereich oberhalb der Abdeckung (3) ist der Ständer (8) rechteckig
geformt und an ihm ist ein Vertikalschlitten (9) in Richtung des mit (z) bezeichneten
Pfeils verschiebbar gelagert. Der Schlitten (9) trägt den Meßarm (21) des Koordinatenmeßgerätes,
an dessen vorderes Ende der Tastkopf (22) angesetzt ist. Die Linearbewegung des Schlittens
(9) wird mit Hilfe eines photoelektrischen Gebers (20) und eines an der Säule (8)
befestigten Maßstabs (19) gemessen. Der Antrieb für den Schlitten (9) ist in den Figuren
nicht dargestellt.
[0021] Auf der dem Tastkopf (22) zugewandten Seite ist in den Tisch (2) ein Drehtisch (23)
mit einem Antrieb (24) eingebaut. Die Drehachse dieses Drehtisches ist mit (B) bezeichnet.
Die Verbindungslinie der beiden Achsen (A) des Ständers (8) und (B) des Drehtisches
verläuft parallel zur Führungsrichtung (x) des Schlittens (11). Der Drehtisch (23)
nimmt das zu vermessende Werkstück auf.
[0022] Zur Vermessung eines Werkstückes wird der Tastkopf (22) mit Hilfe der Schlitten (11)
und (9) bzw. deren Antriebe in den beiden orthogonalen Koordinatenrichtungen (x) und
(z) verfahren. Die dritte fehlende Koordinatenrichtung (y) ist ersetzt durch eine
Schwenkbewegung des Ständers (8) um die Achse (A). Hierbei führt der Tastkopf eine
entsprechend der Hebellänge (r) des Meßarmes mehr oder minder stark gekrümmte Tangentialbewegung
aus.
[0023] Damit der Ständer (8) durch den Antrieb (27) möglichst schnell über die Oberfläche
des Tisches (2) bewegt werden kann, ist er in Leichtbauweise ausgeführt, d.h. er besteht
aus Aluminium. Aus diesem Grunde reicht sein Gewicht allein nicht aus, um die Luftlager
(6a-c) so vorzuspannen, daß sie im Bereich optimaler Steifigkeit arbeiten. Deshalb
ist zwischen den Luftlagern (6a-c) im Fuß (15) des Ständers (8) eine Saugglocke (30)
befestigt, die mit ihrer offenen Seite der Oberfläche des Tisches (2) zugewandt ist
und den Ständer (8) mit Hilfe des in ihrem Innern herrschenden Unterdrucks zusätzlich
gegen diese Führungsfläche zieht.
[0024] Der Aufbau und die Befestigung der Saugglocke ist detaillierter in Figur 3 dargestellt.
Dort ist das eine mit (6b) bezeichnete Luftlager zu sehen, auf dem sich ein Schenkel
des dreieckförmigen Fußes (5) des Ständers (8) abstützt. Hierzu ruht der Fuß (5) an
dieser Stelle über einen verstellbaren Konterbolzen (39 auf einem sphärischen Aufnahmeteil
im Luftlager (6b). Diese Art der Befestigung ist allgemein üblich.
[0025] Das Tragteil (38) im Fuß (5), in das der Konterbolzen (39) hineingeschraubt ist,
besitzt ein Außengewinde, auf das eine Mutter (37) aufgeschraubt ist, deren Oberseite
ebenfalls sphärisch geformt ist. Auf der Mutter (37) liegt über ein konkav-sphärisches
Zwischenstück (36) ein wie der Fuß (5) in der Aufsicht dreieckförmig geformtes Federblech
(32) auf. Dieses Federblech (32) ist in der gleichen Weise auch auf die beiden übrigen
Luftlager (6a) und (6c) im Fuß (5) des Ständers (8) aufgelegt.
[0026] An der Unterseite des Federblechs (32) ist zentrisch zur Achse des Ständers (8) ein
Ring (31) angeschraubt, an dessen Unterseite wiederum eine ebenfalls ringförmige,
elastische Dichtlippe (30) angesetzt ist.
[0027] Das Innere des aus der Dichtlippe (30), dem Ring (31) und dem zentrischen Bereich
des Federblechs (32) gebildeten Topfes (34) ist teilweise evakuiert und hierzu über
eine Bohrung (33) im Ring (31) an eine Saugleitung (35) angeschlossen. Auf diese Weise
entsteht eine federnd aufgehängte Saugglocke, die den Fuß (5) des Ständers (8) mit
einer zusätzlichen Vorspannkraft gegen die Oberfläche des Tisches (2) zieht. Diese
Kraft ist abhängig von der Druckdifferenz zwischen dem Druck (T-) im Innern der Saugglocke
(34) und dem atmosphären Druck, sowie der Querschnittsfläche des Bereiches, der von
der Dichtlippe (30) eingeschlossen ist.
[0028] Mit Hilfe der Mutter (37) und der beiden entsprechenden Muttern auf den beiden anderen
Luftlagern läßt sich der Saugtopf so in der Höhe verstellen, daß die Dichtlippe (30)
das Vakuum gerade abschließt, von diesem jedoch nicht mit allzu hoher Kraft gegen
die Tischoberfläche gezogen wird. Die Reibung zwischen der Dichtlippe (30) und der
Tischoberfläche kann dadurch also minimiert werden. Verformungen des Ständers (8)
bzw. in seinem Fuß (5) werden durch die zusätzliche Saugglocke nicht verursacht, da
letztere sich direkt auf den Luftlagern abstützt, der Kraftfluß also am Ständer vorbeigeleitet
ist.
[0029] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurde die Erfindung an einem Koordinatenmeßgerät
gezeigt, dessen Ständer in einer Richtung linear verschiebbar ist und gleichzeitig
mit seinem Flächenlager drehbar aufsitzt. Die Erfindung kann jedoch offensichtlich
ebensogut bei Koordinatenmeßgeräten verwendet werden, deren Ständer beispielsweise
in zwei zueinander senkrechten Richtungen (x), (y) frei beweglich über die Tischoberfläche
(2) geführt ist.
[0030] In den Figuren 4-6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Realisierung der Saugglocke
dargestellt. Dort ist die Oberfläche des Maschinentisches mit (102) bezeichnet und
das Federblech, über das die Saugglocke auf den nicht dargestellten Luftlagern im
Fuße des Ständers aufliegt, trägt die Bezugsziffer (132).
[0031] Die Saugglocke an der Unterseite des Federbleches (132) besitzt einen Lagerkörper
(131), der über eine Bohrung (133) mit der Anschlußleitung (135) für den im Innern
der Saugglocke zu erzeugenden Unterdruck verbunden ist. Der Lagerkörper (131) ist
über eine ihn ringförmig umgebende Rollmembran (130) luftdicht mit einem Dichtring
(136) verbunden. Dieser Dichtring (136) liegt schwimmend auf der Tischoberfläche (102)
auf. Hierzu ist an der Unterseite des Dichtringes (136) ein ringförmiger Kanal (137)
eingearbeitet, der über eine Bohrung (140) von einem Anschlußstück (138) mit Überdruck
versorgt wird. Der Ring (136) bildet somit ein schwimmend auf der Tischoberfläche
(102) aufliegendes Luftlager und der Kapillarlagerspalt (139) dieses Luftlagers dichtet
das Innere (134) der durch die Teile (130, 131 und 136) gebildeten Saugglocke gegen
den Außendruck ab. Der überdruck im Ringkanal (137) ist so gewählt, daß er den Lagerspalt
(139) auf etwa 6 µm Spalthöhe hält. Durch diesen sehr kleinen Spalt wird für den geringen
Unterdruck im Innern der Saugglocke ein hinreichend hoher Strömungswiderstand erzeugt,
so daß eine Saugpumpe mit geringer Förderleistung den Unterdruck aufrechterhalten
kann. Durch die elastische Rollmembran (130) ist der Dichtring (136) vom Lagerkörper
(131) entkoppelt. Für die Montage und im Betrieb sind somit große vertikale Höhenänderungen
zwischen der Tischoberfläche (102) und dem Maschinenteil, das von der Saugglocke dagegen
gezogen wird, zulässig, ohne daß hierbei die Dichtfunktion beeinträchtigt wird, d.h.
der Dichtspalt (139) bleibt konstant. Eine aufwendige Justage der das Maschinenteil
tragenden Luftlager bzw. der Saugglocke entfällt und, da keine Berührung zwischen
Saugglocke und Tischoberfläche auftritt, ist jegliche Form von Reibung und Abrieb
vermieden.
[0032] Der Ringkanal (137) ist wie aus Figur 6 hervorgeht zweckmäßig in drei sich über einen
Winkelbereich von ca. 120° erstreckende Einzelsegmente (137a, b und c) aufgeteilt,
die jeweils über eigene Bohrungen und eigene Drosseln mit Überdruck versorgt werden.
Durch diese Maßnahme liegt der Dichtring (136) gegen Verkippungen stabil auf der Tischfläche
(102) auf und der Dichtspalt (139) ist über den gesamten Außenumfang des Ringes (136)
konstant.
[0033] In Figur 5 ist der Druck unter der Saugglocke über ihren Durchmesser aufgetragen.
Man sieht, daß im Bereich des Dichtringes (136) außenumfänglich Überdruck (P+) herrscht.
Vom Innenumfang im Bereich der dort an den Ring angearbeiteten Vertiefung wirkt hingegen
der in der Saugglocke herrschende Unterdruck (P-) auf den Dichtring (136) und spannt
diesen in ähnlicher Weise vor, wie die hier nicht dargestellten Luftlager, auf denen
sich das Federblech (132) abstützt. Durch diese Vorspannung wird auch der Dichtspalt
(139) des Dichtringes (136) stabil und klein gehalten.
1. Einrichtung zur Vorspannung eines geführten Maschinenteils (5-8), das sich über mehrere
Lager (6a-c) auf seiner Führung (2) abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
eine zwischen den Lagern angeordnete Saugglocke (34, 134) ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugglocke (34) direkt
an die Führungsfläche (2) für das Maschinenteil (5-8) angesetzt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die effektive Fläche der
Saugglocke (34) groß gegen die wirksame Fläche der Lager (6a-c) ist, auf denen sich
das Maschinenteil (5-8) abstützt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugglocke (34) in der
Nähe der Lagerstellen des Maschinenteils (5-8) an diesem befestigt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugglocke (34) federnd
mit dem Maschinenteil (-8) verbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (6a-c) Gaslager
bzw. Luftlager sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinenteil (5-8) sich
bezüglich zweier Freiheitsgrade beweglich auf einer ebenen Führung (2) abstützt.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugglocke (34) eine
elastische Dichtlippe (30) besitzt, die reibungsarm auf der Führungsfläche (2) aufliegt.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugglocke (134) über
einen schwimmend auf der Führungsfläche (102) aufliegenden Dichtring (136) abgedichtet
ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (136) nach Art eines
Luftlagers ausgebildet ist, wobei der Lagerspalt (139) als Kapillardichtspalt wirkt,
und über eine elastische Membran (130) luftdicht mit einem Lagerkörper (131) der Saugglocke
(134) verbunden ist.
11. Koordinatenmeßgerät mit einem beweglichen, in mindestens einer Richtung geführten
Maschinenteil (5-8), das sich über mehrere Lager (6a-c) auf seiner Führung (2) abstützt,
die durch eine Zusatzeinrichtung vorgespannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzeinrichtung eine zwischen den Lagern (6a-c) angeordnete Saugglocke (34) ist,
die das Maschinenteil infolge von Unterdruck gegen die Führung (2) zieht.