[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zweistufigen Zerkleinerung von sprödem Mahlgut
(entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1) sowie eine Mahlanlage zur zweistufigen
Zerkleinerung von sprödem Mahlgut (gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8), wobei
als sprödes Mahlgut insbesondere Zementmaterialien zerkleinert werden sollen.
[0002] Aus der DE-A-34 07 535 sind ein Verfahren und eine Anlage bekannt, wonach für die
Vorzerkleinerung in einer ersten Stufe als erste Mühle eine Gutbett-Walzenmühle mit
zwei Walzen verwendet wird, wobei dieser Walzenmühle eine Dosierbandwaage als Zufördereinrichtung
für Frischgut zugeordnet ist. Das in dieser Walzenmühle vorzerkleinerte Gut wird insgesamt
der Mühle einer zweiten Mahlstufe zusammen mit der von einem Sichter dieser zweiten
Mahlstufe kommenden Rückgutmenge (abgetrenntes Grobgut bzw. abgetrennte Grieße) zugeführt.
Bei dieser bekannten Ausführung wird die Regelung für die Durchsatzleistung in der
Weise vorgenommen, daß bei einer Änderung der Durchsatzmengen in der als Umlaufmahlsystem
arbeitenden zweiten Mahlstufe, beispielsweise aufgrund einer geänderten Fertiggutmenge,
ein Regeleingriff in die Regeleinrichtung dieser zweiten Mahlstufe unterbleibt, während
die jeweilige Durchsatzmengenänderung der zweiten Mahlstufe über die der Walzenmühle
(erste Mahlstufe) zugeordnete Dosierbandwaage im Sinne einer Drehzahländerung der
Walzen dieser Walzenmühle übertragen wird, indem ein von der zweiten Mahlstufe kommendes
Regelsignal zunächst für einen angepaßten Regeleingriff der Dosierbandwaage und dementsprechend
dann ein weiteres Regelsignal für eine entsprechende Anpassung der Drehzahlregelung
der Walzen dieser Walzenmühle verarbeitet wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches
1 sowie eine Mahlanlage der im Oberbegriff des Anspruches 8 vorausgesetzten Art in
der Weise zu verbessern, daß bei einer besonders feinfühligen Anpassung des der zweiten
Mühle der zweiten Mahlstufe zuzuführenden Mahlgutes eine relativ hohe Durchsatzmengenleistung
dieser Mühle erreicht und dabei eine relativ einfache und zuverlässige Anpaßbarkeit
der Durchsatzmengenleistung der ersten Mahlstufe an die der zweiten Mahlstufe gewährleistet
ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies einerseits durch die Kombination mit Verfahrensmerkmalen
nach dem Kennzeichen des Anspruches 1 und andererseits mit einer Kombination von Anlagenmerkmalen
gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 8 erreicht.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
[0006] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung ist zunächst einmal die erste Mahlstufe mit
der ersten Mühle und einem zugehörigen Windsichter in Form eines Umlaufmahlsystems
ausgebildet. Da hierdurch das von der ersten Mühle kommende, vorzerkleinerte Gut zunächst
im zugehörigen ersten Windsichter in Grobgut (Grieße), das als Rückgutmenge zur ersten
Mühle zurückgeführt wird, und in Feingut klassiert wird, das der zweiten Mühle der
zweiten Mahlstufe als Frischgutmenge (zweite Frischgutmenge) zugeführt wird, kann
von dieser für die Feinzerkleinerung des Gutes dienenden zweiten Mühle noch zu grobes
Mahlgut ferngehalten werden, so daß diese zweite Mühle mit einer relativ eng begrenzten
Korngrößenverteilung im Aufgabegut beschickt werden kann, was wiederum zu einer gleichmäßigeren
Feinzerkleinerung in dieser zweiten Mühle und einer höheren Durchsatzmengenleistung
in dieser zweiten Mahlstufe führen kann.
[0007] Erfindungsgemäß werden in den beiden Mahlstufen jeweils die Gesamtmahlgutzufuhr durch
zugeordnete Regeleinrichtungen konstant gehalten. Hierbei bildet dann - wie erwähnt
- das Feingut des Windsichters der ersten Mahlstufe den Frischgut-Mengenanteil für
die zweite Mühle der zweiten Mahlstufe, wobei dann bei sich ändernder Fertiggutmenge
dieser zweiten Mahlstufe eine Konstantregelung der Mahlgutzuführmenge zur zweiten
Mühle dadurch erfolgen kann, daß der Windsichter der ersten Mahlstufe im Sinne einer
in der zweiten Mühle erforderlichen Frischgutmenge bzw. Aufgabegutmenge beeinflußt
wird. Dies kann erfindungsgemäß auf einfache, rasche und zuverlässige Weise dadurch
geschehen, daß der Windsichter der ersten Mahlanlage eine Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung
mit einem in seiner Drehzahl stufenlos verstellbaren Antrieb aufweist.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung arbeiten die erste Mahlstufe
und die zweite Mahlstufe nach Art eines Umlaufmahlsystems mit jeweils einer Mühle
und einem Sichter entsprechend dem Kennzeichen des Anspruches 2.
[0009] Bei der weiter oben genannten Ausführungsform des Windsichters mit Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung
ist die Verwendung eines Streuteller- oder Korbwindsichters besonders vorteilhaft.
Mit besonderem Vorzug wird als Windsichter für jede Mahlstufe ein Korbwindsichter
verwendet, bei dem sich durch eine stufenlose Einstellbarkeit des Antriebes für den
rotierenden Korb innerhalb des Sichtraumes eine verhältnismäßig einfache, rasche Einstellung
der Sichtfeinheit für den Feingutanteil erzielen läßt.
[0010] Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser Zeichnung
zeigen
- Fig. 1
- ein vereinfachtes Fließschema der ganzen Mahlanlage mit zwei als Umlaufmahlsysteme
ausgebildeten Mahlstufen, gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- ein Teil-Fließschema eines zweiten Ausführungsbeispieles der Mahlanlage, wobei insbesondere
der Übergangsbereich von der ersten Mahlstufe zur zweiten Mahlstufe veranschaulicht
ist.
[0011] Bei dem in Fig. 1 veranschaulichten ersten Ausführungsbeispiel der gesamten Mahlanlage
sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in der Hauptsache nur die Anlagenteile veranschaulicht,
die zur Erläuterung dieser erfindungsgemäßen Ausführung erforderlich sind, während
an sich bekannte Filtereinrichtungen, Antriebsmotoren, insbesondere für Förder- und
Dosiereinrichtungen, Schaltungs- und Steuereinrichtungen usw. weitgehend weggelassen
worden sind.
[0012] Die anhand der Zeichnung nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Mahlanlage
dienen insbesondere zur zweistufigen Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, insbesondere
von Zementmaterialien, wie Zementklinker, Schlacke und dergleichen.
[0013] Gemäß Fließschema der Fig. 1 enthält die gesamte Mahlanlage als wesentliche Anlagenteile
eine für die Vorzerkleinerung von Mahlgut in Form eines Umlaufmahlsystems ausgebildete
erste Mahlstufe mit einer ersten Mühle 1 und einem ersten Windsichter 2 sowie eine
der ersten Mahlstufe nachgeschaltete, für die Feinzerkleinerung von Mahlgut bestimmte,
ebenfalls in Form eines Umlaufmahlsystems ausgebildete zweite Mahlstufe mit einer
zweiten Mühle 3 und einem zweiten Windsichter 4; außerdem können mehrere Vorratsbunker
5, 6, 7 für verschiedene Mahlgutkomponenten vorgesehen sein, wobei unter jedem Vorratsbunker
5, 6, 7 in an sich bekannter Weise Dosierbandwaagen 5a, 6a, 7a oder andere Dosiereinrichtungen
angeordnet sind, die auf eine in ihrer Förderleistung steuerbare Zufördereinrichtung
8, beispielsweise ein Förderband, für Frischgut zur ersten Mühle 1 arbeiten.
[0014] Obwohl die in der ersten Mahlstufe und in der zweiten Mahlstufe verwendeten Windsichter
in jeder geeigneten, an sich bekannten Ausführungsform ausgebildet sein können, die
eine Einstellmöglichkeit für die Sichtfeinheit, d. h. für die Feinheit der Feingutmenge,
bietet, wird es vorgezogen, zumindest den Windsichter 2 der ersten Mahlstufe als Fliehkraft-Windsichter,
insbesondere als Korbwindsichter an sich bekannter Ausführungsform auszubilden. Mit
besonderem Vorzug werden der erste Windsichter 2 der ersten Mahlstufe und der zweite
Windsichter 4 der zweiten Mahlstufe als im Prinzip gleichartige Korbwindsichter ausgeführt.
Hierbei besitzt jeder Windsichter 2, 4 in an sich bekannter Weise einen jeweils nur
gestrichelt angedeuteten rotierenden Korb 2a bzw. 4a im Bereich des inneren Sichtraumes.
Dieser Sichtkorb 2a bzw. 4a bildet im wesentlichen eine Sichtfeinheits-Verstellvorrichtung,
die über einen in seiner Drehzahl stufenlos verstellbaren Antriebsmotor 9 bzw. 10
in seiner Drehzahl und somit in der jeweils gewünschten Sichtfeinheit des Sichters
eingestellt werden kann.
[0015] Der erste Windsichter 2 in der ersten Mahlstufe besitzt einen Grobgut- bzw. Grießeauslauf
2b sowie wenigstens einen Feingutauslauf 2c, vorzugsweise mehrere solcher Feingutausläufe
2c. Diese Feingutausläufe speisen einen Verbindungsförderer 11 einer Verbindungseinrichtung,
die das aus diesem ersten Sichter 2 kommende Feingut als Frischgutmenge (Pfeil 12)
dem Guteinlauf 3a der zweiten Mühle 3 zufördert. Die von diesem ersten Windsichter
2 auslaufende Grobgutmenge (Grießemenge) wird - gemäß Pfeil 13 - als erste Rückgutmenge
zunächst mengenmäßig von einer beispielsweise als Bandwaage 14 ausgebildeten Mengenmeßeinrichtung
erfaßt und dann einem Mahlgut-Aufgabeschacht 15 unmittelbar über der Aufgabestelle
der ersten Mühle 1 zugeführt. Dieser Mahlgutaufgabeschacht 15 kann in seiner Füllung
hinsichtlich der Gesamtaufgabegutmenge dieser ersten Mühle 1 über geeignete Füllstandsüberwachungseinrichtungen
gesteuert werden, wozu im vorliegenden Falle beispielsweise Druckmeßdosen 16 vorgesehen
sind, auf denen der Mahlgutaufgabeschacht 15 in an sich bekannter Weise abgestützt
ist.
[0016] Diesem Mahlgutaufgabeschacht 15 wird ferner - gemäß Pfeil 17 - über die Zufördereinrichtung
8 frisches Rohgut in steuerbarer bzw. dosierbarer Weise als erste Frischgutmenge zugeführt.
[0017] Das in der ersten Mühle 1 der ersten Mahlstufe vorzerkleinerte Gut (Pfeil 18) wird
mit Hilfe einer Überhebeeinrichtung, beispielsweise eines Elevators 19, vorzugsweise
insgesamt dem ersten Windsichter 2 aufgegeben.
[0018] Die für die Feinzerkleinerung ausgebildete zweite Mühle 3 gibt das in ihr fein zerkleinerte
Gut - entsprechend den Pfeilen 20 - ebenfalls über eine Überhebefördereinrichtung,
vorzugsweise einen Elevator 21, dem zweiten Windsichter 4 dieser zweiten Mahlstufe
auf. Während das aus den Feingutausläufen 4c dieses zweiten Windsichters 4 gemäß den
Pfeilen 22 ablaufende Feingut als Fertiggut aus der Mahlanlage abgeführt wird, wird
die aus dem Grobgutauslauf (Grießeauslauf) 4b dieses zweiten Windsichters 4 auslaufende
Grobgutmenge als zweite Rückgutmenge - gemäß den Pfeilen 23 - zum Guteinlauf 3a der
zweiten Mühle 3 zurückgeführt. Um diese zweite Rückgutmenge (Pfeile 23) mengenmäßig
genau erfassen zu können, wird sie zwischen dem Sichter-Grobgutauslauf 4b und dem
Guteinlauf 3a der zweiten Mühle 3 über eine geeignete Mengenmeßeinrichtung geführt,
bei der es sich im vorliegenden Beispiel etwa um eine geeignete Waage 24 handeln kann.
[0019] Der zweiten Mahlstufe ist nun eine an sich bekannte elektrische oder elektronische
Regeleinrichtung in der Weise zugeordnet, daß die der zweiten Mühle 3 zuführbare Gesamtaufgabemenge,
d. h. die Summe aus Frischgutmenge (Pfeil 12) und zweiter Rückgutmenge (Pfeil 23)
konstantregelbar ist, wozu die vom ersten Sichter 2 über den Verbindungsförderer 11
herangeförderte zweite Frischgutmenge (Pfeil 12) in Abhängigkeit von Änderungen der
Rückgut- und Fertiggutmengen (Pfeile 22 und 23) aus dem zweiten Sichter 4 geregelt
wird. Zu diesem Zweck ist diese erste Regeleinrichtung der zweiten Mahlstufe mit dem
in seiner Drehzahl variablen Antriebsmotor 9 des die Sichtfeinheit bestimmenden Sichtkorbes
2a durch einen ersten Regler (F
GK) 25 derart verbunden, daß bei den erwähnten Änderungen in den Fertiggut-und Rückgutmengen
(22, 23) der zweiten Mahlstufe die Feingutmenge (Pfeil 12) aus dem ersten Sichter
2 über dessen Korbdrehzahl im Sinne einer Konstantregelung der Gesamtaufgabegutmenge
dieser zweiten Mühle 3 veränderbar ist.
[0020] Ferner ist eine - ebenfalls elektrisch oder elektronisch arbeitende - zweite Regeleinrichtung
in an sich bekannter Ausführung der ersten Mahlstufe zugeordnet. Die Zuordnung und
Ausbildung dieser zweiten Regeleinrichtung ist derart, daß bei einer Änderung der
ersten Feingutmenge (12) und der ersten Rückgutmenge (13) des zugehörigen ersten Windsichters
2 die erste Frischgutmenge (17) über ihre Zufördereinrichtung 8 im Sinne einer Konstantregelung
der der ersten Mühle 1 zugeführten Gesamtaufgabegutmenge veränderbar ist. Zu diesem
Zweck enthält diese zweite Regeleinrichtung außer üblichen Einstell- und Steuereinrichtungen
mehrere Regler, von denen ein Regler F
GP Mengenmeßsignale von der Bandwaage 14 (zur Erfassung der ersten Rückgutmenge 13),
ein Regler F
F zur Erfassung der Mengensignale vom Regler F
GP sowie der Mengen- bzw. Gewichtssignale von den Bunker-Dosierwaagen 5a, 6a, 7a und
ein weiterer Regler L für die Erfassung der Gesamtaufgabegutmenge im Mahlgutaufgabeschacht
15 von den Druckmeßdosen 16 vorgesehen ist. In allen Regeleinrichtungen sind die zugehörigen
Verbindungen jeweils durch gestrichelte Linien angedeutet.
[0021] Die erste Mühle 1 für die Vorzerkleinerung in der ersten Mahlstufe und die zweite
Mühle 3 für die Feinzerkleinerung in der zweiten Mahlstufe können an sich in jeder
geeigneten Ausführung vorgesehen sein. Als besonders vorteilhaft hat es sich jedoch
erwiesen, wenn, wie es in den beschriebenen Ausführungsbeispielen bevorzugt wird,
die erste Mühle 1 durch eine an sich bekannte Walzenmühle mit zwei Walzen 1a, 1b gebildet
wird, von denen wenigstens eine Walze in an sich bekannter Weise antreibbar ist und
die zwischen sich einen Mahlspalt 1c für eine Gutbettzerkleinerung des zugeführten
Mahlgutes bilden.
[0022] Für die zweite Mahlstufe wird es dagegen vorgezogen, eine Trommel- oder Rohrmühle
als zweite Mühle 3 vorzusehen, in der unter Einwirkung von Mahlkörpern das zugeführte
Mahlgut feinzerkleinert wird, und besonders bevorzugt ist dabei eine an sich bekannte
Ausführung als Kugelmühle.
[0023] Die Verfahrensweise zum Betrieb der in Fig. 1 veranschaulichten Mahlanlage ergibt
sich bereits im wesentlichen aus der vorhergehenden Beschreibung. Wenn also im Praxisbetrieb
dieser Mahlanlage beispielsweise ein feineres Endprodukt gewünscht wird oder durch
eine schwerere Mahlbarkeit des aufgegebenen Mahlgutes der Fertiggutanteil (Pfeile
22) aus dem zweiten Sichter 4 der zweiten Mahlstufe herabgesetzt wird, dann fällt
in diesem zweiten Sichter 4 - bei konstant gehaltener Durchsatzmenge - eine entsprechend
größere zweite Rückgutmenge (Pfeile 23) an, mit der die zweite Mühle 3 belastet wird.
Dementsprechend muß für eine konstant bleibende Durchsatzmenge in dieser zweiten Mahlstufe
die dieser zweiten Mühle 3 als Frischgutmenge zuzuführende Feingutmenge (Pfeil 12)
vom ersten Windsichter 2 entsprechend reduziert werden (durch entsprechende Drehzahländerung
des Sichtkorbes 2a), damit über die erste Regeleinrichtung die zweite Gesamtaufgabegutmenge
zur zweiten Mühle 3 konstantgeregelt werden kann. Dies bedeutet dann, daß aus dem
ersten Windsichter 2 der ersten Mahlstufe eine entsprechend größere Grobgut- bzw.
erste Rückgutmenge (Pfeile 13) anfällt, so daß dann über die dieser ersten Mahlstufe
zugeordnete zweite Regeleinrichtung - in der erläuterten Weise - die von der Zufördereinrichtung
8 dem Mahlgutaufgabeschacht 15 der ersten Mühle 1 heranzuführende erste Frischgutmenge
aus den Vorratsbunkern 5 bis 7 entsprechend verringert werden muß, damit auch die
erste Gesamtaufgabegutmenge dieser ersten Mühle 1 konstantgeregelt werden kann. In
entsprechend umgekehrter Weise erfolgt eine Konstantregelung, wenn ein größerer Anteil
Feingut (Pfeile 22) als Fertiggut aus dem zweiten Sichter 4 der zweiten Mahlstufe
abgezogen wird.
[0024] Anhand des Teil-Fließschemas gemäß Fig. 2 wird ein zweites Ausführungsbeispiel bzw.
eine Ausführungsvariante der zuvor anhand Fig. 1 beschriebenen Mahlanlage erläutert,
wozu lediglich vor allem die hierfür erforderlichen Anlagenteile und dabei insbesondere
der Verbindungsbereich vor allem von der ersten Mahlstufe zur zweiten Mahlstufe veranschaulicht
und erläutert sei. Der Einfachheit halber sind alle gleichartig zum ersten Beispiel
ausgeführten Anlagenteile mit denselben Bezugszeichen wie im ersten Beispiel (Fig.
1) bezeichnet, so daß diese Anlagenteile nicht nochmal einzeln erläutert werden müssen.
[0025] Während in der Mischanlage nach dem ersten Beispiel (Fig. 1) die Verbindungseinrichtung
für die Zufuhr des aus dem ersten Sichter 2 der ersten Mahlstufe kommenden Feingutes
(Pfeil 12) in der Hauptsache durch einen Verbindungsförderer gebildet wird, enthält
diese Verbindungseinrichtung in diesem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) neben
dem Verbindungsförderer 11' (als Feingutförderer) noch einen Zwischensilo 30, der
zwischen dem Verbindungsförderer 11' und dem Guteinlauf 3a der zweiten Mühle 3 der
Feinmahlstufe angeordnet und in seiner Zwischenspeichermenge steuerbar ist. Zu diesem
Zweck kann der Zwischensilo 30 mit an sich bekannten Füllstands-Steuereinrichtungen
ausgestattet oder - wie in diesem Beispiel bevorzugt - auf Druckmeßdosen 31 angeordnet
sein, um die Zwischenspeichermengen in geeigneter Weise steuern zu können. Dem Auslauf
30a dieses Zwischensilos 30 ist ein Auslauf-Dosierorgan 32 in an sich bekannter Ausführung
zugeordnet. Erst von diesem Auslauf-Dosierorgan 32 wird das aus dem ersten Sichter
2 kommende Feingut (Pfeil 12) als zweite Frischgutmenge genau und mit veränderbarer
Steuerung (Dosierung) dem Guteinlauf 3a der zweiten Mühle 3 zugeführt, und zwar zusammen
mit der vom zweiten Sichter 4 der zweiten Mahlstufe wieder zurückgeführten zweiten
Rückgutmenge (Pfeile 23); im Bedarfsfalle kann zwischen dem Auslauf-Dosierorgan 32
und dem Guteinlauf 3a der zweiten Mühle 3 noch ein weiterer Überhebeelevator angeordnet
werden, wie es bei 33 strichpunktiert angedeutet ist.
[0026] Bei dieser Ausführungsvariante gemäß Fig. 2 ist die erste Regeleinrichtung für die
zweite Mahlstufe dann in der Weise abgewandelt, daß ein erster Regler (L) 34 in der
- nur gestrichelt angedeuteten - Steuerverbindung zwischen den Druckmeßdosen 31 des
Zwischensilos 30 und dem in seiner Drehzahl veränderbaren Antriebsmotor 9 für den
Sichtkorb 2a des ersten Windsichters 2 und ein zweiter Regler (R) 35 dieser ersten
Regeleinrichtung in einer - ebenfalls nur gestrichelt angedeuteten - Steuerverbindung
zwischen der als Waage 24 ausgebildeten Rückgutmengen-Meßvorrichtung und dem Auslauf-Dosierorgan
32 angeordnet ist.
[0027] In diesem Falle (Fig. 2) kann somit die vom ersten Sichter (2) der ersten Mahlstufe
dem Guteinlauf 3a der zweiten Mühle 2 zuzuführende Feingutmenge (Pfeile 12) vor der
Zusammenführung mit der zweiten Rückgutmenge (Pfeile 23) aus dem zweiten Sichter 4,
also vor dem genannten Mühlen-Guteinlauf 3a, zunächst zwischengespeichert und dann
in einer für die Konstantregelung mit der jeweils aus dem zweiten Sichter 4 herangeführten
zweiten Rückgutmenge (Pfeile 23) angepaßten Menge gesteuert abgerufen werden. Demnach
wird auch in diesem Falle dann insgesamt die für die Konstantregelung der Gesamtaufgabegutmenge
zur zweiten Mühle 3 erforderliche Frischgutmenge (Feingutmenge 12 aus dem ersten Sichter
2) dadurch geregelt, daß der Sichtkorb 2a in seiner Drehzahl und somit dieser erste
Sichter 2 in seiner Sichtfeinheit entsprechend angepaßt wird.
[0028] Während anhand der Fig. 1 und 2 bisher Ausführungsbeispiele von Mahlanlagen und Zerkleinerungsverfahren
beschrieben worden sind, bei denen jede Mahlstufe nach Art eines Umlaufmahlsystems
mit je einer Mühle und einem zugehörigen Windsichter arbeitet, besteht gemäß einer
besonders einfachen Ausführungsform aber auch die Möglichkeit, in der zweiten Mahlstufe
den Sichter wegzulassen und das in der zweiten Mühle der zweiten Mahlstufe feinzerkleinerte
Gut insgesamt als Fertiggut (Fertiggutmenge) abzuführen. Da diese zweite Mühle bevorzugt
als Rohrmühle, Kugelmühle oder dergleichen ausgebildet ist, besteht hier die Möglichkeit,
den durch diese zweite Mühle hindurchzuführenden Luftstrom so einzustellen, daß das
mit ihm aus dieser Mühle ausgetragene, genügend feinzerkleinerte Gut insgesamt als
Fertiggut abgeführt werden kann. In diesem Falle bildet dann das von dem Sichter der
ersten Mahlstufe zur zweiten Mühle der zweiten Mahlstufe herangeführte Frischgut die
Gesamtaufgabegutmenge dieser zweiten Mühle, wobei die Konstantregelung dann in Abhängigkeit
von dem aus dieser zweiten Mühle als Fertiggutmenge ausgetragenen, feinzerkleinerten
Gut mit Hilfe der Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung des Windsichters der ersten Mahlstufe
konstantgeregelt wird. Diese Verfahrensweise dürfte ohne zusätzliche zeichnerische
Darstellung leicht vorstellbar sein, das - im Vergleich zu den Beispielen gemäß Fig.1
und 2 - im wesentlichen nur der zweite Windsichter entfällt.
[0029] Darüber hinaus ist es grundsätzlich auch möglich, den zweiten Windsichter in der
zweiten Mahlstufe beizubehalten und trotzdem das im Sichter getrennte Gut insgesamt
als Fertiggut abzuführen, indem der Feingutanteil einen feineren ersten Fertiggutanteil
und das Grobgut (Grieße) einen gröberen zweiten Fertiggutanteil darstellen.
1. Verfahren zur zweistufigen Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, wie Zementmaterialien,
bei dem
a) das Mahlgut in einer ersten Mahlstufe mit einer ersten Mühle vorzerkleinert wird,
b) vorzerkleinertes Gut als Frischgut der Mühle einer zweiten Mahlstufe zugeführt
und darin feinzerkleinert wird,
c) das feinzerkleinerte Gut aus dieser zweiten Mahlstufe wenigstens teilweise als
Fertiggut abgezogen wird,
d) die der zweiten Mühle zugeführte Aufgabegutmenge in Abhängigkeit von der aus der
zweiten Mahlstufe abgeführten Fertiggutmenge konstantgeregelt wird,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
e) das in der ersten Mühle vorzerkleinerte Gut wird insgesamt zunächst in einem zur
ersten Mahlstufe gehörenden Sichter in eine dieser ersten Mühle als erste Rückgutmenge
zuzuführende Grobgutmenge und in eine als zweite Frischgutmenge der zweiten Mühle
zuzuführende Feingutmenge klassiert;
f) die der zweiten Mühle zugeführte Aufgabegutmenge wird bei sich ändernder Fertiggutmenge
der zweiten Mahlstufe dadurch konstantgeregelt, daß die vom Sichter der ersten Mahlstufe
als zweite Frischgutmenge der zweiten Mühle zugeführte Feingutmenge durch Verstellung
der Sichtfeinheit dieses Sichters entsprechend geändert wird; wobei
g) die der ersten Mühle zugeführte erste Gesamtaufgabegutmenge aus von einem Vorrat
herangeführter erster Frischgutmenge und Rückgutmenge des Sichters der ersten Mahlstufe
ebenfalls konstantgeregelt wird, indem diese erste Frischgutmenge bei geänderten Feingut-
und Rückgutmengen dieses Sichters entsprechend angepaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Mahlstufe und die
zweite Mahlstufe nach Art eines Umlaufmahlsystems mit jeweils einer Mühle und einem
Sichter arbeiten, wobei das feinzerkleinerte Gut aus der zweiten Mühle in einem zur
zweiten Mahlstufe gehörenden Sichter wenigstens in eine Fertiggut bildende Feingutmenge
und in eine Grobgutmenge getrennt wird, die als Rückgutmenge zusammen mit der Frischgutmenge
vom ersten Sichter der ersten Mahlstufe eine weitere Zerkleinerung erfährt, und wobei
die der zweiten Mühle zugeführte zweite Gesamtaufgabegutmenge bei sich ändernden Fertiggut-
und Rückgutmengen aus dem zweiten Sichter dadurch konstantgeregelt wird, daß die vom
ersten Sichter der ersten Mahlstufe als zweite Frischgutmenge der zweiten Mühle zugeführte
Feingutmenge durch Verstellung der Sichtfeinheit dieses ersten Sichters entsprechend
geändert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in der ersten Mahlstufe,
vorzugsweise in beiden Mahlstufen, ein Fliehkraft-Windsichter verwendet und die Sichtfeinheit
jedes Windsichters durch eine Drehzahländerung von rotierenden Sichterelementen eingestellt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlgut in der ersten Mahlstufe
einer Gutbettzerkleinerung im Walzenspalt zwischen zwei Walzen einer Gutbettwalzenmühle
unterworfen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mahlgut in der zweiten
Mahlstufe unter Einwirkung von Mahlkörpern in einer Trommel- oder Rohrmühle feinzerkleinert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom ersten Sichter der
ersten Mahlstufe der zweiten Mühle der zweiten Mahlstufe zuzuführende Feingutmenge
vor der Zuführung in diese zweite Mühle zwischengespeichert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vom ersten Sichter der
ersten Mahlstufe der zweiten Mühle der zweiten Mahlstufe zuzuführende Feingutmenge
vor der Zusammenführung mit der zweiten Rückgutmenge aus dem zweiten Sichter zwischengespeichert
und in einer für die Konstantregelung mit der zweiten Rückgutmenge angepaßten Menge
gesteuert abgerufen wird.
8. Mahlanlage zur zweistufigen Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, wie Zementmaterialien,
enthaltend
a) eine für die Vorzerkleinerung ausgebildete erste Mahlstufe mit einer ersten Mühle
(1),
b) eine in ihrer Förderleistung steuerbare Zufördereinrichtung (8) für Frischgut zur
ersten Mühle (1),
c) eine der ersten Mahlstufe nachgeschaltete, für die Feinzerkleinerung bestimmte
zweite Mahlstufe, die mit einer zweiten Mühle (3) und einem Windsichter (4) in Form
eines Umlaufmahlsystems ausgebildet ist, in dem das feinzerkleinerte Gut im Windsichter
in eine als Fertiggut abzuführende Feingutmenge und in eine Grobgutmenge getrennt
wird, die als Rückgutmenge der zweiten Mühle wieder zuführbar ist,
d) eine Verbindungseinrichtung (11, 11', 30) für die Zufuhr von vorzerkleinertem Gut
aus der ersten Mahlstufe als Frischgutmenge (12) zur zweiten Mühle (3) der zweiten
Mahlstufe,
e) eine derart ausgebildete Regeleinrichtung für die zweite Mahlstufe, daß die der
zweiten Mühle zuführbare Gesamtaufgabegutmenge aus Frischgutmenge und Rückgutmenge
konstantregelbar und dazu die von der ersten Mahlstufe kommende Frischgutmenge in
Abhängigkeit von Änderungen der Rückgut-und Fertiggutmengen aus dem Windsichter (4)
der zweiten Mahlstufe regelbar ist,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
f) Die erste Mahlstufe ist ebenfalls in Form eines Umlaufmahlsystems mit der ersten
Mühle (1) und einem eine Sichtfeinheits-Verstellvorrichtung (2a) aufweisenden ersten
Windsichter (2) ausgebildet, dem das gesamte vorzerkleinerte Mahlgut (18) aus der
ersten Mühle zuführbar ist;
g) die Verbindungseinrichtung (11, 11', 13) zwischen den beiden Mahlstufen verbindet
den Feingutauslauf (2c) des ersten Windsichters (2) mit dem Guteinlauf (3a) der zweiten
Mühle (3);
h) die Regeleinrichtung für die zweite Mahlstufe ist mit der Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung
(2a) des ersten Windsichters (2) durch einen Regler (25) derart verbunden, daß bei
Änderungen in den Fertiggut- und Rückgutmengen (22, 23) der zweiten Mahlstufe die
Feingutmenge (12) des ersten Windsichters (2) über dessen Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung
im Sinne einer Konstantregelung der Gesamtaufgabegutmenge der zweiten Mühle (3) veränderbar
ist;
i) eine zweite Regeleinrichtung ist der ersten Mahlstufe in der Weise zugeordnet,
daß bei einer Änderung der Feingutmenge (12) und der Rückgutmenge (13) des zugehörigen
ersten Windsichters (2) die Frischgutmenge (17) über ihre Zufördereinrichtung (8)
im Sinne einer Konstantregelung der der ersten Mühle (1) zugeführten Gesamtaufgabegutmenge
veränderbar ist.
9. Mahlanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der erste Windsichter
(2) der ersten Mahlstufe als Fliehkraft-Windsichter ausgeführt ist, dessen Sichtfeinheits-Einstellvorrichtungen
(2a) einen in seiner Drehzahl stufenlos verstellbaren Antrieb (9) aufweist.
10. Mahlanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Windsichter (2, 4) durch
einen Streuteller-oder Korbwindsichter gebildet ist.
11. Mahlanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Mühle (1) der ersten
Mahlstufe durch eine Walzenmühle mit zwei Walzen (1a, 1b) gebildet ist, von denen
wenigstens eine Walze antreibbar ist und die zwischen sich einen Mahlspalt (1c) für
eine Gutbettzerkleinerung bilden.
12. Mahlanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenmühle (1) ein Mahlgut-Zuführschacht
(15) mit regelbarer Mahlgutmenge zugeordnet ist.
13. Mahlanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Mühle (3) der zweiten
Mahlstufe eine für die Feinzerkleinerung ausgebildete Rohr- oder Trommelmühle, insbesondere
eine Kugelmühle vorgesehen ist.
14. Mahlanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Guteinlauf (3a) der zweiten
Mühle (3) eine Rückgutmengen-Meßvorrichtung (24) zugeordnet ist, die mit dem Regler
(25) der ersten Regeleinrichtung für die Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung (2a) des
ersten Windsichters (2) in Steuerverbindung steht.
15. Mahlanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Guteinlauf (3a) der zweiten
Mühle (3) eine Rückgutmengen-Meßvorrichtung (24) zugeordnet ist und daß die Verbindungseinrichtung
zwischen den beiden Mahlstufen einen Feingutförderer (11') und einen zwischen diesem
Feingutförderer und dem Guteinlauf (3a) der zweiten Mühle (3) angeordneten, in seiner
Zwischenspeichermenge steuerbaren Zwischensilo (30) enthält, wobei ein auf die Sichtfeinheits-Einstellvorrichtung
(2a) des ersten Windsichters (2) einwirkender erster Regler (34) der der zweiten Mahlstufe
zugeordneten ersten Regeleinrichtung in der Steuerverbindung zwischen einer Zwischenspeichermengen-Steuereinrichtung
(31) des Zwischensilos und der genannten Einstellvorrichtung (2a) des ersten Windsichters
und ein zweiter Regler (35) dieser ersten Regeleinrichtung in einer Steuerverbindung
zwischen der Rückgutmengen-Meßvorrichtung (24) und einem Auslauf-Dosierorgan (32)
des Zwischensilos angeordnet ist.