[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigung zweier lose nebeneinander verlegter, mit
ihren Rändern einander überlappender Dichtungsbahnen, insbesondere Dachdichtungsbahnen,
der in dem Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Auf flachen oder wenig geneigten Dachflächen werden Dachdichtungsbahnen häufig lose
verlegt und gegen Abheben unter Windsogbelastung mechanisch befestigt. Im einfachsten
Fall erfolgt diese mechanische Befestigung punktweise durch ein Befestigungsmittel,
im allgemeinen eine Schraube, und durch einen diese aufnehmenden Lastverteilerteller
in der Nähe des Bahnrandes. Die nachfolgend verlegte Dachbahn wird dann zur Abdeckung
des durch die Befestigung perforierten Bahnrandes überlappend auf diesem dicht befestigt.
Die dichte Verbindung kann dabei mittels Heißluftverschweißung oder Quellverschweißung
erfolgen. In der Regel werden rechteckförmige, quadratische oder kreisförmige Lastverteilerteller
verwendet, wie dies z.B. aus der EP 0 283 184 A1, aber auch aus der DE 34 20 863 A1
(Fig. 3) bekannt ist.
[0003] Bei diesen Befestigungen wird das Befestigungsmittel, also die Schraube, durch ein
mittig in dem Lastverteilerteller angeordnetes Loch hindurchgeführt und in der Unterkonstruktion,
auf der die Dichtungsbahnen aufliegen, verankert. Diese Unterkonstruktion besteht
häufig aus Profilblechen.
[0004] Bei äußerer Windsogbelastung werden die Dichtungsbahnen angehoben, wodurch der Lastverteilerteller
einseitig belastet wird. Diese Belastung bewirkt eine Kippbewegung, durch die der
Lastverteilerteller an seine dem Rand der überdeckenden Bahn zugewandten und parallel
zu diesem verlaufenden Rand etwas angehoben wird. Die mittige Durchführung der Befestigungsschraube
durch den Lastverteilerteller führt dabei zu einer Zugkraft in der Befestigungsschraube,
die etwa dem zweifachen der angreifenden Windsogkraft entspricht und die in die Unterlage
eingeleitet werden muß.
[0005] Ein weiterer Nachteil der bekannten symmetrischen Lastverteilerteller mit mittiger
Anordnung der Befestigungssschraube ist die unter Umständen zu kleine Klemmkraft,
die der Tellerrand auf die Dichtungsbahn ausübt.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer Befestigung der angegebenen
Gattung die von dem Befestigungsmittel und der Unterlage aufzunehmende Belastung zu
vermindern und eine relativ geringe Klemmwirkung zwischen dem gekippten Lastverteilerteller
und dem Rand der darunterliegenden Dichtungsbahn zu vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung werden durch die Merkmale in den Unteransprüchen
definiert.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf der zur Kippachse asymmetrischen
Form des Lastverteilertellers (deutliche Abnahme der Breite des Lastverteilertellers
von seinem dem Befestigungsmittel naheliegenden zum gegenüberliegenden Rand hin) in
Verbindung mit der außermittigen Anordnung des Befestigungsmittels, wodurch eine besonders
günstige Flächenpressung zwischen dem Lastverteilerteller und dem überdeckten Rand
der Dichtungsbahn erreicht wird. Belastungen, die von den unter Windeinfluß abhebenden
Dichtungsbahnen herrühren, werden so aufgenommen, daß nur geringe Zugkräfte in den
Befestigungsmitteln erzeugt und auf die Unterkonstruktion übertragen werden. Zugleich
wird vermieden, daß die die Dichtungsbahn von dem Lastverteilerteller nicht mehr ausreichend
auf der Unterlage festgehalten wird und damit die Gefahr besteht, daß die Dichtungsbahn
ausreißen könnte.
[0010] Durch eine im wesentlichen dreieckförmige Ausbildung läßt sich der Lastverteilerteller
besonders leicht und ökonomisch herstellen und wird außerdem nahezu jeder Belastungsituation
gerecht.
[0011] Eine ringsumlaufende Versteifungssicke im Randbereich des Lastverteilertellers sorgt
für eine zusätzliche mechanische Festigkeit unter gleichzeitiger Verbesserung der
Klemmwirkung.
[0012] Zusätzliche Verformungen des Lastverteilertellers bewirken eine noch weiter verbesserte
Verteilung der auftretenden Belastungen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn diese zusätzlichen
Verformungen sich in Richtung auftretender Biegebelastungen erstrecken.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die beiliegende, schematische Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform des Lastverteilertellers und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine in einer Unterkonstruktion verankerte Befestigung der Ränder
zweier einander überlappender Dachdichtungsbahnen.
[0014] Ein Lastverteilerteller 4 mit der aus Figur 1 ersichtlichen Form hat sich bei Versuchen,
bei denen ein Dachausschnitt einer simulierten Windbelastung ausgesetzt wurde, bewährt.
Dieser Lastverteilerteller 4 ist im wesentlichen dreieckförmig ausgebildet, d.h.,
seine Breite nimmt von dem Rand 7a zum gegenüberliegenden Rand 6a hin deutlich ab.
In seinem Randbereich weist der Lastverteilerteller 4 eine ringsumlaufende Versteifungssicke
8 auf.
[0015] Außermittig ist in dem Lastverteilerteller 4 ein Loch 14 zur Durchführung eines Befestigungsmittels
5, nämlich einer Befestigungsschraube, vorgesehen.
[0016] Figur 2 zeigt einen typischen Dachaufbau mit einer Unterkonstruktion 1, die durch
ein Profilblech gebildet wird, einer auf der Unterkonstruktion 1 aufliegenden Wärmedämmschicht
2 und einer ersten Dachdichtungsbahn 3, deren Randbereich mittels der Befestigung
aus dem Lastverteilerteller 4 und dem in der Unterkonstruktion 1 verankerten Befestigungsmittel
5 auf der Wärmedämmschicht 2 festgeklemmt wird. Diese Befestigung liegt also auf dem
Randbereich der Dichtungsbahn 3 auf.
[0017] Eine überlappende zweite Dachdichtungsbahn 3a erstreckt sich gemäß der Darstellung
in Figur 2 von links über die Befestigung hinweg und ist mit ihrem Rand auf der rechten
Seite der Befestigung mit der Oberseite der ersten Dichtungsbahn 3 verbunden, beispielsweise
heißluftverschweißt oder quellverschweißt.
[0018] Bei einer äußeren Windsogbelastung, wie sie insbesondere bei hohen Windgeschwindigkeiten
auftritt, verformen sich die beiden Dichtungsbahnen 3, 3a membranförmig nach oben,
wie dies in Figur 2 angedeutet ist. Hierbei wird der Lastverteilerteller 4 einseitig
belastet, nämlich durch eine Kraft, die am Lastverteilerteller 4 an seinem parallel
zu den beiden Dachdichtungsbahnen 3, 3a verlaufenden Rand 7a angreift. Dadurch entsteht
ein Kippmoment um die durch das Loch 14 verlaufende Kippachse 15 des Lastverteilertellers
4 (siehe Figur 1).
[0019] Der aus Figur 1 ersichtliche Lastverteilerteller 4 wird also so zwischen dem untenliegenden
Rand der ersten Dichtungsbahn 3 und dem überdeckenden Rand der zweiten Dichtungsbahn
3a angeordnet, daß sich sein Rand 7a parallel zu den Rändern der beiden Dichtungsbahnen
3, 3a erstreckt. Das Loch 14 und damit das Befestigungsmittel 5 befinden sich außermittig
in dem Lastverteilerteller 4, nämlich näher bei dem Rand 7a, der dem Verbindungsbereich
zwischen den Rändern der beiden Dachbahnen 3, 3a zugewandt ist.
[0020] Die Strecke von dem Loch 14 bzw. von dem Befestigungsmittel 5 zum gegenüberliegenden,
eine Spitze bildenden Rand 6a des Lastverteilertellers 4 ist also wesentlich größer
als der Abstand vom Rand 7a zu dem Loch 14, wodurch es im Bereich des Randes 7a zu
einer günstigen Flächenpressung zwischen dem Lastverteilerteller 4 und dem überdeckten
Rand der ersten Dichtungsbahn 3 kommt.
[0021] Außerdem wird die von dem Befestigungsmittel 5 und von der Unterkonstruktion 1 aufzunehmende
Zugkraft, die durch die durch die Windsogbelastung auf die Dichtungsbahnen 3, 3a sich
ergebende und an dem Rand 7a des Lastverteilertellers 4 angreifende Sogkraft entsteht,
geringer als bei einer mittigen Anordnung des Lochs 14 im Lastverteilerteller 4.
[0022] Schließlich wird auch zwischen dem Loch 14 bzw. dem Befestigungsmittel 5 und dem
als Spitze ausgebildeten Rand 6a des dreieckförmigen Lastverteilertellers 4 bei einer
etwaigen Kippbewegung des Lastverteilertellers 4 um seine Kippachse 15 eine hinreichend
große Klemmwirkung auf den Rand der überdeckten Dichtungsbahn 3 ausgeübt.
[0023] Die erwähnte günstige Flächenpressung wird insbesondere dadurch erreicht, daß der
Lastverteilerteller 4 zu einer Achse asymmetrisch ist, die parallel zur Bahnenlängsrichtung
verläuft (Kippachse 15). Die in Bahnenlängsrichtung bemessene Breite des Lastverteilertellers
4 nimmt nämlich von seinem dem Befestigungsmittel 5 näherliegenden Rand 7a zum gegenüberliegenden
Rand 6a hin deutlich ab und führt damit zur angestrebten guten Flächenpressung in
Verbindung mit der beschriebenen Hebelwirkung.
[0024] Obwohl es in den Figuren nicht dargestellt ist, kann der Lastverteilerteller 4 zusätzlich
zur Versteifungssicke 8 mit weiteren Verformungen versehen sein, die die Verteilung
der auftretenden Belastungen verbessern und die Steifigkeit des Lastverteilertellers
4 in Bezug auf die auftretenden Biegebelastungen erhöhen.
1. Befestigungsvorrichtung zur Lagesicherung von lose verlegten, mechanisch befestigten
Abdichtungsbahnen, insbesondere Dachbahnen, mit einem Befestigungsmittel, inbesondere
einer Schraube und einem Lastverteilerteller, der mit einem Loch zur Durchführung
des Befestigungsmittels versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastverteilerteller (4) relativ zur Achse des Befestigungsmittels (5) in
seinen unterschiedlichen Erstreckungsrichtungen unterschiedliche Abmessungen aufweist
und die über die Dachbahn (3) sowie (3a) auf die Befestigungsvorrichtung einwirkenden
Kräfte am kurzen Hebel (7) des Lastverteilertellers über dessen langer Kante (7a)
anhebend wirken, wodurch an dem der Bohrung (14) gegenüberliegenden Bereich (6a) des
Lastverteilertellers über dessen langem Hebel (6) ein dem Hebelverhältnis entsprechender
Andruck erreicht wird, welcher klemmend auf die Dachbahn (3) unterhalb des Tellers
einwirkt.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche des Lastverteilertellers (4) zur Kippachse (15) unsymmetrisch ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontur des Lastverteilertellers (4) in Draufsicht im wesentlichen dreiecksförmig
ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstreckung des Lastverteilertellers (4) relativ zur Achse der Schraube (5)
in Richtung des Randes der zu befestigenden Abdichtungsbahn (3) größer ist als in
Richtung zur Mitte der Abdichtungsbahn (3).
5. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Lastverteilertellers (4) zu einer Spitze hin abnimmt, die zu dem
Rand der Dachdichtungsbahn (3) hinweist.
6. Befestigungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastverteilerteller (4) mindestens eine Versteifungssicke (8) im Bereich
seines Randes aufweist.
7. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastverteilerteller (4) zusätzliche versteifend wirkende Verformungen aufweist.