[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Spinnzylinder werden in Spinnmaschinen zusammen mit Andrückrollen zum Transport und
zum Strecken von Lunten aus textilem Material verwendet. Spinnzylinder und Andrückrollen
bilden zusammen das sogenannte Streckwerk der Spinnmaschine, in dem die Lunten gestreckt
werden, bevor sie an die eigentliche Spinnstelle gelangen. Eine derartige Anordnung
ist beispielsweise aus der US-PS 2 244 461 bekannt, wobei die Zonen für den Weitertransport
der Lunte geriffelt oder sandgestrahlt ausgebildet sein können. Die Enden eines Spinnzylinders,
in der erwähnten US-Schrift nicht dargestellt, sind bei Spinnmaschinen als Kupplungshälften
für jeweils ein benachbartes Ende eines weiteren Spinnzylinders ausgebildet. Jeweils
an einem Ende eines Spinnzylinders innerhalb einer Spinnmaschine befindet sich in
der Regel ein Wälzläger, mittels dessen der Spinnzylinder im Gestell der Spinnmaschine
abgestützt ist. Spinnmaschinen können eine beträchtliche Länge erreichen, wobei eine
Vielzahl von koaxialen zusammengekuppelten Spinnzylindern vorgesehen sein kann. Es
ist üblich, die Zylinderenden eines Spinnzylinders jeweils mit einem Aussengewinde
und auf der anderen Seite mit einem Innengewinde zu versehen, wobei dann bei der Montage
jeweils ein Aussengewinde eines Spinnzylinderendes in das Innengewinde eines benachbarten
Spinnzylinderendes eingeschraubt wird. Die Steigungen der Gewinde sind so gelegt,
dass sich die Gewindeverbindungen bei der Uebertragung der Antriebsleistung von einem
Spinnzylinder auf den benachbarten Spinnzylinder nicht lösen, sondern nur zusätzlich
festziehen können. Jeweils neben einem Aussen- oder Innengewinde eines Spinnzylinderendes
kann einen Wellenabschnitt vorgesehen sein, der einen kalibrierten Durchmesser bzw.
eine kalibrierte Bohrung aufweist. Diese Wellenabschnitte mit den kalibrierten Abmessungen,
die aufeinander abgestimmt sind, sollen die benachbarten Spinnzylinder zueinander
zentrieren, d.h. Sicherstellen, dass die Spinnzylinder koaxial verlaufen.
[0003] Für einen gleichmässigen Transport bzw. Verzug des Streckenbandes aus textilem Material
ist es unerlässlich, dass die Spinnzylinder möglichst rund laufen. Erfahrungsgemäss
kann aber bei bekannten Spinnzylindern mit üblichen Toleranzen das erforderliche Rundlaufmass
nicht erreicht werden, weshalb miteinander gekuppelte Spinnzylinder bei der Montage
innerhalb oder ausserhalb der Spinnmaschine nachgerichtet werden müssen. Diese Operation
ist zeitaufwendig und verlangt vom Montagepersonal grosse Erfahrung, damit die erforderliche
Rundlaufgenauigkeit der Spinnzylinder erreicht wird. Beim Ersatz eines Spinnzylinders
in einer Spinnmaschine, der beispielsweise beschädigt ist, muss die Richtoperation
von neuem durchgeführt werden.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spinnmaschine mit Spinnzylindern
zu schaffen, bei der die Rundlaufgenauigkeit der gekuppelten Spinnzylinder soweit
verbessert ist, dass keine Richtoperationen mehr nötig sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des allgemeinen
Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen festgehalten.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren im einzelnen beschrieben.
[0006] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Spinnzylinders gemäss der Erfindung,
- Fig. 2
- die Enden zweier Spinnzylinder im gekuppelten Zustand.
[0007] Der Spinnzylinder 1 gemäss Fig. 1 ist unterbrochen dargestellt. Auf einem Spinnzylinder
1 können beispielsweise sechs oder acht sogenannte Krallen 12 angeordnet sein, das
sind Zylinderabschnitte, die bevorzugt eine Riffelung an ihrem Umfang aufweisen. Zwischen
den einzelnen Krallen 12 sind andere Abschnitte 11 mit glatter Oberfläche. Das linke
Zylinderende 14 bildet eine Kupplungshälfte für einen benachbarten Spinnzylinder 1',
dessen rechtes Zylinderende 15 wie das Zylinderende 15 des Spinnzylinders 1 ausgeführt
ist. Das linke Zylinderende 14 gemäss der Erfindung weist drei Bohrungen 141, 142,
143 auf mit den Durchmessern A1, F1 und B1. Die Durchmesser A1 und B1 sind Durchmesser
mit einer engen Toleranz, während die Bohrung 142 mit dem Durchmesser F1 bevorzugt
als Gewinde ausgeführt ist. Es versteht sich von selbst, dass der Durchmesser B1 kleiner
als der Durchmesser F1 der Bohrung 142 ist und dass die Bohrung 142 grösser als der
Gewindedurchmesser der Bohrung 142 ist. Entsprechend ist das rechte Zylinderende 15
gestaltet. Die Wellenabschnitte 151, 152, 153 mit den Durchmessern A2, F2, B2 sind
passend zu den entsprechenden Bohrungen des linken Zylinderendes 14 ausgeführt. Durchmesser
A2 des Wellenabschnittes 151 passt demnach genau in den Durchmesser A1 der Bohrung
141, der Durchmesser F2 des Wellenabschnittes 152 ist als Gewinde entsprechend der
Bohrung 142 ausgeführt, und Durchmesser B2 des Wellenabschnittes 153 passt schliesslich
genau in die Bohrung 143 mit dem Durchmesser B1. Anstatt als Gewinde kann der Wellenabschnitt
152 auch so gestaltet sein, dass er einen Abschnitt einer Vielkeilwelle bildet. Entsprechend
muss dann auch dieBohrung 142 am anderen Zylinderende Nuten aufweisen. Links vom Wellenabschnitt
151 mit dem Durchmesser A2 ist in Fig. 1 ein Wälzlager 13 schematisch dargestellt,
dessen Innenring 130 nach Fig. 2 auf der Verlängerung des Wellenabschnittes 151 ebenfalls
mit dem Durchmesser A2 sitzt.
[0008] In Fig. 2 sind die ineinandergeschraubten Zylinderenden 14 und 15 zu sehen. Der Wellenabschnitt
151 sitzt in der Bohrung 141 und wird so zentriert, der Wellenabschnitt 152 mit dem
Aussengewinde sitzt in der Bohrung 142 mit dem Innengewinde, und der Wellenabschnitt
153 sitzt zentriert in der Bohrung 143 des linken Zylinderendes 14 des Spinnzylinders
1. Das andere rechte Zylinderende 15 aus Fig. 2 gehört zu dem benachbarten Spinnzylinder
1'. Die Durchmesser A1 und A2 bilden also zusammen einen Teil der Zentrierung der
beiden benachbarten Spinnzylinder 1 und 1', die Durchmesser B1 und B2 den anderen
Teil der Zentrierung beider Spinnzylinder 1 und 1', und dazwischen liegt die formschlüssige
Verbindung beider Spinnzylinder 1 und 1' beim Wellenabschnitt 152 und in der Bohrung
142. Innerhalb des Wellenabschnittes 153 gemäss Fig. 1 ist eine Zentrierbohrung Z
für die Herstellung des Spinnzylinders 1. In Fig. 2 sind die Zentrierlängen L1 bei
einer Konstruktion nach dem Stand der Technik und L2 gemäss der Lösung nach der Erfindung
eingezeichnet. Wenn gemäss Stand der Technik der Wellenabschnitt 153 nicht vorhanden
ist, steht zur Zentrierung des linken Zylinderendes 14 gegenüber dem rechten Zylinderende
15 nur die Länge L1 zur Verfügung. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, wird durch Hinzufügen
des Wellenabschnittes 153 an das rechte Zylinderende 15 und das Vorsehen der kalibrierten
Bohrung 143 im linken Zylinderende 14 mit der Länge L3 des Wellenabschnittes 151 die
Führungslänge L2, über welche beide Zylinderenden erfindungsgemäss miteinander geführt
sind, gegenüber dem Stand der Technik, wenn man die Darstellung in Fig. 2 als massstäblich
betrachtet etwa vervierfacht. Durch diese wesentlich vergrösserte Führungslänge L2
der Spinnzylinder 1 und 1' ineinander ist die Fluchtung und Stabilität der Spinnzylinder
soweit verbessert, dass nach Montage durch Zusammenschrauben in der Regel ein Nachrichten
der gekuppelten Spinnzylinder 1 und 1' entfallen kann.
Stückliste
[0009]
- 1,1'
- Spinnzylinder
- 11
- Abschnitt
- 12
- Kralle (mit Riffelung)
- 13
- Wälzlager
- 130
- Wälzlagerinnenring
- 14
- linkes Zylinderende
- 141
- Bohrung mit einem Durchmesser A1
- 142
- Bohrung mit einem Durchmesser F1
- 143
- Bohrung mit einem Durchmesser B1
- 15
- rechtes Zylinderende
- 151
- Wellenabschnitt mit Durchmesser A2
- 152
- Wellenabschnitt mit Durchmesser F2
- 153
- Wellenabschnitt mit Durchmesser B2
1. Spinnmaschine mit Spinnzylindern (1,1') zum Transport und zum Strecken von Lunten
aus textilem Material mit Zylinderenden (14,15), die als Kupplungshälften für jeweils
einen benachbarten Spinnzylinder gestaltet sind, wobei jeweils ein Zylinderende (14)
Bohrungen (141,142) in Längsrichtung des Spinnzylinders aufweist, die passend zu Wellenabschnitten
(151,152) des anderen Zylinderendes (15) gestaltet sind in der Art, dass ein Wellenabschnitt
(151) zusammen mit einer Bohrung (141) zur Zentrierung benachbarter Spinnzylinder
(1,1') dient und ein weiterer Wellenabschnitt (152) desselben Zylinderendes (15) eine
formschlüssige Verbindung mit einer weiteren Bohrung (142) des anderen Zylinderendes
(14) zur Uebertragung einer Antriebsleistung eingeht, dadurch gekennzeichnet, dass
zu beiden Seiten des Wellenabschnittes (152) eines Zylinderendes (15), der die formschlüssige
Verbindung mit dem benachbarten Zylinderende (14) gewährleistet, je ein Wellenabschnitt
(151,153) des Zylinderendes (15) liegt, der im montierten Zustand zusammen mit einer
entsprechenden Bohrung (141,143) des anderen Zylinderendes (14) je einen Teil der
Zentrierung der beiden Spinnzylinder (1,1') gegeneinander bildet.
2. Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Zylinder in Richtung
auf das Zylinderende (15) zunächst ein Wellenabschnitt (151) mit einem kalibrierten
Durchmesser (A2) liegt, daran anschliessend ein weiterer Wellenabschnitt (152) mit
einem formschlüssig strukturierten Umfang folgt, und dass weiter in Verlängerung des
zweiten Wellenabschnittes (152) sich ein dritter Wellenabschnitt (153) mit einem weiteren
kalibrierten Durchmesser (B2) anschliesst.
3. Spinnmaschine nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass im anderen
Zylinderende (14) zunächst eine Bohrung (141) mit einem kalibrierten Durchmesser (A1)
passend zum dritten Wellenabschnitt (151) vorgesehen ist, dass sich daran eine weitere
Bohrung (142) mit einer formschlüssig strukturierten Oberfläche passend zum Wellenabschnitt
(152) anschliesst, und dass weiter nach der Bohrung (142) sich eine dritte Bohrung
(143) mit einem kalibrierten Durchmesser (B1) anschliesst, der zum Durchmesser (B2)
des ersten Wellenabschnittes (153) des ersten Zylinderendes (15) passt.
4. Spinnmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellenabschnitte
(151 und 153) mit den kalibrierten Durchmessern (A2 und B2) zusammen mit den Bohrungen
(141 und 143) des anderen Zylinderendes (14) mit den kalibrierten Durchmessern (A1
und B1) gemeinsam die Zentrierung eines Spinnzylinders (1') gegenüber dem anderen
Spinnzylinder (1) bilden.
5. Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen zwei
die Zentrierung benachbarter Spinnzylinder (1,1') gewährleistenden Wellenabschnitten
(151,153) eines Zylinderendes (15) und zwei Bohrungen (141,143) eines zweiten Zylinderendes
jeweils ein weiterer Wellenabschnitt (152) und eine Bohrung (142) liegen, wobei deren
Oberflächen formschlüssig zueinanderpassend strukturiert sind.
6. Spinnmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssig strukturierten
Oberflächen der jeweils zusammenpassenden Zylinderenden (14 und 15) zweier Spinnzylinder
als ein Aussengewinde und ein Innengewinde ausgebildet sind.
7. Spinnmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssig strukturierten
Oberflächen einerseits ein Abschnitt einer Vielkeilwelle und andererseits eine entsprechend
geformte Bohrung sind.