[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Ultraschall-Überwachungssystem für eine Einbruchmeldeanlage
mit mindestens einem Ultraschall-Bewegungsmelder und einer Auswerteeinrichtung.
[0002] Zum Schutz von Räumen gegen unerlaubtes Eindringen von Personen werden u.a. auch
häufig Bewegungsmelder nach dem Ultraschallprinzip eingesetzt. Dabei tritt das Problem
auf, daß Störquellen, beispielsweise Insekten im Nahbereich, Luftschlieren, sich hin
und her bewegende Gegenstände (Vorhänge, Blumenblätter) und auch Fremdgeräusche (aufquietschende
Bremsen), zu Fehlalarmen führen. Zur Vermeidung bzw. Reduzierung derartiger Fehlalarme
hat man bestimmte Auswertestrategien entwickelt, die aber in vielen Fällen dem Eindringling
eine gewisse Erfolgsstrategie ermöglichen, z.B. wenn er mit dem sogenannten Pilgerschritt
versucht, die Anlage zu überlisten. Ein weiteres Problem stellt die Funktionsprüfung
derartiger Ultraschallbewegungsmelder dar, da ein Ausfall des Senders oder Empfängers
aufgrund eines technischen Defekts oder beispielsweise durch ein gezieltes Abdecken
des Erfassungsbereichs nicht immer erkannt wird.
[0003] Es sind verschiedene Ultraschall-Bewegungsmelder bekannt. Eine Vielzahl der derzeitig
eingesetzten Ultraschallmelder arbeitet nach dem Dopplerprinzip. Bei diesem Verfahren
wird ein Ultraschall-Dauerton mit fester Frequenz ausgestrahlt. Die Frequenz der reflektierten
Signale werden ausgewertet. Treffen die Ultraschallwellen auf ein bewegtes Objekt,
werden im reflektierten Signal neben der Sendefrequenz noch Signalanteile mit einer
um die Dopplerfrequenz verschobenen Frequenz beobachtet. Die Frequenzverschiebung
ist dabei proportional der Radialgeschwindigkeit des bewegten Objekts. Diese Tatsache
wird zur Ableitung einer Alarmbedingung herangezogen. Dieses Verfahren hat jedoch
den Nachteil, daß Luftschlieren und sich hin und her bewegende Objekte zu häufigen
Fehlalarmen führen.
[0004] In einem anderen Verfahren wird nicht das Auftreten von Dopplerfrequenzen ausgewertet,
sondern es wird eine quantitative Auswertung der Phasenlage des reflektierten Signals
zur Ermittlung eines radialen Nettoweges durchgeführt. Ein Alarm wird dabei nur ausgelöst,
wenn das Objekt eine vorgegebene Strecke in Richtung auf den Sensor bzw. Ultraschallmelder
zu oder vom Sensor weg zurückgelegt hat. Damit wird erreicht, daß Fehlalarme durch
Luftschlieren und sich hin und her bewegende Objekte nahezu ausgeschlossen werden
können. In nachteiliger Weise kann jedoch eine derartige Einbruchmeldeanlage von einem
Eindringling überlistet werden, wenn er den sogenannten Pilgerschritt, d.h. zwei Schritte
vor, einen zurück, oder durch sehr langsames Vorgehen überlistet. Ebenso können keine
tangentialen Bewegungsrichtungen erkannt werden.
[0005] Einbruchmeldeanlagen, die nach den obengenannten Prinzipien arbeiten, haben folgende
Nachteile. Es können Unempfindlichkeitsstellen bei großen Festzielen auftreten. Das
Abdecken des Ultraschallmelders kann nicht sicher erkannt werden, ebenso wie der Ausfall
des Senders bzw. Empfängers. Ferner werden Insekten im Nahbereich der Melder als Eindringlinge
detektiert, so daß das Überwachungssystem viele Fehlalarme abgibt.
[0006] Verbesserungen brachte ein Ultraschall-Überwachungssystem, bei dem kurze Ultraschallpulszüge
ausgesendet werden. Die empfangenen Echos des Impulses werden nach Laufzeit geordnet
ausgewertet. Hierdurch erhält man ein Ultraschallprofil des Raumes. Über die Laufzeit
der Echos kann man die Entfernung eines Objekts zum Ultraschallmelder bestimmen. Bei
einfacheren Verfahren wird lediglich die Amplitude der Echos in Abhängigkeit von der
Laufzeit bewertet, während bei aufwendigeren Verfahren zusätzlich noch die Phasenlage
ausgewertet wird. Eine Einbruchmeldeanlage, die nach diesem System arbeitet, kann
radiale Bewegungen, d.h. Bewegungen auf den Melder zu oder vom Melder weg sehr gut
detektieren. Dabei ist es möglich, Objekte, die im Nahbereich des Melders erkannt
werden, zu eliminieren, so daß die Fehlalarmraten reduziert werden können. Dieses
bekannte Sytem reagiert jedoch nur sehr schwach auf tangentiale Bewegungsrichtungen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Ultraschall-Überwachungssystem für eine Einbruchmeldeanlage
so weiterzubilden, daß die obengenannten Nachteile vermieden werden können, und daß
ein sicheres und zuverlässiges Detektieren eines Eindringlings gewährleistet ist,
wobei Störungen oder Manipulationen erkannt werden und die Fehlalarmrate verringert
werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem eingangs genannten Ultraschall-Überwachungssystem dadurch
gelöst, daß zumindest ein Ultraschallsender und zumindest zwei Ultraschallempfänger
auf einen gemeinsamen Überwachungsbereich ausgerichtet sind, daß in einer zugehörigen
Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung aus den empfangenen Echosignalen mittels
eines Mikrorechners die Entfernung und Richtung eines sich bewegenden Objekts ermittelt
und daraus eine Bewegungsspur gebildet wird, und daß aus der Länge und Form der Bewegungsspur
ein Kriterium für eine Alarmgabe abgeleitet wird. Dabei wird zweckmäßigerweise die
Entfernung aus den Laufzeitunterschieden und die Richtung aus den Phasendifferenzen
der empfangenen und elektronisch aufbereiteten Echosignalen ermittelt.
[0009] Das erfindungsgemäße Ultraschall-Überwachungssystem weist neben einem Ultraschallsender
zwei Mikrofone auf, die die Echosignale empfangen und zur weiteren Verarbeitung einer
Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung zuführen. Zweckmäßigerweise wird vom
Ultraschallsender ein kurzer Impulszug von sinusförmigen Signalen ausgesandt und die
zurückkommenden Echos werden elektronisch aufbereitet und in kurzen Zeitabständen
digitalisiert und dann in einem Auswerterechner weiterverarbeitet. Wenn die vom Ende
des Erfassungsbereichs kommenden Echos eingetroffen sind, wird der nächste Sendepulszug
ausgesandt. Dabei ist dieser Zeitabstand von der Tiefe des Überwachungsraumes abhängig.
[0010] Zur elektronischen Aufbereitung durchlaufen die Empfangssignale einen regelbaren
Verstärker, Mischstufen und Integrierer. Am Ausgang der Integrierer stehen für jeden
Zeitabschnitt, dessen Zeit in Abhängigkeit von der gewünschten Ortsauflösung bestimmt
wird, beispielsweise vier Meßwerte zur Verfügung, aus denen im Mikrorechner Amplitude
und Phasenlage des Empfangssignals für beide Mikrofone bzw. Empfänger berechnet werden.
Befindet sich beispielsweise ein Objekt in der Symmetrieebene vor den beiden Mikrofonen,
so sind die Echos in beiden Mikrofonen bezüglich Amplitude und Phase gleich. Bei Objekten
außerhalb der Symmetrieebene treten kleine Laufzeitunterschiede der Echos zu den Mikrofonen
auf, die sich als unterschiedliche Phasenlagen messen lassen. Aus der Phasendifferenz
der Echos wird die Richtung und aus der Laufzeit wird die Entfernung eines Objekts
berechnet. Auf diese Weise werden Fehlalarme durch sich hin und her bewegende Objekte
vermieden, da im wesentlichen ortsfeste Objekte als solche erkannt werden und eliminiert
werden können.
[0011] Bei einer Querbewegung relativ zum Melder, d.h. bei einer tangentialen Bewegungsrichtung
eines Eindringlings, ändert sich die Phasenlage in den beiden Mikrofonen, so daß auch
diese Bewegungen detektiert werden.
[0012] Um ein sicheres Detektieren eines Objekts in größerer Entfernung sicherzustellen,
wird der Verstärker der Echosignale in seiner Empfindlichkeit zeitabhängig gesteuert.
Ein Sabotageversuch durch Abdecken des Systems, d.h. des Senders oder/und der Empfänger,
wird ebenso erkannt wie der Ausfall des Senders/Empfängers, weil die Echoprofile verschwinden
und daher eine Störung erkannt und angezeigt wird.
[0013] Das erfindungsgemäße Ultraschall-Überwachungssystem wird anhand der Zeichnungen kurz
erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung von Sender und Empfängern,
Fig. 2 ein Blockschaltbild für eine mögliche Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung,
und
Fig. 3 und 4 entsprechende Zeitdiagramme.
[0014] Wie in Fig.1 angedeutet, sendet ein Sender S1 in bestimmten Zeitabständen, z.B. alle
60 msec., kurze Pulszüge von sinusförmigen Signalen aus. Die vom Überwachungsbereich
ÜB reflektierten Echosignale werden bei diesem Ausführungsbeispiel mit zwei Ultraschallempfängern
E1, E2 (Mikrofonen) empfangen. Ein im Überwachungsbereich ÜB befindliches Objekt OB
wird dabei nach Richtung α µ. Entfernung e ermittelt, wie im folgenden noch erläutert
wird.
[0015] Für die Bearbeitung und Auswertung der empfangenen Echosignale kann eine Signalaufbereitungs-
und Auswerteeinrichtung SAE vorgesehen werden, wie sie im Blockschaltbild gemäß der
Fig.2 angedeutet ist. Die Sendeimpulse IP werden vom Sender S1 in den Überwachungsbereich
ÜB gesendet. Dabei erfolgt die Takterzeugung und die Steuerung der Sendeimpulse in
einer Takterzeugungs- und Steuereinrichtung TS, die vom Mikrorechner µR beaufschlagt
ist. Die Sendeimpulse werden dabei vorher noch vom Verstärker V3 verstärkt. Die Empfangssignale
bzw. Echosignale ES gelangen über zwei Empfänger E1 und E2 und nachgeschalteten Verstärkern
V1 und V2 in die Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung SAE. Die Empfangssignale
werden jeweils mit einem Vorverstärker V1 und V2 und dann mit einem nachgeordneten
regelbaren Verstärker STC1 und STC2 verstärkt. In den Zeitdiagrammen nach Fig .3 und
4 sind der Sendeimpulszug IP (1), das Empfangssignal ES (2) und verschiedene Steuer-
und bearbeitete Empfangssignale dargestellt. Die Steuerung der geregelten Verstärker
STC1, STC2, erfolgt von der Takterzeugungs- und Steuereinrichtung TS. Das hierfür
nötige Steuersignal ist mit (3) bezeichnet und im Diagramm in Fig.3 unter (3) dargestellt.
Das aus dem regelbaren Verstärker STC1 erhaltene Empfangsecho ist mit (4) bezeichnet,
in Fig.3 unter (4) dargestellt, gelangt an die jeweils zugehörigen Mischstufen, z.B.
vom Empfänger E1 an die Mischstufen M1 und M2. Diese Mischstufen M1 bis M4 sind ebenfalls
von der Takterzeugungs- und Steuereinrichtung TS gesteuert. Die Steuersignale sind
mit (8) und (10) bezeichnet und im Zeitdiagramm gemäß Fig.4 dargestellt. Die von den
jeweiligen Mischern M1 und M2 erhaltenen Echosignale mit (9) und (11) bezeichnet,
werden in zugehörigen Integrierern I1 und I2, die ebenfalls von der Takterzeugungs-
und Steuerlogik TS gesteuert (7) sind, integriert und auf Sample/Hold-Einrichtungen
SH1, SH2 gegeben. Die integrierten Empfangsechos (12) und (13) werden digitalisiert
und im Mikrorechner µR verarbeitet. Dazu gelangen die Signale vom Ausgang der Sample/Hold-Einrichtung
SH1, SH2 an einen Analog-Digital-Wandler mit Multiplexer ADC/MUX. Die Takterzeugungsund
Steuereinrichtung TS steuert (5) sowohl die Sample/Hold-Einrichtung SH1 bis SH4 als
auch den Analog/Digital-Wandler (6). Die entsprechenden Steuersignale (5), (6) sind
ebenfalls im Zeitdiagramm gezeigt. Dabei stellt das Zeitdiagramm gemäß Fig. 4 einen
Ausschnitt A des Diagramms nach Fig.3 dar.
[0016] Die elektronisch aufbereiteten Echosignale und im Mikrorechner ausgewerteten Signale
erlauben, einen Eindringling (Objekt) nach Entfernung und Richtung zu detektieren
und somit seine Bewegungsspur aufzuzeichnen, so daß aus der Länge und Form der Bewegungsspur
eine Alarmbedingung abgeleitet werden kann, die zur Alarmgabe (AL) führt.
1. Ultraschall-Überwachungssystem für eine Einbruchmeldeanlage mit mindestens einem Ultraschall-Bewegungsmelder
und einer Auswerteeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Ultraschallsender (S1) und zumindest zwei Ultraschallempfänger
(E1,E2) auf einen gemeinsamen Überwachungsbereich (ÜE) ausgerichtet sind,
daß in einer zugehörigen Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung (SAE) aus den
empfangenen Echosignalen (ES) mittels eines Mikrorechners (µR) die Entfernung (e)
und Richtung (α) eines sich bewegenden Objekts (OB) ermittelt und daraus eine Bewegungsspur
gebildet wird,
und daß aus der Länge und Form der Bewegungsspur ein Kriterium für eine Alarmgabe
(AL) abgeleitet wird.
2. Ultraschall-Überwachungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung (e) aus den Laufzeitunterschieden und die Richtung (α) aus den
Phasendifferenzen der aufbereiteten Echosignale ermittelt werden.
3. Ultraschall-Überwachungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ultraschallsender (S1) in vorgebbaren Zeitabständen (ta) kurze Pulszüge
(IP) von sinusförmigen Signalen aussendet, daß die Ultraschallempfänger (E1,E2) die
Echosignale (ES) an die Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung (SAE) geben,
und daß die aufbereiteten Signale innerhalb eines relativ kurzen Zeitabschnitts (ts)
digitalisiert (ADC/MUX) und an den Mikrorechner (µR) zur Auswertung gegeben werden.
4. Ultraschall-Überwachungssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der vorgebbare Zeitabstand (ta) in Abhängigkeit von der Länge (Tiefe) des überwachten
Raumes (ÜB) gebildet ist.
5. Ultraschall-Überwachungssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der kurze Zeitabschnitt (ts) in Abhängigkeit von der Ortsauflösung gebildet
ist.
6. Ultraschall-Überwachungssystem nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalaufbereitungs- und Auswerteeinrichtung (SAE) jeweils von den Echosignalen
(ES) beaufschlagte, regelbare Verstärker (STC1, STC2) jeweilige nachgeschaltete Mischstufen
(M1 bis M4) mit nachgeordneten Integrierern (I1 bis I4) sowie Sample-andHold-Einrichtungen
(SH1 bis SH4) und diesen nachgeschaltete einen A/D-Wandler mit Multiplexer (ADC/MUX)
und einen Mikrorechner (µR) aufweist, der eine Takterzeugungs- und Steuereinrichtung
(TS) beaufschlagt.
7. Ultraschall-Überwachungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der regelbare Verstärker (STC1,STC2) eine zeitabhängig steuerbare (3) Empfindlichkeitsstufe
aufweist.
8. Ultraschall-Überwachungssystem nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraschallempfänger (E1,E2) in einem sehr geringen Abstand (a) zueinander
angeordnet sind, wobei der Abstand (a) kleiner als oder gleich der halben Wellenlänge
der Sendeimpulse (IP) ist.