[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleichlaufvorrichtung für Einrichtungen zum Abstellen
von Kraftfahrzeugen auf zwei Plattformen übereinander, wobei die Plattformen über
Streben gekoppelt und gemeinsam bewegbar sind, um diese wahlweise an eine gemeinsame
Zufahrt anzuschließen, und die Gleichlaufvorrichtung aus Lenkeranordnungen besteht,
die an den Enden eines verwindungssteifen Elements angeordnet sind und an beiden Seiten
einer der beiden Plattformen angreifen.
[0002] Eine Gleichlaufvorrichtung dieser Gattung ist beispielsweise bekannt geworden durch
die DE-OS 30 26 746. Diese Gleichlaufvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
ortsfest gelagerten, torsionssteifen Rohr, das an seinem Ende je mit einem Lenker
bzw. Hebelarm versehen ist. An diesen ersten Lenker an jedem Ende des Rohres ist über
ein Gelenk ein weiterer Lenker angeschlossen, der seinerseits wiederum gelenkig an
einer der Plattformen angreift.
[0003] Einrichtungen zum Abstellen von Kraftfahrzeugen auf zwei Plattformen übereinander
besitzen in der Regel auf beiden Seiten der Plattformen je einen Hubantrieb, beispielsweise
einen Hydraulikzylinder. Dieser Hydraulikzylinder wirkt beispielsweise auf eine der
Plattformen, beispielsweise auf die obere Plattform. Diese Plattform ist wiederum
über Streben, Lenker oder ähnliche Mittel mit der anderen Plattform, also der unteren
Plattform, verbunden. Beim Hubvorgang, bei dem im allgemeinen auch eine Neigung der
Plattformen zur besseren Befahrbarkeit angestrebt wird, ergibt sich regelmäßig ein
Unterschied in den Bewegungen der beiden Seiten jeder Plattform. Dies kann durch eine
unterschiedliche Belastung der Plattformen bedingt sein, beispielsweise durch Fahrzeuge,
die nicht genau in der Mitte stehen. Auch andere Einflüsse können eine ungleichförmige
Bewegung der Plattformseiten zur Folge haben. Beispielsweise können einseitige Widerstände
auftreten oder die Beaufschlagung der Hubeinrichtungen ist aus irgendwelchen Gründen
unterschiedlich.
[0004] Durch die Gleichlaufvorrichtung soll erreicht werden, dar an der Ansatzstelle der
Gleichlaufvorrichtung an einer der Plattformen diese Ansatzstellen im wesentlichen
gleiche Höhenlagen einnehmen, so dar die Verformungen oder Verwindungen der Plattform
reduziert werden. Der Gleichlauf der einen Plattform wird auch zu einem Gleichlauf
der anderen Plattform führen.
[0005] Bei den bekannten Konstruktionen greift die Gleichlaufvorrichtung in der Nähe des
Endes der Plattform an dieser an. Diese Anordnung wird deshalb getroffen, weil davon
ausgegangen wird, daß an den Plattformenden die auszugleichenden Differenzen der Lage
der beiden Seiten der Plattformen am größten sind, und somit die Gleichlaufvorrichtung
die größte Wirkung äußert. Ein Angriffspunkt der Gleichlaufvorrichtung, beispielsweise
in der Nähe der Hydraulikzylinder, könnte zwar dazu führen, daß unterschiedliche Hubhöhen
der Hydraulikzylinder ausgeglichen werden. Eine Verwindung der Plattformen könnte
hierdurch aber nicht beeinflußt werden.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Gleichlaufvorrichtung der eingangs angegebenen
Gattung dahingehend weiter zu verbessern, daß die Wirkung der Gleichlaufvorrichtung
auf die beiden Plattformen gesteigert und der Gleichlauf verbessert wird.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Gleichlaufvorrichtung
der eingangs angegebenen Gattung und schlägt vor, daß die Lenker der Gleichlaufvorrichtung
an den Verbindungsstellen der Streben mit einer der Plattformen angreifen.
[0008] Durch die Erfindung wird zunächst einmal erreicht, daß eine besondere Angriffsstelle
der Gleichlaufvorrichtung an einer der Plattformen eingespart wird. Die Gleichlaufvorrichtung
greift an der Stelle an, an der schon die Strebe angreift, was die Herstellung vereinfacht.
[0009] Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht insbesondere darin, daß die Gleichlaufvorrichtung
auf diese Weise wesentlich stärker auch an der anderen Plattform wirksam wird, als
dies bisher möglich war. Da die Gleichlaufvorrichtung nicht nur an der Plattform angreift,
sondern auch an der Strebe, wird über diese Strebe unmittelbar die andere Plattform
zum Gleichlauf gezwungen. Verformungen der Plattform zwischen der Angriffsstelle der
Gleichlaufvorrichtung einerseits und der Verbindungsstelle der Strebe andererseits,
die sich bisher auf den Gleichlauf der anderen Plattform übertrugen, sind eliminiert.
[0010] Im allgemeinen verwendet die Erfindung Gleichlaufvorrichtungen bestehend aus zwei
Lenkerpaaren, wie bei der vorbekannten, eingangs geschilderten Konstruktion. Es können
aber auch Gleichlaufvorrichtungen angewandt werden, die nur einen einzigen Lenker
sowie eine Schienenführung besitzen, wie diese in der DE-OS 30 48 217 beschrieben
ist. Wird eine Gleichlaufvorrichtung mit zwei Lenkerpaaren benützt, so empfiehlt es
sich, das torsionssteife Rohr ortsfest anzuordnen und die Bauweise ferner so zu wählen,
daß die Verbindungsstrebe der Plattformen in der Nähe der Plattformenden angeordnet
wird, um den Abstand zum Torsionsrohr zu verringern. Sollten beim erfindungsgemäßen
Vorschlag gegebenenfalls längere Lenker für die Gleichlaufvorrichtung notwendig werden,
ist dies ohne Nachteil, da der bauliche Aufwand hierfür nicht ins Gewicht fällt.
[0011] Die Erfindung ist beispielsweise bei starr mit den beiden Plattformen oder mit einer
der Plattform verbundenen Streben anwendbar. Die Erfindung wird jedoch insbesondere
dann angewandt, wenn die Streben gelenkig mit der betreffenden Plattform verbunden
sind. In diesem Falle bilden die Strebengelenke gleichzeitig auch die Gelenke für
die Lenker der Gleichlaufvorrichtung.
[0012] Ein weiterer Vorteil wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung dann erhalten, wenn
die beiden Verbindungsstellen einer Strebe an den beiden Plattformen wahlweise als
Anlenkstellen des einen Lenkers der Gleichlaufvorrichtung dienen. Hierdurch läßt sich
erreichen, daß je nach den örtlichen Bedürfnissen und Wünschen die Gleichlaufvorrichtung
entweder an der oberen Plattform oder an der unteren Plattform angreift. Der Angriff
der Gleichlaufvorrichtung an der oberen Plattform ist manchmal nicht erwünscht, da
beim Betreten der in der Einfahrtstellung befindlichen unteren Plattform die Lenker
stören können.
[0013] In anderen Fällen erschweren zusätzliche Einbauten die Verbindungen der Lenker mit
der unteren Plattform. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kann gegebenenfalls noch
zum Zeitpunkt der Montage die eine oder andere Auswahl getroffen werden, ohne daß
dies mit einem Zusatzaufwand verbunden wäre.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Einrichtung zum Abstellen von Kraftfahrzeugen mit einer Gleichlaufvorrichtung
entsprechend der Erfindung in der abgesenkten Stellung der beiden Plattformen, und
- Fig. 2
- eine Darstellung der Fig. 1 entsprechend der Seitenansicht der gleichen Vorrichtung
in der angehobenen Stellung der Plattformen.
[0015] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Plattformen 4 und 7 an einem Schlitten
8 gelagert, der am Ständer 9 in vertikaler Richtung bewegbar ist. Für die Bewegung
des Schlittens 8 ist der Hydraulikzylinder 10 vorgesehen. Am unteren Ende des Schlittens
8 ist die Plattform 7 im Gelenk 11 gelagert, während am oberen Ende des Schlittens
8 und auch des Ständers 9 je eine Ausnehmung 12 bzw. 13 vorgesehen ist, die je nach
der Stellung der beiden Plattformen den Zapfen 14 aufnimmt. In der abgesenkten Stellung
ruht dabei der Zapfen 14 der oberen Plattform 4 in der Ausnehmung 13 des Ständers
9, und in der angehobenen Stellung ruht der Zapfen 14 in der Ausnehmung 12 des Schlittens
8.
[0016] Der Anschlag 15 und das Zugglied 16 begrenzen die Bewegungsmöglichkeiten der unteren
Plattform und damit auch der oberen Plattform. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ist dabei vorgesehen, daß der Ständer 9 mit dem Schlitten 8 näher dem der Einfahrt
18 abgewandten Ende 17 der Plattformen 4 bzw. 7 angeordnet ist, so daß durch die Schwerpunktslage
der beladenen oder auch der unbeladenen Plattformen immer ein Drehmoment im Sinne
des Uhrzeigers auf die Plattformlager 11 bzw. 14 wirkt, so daß der Anschlag 15 bzw.
das Zugglied 16 wirksam sind.
[0017] Die beiden Plattformen 7 und 4 sind durch die Strebe 3 miteinander verbunden, deren
obere Verbindungsstelle an der Plattform 4 mit 2 und deren untere Verbindungsstelle
an der Plattform 7 mit 5 bezeichnet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
Strebe 3 als Lenker gestaltet, und die Verbindungsstellen 2 bzw. 5 sind Gelenke. Bei
einer anderen Bauweise einer Vorrichtung zum Abstellen von Fahrzeugen, an der die
erfindungsgemäße Gleichlaufvorrichtung einsetzbar ist, kann die Strebe auch starr
mit einer oder mit beiden Plattformen verbunden sein.
[0018] Es wird bemerkt, daß sowohl die Ständeranordnung als auch die Strebe 3 jeweils zu
beiden Seiten der Plattformen 4 bzw. 7 angeordnet sind.
[0019] Die Gleichlaufvorrichtung besteht im wesentlichen aus dem ortsfest gelagerten Torsionsrohr
20, das an seinen Enden starr mit je einem Lenker 19 verbunden ist. Bei ausreichender
Torsionssteifigkeit des Rohres 20 werden die beiden Lenker 19 zu beiden Seiten der
Plattformen im wesentlichen immer eine parallele Lage einnehmen. An die Lenker 19
sind über die Gelenke 21 die Lenker 1 angeschlossen, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
an der Verbindungsstelle 2 angelenkt sind. Diese Lenker 1 sind nur zug- oder druckbeansprucht,
nicht jedoch auf Biegung.
[0020] Wenn nun infolge ungleichmäßiger Beladung der Plattformen 4 bzw. 7 oder auch infolge
ungleichförmiger Beaufschlagung der Hydraulikzylinder 10 zu beiden Seiten der Plattformen,
oder auch aus anderen Gründen, die linke und die rechte Seite der Plattformen nicht
parallel ausgerichtet bleiben, sondern sich die beiden Plattformen verwinden, oder
wenn aus den gleichen Gründen die eine Seite der Plattformen etwas stärker angehoben
ist, als die andere Seite der Plattformen, wirkt die Gleichlaufvorrichtung aus den
Teilen 1, 19 und 20 dem entgegen und versucht, die Verbindungsstellen 2 jeweils in
gleicher Höhe zu halten. Über die Streben 3 zu beiden Seiten der Plattformen wird
sich diese Wirkung auch auf die untere Plattform 7 äußern.
[0021] In der Zeichnung ist mit strichpunktierten Linien 6 und 22 eine andere Anordnung
der Lenker 1 und 19 angedeutet, die ohne weiteres bei der Erfindung angewandt werden
kann. In diesem Falle ist dann der Lenker 1 mit der unteren Verbindungsstelle 5 der
Strebe 3 an der Plattform 7 verbunden.
[0022] Die Fig. 2 macht deutlich, daß in der angehobenen Stellung die Gleichlaufvorrichtung
mit den Lenkern 1 und 19 gegebenenfalls hinderlich sein kann beim Betreten der unteren
Plattform 7 in deren Befahrstellung. Wenn dagegen die Anordnung benutzt wird, bei
der die Lenker mit strichpunktierten Linien 6 bzw. 22 angedeutet sind, verbleiben
die Lenker immer unterhalb der unteren Plattform 7, benötigen allerdings dort hinreichend
Platz für ihre Bewegungen.
1. Gleichlaufvorrichtung für Einrichtungen zum Abstellen von Kraftfahrzeugen auf zwei
Plattformen übereinander, wobei die Plattformen über Streben gekoppelt und gemeinsam
bewegbar sind, um diese wahlweise an eine gemeinsame Zufahrt anzuschließen, und die
Gleichlaufvorrichtung aus Lenkeranordnungen besteht, die an den Enden eines verwindungssteifen
Elements angeordnet sind und an beiden Seiten einer der beiden Plattformen angreifen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (1) der Gleichlaufvorrichtung an der Verbindungsstelle
(2) der Streben (3) mit einer der Plattformen (4) angreifen.
2. Gleichlaufvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (3)
gelenkig mit der Plattform (4) verbunden sind und die Strebengelenke die Gelenke der
Lenker (1) bilden.
3. Gleichlaufvorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß beide Verbindungsstellen (2,5) einer Strebe (3) an beiden Plattformen
(4,7) wahlweise als Anlenkstellen des einen Lenkers (1) der Gleichlaufvorrichtung
dienen.