[0001] Die Erfindung betrifft eine Farbbandkassette mit nachladbaren Farbbandspulen der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
[0002] Farbbandkassetten für Schreib- oder Büromaschinen ähnlicher Bauart unterliegen unterschiedlichen
Konstruktionsforderungen, wobei sie vor allen Dingen mittels einer Einhandbedienung
leicht austauschbar sein sollen. Da sie darüberhinaus als Wegwerfteile konzipiert
sind, ist man dazu übergegangen, die Farbbandspulen mehrfach auszutauschen, bevor
die Farbbandkassetten weggeworfen werden. Zu diesem Zweck weist die Farbbandkassette
einen aufklappbaren Deckel auf, der mittels eines Handstellhebels ver- und entriegelbar
ist. Dieser Handstellhebel dient gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 36 23 819
gleichzeitig auch dazu, die Aufnahmespule mit einer in der Kassette antreibbar angeordneten
Stachelwalze wieder außer Eingriff zu bringen. Diese Aufnahmespule ist hierbei auf
einem unter Federspannung stehenden Schwenkhebel drehbar gelagert. Nachteilig ist
hierbei, daß die Federkraft der Zugfeder mit dem Verschwenken des Schwenkhebels und
damit mit zunehmender Länge ständig ansteigt. Hierdurch bedingt wird einerseits die
Andruckkraft der Aufnahmespule gegen das Stachelrad ebenfalls erhöht und andererseits
muß die den Wechsel der Farbbandspulen auslösende Bedienungsperson eine erhebliche
Kraft aufbringen, um den Schwenkhebel mit der Aufnahmespule in die Raststellung zu
bringen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Farbbandkassette mit nachladbaren
Farbbandspulen zu schaffen, bei der die den Schwenkhebel mit der darauf drehbar gelagerten
Aufnahmespule belastende Feder nur eine gering ansteigende Federkernlinie aufweist,
derart, daß die Federkraft beim Verschwenken des Schwenkhebels in die Raststellung
nur in geringem Maße ansteigt. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichnete
Erfindung gelöst.
[0004] Durch die besondere Ausbildung des Schwenkhebels ist es möglich, eine lange Zugfeder
mit einer gering ansteigenden Federkennlinie zu verwenden. Durch die vorteilhafte
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes nach Patentanspruch 2 wird ein sauberes Auseinanderziehen
der Feder gewährleistet.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Einsicht in eine geöffnete Farbbandkassette und
- Figur 2
- eine Einzelheit aus Figur 1.
[0007] Die Figur 1 zeigt eine nachladbare Farbbandkassette 1, die aus einem topfförmigen
Bodenteil 3 und einem dessen Öffnung verschließbaren Deckel 5 besteht. Der Deckel
5 kann hierbei mit einer Seitenwand 7 des Bodenteils 3 über Drehgelenke 9, 11 gelenkig
verbunden sein und ist mittels eines Rasthebels 13 mit dem Bodenteil 3 fest verbindbar.
Dieser Rasthebel 13 ist um eine Achse 15 im Bodenteil 3 verschwenkbar und weist einen
Steuerarm 17 auf, der mit einer schlitzförmigen Ausnehmung 18 eine Führungsfläche
19 an einem Schwenkhebel 21 formschlüssig umgreift. Der Schwenkhebel 21 ist um eine
Achse 23 mittels einer Feder 57 im Gegenuhrzeigersinn beaufschlagbar. Auf dem freien
Ende des Schwenkhebels 21 ist eine Aufnahmespule 27 um eine Lagerachse 25 drehbar
gelagert. Der Außenwickel dieser Aufnahmespule 27 steht mit einem Stachelrad 29 in
Antriebsverbindung, der um eine Lagerachse 31 verdrehbar gelagert ist und über ein
Zahnrad 33 mit einem Zahnrad 35 eines Antriebsrades 41 in Eingriff steht. Dieses Antriebsrad
41 weist eine kreuzschlitzartige Ausnehmung 39 auf, in die ein Antriebselement 37
formschlüssig eingreift. Dieses Antriebselement 37 ist durch einen nicht dargestellten
Antriebsmotor in bekannter Weise antreibbar.
[0008] Das von einer Vorratsspule 53 kommende Farbband 47 gelangt über eine Umlenkrolle
51 und eine Umlenkkante 49 aus dem Kassetteninneren und wird dann nach Durchlauf der
Druckstation wieder über eine Umlenkkante 45 in das Kassetteninnere geleitet, von
wo es dann über eine Umlenkrolle 43 zu der Aufnahmespule 27 gelangt. Die Vorratsspule
53 ist um eine Lagerachse 55 in der Kassette verdrehbar gelagert und ist mit einer
Bremsscheibe 56 in bekannter Weise verbunden.
[0009] Zum Wechseln der Vorratsspule 53 und der Aufnahmespule 27 ist der Schwenkhebel 21
mittels des Verriegelungshebels 13 aus der ausgezogenen in die gestrichelte Darstellung
gemäß Figur 1 verschwenkbar. In diese gestrichelte Darstellung gelangt der Schwenkhebel
21 auch, wenn die Vorratsspule 53 abgewickelt und das Farbband auf die Aufnahmespule
aufgewickelt wird. Um hierbei ein sauberes Aufwickeln des Farbbandes 47 auf die Aufnahmespule
27 zu gewährleisten, ist es erforderlich, daß die den Schwenkhebel 21 beaufschlagende
Zugfeder 57 nur eine gering ansteigende Federkennlinie aufweist. Dieses wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die Einhängungen 59 und 63 in dem Bodenteil 61 der Farbbandkassette
1 und an dem schwenkbaren Schwenkhebel 21 für die Einhängeösen 60, 62 an den freien
Enden der Zugfeder 57 in der Stellung des Schwenkhebels 21 bei noch leerer Aufnahmespule
27 auf entgegengesetzten Seiten zu dem zylindrisch ausgebildeten Lager 64 des Schwenkhebels
21 angeordnet und die Zugfeder 57 über eine Umlenkung 65 um das Lager 64 des Schwenkhebels
21 herum gelenkt wird, derart, daß die geometrischen Verlängerungslinien der Kraftrichtungen
der Zugfeder 57 in den Einhängungen 59, 63 in der Ausgangslage gemäß Figur 1 einen
Winkel von ≦ 90 Grad bilden.
[0010] Die Umlenkung 65 wird durch eine Stützrippe gebildet, deren Anfangskante in Nähe
des Einhängepunktes 63 zwischen diesem (63) und dem Lager 64 und die durch Reduzierung
des Abstandes zu dem Lager 64 derart bogenförmig ausgebildet ist, daß die Feder 57
beim Verschenken des Schwenkhebels 21 in seine Rastlage zum Wechseln der Farbbandspulen
53, 27 nur eine geringe Längung erfährt.
[0011] Die Stützrippe 65 weist in ihrem Anfangsbereich bis zu einem Winkel von etwa 90°
eine konzentrisch zu dem Lager 64 ausgebildete, kreisringförmige Stützfläche 66 für
die Anfangswindungen der Zugfeder 57 auf, welche dann über eine Abrundung 68 in eine
zum Lager 64 hin abgeknickte, tangential auslaufende Abschnittsfläche 70 übergeht.
Diese Abschnittsfläche 70 liegt in der Rastlage des Schwenkhebels 21 den restlichen
Windungen an dem anderen Ende der Zugfeder 57 mit geringem Abstand gegenüber. Hierdurch
wird ein sauberes Auseinanderziehen der Feder 57 beim Verschwenken des Schwenkhebels
21 in die Rastlage gewährleistet. Durch diese Ausbildung der Umlenkung 65 wird auch
die Reibung zwischen der Stützfläche 66 und den Windungen der Zugfeder 57 gering gehalten,
so daß die von der Bedienungsperson aufzuwendende Kraft zum Verschwenken des Schwenkhebels
21 in die Rastlage nicht besonders erhöht wird.
[0012] Der Schwenkhebel 21 mit dem zylindrischen Lager 64 und der Stützrippe 65 besteht
aus einem Druckgußteil.
[0013] Obwohl die Raumverhältnisse zum Unterbringen einer Zugfeder sehr klein sind, ermöglicht
die besondere Ausbildung des Schwenkhebels 21 den Einsatz einer längeren Zugfeder
57 mit einer entsprechend gering ansteigenden Federkennlinie. Hierdurch wird die Handhabung
zum Wechsel der beiden Farbbandspulen 53, 27 sehr erleichtert.
1. Farbbandkassette mit nachladbaren Farbbandspulen, von denen eine Zuführspule zum Abwickeln
und eine Aufnahmespule zum Aufwickeln des Farbbandes auf Lagerachsen in der Kassette
drehbar gelagert sind, wobei die Lagerachse für die Aufnahmespule auf einem Schwenkhebel
angeordnet ist, welche durch eine Zugfeder derart beaufschlagt wird, daß der Außenwickel
der Aufnahmespule mit einem in der Kassette antreibbar gelagerten Stachelrad stets
sicher in Eingriff gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhängungen (59, 63) in dem Bodenteil (61 ) der Kassette (1 ) und an dem
schwenkbaren Schwenkhebel (21) für die Einhängeösen (60, 62) an den freien Enden der
Zugfeder (57) in der Stellung des Schwenkhebels (21) bei noch leerer Aufnahmespule
(27) auf entgegengesetzten Seiten zu dem Lager (64) des Schwenkhebels (21) angeordnet
und die Zugfeder (57) über eine Umlenkung (65) um das Lager (64) des Schwenkhebels
(21) herumgelenkt wird, derart, daß die geometrische Verlängerungslinie der Kraftrichtungen
der Zugfeder (57) in den Einhängungen (59, 63) einen Winkel von ≦ 90 Grad bilden.
2. Farbbandkassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkung (65) durch eine Stützrippe gebildet wird, deren Anfangskante in
der Nähe des Einhängepunktes (63) zwischen diesem (63) und dem Lager (64) liegt und
die durch Reduzierung des Abstandes zu dem Lager (64) derart bogenförmig ausgebildet
ist, daß die Feder (57) beim Verschwenken des Schwenkhebels (21) in seine Rastlage
zum Wechsel der Farbbandspulen (27, 53) nur eine geringe Längung erfährt.
3. Farbbandkassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützrippe (65) in ihrem Anfangsbereich bis zu einem Winkel von etwa 90 Grad
eine konzentrisch zu dem Lager (64) ausgebildete, kreisringförmige Stützfläche (66)
für die Anfangswindungen der Zugfeder (57) aufweist, welche dann über eine Abrundung
(68) in eine zu dem Lager (64) hin abgeknickte, tangential auslaufende Abschnittsfläche
(70) übergeht, und daß diese Abschnittsfläche (70) in der Rastlage des Schwenkhebels
(21) den Windungen an dem anderen Ende der Zugfeder (57) mit geringem Abstand gegenüberliegt.
4. Farbbandkassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (21) mit dem Lager (64) und der Stützrippe (65) aus einem Druckgußteil
besteht.