[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Papierschaum aus Altpapier
und/oder Pappe, wobei dieses Ausgangsmaterial zuerst zu einer Fasermasse aufgearbeitet
und dann mit Stärke vermischt wird, worauf die Mischung dann durch thermische und
mechanische Energieeinleitung in einem Extruder verdichtet und plastifiziert wird
und beim Extruderaustritt durch Temperatur- und Druckabfall expandiert bzw. aufschäumt.
[0002] Dieses Verfahren ist in der deutschen Patentschrift 34 20 195 beschrieben. Es handelt
sich dabei um die Herstellung von dem Material, insbesondere in Form von Platten oder
Formkörpern. Die Fasermasse kann dabei vor oder während der Zumischung der Zusatzstoffe
feinvermahlen werden. In die Mischung können vor oder während der thermischen und
mechanischen Energieeinleitung weitere Rezepturbestandteile wie z. B. Farbstoffe oder
Öle zugegeben werden. Verwendet wird ein beheizbarer Schneckenextruder für die thermische
und mechanische Energieleitung zur Plastifizierung der Mischung.
[0003] Mit diesem vorbekannten Verfahren läßt sich ohne Verwendung herkömmlicher Bindemittel
ein Dämmaterial geringer Dichte mit hohen Schall-, Isolier- und Dämmeigenschaften
kostengünstig herstellen. Als Zusatzstoffe werden dabei plastifizierbare abgebaute
Stärken, Mehlmischungen mit hohem Stärkeanteil oder Proteine untergemischt. Diese
Zusatzstoffe dienen zur Aufschäumung der Masse und ggf. auch zur Verbesserung ihrer
Elastizität, wobei es sich jeweils um filmbildende Materialien handelt. Die verwendete
Mischung besteht nach einem Ausführungsbeispiel aus fünfzig Prozent Zellulose vermischt
mit fünfzig Prozent Stärke.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dieses vorbekannte Verfahren weiter zu
verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Beschleunigung der Verarbeitung
im Extruder der aufgearbeiteten Fasermassen Polyvinylalkohol (PVA) zugesetzt wird.
Dadurch erhält man im Endprodukt eine bessere Aufschäumung mit guter Elastizität/Flexibilität.
[0006] Dabei ist es zweckmäßig, wenn vollverseiftes PVA mit einem Verseifungsgrad von etwa
99,4 Mol-%, mit einer Viskosität von etwa 28 mPa x s² in Form eines Granulats mit
einer Schüttdichte von 0,53 - 0,62 g/cm³ verwendet wird.
[0007] Die angegebene Viskosität wurde gemessen nach DIN 53015, einer vierprozentigen wässrigen
Lösung bei 20° C. Nach DIN 51550 ist die Viskosität ein Maß für die innere Reibung,
die bei Verschiebung zweier benachbarter Flüssigkeitsschichten auftritt. Der Verseifungsgrad
gibt an, wieviel Prozent des Polyvinylacetat-Grundmoleküls zu Polyvinylalkohol "verseift"
sind.
[0008] Als zweckmäßig hat sich die Verwendung einer Mischung von etwa fünfzig Teilen Papier
und/oder Pappe, dreißig Teilen Stärke, z. B. Weizen, und zwanzig Teilen PVA erwiesen.
[0009] Der PVA kann als feingemahlenes Granulat, als wässrige Lösung oder aber als Dispersion
eingebracht werden.
[0010] Durch den erfindungsgemäßen Zusatz von PVA läßt sich die Durchsatzleistung im Extruder
nennenswert erhöhen, wobei zugleich das Endprodukt eine bessere Aufschäumung mit guter
Elastizität/Flexibilität aufweist.
[0011] Zusätzlich können noch Weichmacher und/oder Gleitmittel, wie z.B. Glycerol, zugegeben
werden.
1. Verfahren zum Herstellen von Papierschaum aus Altpapier und/oder Pappe, wobei dieses
Ausgangsmaterial zuerst zu einer Fasermasse aufgearbeitet und dann mit Stärke vermischt
wird, worauf die Mischung dann durch thermische und mechanische Energieeinleitung
in einem Extruder verdichtet und plastifiziert wird und beim Extruderaustritt durch
Temperatur- und Druckabfall expandiert bzw. aufschäumt, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Beschleunigung der Verarbeitung im Extruder den aufgearbeiteten Fasermassen Polyvinylalkohol
(PVA) zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von vollverseiftem
PVA.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von PVA mit einem Verseifungsgrad
von etwa 99,4 Mol-%.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von PVA mit
einer Viskosität von etwa 28 mPa x s².
5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Verwendung eines PVA-Granulats
mit einer Schüttdichte von 0,53 - 0,62 g/cm³.
6. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Verwendung eines feingemahlenen
PVA-Granulats.
7. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Verwendung einer wässrigen
Lösung aus PVA.
8. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Verwendung einer PVA-Dispersion.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Zugabe
von Weichmachern.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Zugabe
von Gleitmitteln, z.B. Glycerol.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Verwendung
von etwa fünfzig Teilen Papier und/oder Pappe, dreißig Teilen Stärke, z. B. Weizen,
und zwanzig Teilen PVA.