[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen
zur Verbesserung der lichttechnischen Eigenschaften.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen zum Impulsbetrieb von Entladungslampen sind seit längerer
Zeit bekannt. Bei Verwendung von Natriumdampfentladungslampen kann hiermit insbesondere
eine Erhöhung der Farbtemperatur erzielt werden. Hinweise enthalten z.B. die Patentschriften
DE-OS 2825532, 3641070.
In den bekannten Betriebsarten wird die Lampe mit verschieden geformten breiten Impulsen
( 〉100 us ) bei Frequenzen um 200 bis 500 Hz aufgetastet. Um ein Erlöschen der Entladung
zwischen den Auftastimpulsen zu verhindern, wird diese während der Pausen mit einem
Haltestrom gespeist. Beim Betrieb ohne Haltestrom ist die Impulsfolgefrequenz so hoch,
daß bei Einhaltung der Nennleistung oftmals keine genügend hohen Impulsstromstärken
zu erreichen sind, was z.B. ein Absinken der Farbtemperatur zur Folge hat. Die Halteleistung
sollte relativ gering gehalten werden, da sie nicht zur Erzielung der lichttechnischen
Parameter beiträgt. Einen technischen Nachteil beim Betrieb der Lampe mit einer Halteleistung
herkömmlicher Art stellt die relativ große Verlustleistung an den Bauelementen dar,
die den Haltestrom begrenzen. Bei unipolarem Betrieb auftretende Entmischungserscheinungen
können durch die Verwendung von bipolaren Impulsen verhindert werden. Eine Schaltungsanordnung
hierzu ist in der Patentschrift DE-OS 3540985 beschrieben. Der relativ hohe technische
Aufwand würde sich bei Einspeisung einer Grundlast noch weiter vergrößern.
[0003] Eine weitere Schaltungsanordnung ist in der US-PS 3657598 vorgestellt. Sie dient
zum Betrieb von Entladungslampen bei hohen Frequenzen, wobei aber nicht der Gedanke
der Auftastung verfolgt wurde. Somit ist keine Grundlastversorgung vorgesehen. In
der vorgestellten Schaltungsanordnung liegt die Entladungslampe in Reihe mit einer
Kapazität und wird über diese, mit Hilfe von Schaltelementen, z.B. Thyristoren, auf-
bzw. entladen.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Anordnung zum Impulsbetrieb von
Entladungslampen zu entwickeln, die eine Auftastung der Lampe mit einer technisch
einfach realisierbaren Schaltungsanordnung mit hohem Wirkungsgrad ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß wir die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Impulsstrom aus bipolaren
Haltestromimpulsen sowie bipolaren Auftastimpulsen mit einer Frequenz unterhalb der
Haltestromimpulsfrequenz gebildet wird und zwischen jedem einzelnen Impuls jeweils
eine stromlose Phase besteht. Bei einer Frequenz der Auftastimpulse über 100 Hz liegt
das Tastverhältnis unter 0,2 und die Haltestromimpulsfrequenz ist ein dazu ein ganzzahliges
Vielfaches. Mit mehreren Auftastimpulsen können Impulsgruppen gebildet werden. Durch
Zuschalten einer Spannungsquelle oder von Ladungsspeichern wird die Energie der Auftastimpulse
erhöht.
Die zugehörige Schaltungsanordnung ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu einem
Ladungsspeicher und zwei Schaltelementen, ein weiteres Schaltelement in Reihe mit
einem weiteren Ladungsspeicher oder einer Spannungsquelle in den Lampenstromkreis
angeordnet sind. Zwei Ladungsspeicher sind in Reihe oder parallel geschaltet. überraschenderweise
konnte festgestellt werden,daß auch bei einer impulsförmigen Grundlasteinspeisung
ein stabiler Lampenbetrieb möglich ist. Dies bedeutet, daß trotz stromloser Phasen
zwischen den Impulsen die Entladung nicht abbricht.
Durch die Einspeisung von sehr kurzen relativ stromstarken Impulsen als Grundlast,
z.B. Nadelimpulsen, ist auch hier schon eine Auftastung der Lampe möglich, so daß
die Grundlast keinen wesentlichen Verlust bei der Erzielung der lichttechnischen Parameter,
wie z.B. Farbtemperatur, Lichtausbeute, darstellt und der Wirkungsgrad der Anordnung
somit erhöht wird.
Die mittlere in die Lampe eingespeiste Leistung ergibt so sich aus der Frequenz der
Grundlastimpulse und der Auftastimpulse, sowie deren Energie. Die Grundlastfrequenz
ist im wesentlichen von der Trägheit der Entladung abhängig und ist so zu wählen,
daß ein sicherer Lampenbetrieb möglich ist.
Zur verlustarmen Erzeugung der benötigten Impulse eignet sich eine Schaltungsanordnung,
bei welcher die Entladungslampe in Reihe mit einer Ladungsspeicher liegt und durch
Schaltelemente auf- bzw. entladen wird. Hierbei ergibt sich eine bipolare Impulsfolge
mit stromlosen Pausen, welche mindestens den Freiwerdezeiten der jeweiligen Schaltelemente
entsprechen müssen. Eine Auftastung der Lampe wird durch die Erhöhung der Energie
der jeweiligen Impulse realisiert. Hierzu wird durch ein weiteres Schaltelement die
wirksame Größe der Ladungsspeicher oder die Ladespannung entsprechend der Auftastfrequenz
erhöht.
Dem gesamtem Lampenkreis kann eine Induktivität in Reihe geschaltet werden, die auch
in Reihe mit dem Auftastkreis angeordnet sein kann. Die Zündeinrichtung kann der Lampe
parallelgeschaltet werden.
Ausführungsbeispiel
[0006] Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen und den zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert werden.
Fig.1 zeigt eine Anordnung mit parallelgeschalteten Ladungsspeichern.
Fig.2 zeigt eine Anordnung mit in Reihe geschalteten Ladungsspeichern.
Fig.3 zeigt eine Anordnung mit einer zusätzlichen Spannungsquelle als Ladungsspeicher.
Fig.4 zeigt eine Anordnung mit Thyristoren als Schaltelemente.
Die Figuren 1, 2, 3 zeigen Varianten prinzipieller Schaltungsanordnungen. Das erste
Schaltelement S1 läd den ersten Ladungsspeicher durch die Lampe hinweg auf. Ist der
Ladevorgang abgeschlossen, wird Schaltelement S1 geöffnet und durch Schließen von
einem zweiten Schaltelement S2 eine Entladung des Kondensators durch die Lampe ermöglicht.
Dieser Vorgang wiederholt sich periodisch. In den Auftastphasen werden das erste Schaltelement
S1 und ein drittes Schaltelement S3 zur Aufladung und das zweite Schaltelement S2
und ein drittes Schaltelement S3 zur Entladung gemeinsam betätigt. In der Schaltungsanordnung
nach Fig. 3 ist das gemeinsame Schalten vom zweiten und dritten Schaltelement S2;S3
zur Entladung nicht nötig. Fig.4 stellt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dar. Die
Schaltelemente werden durch Thyristoren realisiert. Das dritte Schaltelement bildet
eine Kombination aus Thyristor und Diode. Die Steuerschaltung kann asynchron oder
auf den Lampenstrom bzw. die Lampenspannung synchronisiert arbeiten. Zur Impulsformung
besteht die Möglichkeit, in den jeweiligen Impulskreis eine Induktivität Zu schalten.
Das vorgestellte Schaltungsbeispiel gestattet eine einfache technische Realisierung
und ermöglicht einen geringen Leistungsumsatz innerhalb der Schaltung, da keine strombegrenzenden
Bauelemente nötig sind. Die erforderliche Gleichspannung wird durch Netzgleichrichtung
erzeugt.
In der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 bildet das erste Schaltelement S1, die Lampe
La und der erste Ladungsspeicher eine Kapazität C1 eine Reihenschaltung. Parallel
zur ersten Kapazität C1 und zur Lampe La ist ein zweites Schaltelement S2 geschalten.
Zur Erzeugung der Auftastimpulse wird der zweiten Kapazität C2 durch das dritte Schaltelement
S3 eine weitere Kapazität C3 parallelgeschalten.
In der Schaltungsanordnung nach Fig.2 bildet das erste Schaltelement S1, die Lampe
La, die erste Kapazität C1 und die zweite Kapazität eine Reihenschaltung. Parallel
zur Lampe La, der ersten Kapazität C1 und der zweiten Kapazität C2 ist das zweite
Schaltelement S2 geschalten. Zur Erzeugung der Auftastimpulse wird die erste Kapazität
C1 durch das dritte Schaltelement S3 überbrückt.
In der Schaltungsanordnung nach Fig.4 bildet das erste Schaltelement S1, die Lampe
La und die erste Kapazität C1 eine Reihenschaltung.Zur Erzeugung der Auftastimpulse
wird mit dem dritten Schaltelement die Treibespannung erhöht, indem eine parallel
zur ersten Spannungsquelle U1 geschaltete höhere Spannungsquelle U2 wirksam wird.
In der Schaltungsanordnung nach Fig.4 bildet die Lampe La, die erste Kapazität C1
und ein erster Thyristor Th1 eine Reihenschaltung. Durch das Zünden des Thyristors
Th1 wird die Kapazität C1 über die Lampe La aufgeladen. Ein parallel zur Lampe und
der Kapazität angeordneter zweiter Thyristor Th2 ermöglicht die Entladung der Kapazität
über die Lampe. Zur Erzeugung der Auftastimpulse wird der ersten Kapazität C1 eine
weitere Kapazität C2 mit Hilfe eines dritten Thyristors Th3 parallel geschaltet. Eine
diesem Thyristor Th3 antiparallel geschaltete Diode D1 ermöglich die Entladung der
zweiten Kapazität C2 beim Schließen von Th2.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0007]
- C1;C2;C3
- Kapazität
- D1
- Diode
- La
- Lampe
- S1;S2;S3
- Schaltelement
- Th1;Th2;Th3
- Thyristor
- U1;U2
- Spannungsquelle
1. Verfahren zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen bei Nennleistung mittels
eines Impulsstromes, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsstrom aus bipolaren Haltestromimpulsen
sowie bipolaren Auftastimpulsen mit einer Frequenz unterhalb der Haltestromimpulsfrequenz
gebildet wird und zwischen jedem einzelnen Impuls jeweils eine stromlose Phase besteht.
2. Verfahren zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Frequenz der Auftastimpulse über 100 Hz bei einem Tastverhältnis
unter 0,2 liegt und die Haltestromimpulsfrequenz ein ganzzahliges Vielfaches dieser
darstellt.
3. Verfahren zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mit mehreren Auftastimpulsen Impulsgruppen gebildet werden.
4. Verfahren zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen nach Anspruch 1, gekennzeichnet
dadurch, daß durch Zuschalten einer Spannungsquelle oder von Ladungsspeichern die
Energie der Auftastimpulse erhöht wird.
5. Vorrichtung zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen bei der die Lampe in Reihe
mit einem Ladungsspeicher und einem Schaltelement liegt und parallel zum Ladungsspeicher
und der Lampe ein zweites Schaltelement angeordnet ist, gekennzeichnet dadurch, daß
ein weiteres Schaltelement in Reihe mit einem weiteren Ladungsspeicher oder Spannungsquelle
in dem Lampenstromkreis angeordnet sind.
6. Vorrichtung zum Impulsbetrieb von Hochdruckentladungslampen nach Anspruch 5, gekennzeichnet
dadurch, daß zwei Ladungsspeicher in Reihe oder parallel geschaltet sind.