[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Reinigen von in der Bodenfläche von Verkehrswegen
parallel zur Fahrtrichtung in Abständen voneinander angeordneten Markierungen, insbesondere
Reflektoren. Derartige Reflektoren besitzen in Fahrtrichtung vorderseitig und rückseitig
etwas schräg stehende Reflektorflächen, die nach einer gewissen Zeit verschmutzt sind,
besonders wenn sie in einem Strassentunnel angeordnet sind, in dem die Verschmutzung
durch Strassenstaub und Abgase besonders intensiv ist und die Reflektoren nie mit
Regenwasser in Berührung kommen. Verschmutzte Reflektoren erfüllen ihre Funktion nicht
mehr, was gerade in einem Tunnel eine erhöhte Gefährdung der Verkehrssicherheit darstellt
und bei einem Unfall Haftungsfragen auslöst. Reflektoren dieser Art sind entweder
auf der Mittelleitlinie oder an den Strassenrändern oder auch auf einem durch den
ganzen Tunnel sich erstreckenden erhöhten Seitenbord in regelmässigen Abständen angeordnet.
[0002] Herkömmliche Strassenkehrmaschinen besitzen rotierende Tellerbürsten, mit denen dieses
Reinigungsproblem nicht zu lösen ist, sodass nur die Reinigung von Hand als Alternative
bleibt, weil der in einem Tunnel durch Einwirkung von Abgasen wie Diesel-Russpartikel
hervorgerufene Schmutzbelag besonders stark haftet. Bei den vorhandenen viele kilometerlangen
Strassentunnel ist eine Reinigung von Hand schon aus gesundheitlichen Gründen wegen
des langen Aufenthalts in den Abgasen nicht möglich.
[0003] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum maschinellen Reinigen
von im Bodenbereich vorhandenen Markierungen wie insbesondere Reflektoren zu schaffen,
mit deren Hilfe die Reinigungsarbeit speditiv und sehr gründlich durchführbar ist
und von einer in einem Fahrzeug geschützt sitzenden Bedienungsperson ausgeführt werden
kann. Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Einrichtung die Merkmale nach Anspruch 1
auf. Man verwendet für diesen Zweck eine Strassenkehrmaschine, die alle notwendigen
Einrichtungen wie Wassertank sowie Gebläse zum Trocknen und Antriebseinheiten für
die Hydraulik etc. besitzt. Die Einrichtung für die spezielle Reinigungsaufgabe ist
daher ein Anbaugerät an einem Fahrzeug, das auch für andere Zwecke einsetzbar ist.
[0004] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Einrichtung an einer Strassenkehrmaschine;
Fig. 2 die Einrichtung in Draufsicht von oben;
Fig. 3 die Einrichtung in schaubildlicher Darstellung;
Fig. 4 bis 6 eine abgewandelte Ausführungsform, in entsprechenden Ansichten wie Fig.
1 bis 3.
[0005] Die Einrichtung weist ein Anbaugerät 1 auf, das an einer Strassenkehrmaschine 2 frontseitig
auswechselbar befestigt ist. Das Anbaugerät 1 weist ein mehrteiliges Gestell 3 auf,
das in der Arbeitsstellung mittels vier Stützrollen 4 auf der Bodenfläche 5 des Verkehrsweges
abgestützt ist. Für den Transport auf der Strasse lässt sich der in der Zeichnung
linke Teil 3a des Gestells 3 mit den Stützrollen 4 mit Hilfe eines Hydraulikzylinders
6 anheben. Der in der Zeichnung rechte Gestellteil 3b ist mit Hilfe von zwei parallelen
Trägern 3c an der Strassenkehrmaschine 2 derart angelenkt, dass ein dadurch gebildetes
Gelenkparallelogramm eine Verschwenkung des gesamten Gestells 3 in einer horizontalen
Ebene von der in den Zeichnungen gezeigten Arbeitsstellung nach rechts bis mittig
vor die Strassenkehrmaschine 2 ermöglicht, damit diese zum Einsatzort fahren kann.
Die seitliche Verschwenkung erfolgt durch einen Hydraulikzylinder 7, dessen eines
Ende an der Strassenkehrmaschine und dessen anderes Ende an einem der Träger 3c angelenkt
ist.
[0006] In der Arbeitsstellung laufen die Stützrollen 4 auf der Bodenfläche 5,.die in diesem
Fall ein höherliegendes Seitenbord innerhalb eines Strassentunnels ist. In diesem
Seitenbord sind in Fahrtrichtung in regelmässigen Abständen voneinander Reflektoren
8 angeordnet, deren über der Bodenfläche liegende Reflektorflächen gereinigt werden
sollen. Dies erfolgt durch eine hochtourig drehende Reinigungsbürste 9, deren Drehachse
10 parallel zur Fahrtrichtung der Strassenkehrmaschine 2 angeordnet ist. Bei dieser
Arbeitsweise erfasst die Reinigungsbürste vor allem die beiden in Fahrtrichtung zeigenden
Reflektorflächen des Reflektors 8. Die Reinigungsbürste 9 ist von einem zur Unterseite
hin offenen Gehäuse 11 umschlossen, in welchem innenseitig eine Anzahl von Düsen 12
in Reihe hintereinander und parallel zur Drehachse 10 angeordnet sind, durch welche
Düsen eine Mischung aus Wasser und Waschflüssigkeit unter Druck austritt. Die Waschflüssigkeit
ist dem Wasser dosiert zugesetzt. Gleichzeitig wird das die Reinigungsbürste 9 mit
Ausnahme an der Unterseite umschliessende Gehäuse 11, in welchem die Reinigungsbürste
drehbar gelagert ist, quer zur Fahrtrichtung in der Zeichnung von links nach rechts
bewegt. Zu diesem Zweck ist das Gehäuse 11 an einer schienenartigen Aufhängung 13
mittels Laufrollen 14 hin- und herbeweglich gehalten. Die schienenartige Aufhängung
13 besteht aus zwei Rohren oberhalb der beiden Stirnenden des Gehäuses 11 und bei
jedem dieser Rohre 13 bilden zwei oben auf dem Rohr laufende Laufrollen 14 und zwei
gegen die Unterseite des Rohrs anliegende Laufrollen 14 eine Führung für das Gehäuse
11 , um das Gewicht des Gehäuses einerseits und den nach oben gerichteten Gegendruck
der gegen die Bodenfläche angedrückten Reinigungsbürste 9 aufzunehmen. Die zweite
Endstellung des nach links und rechts bewegbaren Gehäuses 11 ist durch gestrichelt
gezeichnete Laufrollen markiert. Während der Reinigung eines Reflektors 8 bewegt sich
das Gehäuse 11 mittels eines Hydraulikzylinders 11a einmal von der Aussen- zur Innenseite
und kehrt dann in die Ausgangsstellung zurück, um beim nächsten Reflektor den Bewegungszyklus
zu wiederholen.
[0007] In Fahrtrichtung hinter dem Gehäuse 11 mit der Reinigungsbürste 9 ist an dem Gestellteil
3a ein nach unten offenes Gehäuse 15 mit einer Anzahl von an eine Druckwasserleitung
angeschlossenen Wasserdüsen 16 als Duscheinrichtung angeordnet, um die Waschflüssigkeit
von den Reflektoren 8 und der Umgebung wegzuspülen. Die Flüssigkeit gelangt von der
erhöhten Bordkante auf die Fahrbahn herunter, wo sie von der Strassenkehrmaschine
mit den dafür geeigneten bekannten Einrichtungen aufgenommen wird.
[0008] In Fahrtrichtung hinter der Duscheinrichtung 15, 16 befindet sich an dem Gestellteil
3a ferner eine schräg nach unten gegen die Bodenfläche gerichtete Blasdüse 17 mit
einem breiten trichterförmigen Öffnungsspalt 18, durch den Luft zum Trocknen der vorher
nass behandelten Flächen geblasen wird, welche Luft über eine flexible Leitung 19
von einem in der Strassenkehrmaschine 2 angeordneten und nicht dargestellten Gebläse
zugeführt wird.
[0009] Damit das in der Arbeitsstellung auf seinen Stützrollen 4 laufende Gestell 3 immer
genau einer Linie folgt, auf der alle Reflektoren 8 liegen, welche Linie bei einer
Strassenkurve nicht gerade verläuft, ist am Gestell 3 eine Spur- und Abstandshalteeinrichtung
in Form eines an einem am Gestell befestigten Arm 20 drehbar gelagerten Rades 21 angeordnet,
welches an der Kante des erhöhten seitlichen Bords 5 der Fahrbahn abwälzt, wodurch
das Gestell immer auf der richtigen Spur bleibt.
[0010] Wenn die Reflektoren 8 in Fahrtrichtung in einem grösseren Abstand von mehreren Metern
voneinander angeordnet sind, kann während der zwischen den Reflektoren zurückzulegenden
Fahrstrecke der Arbeitszyklus der Reinigungsbürste 9 kurzzeitig unterbrochen sein
und beginnt jedesmal neu, wenn ein am vorderen Ende des Gestells angeordneter Fühlerstab
22 gegen einen Reflektor 8 anfährt und dadurch mit bekannten Mitteln über elektrische
Kontakte einen neuen Arbeitszyklus auslöst, in welchem die Reinigungsbürste unter
Wasserzugabe rotiert und einmal nach links und in die Ausgangsstellung wieder zurückbewegt
wird.
[0011] Wie bereits erwähnt, sind auf der Strassenkehrmaschine 2 alle für den Betrieb der
Reinigungsvorrichtung notwendigen Einrichtungen wie ein Wasserreservoir einschliesslich
Pumpe, Behälter und Dosiereinrichtungen für die Waschflüssigkeit sowie eine Ölhydraulik
installiert, was nicht weiter dargestellt ist. Für die Betätigung der Reinigungsvorrichtung
sind an der Frontseite der Strassenkehrmaschine 2 die notwendigen Leitungen mittels
Kupplungen angeschlossen, und zwar Öldruckleitungen 25, die zu einem die Reinigungsbürste
9 antreibenden Ölmotor 26 führen, ferner Öldruckleitungen 27 für einen kleinen Betätigungszylinder
28, mit welchem die Stellung des Spurrades 21 verändert werden kann, ferner Öldruckleitungen
29 für den Hubzylinder 11a, welcher das Gehäuse 11 mit der Reinigungsbürste 9 hin-
und herbewegt, sowie ferner Öldruckleitungen 30 für den Hubzylinder 6 zum Anheben
des Gestellteils 3a, sowie schliesslich Öldruckleitungen 31 für den Hubzylinder 7
für die seitliche Schwenkbewegung des gesamten Anbaugerätes. Alle Öldruckleitungen
sind als Bündel zusammengefasst an die Strassenkehrmaschine 2 angeschlossen. Von dieser
führt ferner eine Wasserleitung 32 zu den in dem Gehäuse 11 innenseitig angeordneten
und miteinander in Verbindung stehenden Wasserdüsen 12, sowie ferner eine weitere
Wasserleitung 33 zu den in dem Gehäuse 15 der Duscheinrichtung befindlichen Spritzdüsen
16.
[0012] Bei einer abgewandelten Ausführungsform der vorstehend beschriebenen Einrichtung
ist das Gehäuse 11 mit der Reinigungsbürste 9 nicht hin- und herbeweglich sondern
feststehend angeordnet, um eine solche Maschine beispielsweise zum Reinigen von auf
einer Strasenmarkierungslinie angeordneten Reflektoren zu verwenden. Diese in Fig.
4 bis 6 dargestellte Einrichtung ist in ihrem Aufbau gleich ausgestaltet wie die zuvor
beschriebene.
1. Einrichtung zum Reinigen von in der Bodenfläche von Verkehrswegen parallel zur Fahrtrichtung
in Abständen voneinander angeordneten Markierungen, insbesondere Reflektoren, dadurch
gekennzeichnet, dass ein frontseitig an einer Strassenkehrmaschine (2) auswechselbar
befestigtes Anbaugerät (1) ein quer zur Fahrtrichtung sowie auf- und abbewegbares
und in der Betriebsstellung mittels Stützrollen (4) auf der Bodenfläche (5) abgestütztes
Gestell (3,3a,3b,3c) und eine im Gestell in einem nach unten offenen Gehäuse (11)
gekapselt angeordnete walzenförmige und um eine zur Fahrtrichtung parallele Achse
(10) hochtourig rotierende Reinigungsbürste (9) sowie innerhalb des Gehäuses (11)
in Abständen achsparallel angeordnete Düsen (12), die an eine Druckleitung für Wasser
mit diesem dosiert beigemischter Waschflüssigkeit angeschlossen sind, sowie ferner
in Fahrtrichtung hinter der rotierenden Bürste (9) eine Duscheinrichtung (15,16) mit
in einem nach unten offenen Gehäuse (15) gekapselt angeordneten, gegen die zu reinigenden
Flächen der Markierungen (8) gerichteten und an eine Druckwasserleitung angeschlossenen
Düsen (16) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) mit der
Reinigungsbürste (9) an einer schienenartigen Aufhängung (13) quer zur Fahrtrichtung
taktweise hin- und herbewegbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (3) ferner in
Fahrtrichtung hinter der Duscheinrichtung (15,16) eine mit einem trichterartigen Öffnungsspalt
(18) versehene Blasdüse (17) zum Trocknen der behandelten Flächen mittels Luft von
einem in der Strassenkehrmaschine (2) angeordneten und über eine Leitung (19) mit
der Blasdüse (17) verbundenen Gebläse aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (3) ferner eine
Spur- und Abstandshalteeinrichtung in Form eines an einem am Gestell befestigten Arm
(20) drehbar gelagerten Rades (21) zum Abwälzen an einer Fahrbahnbordkante aufweist,
um gegenüber der Fahrbahn auf höher liegendem Niveau (5) befindliche Markierungen
wie z.B. auf dem seitlichen Bord (5) eingelassene Reflektoren (8) zu reinigen.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die walzenförmige Reinigungsbürste
(9) mittels eines Hydraulikmotors angetrieben ist und mit dem zur Lagerung der Bürste
dienenden Gehäuse (11) innerhalb des Gestells (3) elektrohydraulisch mittels Kolben-Zylindereinheit
(11a) hin- und herbewegbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gestellteil (3b) mit
seiner Aufhängung (3c) an der Strassenkehrmaschine (2) ein Gelenkparallelogramm für
die horizontale Querbewegung bezüglich der Fahrtrichtung bildet und an dem querbewegbaren
Gestellteil (3b) ein weiterer Gestellteil (3a), der die schienenartige Aufhängung
(13) für das Gehäuse (11) mit der darin gelagerten Reinigungsbürste (9) aufweist,
für die Auf- und Abbewegung schwenkbar angelenkt ist und dass die Querbewegung und
die Auf- und Abbewegung mittels Kolben-Zylindereinheiten (6,7) unabhängig voneinander
elektrohydraulisch steuerbar sind.