Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Dachraumentlüfter für Schieferdächer, bestehend aus
einer Grundplatte mit einer Durchtrittsöffnung sowie einer darüber befindlichen Abdeckhaube,
welche zur Unterkante (zum Fuß) der Grundplatte hin mindestens einen Durchlaß aufweist.
[0002] Unter Schieferdach soll hier jegliche mit Dachplatten oder Schiefersteinen eingedeckte
Dachfläche verstanden werden, gleichgültig, ob das Bedachungsmaterial (Platten/Steine)
aus natürlichem (Schiefergestein) oder syntetischem Material (Faserzement, kunstharzgebundenem
Schiefermehl u.a.) gewonnen wurde. Im übrigen soll der Ausdruck "Schieferstein" nachfolgend
auch allgemein das hier interessierende Bedachungsmaterial bezeichnen.
[0003] Bei den Dachraumentlüftern kann es sich um solche aus Metall (insbesondere verzinktem
Stahlbech, Zink, Kupfer) oder Kunststoff (in der Regel PVC) handeln. Solche Dachraumentlüfter
sollen im Interesse einer langen Haltbarkeit des Daches wie auch eines angenehmen
Wohnklimas in Dachräumen für einen Feuchtigkeits- und Temperaturausgleich unter der
Dachhaut sorgen. Sie gelangen in großer Zahl zur Anwendung. Da das Interesse an Dachausbauten
bekanntlich weiter wachst, dürfte den Dachraumentlüftern künftig sogar noch mehr Bedeutung
zukommen.
Stand der Technik
[0004] Bei den bekannten Dachraumentlüftern ist die Grundplatte in aller Regel rechteckig
und besitzt seitliche Auffalzungen. Die Durchtrittsöffnung befindet sich im Zentrum
der Grundplatte und ist von der Abdeckhaube symmetrisch überdeckt. Die Abdeckhaube
beschränkt sich auf den mittleren Bereich und kann gewölbt oder schräg verlaufen,
wobei sie in der Höhe in Richtung von Oberkante zu Unterkante stärker ansteigt und
zur Unterkante hin mindestens einen Durchlaß bildet.
[0005] Die bekannten Dachraumentlüfter besitzen wohl etliche Nachteile. An erster Stelle
ist die sehr aufwendige Eindeckung (Einfügung in den Schieferverband) zu nennen. So
soll die Abdeckhaube frei bleiben und muß die Grundplatte teilweise überdeckt werden.
Dies führt zu einer mehrfachen Störung (Unterbrechung) der Schiefergebinde mit der
Folge, daß in der Regel sechs bis acht Steine oder Platten speziell zugerichtet werden
müssen.
[0006] Die bekannten Dachraumentlüfter unterliegen ferner der Gefahr, daß sich die seitlichen
Auffalzungen durch Verunreinigungen (z. B. Laub, Schieferabbrüche oder -stücke) zusetzen
und danach Wasser in die Dachfläche übertritt. Außerdem lassen sich aufgrund der vorgenannten
Störungen in unmittelbarer Nähe der Dachentlüfter keine (notwendigen) Dachhaken mehr
anbringen. Als weiterer Nachteil gilt, daß die übliche hohe Aufwölbung der Abdeckhaube
zur Unterkante hin mit ihren anschließenden Durchlässen den Eintritt von Flugschnee
und/oder Schlagregen begünstigt. Bisweilen schmälern die bekannten Dachraumentlüfter
auch die ästhetische Wirkung eines Daches, indem sie als Fremdkörper allzu deutlich
und damit störend in Erscheinung treten.
Darstellung der Erfindung
[0007] Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dachraumentlüfter
der genannten Art so weiterzubilden, daß er sich besser in die Schiefergebinde oder
das Deckungsbild eines Schieferdaches einfügt und eine unproblematische Dachentlüftung
gewährleistet.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Grundplatte in Form und
Format im wesentlichen dem zur Dacheindeckung bestimmten Schieferstein entspricht,
die Abdeckhaube flach ausgebildet ist und sich vom oberen und seitlichen Rand der
Durchtrittsöffnung bis zum Fuß und Rücken der Grundplatte hin erstreckt und dabei
mit der Grundplatte einen verhältnismäßig niedrigen aber breiten Strömungskanal entlang
dem Fuß und Rücken bildet.
[0009] Wie ersichtlich, besitzt die Grundplatte jetzt eine ganz andere Gestalt, nämlich
die eines Schiefersteins oder einer Dachplatte, und zwar sowohl in Bezug auf die Form
als auch das Format. Damit läßt sich der erfindungsgemäße Dachraumentlüfter letztlich
auch wie ein Schieferstein oder eine Dachplatte handhaben und im jeweiligen Gebinde
eines Schieferdaches einfügen. Die Grundplatte folgt jetzt ebenso der Deckungsrichtung
eines Schieferdaches (Links-/Rechtsdeckung) wie der Form des zur Deckung vorgesehenen
Materials. Im Format entspricht also die Grundplatte ggf. einer 30/30er oder 40/40er
Dachplatte bzw. einem 1/1, 1/2, 1/4, 1/8 usw. Schieferstein.
[0010] Die nunmehrige formale Übereinstimmung mit dem Bedachungsmaterial legt es nahe, jetzt
auch dessen Bezeichnungen auf die Grundplatte zu übertragen. Statt von Unterkante
kann jetzt auch von Fuß oder Ferse gesprochen werden, statt von Oberkante nunmehr
von Kopf, statt von Seitenkante fortan von Brust bzw. Rücken. Die Abdeckhaube ist
jetzt flach und außermittig, nämlich bis zu Fuß und Rücken der Grundplatte hin angeordnet.
Sie tritt damit nicht mehr störend über die Dachfläche hinaus und fügt sich gut in
das Deckungsbild ein. Der wirksame Durchlaß ist jetzt vom Zentrum weg zur Peripherie
verlagert und dabei als Strömungskanal ausgebildet. Dieser Umstand wie auch die Tatsache,
daß der Durchlaß nurmehr relativ niedrig ist, erschweren oder verhindern ein Eindringen
von Flugschnee und/oder Schlagregen. Die Durchtrittsöffnung in der Grundplatte ist
so zu wählen, daß sie bei normaler Anschlußdeckung frei bleibt. So kommt beispielsweise
bei einer Dacheindeckung mit Dachplatten im Format 30/30 ein Querschnitt von ca. 7,5
x 10 cm in Betracht.
[0011] Der freibleibende Teil der Grundplatte te schließlich ist so zu wählen, daß eine
ordnungsgemäße Höhen- und Seitenüberdeckung möglich ist. Während letztere in der Regel
konstant ist und etwa 9 cm ausmacht, ändert sich die Höhenüberdeckung mit der Dachneigung,
variiert beispielsweise zwischen 7 und 11 cm. Dies können zumindest gewisse Anhaltswerte
für die sog. deutsche Deckung sein. Als üblich kann auch (bei normalem Hieb) eine
konstante Höhen- und Seitenüberdeckung von 29 % der jeweiligen Steinhöhe (=Abstand
zwischen Kopf und Fuß angesehen werden. Dies bedeutet beispielsweise bei einer Steinhöhe
von 30 cm eine Überdeckung von 9 cm.
[0012] Sind die zu verwendenden Schiefersteine allerdings mit "scharfem Hieb" zugerichtet,
ist also die Brust gegenüber dem Fuß stärker geneigt, wie es für eine altdeutsche
Deckung in Betracht kommt, so zwingt dies auch zu einer stärkeren Überdeckung. - Vorstehende
Hinweise sollen allerdings nur veranschaulichen, woran sich die Gestaltung des erfindungsgemäßen
Dachraumentlüfters zu orientieren hat, damit er nicht mehr als Fremdkörper bei der
Dacheindeckung wirkt, sondern sich harmonisch in die jeweiligen Schiefergebinde einfügt
und die angegebenen Vorteile erbringt.
[0013] Die Höhe der Abdeckhaube oder anders ausgedrückt, der Abstand zwischen Abdeckhaube
und Grundplatte kann insbesondere auch so festgelegt werden, daß der zwischen Grundplatte
und Abdeckhaube gebildete Durchlaß mit seinem Querschnitt dem Querschnitt der Durchtrittsöffnung
in der Grundplatte in etwa entspricht. Mit Rücksicht auf die zuvor erörterten Probleme
(ästhetische Wirkung, Eindringen von Flugschnee u.a.) sollte die Abdeckhaube zweckmäßigerweise
in einem Abstand von etwa 10 bis 30 mm zur Grundplatte angeordnet sein. Nach einem
weiteren Vorschlag verläuft die Abdeckhaube im wesentlichen parallel zur Grundplatte.
[0014] Vorteilhaft weist die Abdeckhaube als oberen Abschluß eine parallel zum Fuß der Grundplatte
verlaufende Begrenzungsfläche und als seitlichen Abschluß eine entsprechend der Brust
der Schiefersteine geneigte Begrenzungsfläche auf. Zweckmäßigerweise schließen die
Begrenzungsflächen mit der Grundplatte einen stumpfen Winkel ein.
[0015] Nach einem weiteren Vorschlag besitzt die Grundplatte entlang ihrem Fuß und Rücken
eine etwas nach unten abgewinkelte Randzone. - Diese Ausführungsform ist besonders
anpassungsfähig und ermöglicht eine sichere Auflage auf den benachbarten Schiefersteinen
wie auch der Dachhaut.
[0016] In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sind im Zwischenraum zwischen Grundplatte
und Abdeckhaube nach außen gerichtete Versteifungsrippen angeordnet. - Diese Maßnahme
erhöht die Stabilität,ohne den Strömungswiderstand zu vergrößern.
[0017] Zweckmäßigerweise sind entlang Kopf und Brust der Grundplatte Befestigungslöcher
analog den Schiefersteinen vorgesehen.
[0018] Vorteilhaft sind Grundplatte und Abdeckhaube mit einem schieferfarbigen- Schutzanstrich
versehen. - Letzteres beschränkt sich allerdings auf Dachraumentlüfter aus Metall.
Dachraumentlüfter aus Kunststoff unterliegen zum einen nicht in demselben hohen Maße
der Zerstörung durch Luftverschmutzung und lassen sich zum andern bereits in ihrem
Ausgangsmaterial so farblich gestalten, daß sie sich in die spätere Dachfläche harmonisch
integrieren.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0019] Weitere Einzelheiten und Vorteile werden nachfolgend anhand der Zeichnung für ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben. Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Dachraumentlüfter in Draufsicht und
- Fig. 2
- den Gegenstand von Fig. 1 in Vorderansicht.
[0020] Bei dem Dachraumentlüfter nach Fig. 1 und 2 hat eine Grundplatte 1 in etwa die Form
und das Format einer herkömmlichen Dachplatte. Ihre Begrenzungslinien sollen hier
als Kopf 1a, Brust 1b, Fuß 1c und Rücken 1d bezeichnet werden. Die Grundplatte 1 wie
auch die weiteren nachfolgend beschriebenen Bestandteile des erfindungsgemäßen Dachraumentlüfters
bestehen aus verzinktem Stahlbech und sind hier mit einem schieferfarbigen Schutzanstrich
versehen.
[0021] Ungefähr im Zentrum weist die Grundplatte 1 eine etwa rechteckige Aussparung auf,
nämlich eine Durchtrittsöffnung 2. Darüber befindet sich eine flache Abdeckhaube 3,
welche sich vom oberen und seitlichen Rand der Durchtrittsöffnung 2 über dieselbe
hinweg bis zum Fuß 1c und Rücken 1d der Grundplatte 1 erstreckt. Sie verläuft insbesondere
parallel zur Grundplatte 1 und zwar in einem Abstand von etwa 20 mm.
[0022] Während sich so entlang dem Fuß 1c und dem Rücken 1d ein verhältnismäßig breiter
aber niedriger Durchlaß 4 ergibt, weist die Abdeckhaube 3 eine parallel zum Kopf 1a
der Grundplatte 1 verlaufende Begrenzungsfläche 5 als oberen Abschluß sowie eine entsprechend
der Brust der Schiefersteine geneigte Regrenzungsfläche 6 als seitlichen Abschluß
auf. Die Begrenzungsflächen 5, 6 schließen mit der Grundplatte 1 jeweils einen stumpfen
Winkel ein.
[0023] Wie weiter ersichtlich, ist die Grundplatte 1 entlang ihrem Kopf 1a und ihrer Brust
1b einfach flach ausgebildet; dagegen weist sie entlang ihrem Fuß 1c und ihrem Rücken
1d eine etwas nach unten abgewinkelte Randzone 7 auf. Entlang dem Kopf 1a und der
Brust 1b sind im übrigen Befestigungslöcher 8 angeordnet. Schließlich befinden sich
zwischen der Grundplatte 1 und der Abdeckhaube 3 noch zwei Versteifungsrippen 9 in
Form hochgestellter kurzer Blechstreifen. Sie sind radial zum Fuß 1c bzw. zum Rücken
1d ausgerichtet und reichen jeweils bis zum Rand, wobei sie jedoch nicht mit der Randzone
7 der Grundplatte 1 im Interesse der zuvor erörterten Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit
verbunden sind.
1. Dachraumentlüfter für Schieferdächer, bestehend aus einer Grundplatte mit einer Durchtrittsöffnung
sowie einer darüber befindlichen Abdeckhaube, welche zur Unterkante (zum Fuß der Grundplatte
hin mindestens einen Durchlaß aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte
( 1 ) in Form und Format im wesentlichen dem zur Dacheindeckung bestimmten Schieferstein
entspricht, die Abdeckhaube ( 3 ) flach ausgebildet ist und sich vom oberen und seitlichen
Rand der Durchtrittsöffnung ( 2 ) bis zum Fuß ( 1c ) und Rükken ( 1d ) der Grundplatte
( 1 ) hin erstreckt und dabei mit der Grundplatte ( 1 ) einen verhältnismäßig niedrigen
aber breiten Strömungskanal entlang dem Fuß ( 1c ) und Rücken (1 d ) bildet.
2. Dachraumentlüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube ( 3
) in einem Abstand von etwa 10 bis 30 mm zur Grundplatte angeordnet ist.
3. Dachraumentlüfter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckhaube
( 3 ) im wesentlichen parallel zur Grundplatte ( 1 ) verläuft.
4. Dachraumentlüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckhaube ( 3 ) als oberen Abschluß eine parallel zum Fuß ( 1c ) der Grundplatte
( 1 ) verlaufende Begrenzungsfläche ( 5 ) und als seitlichen Abschluß eine entsprechend
der Brust der Schiefersteine geneigte Begrenzungsfläche ( 6 ) aufweist.
5. Dachraumentlüfter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Begrenzungsflächen
( 5, 6 ) mit der Grundplatte ( 1 ) einen stumpfen Winkel einschließen.
6. Dachraumentlüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundplatte ( 1 ) entlang ihrem Fuß ( 1c ) und Rücken ( 1d ) eine etwas nach unten
abgewinkelte Randzone ( 7 ) besitzt.
7. Dachraumentlüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im
Zwischenraum zwischen Grundplatte ( 1 ) und Abdeckhaube ( 3 ) nach außen gerichtete
Versteifungsrippen ( 9 ) angeordnet sind.
8. Dachraumentlüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß entlang
Kopf ( 1a ) und Brust ( 1b ) der Grundplatte ( 1 ) Befestigungslöcher ( 8 ) analog
den Schiefersteinen vorgesehen sind.
9. Dachraumentlüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Grundplatte
( 1 ) und Abdeckhaube ( 3 ) mit einem schieferfarbigen Schutzanstrich versehen sind.