[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Etiketten zu einer Nähstelle
einer Industrienähmaschine, umfassend:
a) einen der Nähstelle benachbart positionierbaren Träger; und
b) eine an dem Träger etwa horizontal geradlinig bewegbare Aufnahmevorrichtung, die
ein Etikett an einer von der Nähstelle fernen Übernahmestation aufnimmt, dann zu der
Nähstelle bewegt wird, wo ein Andrückstempel das Etikett gegen einen darunterliegenden
Stoff drückt, und anschließend leer zu der Übernahmestation zurückbewegt wird.
Solche Vorrichtungen werden bei Industrienähmaschinen zum Einnähen von Etiketten in
Bekleidungsstücke verwendet, damit die einzelnen Etiketten sehr rasch an der richtigen
Stelle in der richtigen Lage positioniert werden.
Auf dem Träger befindet sich eine Führung, durch die ein Etikett von Hand zu der Übernahmestation
bewegt wird. Von dort aus gelangt das Etikett durch eine geeignete Fördereinrichtung
in die Aufnahmevorrichtung. Bei den bekannten Vorrichtungen besteht die Aufnahmevorrichtung
aus einer Schablone, deren Größe an die Größe des einzunähenden Etiketts angepaßt
ist. In der Schablone wird das Etikett gehalten und mit Hilfe eines pneumatischen
Antriebs zu der Nähstelle bewegt. Dort senkt sich von oben ein Stempel auf das in
der Schablone gehaltene Etikett herab, und wenn das Etikett gegen den auf einem Nähtisch
liegenden Stoff gedrückt ist, wird die Schablone wieder leer zur Übernahmestation
bewegt, um dort eine neues Etikett aufzunehmen.
Nun ist die Verwendung einer Schablone beim Einlegen von Etiketten insofern vorteilhaft,
als die Etiketten sicher geführt und positioniert werden. Die Schablone kann bei einem
Etikett anderer Größe gegen eine entsprechend bemessene Schablone ausgetauscht werden.
Diese Austauschmöglichkeit gestattet die Verwendung der Vorrichtung für unterschiedlich
große Etiketten. Es hat sich allerdings herausgestellt, daß das Umrüsten der Vorrichtung
für eine andere Etikettengröße relativ zeitraubend ist. Um die Schablone auszuwechseln,
muß die Vorrichtung und mithin auch die dazugehörige Nähmaschine oft lange Zeit stillstehen.
Bei der Herstellung der Schablonen weiß man naturgemäß noch nicht, wie groß die jeweiligen
Etiketten genau sind. Man muß sich daher behelfen, indem man eine mehr oder weniger
grob abgestufte Reihe von Schablonen fertigt. Dabei kann es vorkommen, daß ein Etikett
eine solche Größe hat, die für die nächstgrößere Schablone zu klein und für die nächstkleinere
Schablone zu groß ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, die ein rascheres Umrüsten für andere Etiketten bezüglich Größe und
Form ermöglicht, und bei der die Positioniergenauigkeit der Etiketten verbessert ist.
Bei einer Vorrichtung der genannten Art wird diese Aufgabe gelöst durch die Merkmale:
c) die Aufnahmevorrichtung weist zwei Greifer auf, die mit einem einstellbaren Zwischenabstand
quer zur Bewegungsbahn zwischen Nähstelle und Übernahmestation angeordnet sind, und
d) jeder Greifer besitzt eine an einem Randabschnitt des Etiketts angreifende Klemmeinrichtung.
[0002] Durch die Verwendung von verstellbaren Greifern läßt sich eine genaue Abstimmung
des Greiferabstands auf die Größe der einzunähenden Etiketten erzielen. Durch die
Klemmeinrichtung wird das Etikett bei seinem Transport vom der Übernahmestation zu
der Nähstelle festgehalten. Das Umrüsten geschieht in einfacher Weise dadurch, daß
der Abstand zwischen den sich gegenüberstehenden Greifern an die Größe des jeweiligen
Etiketts angepaßt wird.
[0003] Ein besonders einfaches Ausführungsbeispiel, bei dem dennoch ein sicheres Festhalten
des Etiketts gewährleistet ist, sieht vor:
- Eine mit einer Aufnahmefläche versehene untere Greifbacke, und
- eine nach unten und nach oben bewegbare, als Klemmelement fungierende obere Greifbacke.
[0004] In der Übernahmestation ist die obere Greifbacke zunächst von der unteren Greifbacke
abgehoben. Wenn sich dann ein Etikett auf den Aufnahmeflächen der beiden unteren Greifbacken
befindet, werden die oberen Greifbacken abgesenkt, so daß das Etikett an den Rändern
festgehalten wird. Nachdem die Greifer zu der Nähstelle bewegt worden sind, werden
die oberen Greifbacken wieder nach oben bewegt, nachdem ein Andrückstempel das Etikett
gegen den Stoff gedrückt hat.
[0005] Damit nun beim Zurückziehen der Greifer keine Kollision mit den Rändern des Etiketts
entsteht, sieht die Erfindung vor, daß zumindest die eine der unteren Greifbacken
von der anderen unteren Greifbacke fort etwa horizontal bewegbar ist. Bevor die beiden
Greifer in die Übernahmestation zurückgezogen werden, werden also die oberen Greifbacken
angehoben, und die unteren Greifbacken werden horizontal (nach außen) bewegt, so daß
das Etikett vollständig losgelassen ist.
[0006] Ein sicheres und genaues Bewegen ist für die Greifbacken möglich, wenn die obere
und die untere Greifbacke je eines Greifers an einer Greiferhalterung gelagert sind.
Diese Greiferhalterung kann z.B. eine Metallplatte oder ein Metallrahmen mit entsprechenden
Führungen für die Greiferbacken sein.
[0007] In einer speziellen Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß die Horizontalbewegung
für die Greifer durch ein horizontales Verschwenken bewerkstelligt wird. In einer
anderen speziellen Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß sie untere Greifbacke
horizontal verschieblich ist.
[0008] Das Anheben und Absenken der oberen Greifbacken geschieht in Verbindung mit einer
Greiferhalterung, vorzugsweise dadurch, daß beide obere Greifbacken entlang einer
Führung vertikal verschieblich sind. Der Antrieb für die genannten Bewegungsabläufe
erfolgt vorzugsweise pneumatisch.
[0009] Bei quadratischen oder rechteckigen Etiketten verlaufen die Greifer bzw. deren das
Etikett an den Rändern haltenden Ausnehmungen zueinander parallel. Bei Etiketten anderer
Gestalt, z.B. bei trapezförmigen Etiketten, wird ein sicheres Halten der Etiketten
dadurch erreicht, daß die Greifer um eine vertikale Achse drehbar sind. Damit können
auch Etiketten mit nicht-parallelen seitlichen Kanten sicher gehalten und transportiert
werden.
[0010] In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß jede untere Greiferbacke
zur Bildung der Aufnahmefläche in der Oberseite eines Blocks eine Randausnehmung aufweist,
die an dem der Nähstelle zugewandten Ende einen Anschlag aufweist. Wenn das Etikett
von der Übernahmestation in Richtung auf die Greifer bewegt wird, gelangt es mit seinen
seitlichen Rändern schließlich auf die Aufnahmeflächen der unteren Greifbacken. Durch
den Anschlag wird die Bewegung des Etiketts gestoppt, so daß das Etikett anschließend
richtig positioniert ist.
[0011] In einer speziellen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Träger als Grundplatte ausgebildet ist, auf den durch seitliche Bleche ein nach
oben offener Führungskanal gebildet ist, der an der der Nähstelle abgewandten Seite
eine Etikett-Aufgabestelle aufweist und an der anderen Seite an die Übernahmestation
anschließt, das über dem Führungskanal vor der Übernahmestation ein Etikett-Sensor
und eine Treiber-Luftdüse angeordnet sind, und daß die Greifer an der Übernahmestation
mit dem Führungskanal fluchten. Bei dieser Ausgestaltung können die einzelnen Etiketten
maschinell oder von Hand auf die Aufgabestelle gelegt werden, um anschließend etwas
in den Kanal geschoben zu werden. Wenn das Etikett in den Bereich des Etikett-Sensors
gelangt, bei dem es sich z.B. um eine Fotodiode und einen Fototransistor handelt,
der reflektiertes bzw. nicht-reflektiertes Licht erfaßt, wird durch ein dadurch erfaßtes
Signal die Treiber-Luftdüse aktiviert, und der von der Luftdüse ausgestoßene Luftstrom
treibt das Etikett weiter zur Übernahmestation, wo sich die beiden Greifer befinden.
Das Etikett läuft auf die Aufnahmeflächen der Greifer, bis es an den beiden Anschlägen
der beiden Greifer zum Stillstand kommt. Dann werden die oberen Greiferbacken abgesenkt,
und beide Greifer werden zur Nähstelle bewegt.
[0012] Damit das Etikett auf dem Weg zur Übernahmestation sicher geführt und in dieser exakt
positioniert wird, sieht die Erfindugn vor, daß sich von dem Führungskanal aus eine
Etiketten-Halterzunge erstreckt, die bis über das in der Aufnahmevorrichtung in Endlage
befindliche Etikett ragt.
[0013] Für den Vorschub der Greifer zwischen Übernahmestation und Nähstelle ist vorgesehen,
daß an dem Träger für jeden Greifer eine Führungsschienenanordnung und eine Vorschubanordnung
gelagert sind, und daß sich quer zur Greifer-Vorschubrichtung eine Verstellvorrichtung
erstreckt, die mit der Führungsschienenanordnung in Eingriff steht, die ihrerseits
mit den Greifern gekoppelt ist. Die Verstellvorrichtung bietet die Möglichkeit, die
seitliche Lage der Führungsschienenanordnung mithin die seitliche Lage der damit gekoppelten
Greifer einzustellen.
[0014] Speziell sieht die Erfindung vor, daß die Führungsschienenanordnung für jeden Greifer
eine damit gekoppelte Führungsstange aufweist, die längsverschieblich in einer am
Träger gelagerten Büchse läuft, und daß die Büchse in Eingriff steht mit einer Gewindespindel,
die sich quer über den Träger erstreckt und an diesem drehbar gelagert ist. Beim Umrüsten
braucht lediglich die Gewindespindel gedreht zu werden, was zur Folge hat, daß sich
die Büchse in Querrichtung bewegt und den damit verbundenen Greifer mitnimmt.
[0015] Sämtliche gesteuerte zu bewegenden Teile werden erfindungsgemäß pneumatisch angetrieben.
Somit können sich parallel zu den Führungsbüchsen an dem Träger Vorschubzylinder erstrecken,
in denen pneumatisch Kolben hin- und herbewegbar sind. An den äußeren Enden der Kolben
sind die Greifer bzw. die Greifer-Halterungen derart befestigt, daß eine seitliche
Verstellung möglich ist.
[0016] Zweckmäßigerweise werden die Breite des Führungskanals für die Etiketten entsprechend
dem Zwischenabstand der Greifer verstellt. Wenn die Greifer auf eine größere Etikettenbreite
eingestellt werden, wird der Führungskanal entsprechend mitverstellt, so daß eine
sichere Führung der Etiketten sichergestellt ist. Vorzugsweise wirkt der Verstellmechanismus
für die Greifer auch auf die seitlichen Begrenzungen des Führungskanals ein, so daß
Greifer bzw. Greiferführungen und die seitlichen Begrenzungen des Führungskanals jeweils
eine Bewegungseinheit bilden.
[0017] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht von vorne oben auf eine Vorrichtung zum Zuführen von
Etiketten zu einer Nähstelle einer Industrienähmaschine,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung des links oben in Fig. 1 nur schematisch dargestellten
Greifers,
- Figur 3
- eine quer zur Bewegungsrichtung der Greifer orientierte Schnittansicht durch die Vorrichtung
nach Fig. 1 und zwar an der Stelle an der sich der Verstellmechanismus für die Greifer
befindet,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung der beiden an der Nähstelle befindlichen Greifer, dargestellt
in unterschiedlichen Bewegungsphasen, und
- Figur 5
- eine schmeatische Darstellung der Vorrichtung von der Seite dargestellt im abgehobenen
Zustand.
[0018] Oben in Fig. 2 ist ein Teil eines Nähtischs 2 einer Industrienähmaschine dargestellt.
Auf dem Nähtisch 2 befindet sich ein Stoff S. An einer Nähstelle 4 soll ein Etikett
E an das Stoffstück S angenäht werden.
[0019] Wie in Fig. 1 dargestellt ist, dient zum Zuführen eines Etiketts E zu der Nähstelle
4 eine an der Nähmaschine schwenkbar und dort arretierbare Vorrichtung zum Zuführen
von Etiketten.
[0020] Auf einer als Träger der Vorrichtung dienenden Grundplatte 6 ist am vorderen Ende
eine Etikett-Aufgabestelle 8 vorgesehen, auf die ein Etikett E gelegt wird. Das Etikett
E wird z.B. von Hand aufgelegt und von Hand ein Stück in Richtung des dargestellten
Pfeils durch einen Führungskanal 10 bewegt.
[0021] Nach Fig. 5 ist die Grundplatte 6 mit Hilfe einer Winkelhebe-Halterung 91 an der
Nähmaschine schwenkbar und eine Schwenkachse 92 angeordnet. In der Arbeitsstellung
kann die Anordnung durch eine Fixierschraube 93 festgestellt werden. Am freien Ende
des Winkelhebels 91 (ist noch ein weiterer, verdeckter Winkelhebel auf der Rückseite
der Nähmaschine vorgesehen) befindet sich ein Pneumatikzylinder 90, der an der Grundplatte
6 angelenkt ist. Nachdem der Winkelhebel 91 mit der daran befestigten Anordnung abgesenkt,
d.h. heruntergeklappt ist, wird mit Hilfe des Pneumatikzylinders 90 die gesamte Vorrichtung
soweit abgesenkt, bis weiter unten im einzelnen beschriebene Greifer, von denen ein
Greifer 38 in Fig. 5 zu sehen ist, mit einem anzunähenden Etikett auf dem Nähgut aufliegen.
[0022] Der Führungskanal 10 wird gebildet durch ein rechtes unteres seitliches Blech 12,
ein linkes unteres seitliches Blech 14, ein rechtes oberes Blech 16 und ein linkes
oberes Blech 18. Die beiden oberen Bleche 16 und 18 ragen weiter in die Mitte der
Grundplatte 6 als die unteren seitlichen Bleche 12 und 14, lassen aber dennoch zwischen
sich eine Öffnung, durch die man von Hand (oder maschinell) Zugriff auf das Etikett
E haben kann, um es in Fig. 1 nach oben durch den Kanal 10 zu bewegen.
[0023] Die beiden unteren seitlichen Bleche 12 und 14 können seitlich verstellbar sein,
um die Breite des Kanals 10 zu verstellen.
[0024] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung ist weitestgehend symmetrisch, so daß bei
der folgenden Erläuterung das für jeweils die eine Seite gesagte auch für die andere
Seite entsprechend gilt, falls nicht ausdrücklich auf etwas anderes hingewiesen wird.
[0025] Auf dem rechten oberen Blech 16 ist ein als Pneumatikzylinder ausgebildeter Vorschubzylinder
20 montiert, und neben dem Vorschubzylinder 20 ist auf dem Blech 16 eine Führungsbüchse
24 aus Kunststoff montiert. Während der Vorschubzylinder 20 fest an dem Blech 16 montiert
ist, ist die Führungsbüchse 24 seitlich verstellbar. Die Führungsbüchse 24 wird von
einer Führungsstange 28 in Längsrichtung durchsetzt, deren in Fig. 1 oben dargestelltes
Ende mit einem Greifer 36 gekoppelt ist. Seitlich steht von dem Greifer 36 ein Feststellblock
37 ab, der aus zwei Teilen besteht, zwischen denen das vordere Ende eines Kolbens
32 gehalten ist, welcher zu dem Vorschubzylinder 20 gehört.
[0026] In Fig. 1 ist auf der rechten Seite ein Teil der Vorrichtung weggebrochen, damit
die untenliegenden Teile sichtbar sind.
[0027] Die oben beschriebenen Teile haben ihre Entsprechung auf der linken Seite in Fig.
1. Dort befinden sich ein Vorschubzylinder 22, eine Führungsbüchse 26 mit einer darin
geführten Führungsstange 30. Ein Kolben 34 ist mit seinem Ende an einem Feststellblock
35 eines linken Greifers 38 festgelegt.
[0028] Der rechte Greifer 36 besteht aus einer rechts in Fig. 1 dargestellten unteren Greiferbacke
40 und einer in Fig. 1 nicht dargestellten oberen Greiferbacke 44. Der linke Greifer
38 besitzt eine links in Fig. 1 zum größten Teil verdeckte untere Greiferbacke 42
und eine obere Greiferbacke 46. Die beiden oberen Greiferbacken sind von den unteren
Greiferbacken durch eine Vertikalbewegung abrückbar.
[0029] Die beiden Greifer 36 und 38 sind symmetrisch zueinander ausgebildet. Fig. 2 zeigt
in perspektivischer Ansicht den Aufbau des linken Greifers 38. An einer Greiferhalteplatte
39 ist horizontal mittels Führungsschienen 84 die untere Greiferbacke 42 gelagert,
während vertikalverschieblich die obere Greiferbacke 46 mittels Vertikalführungen
78, 80 gelagert ist. In der Zeichnung nicht dargestellt sind pneumatische Antriebsmittel,
mit deren Hilfe sämtliche zu bewegenden Teile gesteuert angetrieben werden. Auf der
Rückseite der Greiferhalteplatte 39 ist mittels des verdeckten Feststellblocks 35
das Ende des Kolbens 34 befestigt. In dem Feststellblock 35 läßt sich die Führungsstange
seitlich versetzen, abhängig davon, welche Stellung der Greifer in bezug auf den Kolben
34 einnimmt, was aus der weiteren Beschreibung noch deutlich wird.
[0030] In Fig. 2 ist eine Drehachse A angedeutet, um die der gesamte Greifer 38 drehbar
ist (diese Funktion wird bei Etiketten mit nicht-parallelen Kanten benötigt).
[0031] Die unteren Greiferbacken 40, 42 besitzen jeweils eine Aufnahmefläche 48, 50, die
durch eine Ausnehmung in der Oberseite der jeweiligen Greiferbacke gebildet wird.
An dem der Nähstelle 4 zugewandten Ende befindet sich ein Anschlag 82 (Fig. 2).
[0032] An den beiden Seitenrändern der Grundplatte 6 befinden sich Seitenplatten 54 und
56, die zwischen sich einen Querträger 72 halten, der einen Etikett-Sensor 74 und
eine Luftdüse 76 trägt. Die Luftdüse ist über einen hier nur stückweise gezeigten
Luftschlauch 77 mit einer Druckluftquelle verbunden. Wenn ein Etikett E unter den
Sensor 74 gelangt, erzeugt diese ein entsprechendes Signal. Bei dem Etikett-Sensor
74 handelt sich z.B. um eine Fotodiode und einen daneben angeordneten Fototransistor,
der von der Oberfläche der Grundplatte 6 reflektiertes Licht empfängt. Befindet sich
ein Etikett E unter dem Sensor 74, so empfängt der Fototransistor kein Licht und gibt
ein entsprechendes Signal ab.
[0033] Dieses von dem Etikett-Sensor 74 kommende Signal veranlaßt die Zuführung von Druckluft
über den Schlauch 77 zu der Luftdüse 76, so daß die Düse 76 einen Luftstrom ausstößt,
der das Etikett E weiter in Richtung auf die beiden Greifer 36 und 38 treibt. In Fig.
1 befinden sich die beiden Greifer 36, 38 an einer Übernahmestation, das ist eine
Station, in der die Greifer ein Etikett von dem Führungskanal 10 übernehmen.
[0034] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die beiden oberen Bleche 16 und 17 im Bereich
der Übernahmestation zu einer Etikett-Haltezunge 52 vereinigt, die sich über ein zwischen
den Greifern 36 und 38 gehaltenes Etikett erstreckt. Das von dem Luftstrom aus der
Luftdüse 36 in Fig. 1 nach oben bewegte Etikett rutscht mit seinen beiden seitlichen
Rändern auf die Auflageflächen 48 und 50 der beiden Greifer 36 und 38, bis diese Bewegung
von den beiden Anschlägen 82 gestoppt wird. Bei diesem Vorgang haben sich die beiden
oberen Greiferbacken 44 und 46 in einer angehobenen Position befunden. Nachdem das
Etikett E an den Anschlägen 82 angeschlagen ist, werden die beiden oberen Greiferbacken
44 und 46 abgesenkt, so daß sie das Etikett gegen die Auflageflächen 48 und 50 drücken.
Damit ist das Etikett E fest zwischen den Greifern 36 und 38 gehalten. Das Absenken
der oberen Greiferbacken 46 und 48 kann eine vorbestimmte Zeitdauer nach dem von dem
Etikett-Sensor 74 gelieferten Signal erfolgen.
[0035] Nun werden die beiden Vorschubzylinder 20 und 22 mit Druckluft beaufschlagt, so daß
sich die beiden Kolben 32 und 34 in Fig. 1 nach oben und hinten bewegen, um die beiden
Greifer 36 und 38 mit dem von ihnen gehaltenen Etikett E zu der Nähstelle 4 zu bewegen.
Dabei werden die beiden Greifer 36 und 38 von den Führungsstangen 28 und 30 in den
Führungsbüchsen 24 und 36 sicher geführt. In Fig. 1 ist die Verbindung zwischen den
vorderen Enden der Führungsstangen 28 und 30 ebenso lediglich schematisch dargestellt
wie die Greifer selbst. In Wirklichkeit sind die Führungsstangen und die Kolben 32
und 34 fest mit der jeweiligen Greiferhalteplatte 39 (in Fig. 2) gekoppelt.
[0036] Das Zuführen eines Etiketts E zu der Übernahmestation zwischen den Greifern 36 und
38 sei nochmals kurz in Verbindung mit Fig. 3 näher erläutert. Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht
etwa in der Höhe der Luftdüse 76. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird der Führungskanal
10 gebildet durch die Grundplatte 6 die beiden unteren seitlichen Platten 12 und 14
und die beiden oberen Platten 16 und 18. Sobald das Etikett E von dem Sensor 74 erfaßt
wird, veranlaßt ein Sensorsignal, das aus der Luftdüse 76 über den Schlauch 77 zugeführte
Druckluft austritt und das Etikett E in Richtung auf die Übernahmestation treibt.
[0037] Anhand der Fig. 1 und 3 soll nun ein Verstellmechanismus erläutert werden, mit dessen
Hilfe der seitliche Abstand der Greifer 36 und 38 verstellt werden kann, um unterschiedlich
breite Etiketten handhaben zu können.
[0038] In den beiden Seitenplatten 54 und 56 sind rechts- und linksgängige Gewindespindeln
58 und 62 gelagert, deren nach außen abstehende Enden einen Drehknopf 60 bzw. 64 tragen.
Die Gewindespindeln 58 und 62 durchgreifen fest mit den Führungsbüchsen 24 und 26
verbundene Gewindeblöcke 70 und 68, und die Enden der Gewindespindeln werden von einer
Gewindehülse 66 gehalten. Da die beiden Führungsbüchsen 24 und 26 in seitlicher Richtung,
also quer zu ihrer Längsachse, bewegbar auf den Blechen 16 und 18 gelagert sind, läßt
sich durch Drehen an beispielsweise dem Drehknopf 60 oder 64 die seitliche Lage der
Führungsbüchse 24 verändern; denn wenn sich die Gewindespindel 58 in dem mit einem
Innengewinde auf der Gewindespindel sitzenden Gewindeblock 70 dreht, während die Gewindespindel
58 selbst in der Seitenplatte 54 axial unbeweglich drehbar gelagert ist, wird die
Führungsbüchse 24 zur Seitenplatte 54 hin oder von dieser weg bewegt. Mit der Bewegung
der Führungsbüchse 24 bewegen sich auch die dazugehörige Führungsstange 28 und der
damit gekoppelte Greifer 36 in seitlicher Richtung.
[0039] Da die Steigung der Gewindespindel 62 und des Gewindeblocks 68 zur Gewindespindel
58 und dem Gewindeblock 70 gegenläufig ist, verstellt sich die Führungsbüchse 26 um
den gleichen Betrag in entgegengesetzter Richtung, also symmetrisch, zur Mitte.
[0040] Obwohl in der Zeichnung nicht näher dargestellt, ist die rechte untere Führungsplatte
12 mit der Führungsbüchse 24 zu einer Bewegungseinheit gekoppelt. Gleiches gilt für
die linke untere Seitenplatte 40 und die Führungsbüchse 26. Wenn also der Abstand
zwischen den beiden Greifern 36 und 38 zur Anpassung an eine bestimmte Etikettengröße
geändert wird, ändert sich auch die Breite des Führungskanals 10.
[0041] Nachdem die Greifer 36, 38 mit dem von ihnen gehaltenen Etiketts E zur Nähstelle
4 hin bewegt wurden, wird die Vorrichtung abgesenkt, bis die Greifer auf dem Nähgut
aufliegen und das Etikett so nahe wie möglich an das Nähgut kommt, damit beim Andrücken
mit dem Stempel kein Verzug entsteht. Dann wird dort ein Stempel abgesenkt, so daß
das Etikett E gegen den Stoff S gedrückt wird, und anschließend werden die beiden
Greifer 36, 38 wieder in die in Fig. 1 dargestellte Position zurückgezogen, so daß
die wieder in der Übernahmestation befindlichen Greifer das nächste Etikett aufnehmen
können.
[0042] Anhand von Fig. 4 wird der Bewegungsablauf an der Nähstelle näher erläutert. In Fig.
4 ist auf der linken Seite der Zustand kurz nach Eintreffen der Greifer an der Nähstelle
dargestellt, rechts in Fig. 4 ist der Zustand dargestellt, kurz bevor die Greifer
die Nähstelle wieder verlassen, um in die Übernahmestation zurückzukehren.
[0043] Es ist ersichtlich, daß in der Darstellung nach Fig. 4 einmal der linke und einmal
der rechte Greifer dargestellt ist. Tatsächlich bewegen sich aber beide Greifer gleichzeitig
und symmetrisch zueinander, so daß im folgenden der für den einen Greifer beschriebene
Vorgang sinngemäß auch für den anderen Greifer gilt.
[0044] Der Greifer 38 hält den linken Rand des Etiketts E zwischen der unteren Greiferbacke
42 und der oberen Greiferbacke 46. Das Etikett E selbst hat noch einen gewissen Abstand
von dem darunterliegenden Stoff S, bedingt durch die Höhe der unteren Greiferbacke
42 unterhalb der Auflagefläche.
[0045] Nun wird von oben aus einem Stempelzylinder 88 ein Stempelkolben 90 abgesenkt, der
an seinem unteren Ende eine Stempelplatte 92 trägt. Die Stempelplatte 92 legt sich
auf die Oberseite des Etiketts E zwischen den beiden Greifern 36 und 38.
[0046] In seiner untersten, rechts in Fig. 4 dargestellten Stellung drückt die Stempelplatte
42 das Etikett E fest gegen den Stoff S. Nun wird die obere Greiferbacke 44 pneumatisch
nach oben bewegt, und anschließend wird die untere Greiferbacke 40 nach rechts bewegt.
Damit ist das Etikett E an seinen Rändern frei, und die Greifer 36 und 38 können zurückgezogen
werden. Die beiden unteren Greiferbacken 40 und 42 werden wieder aufeinander zu verschoben,
um die links in Fig. 4 dargestellte Lage einzunehmen, in der sie zur Aufnahme des
nächsten Etiketts bereit sind. Die beiden oberen Greiferbacken 44 und 46 verbleiben
noch in der angehobenen Stellung.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Etiketten zu einer Nähstelle einer Industrienähmaschine,
umfassend:
a) einen der Nähstelle (4) benachbart positionierbaren Träger (6), und
b) eine an dem Träger (6) etwa horizontal geradlinig bewegbare Aufnahmevorrichtung
(36, 38), die ein Etikett (E) an einer von der Nähstelle (4) fernen Übernahmestation
(Fig. 1) aufnimmt, dann zu der Nähstelle (4) bewegt wird, wo ein Andrückstempel (88,
90, 92) das Etikett gegen einen darunterliegenden Stoff (S) drückt, und anschließend
leer zu der Übernahmestation zurückbewegt wird,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
c) die Aufnahmevorrichtung weist zwei Greifer (36, 38) auf, die mit einem einstellbaren
Zwischenabstand quer zur Bewegungsbahn zwischen Nähstelle und Übernahmestation angeordnet
sind, und
d) jeder Greifer (36, 38) besitzt eine an einem Randabschnitt des Etiketts (E) angreifende
Klemmeinrichtung (48, 44; 50, 46).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Greifer (36, 38) aufweist:
- eine mit einer Aufnahmefläche (48, 50) versehene untere Greifbacke (40, 42), und
- eine nach unten und nach oben bewegbare, als Klemmelement fungierende obere Greifbacke
(44, 46).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Greifer (36, 38) horizontal nach außen bewegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere und die untere Greifbacke (44, 46) je eines Greifers an einer Greiferhalterung
(39) gelagert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifer (36, 38) horizontal schwenkbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Greiferbacke (40, 42) horizontal verschieblich ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide obere Greiferbacken (44, 46) entlang einer Führung (78, 80) vertikal verschieblich
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifer (36, 38) um eine vertikale Achse (A) drehbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede untere Greiferbacke (40, 42) zur Bildung der Aufnahmefläche (48, 50) in der
Oberseite eines Blocks eine Randausnehmung aufweist, die an dem der Nähstelle zugewandten
Ende einen Anschlag (82) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger als Grundplatte (6) ausgebildet ist, auf dem durch seitliche Bleche
(12-18) ein nach oben offener Führungskanal (10) gebildet ist, der an der der Nähstelle
(4) abgewandten Seite eine Etikett-Aufgabestelle (8) aufweist und an der anderen Seite
an die Übernahmestation anschließt, daß über dem Führungskanal (10) vor der Übernahmestation
ein Etikett-Sensor (74) und eine Treiber-Luftdüse (76) angeordnet sind, und daß die
Greifer (36, 38) an der Übernahmestation mit dem Führungskanal fluchten.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß von dem Führungskanal aus sich eine Etikett-Haltezunge (52) erstreckt, die über
das in der Aufnahmevorrichtung (36, 38) befindliche Etikett (E) ragt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Träger (6) für jeden Greifer (36, 38) eine Führungsschienenanordnung (24,
26, 28, 30) und eine Vorschubanordnung (20, 22, 32, 34) gelagert sind, und daß sich
quer zur Greifer-Vorschubrichtung eine Verstellvorrichtung (58-70) erstreckt, die
mit der Führungsschienenanordnung in Eingriff steht, die ihrerseits mit den Greifern
(36, 38) gekoppelt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsschienenanordnung für jeden Greifer (36, 38) eine damit gekoppelte
Führungsstange (28, 30) aufweist, die längsverschieblich in einer am Träger gelagerten
Büchse (24, 26) läuft, und daß die Büchse in Eingriff steht mit einer Gewindespindel
(58, 62), die sich quer über den Träger (6, 54, 56) erstreckt und an diesem drehbar
gelagert ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche gesteuert zu bewegenden Teile einen pneumatischen Antrieb aufweisen.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Führungskanals (10) entsprechend dem Zwischenabstand der Greifer
(36, 38) verstellbar ist.