[0001] Die Erfindung betrifft einen Mast für Segelfahrzeuge mit zwei im Abstand voneinander
verlaufenden Profilen und mit Traversen, die sich zwischen diesen Profilen erstrecken.
[0002] Ein derartiger Mast ist beispielsweise aus der GB 2 037 686 A bekannt. Es werden
zwei parallel zueinander verlaufenden Profile, deren Querschnitt jeweils in etwa tropfenförmig
ausgebildet ist, dargestellt. Der in etwa tropfenförmig verlaufende Querschnitt der
beiden Profile soll eine Ausbildung des Gesamtmastes mit relativ geringem Luftwiderstand
bewirken. Die Steifheit eines derartigen Mastes ist jedoch in der Praxis häufig nicht
zufriedenstellend.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mast zu schaffen, der sehr biegesteif
ausgebildet ist und darüberhinaus eine gute aerodynamische Wirkung erzielt.
[0004] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch einen konkaven Verlauf
der beiden inneren Profilflächen.
[0005] Es wird mit anderen Worten vorgeschlagen, daß der Zwischenraum zwischen den beiden
Profilen bauchig ausgebildet ist, wodurch eine besonders biegesteife Konstruktion
des Mastes in Verbindung mit den zwischen den beiden Profilen angeordneten Traversen
erzielt wird.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausbildungen eines erfindungsgemäßen Mastes sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mastes ist in den Zeichnungen dargestellt.
Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Mastes,
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Mastes,
- Fig. 3
- eine schematische Vorderansicht eines Mastes, wobei einige Teile weggebrochen sind,
- Fig. 4
- einen schematischen Querschnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel eines Mastes,
und
- Fig. 5 und 6
- eine Verbindung zwischen Mast und Segel.
[0008] In den Zeichnungen sind mit 1 zwei symmetrisch zueinander im Abstand angeordnete
Profile bezeichnet, die jeweils eine innere Profilfläche 2, eine äußere Profilfläche
3, eine Vorderkante 4 und eine Hinterkante 5 aufweisen. Der Zwishenraum zwischen den
beiden Profilen 1 wird in regelmäßigen Abständen durch eine querverlaufende Traverse
6 ausgefüllt. Wo die Traverse 6 an der Vorderkante 4 eines Profiles anliegt, ergibt
sich jeweils eine vordere Ecke 7 der Traverse 6 und entsprechend ergeben sich hintere
Ecken 8 der Traverse 6 dort, wo sie an den Hinterkanten 5 der Profile 1 anliegt.
[0009] Eine gedachte Achse 9 verläuft jeweils von einer vorderen Ecke 7 zu einer hinteren
Ecke 8 auf jeder Seite des Mastes. Der konkave Verlauf der beiden inneren Profilflächen
2 der Profile 1, also die bauchige Ausgestaltung des Zwischenraumes zwischen den beiden
Profilen 1, bewirkt, daß die Achse 9 zum größten Teil nicht durch ein Profil 1, sondern
durch die Traverse 6 verläuft. Durch diesen Verlauf der Achse 9 nimmt die Traverse
6 einen Großteil von Spannungen auf und bewirkt, daß der gesamte Mast äußerst biegesteif
ausgebildet ist.
[0010] In Fig. 1 ist ein Mast dargestellt, bei dem die jeweiligen Profile 1 aus einzelnen
Holzleisten 10 bestehen, so daß die Profilquerschnitte ausgefüllte Querschnitte sind
mit im wesentlichen gleichem Abstand zwichen innerer und äußerer Profilfläche 2 und
3. Eine derartige Mastkonstruktion ist beispielsweise für Masten mit relativ geringer
Höhe vorgesehen.
[0011] In Fig. 2 ist ein prinzipiell gleichartiger Mast wie in Fig. 1 dargestellt, jedoch
bestehen die einzelnen Profile 1 jeweils aus Hohlprofilen. Die Innenflächen 2 und
Außenflächen 3 werden dabei im wesentlichen aus dünnen Holzleisten 11 gebildet, die
außen mit einem GFK-Überzug 12 versehen sind, während der Innenraum zwischen den Holzleisten
11 durch einen Polyurethanschaum 14 ausgefüllt wird. In regelmäßigen Abständen sind
übereinander in jedem Profil 1 Rippen 15 zur Versteifung des Profiles angeordnet.
Eine derartige Rippe 15 ist in Fig. 2 in dem rechten Profil 1 erkennbar, wobei der
Schnitt durch dieses rechte Profil höhenversetzt gegenüber dem in Fig. 2 dargestellten
Schnitt durch das linke Profil 1 verläuft.
[0012] In Höhe jeder zweiten Rippe 15 ist jeweils eine Traverse 6 angeordnet, wobei der
Übergang zwischen der Traverse 6 und dem Profil 1 gerundet ausgebildet ist, was durch
den in Fig. 2 dargestellten Bereich 16 entlang der Innenfläche 2 des rechten Profils
angedeutet ist.
[0013] Im Bereich der Vorderkante jedes Profiles 1 ist im Profilinneren ein Leerraum 17
vorgesehen, um darin beispielsweise Kabel für die elektrische Beleuchtung geschützt
verlegen zu können.
[0014] Fig. 3 zeigt eine schematische Vorderansicht des Mastes nach Fig. 2, wobei der größere
Abstand der beiden Vorderkanten zueinander, der mit A
v gekennzeichnet ist, gegenüber dem kleineren Abstand der beiden Hinterkanten voneinander,
gekennzeichnet durch A
h, ersichtlich ist sowie der gerundete Verlauf der Übergänge von der Traverse 6 zu
den beiden Profilen 1.
[0015] Die beiden Profile 1 werden nach oben durch eine Platte abgeschlossen, die Ösen aufweist
zur Festlegung bzw. Umlenkung von z. B. den Wanten, dem Fall des Großsegels, dem Vorstag
und dergleichen stehendem und laufendem Gut.
[0016] Fig. 4 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Mastes, bei
dem in den Profilen 1 mehrere Rohre 18 im Mast längs verlaufen. Die Rohre 18 sind
dabei sechseckig ausgebildet und erstrecken sich mit jeweils zwei gegenüberliegenden
Spitzen des Sechsecks in die innere bzw. äußere Profilfläche 2 bzw. 3 hinein. Die
verschiedenen Rohre 18 grenzen jeweils mit Flächen aneinander, wobei geringfügige
Spalte zwischen diesen Flächen, beispielsweise durch Epoxydharz, ausgefüllt und die
einzelnen Rohre 18 auf diese Weise miteinander verklebt werden.
[0017] Die Rohre 18 selbst können beispielsweise aus Holzleisten bestehen, die auf einer
gemeinsamen Folie zunächst aufgebracht sind, wobei die Holzleisten auf Gehrung geschnitten
sind, so daß auf einfache Weise Leim zwischen die Leisten gebracht werden kann und
die Folie anschließend quasi gerollt wird, so daß die einzelnen Leisten sich mit ihren
Gehrungskanten aneinanderlegen und die Rohre 18 ergeben.
[0018] Zusätzlich können die Rohre 18 umwickelt sein, z. B. mit einem Kunststofflaminat,
um die Steifigkeit und Knickfestigkeit der Rohre 18 zu verbessern.
[0019] Die Rohre 18 können nicht nur aus einzelnen Streben aufgebaut sein, sondern alternativ
dazu auch aus Hohlprofilen, bestehen, z. B. aus einem sechseckigen Aluminiumrohr.
[0020] Die Rohre 18 können leer sein oder mit einem Schaum gefüllt sein.
[0021] Dort, wo zwischen den inneren und äußeren Profilflächen 2 und 3 keine Rohre 18 vorgesehen
sind, kann beispielsweise in Höhe der Traversen eine Rippe aus Holz oder Kunststoff
oder einem Metall vorgesehen sein.
[0022] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 weist Traversen 6a auf, deren Seitenfläche nicht
durch die Kontur der inneren Profilflächen 2 bestimmt wird, sondern diese Traversen
6a erstrecken sich im Bereich der Rohre 18 bis direkt an die Rohre 18, so daß dort
also ein gezackter Randbereich der Traversen 6a vorhanden ist. Bei runden Rohren wäre
ein entsprechend welliger Randbereich der Traversen 6a vorgesehen.
[0023] Zwischen den äußeren Profilflächen 3 und den Rohren 18 entstehen im dargestellten
Ausführungsbeispiel Zwischenräume, die leer bleiben können oder mit Schaum gefüllt
werden können.
[0024] Die Verkabelung kann bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 - wie oben beschrieben
- durch ein Leerrohr 17 erfolgen. Bei dem Mast gemäß Fig. 1 kann an der Verbindungsstelle
zweier Holzleisten 10 jeweils eine geringfügige Einkerbung vorgesehen sein, in der
die Leitung direkt verlegt und zwischen den Holzleisten 10 eingeleimt wird. Die Isolierung
wird z. B. bei Lack-isolierten Kupferdrähten durch die Holzleisten 10 so gut geschützt,
daß keine weitere Isolierung notwendig ist.
[0025] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 können elektrische Leitungen oder auch das
laufende Gut entweder durch die Rohre 18 oder durch die dargestellten dreieckigen
Zwischenräume zwischen den Rohren 18 und der äußeren Profilfläche 3 verlaufen.
[0026] Bei den erfindungsgemäßen Masttypen kann es zur aufgabengemäßen Erzielung guter aerodynamischer
Wirkungen vorteilhaft sein, das Vorliek des dem Mast zugeordneten Segels straff zu
halten und zu führen. Zu diesem Zweck können an einigen oder allen Traversen 6 bzw.
6a Mittel vorgesehen sein, um Aufnahmevorrichtungen zur Festlegung des Vorlieks zu
befestigen. So kann das Vorliek beispielsweise in ein Metallprofil eingeführt werden,
welches mit mehreren Verbindungen an Löchern festgelegt wird, die im Endungsbereich
derTraversen 6 bzw. 6a eingeformt sind oder die in Metallzungen eingeformt sind, die
an den Enden der Traversen 6 bzw. 6a festgemacht sind. Weiterhin kann im hinteren
Bereich der Traversen 6 bzw. 6a aber auch ein Haken vorgesehen sein, um den eine Öse
greift, die wiederum mit dem Metallprofil verbunden ist, in welches das Vorliek des
Segels eingezogen wird. Auf diese Weise kann sich das Vorliek nicht vom Mast weg ausbauchen,
so daß in jedem Fall die strömungsgünstige Wirkung des erfindungsgemäßen Mastes optimal
auf das Segel einwirken kann.
[0027] Einen drehbaren Anschluß eines Segels 19 an den Mast zeigen die Fig. 5 und 6. Das
Segel 19 weist im Bereich jeder strömungsgünstig profilierten Traverse 6a eine Segellatte
20 auf. Ein Halter 21 umfaßt das mastseitige Ende der Segellatte 20 und umgreift mit
seinem anderen Ende eine Profilleiste 22. Die Profilleiste verläuft vom Masttopp bis
zum Mastfuß und besteht z. B. aus Aluminium. Sie weist zur Erhöhung der Festigkeit
in der Mitte ihres kreisrunden Kopfabschnitts einen Stahldraht 23 mit einer Kunststoff-Ummantelung
24 auf.
[0028] Im Bereich jeder Traverse 6a erstreckt sich eine Verbindung 25, die an die Profilleiste
22 geschweißt ist, zum Endungsbereich der Traverse 6a, der durch eine Metallzunge,
ein Holz- oder Kunststofflaminat 26 gebildet wird. Die Verbindung 25 wird dort durch
einen Bolzen 27 drehbeweglich gehalten, wobei der Bolzen 27 durch eine in Fig. 4 dargestellte
Bohrung 28 verläuft. Der Bewegungsbereich der Verbindung 25 gegenüber der Traverse
6a wird durch die Tiefe eines Ausschnitts 29 in der Verbindung 25 begrenzt.
[0029] Die drehbewegliche Lagerung erlaubt eine strömungsgünstige Anpassung der Segelstellung
an die Richtung des einfallenden Windes. In Verbindung mit der straffen Führung des
Vorlieks des Segels, die einen konstanten Abstand zwischen Segel und Mast sicherstellt,
wird es so ermöglicht, möglichst hoch an den Wind zu gehen. Auf diese Weise werden
die aerodynamischen Vorteile des erfindungsgemäßen Mastes unterstützt und verstärkt.
1. Mast für Segelfahrzeuge mit zwei im Abstand voneinander verlaufenden Profilen und
mit Traversen, die sich zwischen diesen Profilen erstrecken, gekennzeichnet durch einen konkaven Verlauf der beiden inneren Profilflächen (2).
2. Mast nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Holzleisten (10), die jedes der beiden Profile (1) bilden.
3. Mast nach Anspruch 1, gekennzeichet durch als Hohlprofile ausgebildete Profile (1).
4. Mast nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere Rohre, die in jedem der beiden Profile in Längsrichtung des Mastes verlaufen.
5. Mast nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Traversen seitlich bis an die Rohre erstrecken, wobei die Seiten der
Traversen der Kontur der Rohre angepaßt sind.
6. Mast nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Rohre bis in die äußeren und inneren Profilflächen erstrecken.
7. Mast nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre jeweils einen sechseckigen Querschnitt aufweisen.
8. Mast nach einem der Ansprüche 1 oder 4 bis 7, gekennzeichnet durch einen sandwichartigen Aufbau der beiden Profile (1) mit zwischen den äußeren und
inneren Profilflächen (2, 3) angeordnetem Polyurethanschaum (14).
9. Mast nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Rippen (15) in jedem Profil (1), die in regelmäßigen Abständen übereinander im Profilinneren
angeordnet sind.
10. Mast nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Abstand der Traversen (6) übereinander, der im wesentlichen dem zweifachen
Abstand der Rippen (15) entspricht.
11. Mast nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch gerundet verlaufende Übergänge (Bereich 16) von den Traversen (6) zu den beiden Profilen
(1).
12. Mast nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Abstand (Av) der beiden Vorderkanten (4) der Profile (1) voneinander, der größer ist als der
Abstand (Ah) der beiden Hinterkanten (5) voneinander.
13. Mast nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Leerrohr (17), das im vorderen Bereich jedes Profils (1) fest mit dem Profil
(1) verbunden ist und sich entlang dem Profil (1) erstreckt.
14. Mast nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine oben auf den Profilen (1) festgelegte Abschlußplatte mit Anschlüssen für stehendes
und laufendes Gut.
15. Mast nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mit den Traversen verbundene Aufnahmevorrichtungen zur Festlegung des Vorlieks des
Segels.
16. Mast nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Führung (Profilleiste 22) für das Segel (19), die über Verbindungen (25) im
Abstand vom Endungsbereich (26) der Traversen (6a) verläuft.
17. Mast nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (25) zwischen Führung (Profilleiste 22) und Traverse (6a) drehbeweglich
gelagert ist.