[0001] Die Erfindung betrifft einen deaktivierbaren Diebstahlsicherungsstreifen, der in
dem Wechselfeld einer Untersuchungszone ummagnetisiert wird und in einer Aufnahmespule
dadurch Impulse mit charakteristischen Oberwellen erzeugt, bestehend aus einem langgestreckten
Verbundkörper, der eine weichmagnetische und eine hartmagnetische Komponente besitzt
und so gefertigt ist, daß die beiden, den Verbundkörper bildenden Komponenten gegeneinander
mechanisch verspannt sind.
[0002] Ein derartiger Diebstahlsicherungsstreifen ist aus der DE-OS 29 33 337 bekannt. Hier
ist ein ferromagnetischer Draht mit zwei gegeneinander verspannten Schichten beschrieben.
Die magnetisch harte Innenschicht besteht beispielsweise aus einer Fe-Co-V-Legierung,
die außen von einer zweiten Komponente aus weichem Stahl, Cu,Ni,Al oder Messing umgeben
sein kann.
[0003] Für derartige Verbunddrähte oder Verbundstreifen gibt es mehrere Herstellmöglichkeiten,
wie sie beispielsweise in der DE-PS 31 52 008 beschrieben sind. Man erhält so einen
langgestreckten magnetischen Schaltkern mit rundem oder eckigem Querschnitt, der typischerweise
bei einer Sprungfeldstärke von etwa 15 A/cm ummagnetisiert wird.
[0004] Ein für die Anwendung bei Diebstahlsicherungssystemen besonders optimierter Verbundkörper
ist in der DE-OS 38 24 075 beschrieben. Hier wird ein als Impulsdraht bezeichneter
Verbundkörper aus einem Kern und einer Hülle aus zwei unterschiedlichen magnetischen
Werkstoffen beschrieben. Im aktivierten Zustand ist die hartmagnetische Hülle aufmagnetisiert.
Wenn der Impulsdraht dann in das Wechselfeld einer Untersuchungszone gelangt, so wird
der weichmagnetische Kern bei jeder zweiten Halbwelle des Wechselfeldes sprungartig
ummagnetisiert.
[0005] Dabei vermindert die aufmagnetisierte hartmagnetische Hülle die Entmagnetisierungstendenzen
am Ende des Impulsdrahtes, so daß einerseits relativ kurze Drähte verwendet werden
können jedoch andererseits die Amplitude des Wechselfeldes ausreichen muß, um die
Vormagnetisierung der hartmagnetischen Hülle zu überwinden. Auch bei diesem bekannten
Impulsdraht liegt die Ansprechfeldstärke daher bei etwa 15 A/cm.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Diebstahlsicherungsstreifen anzugeben,
dessen Schaltfeldstärke deutlich niedriger liegt und der trotzdem ohne Hinzufügung
von Dauermagnetmaterialien deaktivierbar ist.
[0007] Ein langgestreckter Impulsdraht mit einer niedrigen Ansprechfeldstärke von etwa 0,8
A/cm ist zwar bereits in der US-PS 4 660 025 beschrieben worden. Hier verwendet man
einen Draht aus amorphem Material, der - bedingt durch die Herstellung - innere Spannungen
aufweist und so ebenfalls, mindestens partiell - abhängig von der inneren Verspannung
- eine schnelle Ummagnetisierung erfährt.
[0008] Bei der vorliegenden Erfindung erhält man demgegenüber eine definierte Vorspannung
des weichmagnetischen Materials, die durch die hartmagnetische Komponente gewährleistet
wird. Gleichzeitig kann durch Magnetisierung der hartmagnetischen Komponente der Streifen
deaktiviert werden, so daß die hartmagnetische Komponente zwei völlig verschiedene
Funktionen erfüllt.
[0009] Die Erfindung besteht damit darin, daß die hartmagnetische Komponente des Diebstahlsicherungsstreifens
im aktivierten Zustand entmagnetisiert ist und daß in der Untersuchungszone die Feldstärke
des Wechselfeldes einerseits oberhalb der Koerzitivfeldstärke der weichmagnetischen
Komponente und andererseits unterhalb der Koerzitivfeldstärke der hartmagnetischen
Komponente liegt.
[0010] Der innere Teil des erfindungsgemäßen Verbundkörpers kann - wie beim Bekannten -
aus einem Draht oder einem Streifen mit rechteckigem Querschnitt bestehen; der äußere
Teil umgibt den Kern (in der Regel die weichmagnetische Komponente) dann konzentrisch
und wird mit diesem gezogen und so zu einer Einheit verformt. Wenn der innere Teil
des Diebstahlsicherungsstreifens einen rechteckförmigen Querschnitt hat, läßt sich
der äußere Teil durch beidseitiges Aufwalzen der hartmagnetischen Komponente und durch
Glühen vorzugsweise bei mehr als 1000 °C mit dem inneren Teil verbinden.
[0011] In den Figuren 1 und 2 sind für einen Draht mit weichmagnetischer Innen- und hartmagnetischer
Außenkomponente die Magnetisierungskurven dargestellt.
[0012] Figur 1 zeigt die Induktion in Tesla bei kleiner Aussteuerung, d. h. bei Feldern
von +400 mA/cm bis -400 mA/cm. Man erkennt aus dieser Kurve, daß die Koerzitivfeldstärke
bei ca. 0,17 A/cm liegt, so daß schon Felder ab 0,2 A/cm zur Ummagnetisierung des
weichmagnetischen Teils führen und damit in der Untersuchungszone einen Alarm auslösen
können.
[0013] In Figur 2 ist nun die Magnetisierungsschleife des gleichen Verbundkörpers in vergrößertem
Maßstab dargestellt. Man sieht, daß bis zur vollständigen Magnetisierung der hartmagnetischen
Komponente Feldstärken von über 200 A/cm erforderlich sind und daß Änderungen des
Magnetfeldes der hartmagnetischen Komponente erst bei Magnetfeldern von über 10 A/cm
überhaupt feststellbar sind.
[0014] Damit wird sich bei einem Wechselfeld in der Untersuchungszone zwischen 0,2 und 10
A/cm einerseits eine sichere Ummagnetisierung des weichmagnetischen Teils mit der
Frequenz des Wechselfeldes ergeben, ohne daß andererseits eine Änderung in der Magnetisierung
der hartmagnetischen Komponente erfolgt.
[0015] Dabei gewährleistet die definierte, durch die Herstellparameter (Wahl der Werkstoffe,
Glüh- und Anlaßbehandlungen) einstellbare mechanische Vorspannung der weichmagnetischen
Komponente einen definierten Barkhausen-Effekt bei der Ummagnetisierung, so daß sich
auch bei relativ langsamer Feldänderung (z.B. 50 Hz) des Wechselfeldes Spannungsimpulse
mit steiler Flanke und damit einem großen Anteil an auswertbaren, für den Diebstahlsicherungsstreifen
charakteristischen Oberwellen ergibt.
[0016] Im Herstellungszustand des Diebstahlsicherungsstreifens ist die hartmagnetische Komponente
wegen der bei der Herstellung vorzunehmenden Glühung oberhalb der Curietemperatur
immer entmagnetisiert. Sollte dies aus irgendwelchen Gründen mal nicht der Fall sein,
wäre eine Entmagnetisierung unter Anwendung eines Wechselfeldes mit abnehmender Amplitude
erforderlich, um den aktiven Zustand des Diebstahlsicherungsstreifens einzustellen.
Zur Deaktivierung reicht es aus, den Diebstahlsicherungsstreifen mit genügend starken
Magneten abwechselnder Polarität in Verbindung zu bringen.
[0017] Da im Gegensatz zur Anordnung nach DE-OS 38 24 075 die entmagnetisierenden Randerscheinungen
nicht mehr durch aufmagnetisiertes Dauermagnetmaterial verhindert werden, ist es notwendig,
eine vom Querschnitt des weichmagnetischen Teils abhängige Mindestlänge des Streifens
vorzusehen. Erfahrungsgemäß sollte die Länge in Millimeter mehr als das 4000-fache
des Querschnittes in Quadratmillimetern sein; beispielsweise läßt sich ein Diebstahlsicherungsstreifen
von mindestens 30 mm Länge verwenden, wenn der Durchmesser des weichmagnetischen Teiles
kleiner oder gleich 0,1 mm ist.
1. Deaktivierbarer Diebstahlsicherungsstreifen, der in dem Wechselfeld einer Untersuchungszone
ummagnetisiert wird und in einer Aufnahmespule dadurch Impulse mit charakteristischen
Oberwellen erzeugt, bestehend aus einem langgestreckten Verbundkörper, der eine weichmagnetische
und eine hartmagnetische Komponente besitzt und so gefertigt ist, daß die beiden,
den Verbundkörper bildenden Komponenten gegeneinander mechanisch verspannt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hartmagnetische Komponente des Diebstahlsicherungsstreifens im aktivierten
Zustand entmagnetisiert ist und daß in der Untersuchungszone die Feldstärke des Wechselfeldes
einerseits oberhalb der Koerzitivfeldstärke der weichmagnetischen Komponente und andererseits
unterhalb der Koerzitivfeldstärke der hartmagnetischen Komponente liegt.
2. Deaktivierbarer Diebstahlsicherungsstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Deaktivierung des Diebstahlsicherungsstreifens die hartmagnetische Komponente
aufmagnetisiert wird.
3. Deaktivierbarer Diebstahlsicherungsstreifen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Deaktivierung die Aufmagnetisierung abschnittsweise mit unterschiedlichen
Polaritäten vorgenommen wird.
4. Deaktivierbarer Diebstahlsicherungsstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vermeidung von Randeffekten die Länge in mm des Diebstahlsicherungsstreifens
mindestens 4000 mal so groß wie der Querschnitt der weichmagnetischen Komponente in
Quadratmillimeter ist.
5. Deaktivierbarer Diebstahlsicherungsstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hartmagnetische Komponente außen und die weichmagnetische Komponente innen
angeordnet ist.
6. Deaktivierbarer Diebstahlsicherungsstreifen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbundkörper aus einem weichmagnetischen Draht innerhalb eines hartmagnetischen
Rohres besteht.