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EP 0 447 604 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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25.09.1991 Patentblatt 1991/39 |
(22) |
Anmeldetag: 19.06.1990 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)5: B24D 9/08 // B27D1/08 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
23.03.1990 DE 4009342
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Anmelder: LUKAS-ERZETT VEREINIGTE SCHLEIF - UND FRÄSWERKZEUG-FABRIKEN GmbH & CO. KG |
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D-51752 Engelskirchen (DE) |
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Erfinder: |
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- Fischer, Hans Gert
D-5250 Engelskirchen (DE)
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(74) |
Vertreter: Sparing - Röhl - Henseler
Patentanwälte |
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Postfach 14 04 43 40074 Düsseldorf 40074 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Schleifwerkzeug, bestehend aus einem Trägerkörper mit kunstharzgebundenem Preßholz
und daran befestigten Schleiflamellen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeug, insbesondere einen Schleiflamellenteller.
[0002] Schleiflamellenteller in ebener oder kegeliger Form bestehen aus einem Trägerkörper,
an dem einander dachziegelartig überlappende Schleiflamellen vorzugsweise durch Verkleben
befestigt sind. Ein zentraler Durchbruch ermöglicht das Ankuppeln an eine Antriebsspindel.
[0003] Bisher werden für diesen Zweck Trägerkörper aus Metall (Stahl oder Aluminium), thermoplastischem
Kunststoff oder glasfaserverstärktem Polyesterharz verwendet.
[0004] Trägerkörper aus Metall haben den Nachteil, daß sie insbesondere dann, wenn die Schleiflamellen
nahezu abgearbeitet sind, unabsichtlich mit dem Werkstück, das üblicherweise aus Metall
besteht, in Berührung kommen können und dieses beschädigen.
[0005] Die Trägerkörper aus den anderen genannten Materialien sind hinsichtlich der Entsorgung
problematisch. Thermoplaste verrotten bei Deponielagerung praktisch nicht, während
sie bei Verbrennung toxische Substanzen wie Dioxine freisetzen. Glasfaserverstärkte
Polyesterharze verrotten ebenfalls praktisch nicht und sind auch hinsichtlich der
Verbrennung problematisch.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Trägerkörper für Schleiflamellen zu schaffen,
der einerseits hinreichende Festigkeit aufweist, andererseits weder für zu bearbeitende
Werkstücke gefährlich ist noch Probleme bei der Entsorgung bereitet.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß Trägerkörper aus Preßholz mit Phenol-,
Melamin- oder Polyesterharz als Bindemittel vorgeschlagen.
[0008] Der Begriff ''Preßholz" bezeichnet Sperrholz aus extrem dünnen Furnieren, wie üblich
mit unter 90° kreuzenden Faserrichtungen gebunden; die Bindung kann durch Tränken,
Imprägnieren oder Verpressen mit zwischengelegten Folien oder Matten aus den genannten
Kunstharzen hergestellt sein. Dieses Material läßt sich spanlos umformen und wird
bisher beispielsweise für Haushaltsgegenstände, wie Tabletts, oder Stuhlsitze verwendet.
[0009] Daß die Festigkeit des Materials auch bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten der Werkzeuge
ausreicht, konnte durch Versuche nachgewiesen werden. Das Material beschädigt die
zu bearbeitenden Flächen, üblicherweise aus Metall, auch bei unabsichtlichem Kontakt
nicht. Die Entsorgung durch Verbrennung erfolgt ohne Entstehung umweltschädlicher
Substanzen, während die Verrottung zwar langsamer als bei Naturholz, jedoch gleichwohl
sicher vor sich geht.
[0010] Es ist anzumerken, daß die genannten Harze erfolgreich erprobt wurden. Andere, gegebenenfalls
bisher noch gar nicht bekannte Kunstharze können unter Beachtung der ober angegebenen
Kriterien, durchaus ebenfalls brauchbar sein.
[0011] Unter den genannten Harzen wird Phenolharz derzeit bevorzugt.
1. Schleifwerkzeug, umfassend einen mit einer Antriebsspindel kuppelbaren Trägerkörper,
an dem Schleiflamellen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus Preßholz mit Phenol-, Melamin- oder Polyesterharz als Bindemittel
besteht.
2. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerkörper durch
Umformung aus einem ebenen Vormaterial hergestellt ist.
3. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, ausgebildet als Schleiflamellenteller.