[0001] Die Erfindung betrifft eine Türzarge und ein Verfahren zu ihrer Herstellung aus einem
Blechband von weniger als 3 mm Stärke. Die Türzarge soll mit zwei Nuten versehen sein,
von denen eine erste Nut zur Aufnahme einer Brandschutzleiste und eine zweite Nut
zur Aufnahme einer Dichtungsleiste dient. Die Brandschutzleiste besteht aus unter
Hitzeeinwirkung aufschäumendem Material, die Dichtungsleiste aus elastisch verformbarem
Material. Die erste Nut soll in einen Bereich der Zarge eingeformt sein, der in Schließstellung
eines Türblattes dessen Stirnfläche gegenüberliegt. Die zweite Nut soll in einen Bereich
der Zarge eingeformt sein, der in Schließstellung eines Türblattes einem Randstreifen
der Ansichtsfläche des Türblattes gegenüberliegt.
[0002] Eine derartige Türzarge ist aus der DE 37 43 712 Cl bekannt und gleichfalls zur Anbringung
einer Brandschutzleiste und einer Dichtungsleiste mit zwei Nuten versehen. Damit die
Türzarge trotz der verhältnismäßig geringen Stärke des Blechbandes, aus dem das Profil
für die Zarge gewalzt ist, dennoch in ausreichendem Maße die abverlangte tragende
und aussteifende Funktion erfüllen kann, sind auf der dem Türblatt abgewandten Seite
der Zarge Versteifungsprofile angeordnet, die über ihren Querschnitt streckenweise
mit Flächenteilen der Zarge verschweißt sind und im übrigen in unterschiedlichen Abständen
zu Flächenteilen der Zarge verlaufen. Dadurch erhält die Zarge im Bereich der Versteifungsprofile
einen sandwichartigen Aufbau, der sich durch eine hohe Belastbarkeit auszeichnet.
Die bekannte Türzarge kann daher aus Blechmaterial von weniger als 3 mm Stärke hergestellt
werden und dennoch die an die Türzarge gestellten Festigkeitsanforderungen erfüllen.
[0003] Die aus Stabilitätsgründen auf der Zargenruckseite vorgesehenen Versteifungsprofile
verteuern nicht nur die bekannte Türzarge, sondern vergrößern auch deren Gewicht und
erschweren den formschlüssigen Einbau der Türzarge in einer Mauerwerksöffnung insofern,
als für die in Abständen über die Länge der Zargenschenkel vorgesehenen Versteifungsprofile
besondere Freiräume im Bereich der Öffnungslaibung vorzusehen sind. Die Herstellungs-
und Einbaukosten der bekannten Türzarge sind daher verhältnismäßig hoch.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Türzarge der eingangs beschriebenen
Art zu erhalten, die sich trotz der geringen Stärke des Blechbandes, aus dem die Profile
für die Türzarge gefertigt werden sollen, durch eine große Steifigkeit auszeichnen,
ohne daß dazu die Türzarge mit zusätzlichen Versteifungsprofilen zu versehen ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird von einem Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten gattungsgemäßen Art ausgegangen und vorgeschlagen, den Blechstreifen in
kaltem Zustand zu einem Profil zu verformen, dessen Querschnitt dem der mit den Nuten
versehenen Zarge entspricht, und aus Abschnitten des ausschließlich durch Kaltverformung
erhaltenen Profils die Zarge zu bilden.
[0006] Die verhältnismäßig geringe Stärke des Blechbandes ermöglicht es, das aufgrund seiner
beiden Nuten und seiner übrigen Formgebung vielfach abgewinkelte Zargenprofil gleichwohl
im kalten Zustand zu verformen, wodurch sich überraschenderweise eine außerordentliche
Festigkeitssteigerung ergibt. Diese kompensiert vollständig die geringe Materialstärke
und führt zu beispielsweise einer Biegesteifigkeit der Zarge, die mit Werten vergleichbar
ist, welche Türzargen erreichen, die aus warmgewalzten Blechprofilen mit einer 2,5
mm erheblich übersteigenden Stärke hergestellt sind.
[0007] Bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Türzarge mit einer ersten
hinterschnittenen Nut zur Aufnahme einer Brandschutzleiste und einer zweiten hinterschnittenen
Nut zur Aufnahme einer Dichtungsleiste lassen sich besonders hohe Festigkeitswerte
erzielen, wenn die Randkanten beider Nuten abgerundet sind und die Randkante der ersten
Nut über einen S- oder Z-Bogen in eine Randkante der zweiten Nut übergeht.
[0008] Durch den die Nutenkanten verbindenden S- oder Z-Bogen ergibt sich eine treppenstufenförmige
Ausbildung des Zargenprofils zwischen den beiden Nuten, wodurch die Steifigkeit der
Türzarge noch zusätzlich erhöht wird. Bei einer Eckwinkelzarge ergeben sich infolgedessen
im Querschnitt des Profils insgesamt nicht weniger als vierzehn Richtungsänderungen
in der Profilkontur. Diese führen zu einer außerordentlich hohen Stabilität der Türzarge,
selbst wenn diese aus einem Blechmaterial von nur 1,5 mm Stärke hergestellt ist.
[0009] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die von der im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen
ersten Nut aufgenommene Brandschutzleiste mindestens auf ihrer dem Boden der Nut zugewandten
Breitseite mit ihre beiden Schmalseiten überragenden Randstreifen versehen.
[0010] Durch die abgerundeten Randkanten der Nut läßt sich die Brandschutzleiste mit ihren
über die Schmalseiten vorstehenden Randstreifen in die Nut einklipsen und stabil darin
festhalten, ohne daß dazu weitere Befestigungsmittel erforderlich sind.
[0011] Obschon das Einklipsen der Brandschutzleiste in die schwalbenschwanzförmig hinterschnittene
Nut bereits durch die abgerundeten Randkanten der Nut keine große Kraftanstrengung
erfordert, kann dieser Vorgang noch dadurch erleichtert werden, daß nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung die die Schmalseiten der Brandschutzleiste überragenden
Randstreifen nach außen hin geneigt zur Mittelebene der Brandschutzleiste ausgerichtet
sind.
[0012] Durch die geneigt angeordneten Randstreifen können diese sich auch federnd gegen
die Nutlaibungen anlegen und führen zu einem besonders guten Halt der Brandschutzleiste
innerhalb der Nut.
[0013] Schließlich kann die Brandschutzleiste auch auf ihrer dem Boden der Nut abgewandten
Breitseite mit ihre beiden Schmalseiten überragenden Randstreifen versehen sein, die
in der Ebene der Breitseite liegen und sich formschlüssig gegen die abgerundeten Kanten
der Nut anlegen.
[0014] Durch diese Ausgestaltung füllt die Brandschutzleiste die Nut gänzlich aus und schließt
flächenbündig mit den Randstreifen zu beiden Seiten der Nut ab.
[0015] In der Zeichnung ist ein Abschnitt einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten,
als Eckzarge ausgebildeten Türzarge im Querschnitt dargestellt:
Die Zarge ist aus Abschnitten eines Profils 1 gebildet, das aus einem Blechband von
weniger als 2,2 mm Stärke hergestellt ist. Ausgehend von einem flachen Blechband wird
dieses im kalten Zustand vorzugsweise durch Walzen so verformt, daß im schließlich
erhaltenen Profil 1 eine erste schwalbenschwanzförmig hinterschnittene Nut 2 zur Aufnahme
einer Brandschutzleiste 3 und gleichzeitig eine zweite, gleichfalls hinterschnittene
Nut 4 zur Aufnahme einer elastischen Dichtungsleiste 5 entsteht. Die Nuten 2 und 4
sind dabei so angeordnet, daß die Brandschutzleiste 3 in der Nut 2 der Stirnseite
eines nicht dargestellten Türblattes gegenüberliegt und die Dichtungsleiste 5 in der
rechtwinklig zur Nut 2 angeordneten Nut 4 einem Randstreifen der Ansichtsfläche des
Türblattes gegenüberliegt, wenn sich das Türblatt in seiner Schließstellung befindet.
[0016] Wie alle Abwinklungen des Profils 1 verlaufen insbesondere Randkanten 6 und 7 der
Nut 2 ebenso in einem ausgeprägten Bogen wie Randkanten 8 und 9 der Nut 4. Dadurch
erhöht sich nicht nur die Biegesteifigkeit des Profils 1, sondern es lassen sich die
Brandschutzleiste 3 und die Dichtungsleiste 5 trotz des durch die jeweilige Hinterschneidung
der Nuten 2 und 4 eingeengten Öffnungsquerschnitts unter geringer Kraftaufwendung
in die Nuten 2 bzw. 4 einpressen. Zudem wird die Biegesteifigkeit des Profils 1 durch
einen S-förmigen Bogen 10, der einerseits in die Randkante 6 der Nut 2 und andererseits
in die Randkante 8 der Nut 4 übergeht, außerordentlich verbessert, da jeder Verformungsbereich
des Profils 1 zu einer zusätzlichen Werkstoffverfestigung beiträgt.
[0017] Zur stabilen Position der im übrigen konventionellen Brandschutzleiste 3 der Nut
2 stehen auf der deren Boden zugewandten Breitseite angeformte Randstreifen 11 über
die Schmalseiten der Brandschutzleiste 3 vor und sind leicht aufwärtsgerichtet, so
daß die Brandschutzleiste 3 mühelos in die Nut 2 eingeklipst werden kann und sodann
die Kanten der Randstreifen 11 gegen die Laibung der Nut 2 federnd anliegen können.
[0018] Schließlich stehen ebenso Randstreifen 12 aus der dem Boden der Nut 2 abgewandten
Breitseite der Brandschutzleiste 3 über deren Schmalseite vor und gehen nahezu stufenlos
in die Begrenzungsbereiche der Nut 2 über.
1. Verfahren zur Herstellung einer Türzarge aus einem Blechband von weniger als 2,2 mm
Stärke mit einer ersten Nut zur Aufnahme einer Brandschutzleiste aus unter Hitzeeinwirkung
aufschäumendem Material und einer zweiten Nut zur Aufnahme einer Dichtungsleiste aus
elastisch verformbarem Material, wobei die erste Nut in einen Bereich der Zarge eingeformt
wird, der in der Schließstellung eines Türblatts dessen Stirnfläche gegenüberliegt,
und wobei die zweite Nut in einen Bereich der Zarge eingeformt wird, der in der Schließstellung
eines Türblatts einem Randstreifen der Ansichtsfläche des Türblatts gegenüberliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Blechstreifen in kaltem Zustand zu einem Profil (1)
verformt wird, dessen Querschnitt dem der mit den Nuten (2, 4) versehenen Zarge entspricht,
und daß aus Abschnitten des ausschließlich durch Kaltverformung erhaltenen Profils
(1) die Zarge gebildet wird.
2. Türzarge mit einer ersten hinterschnittenen Nut (2) zur Aufnahme einer Brandschutzleiste
(3) und einer zweiten hinterschnittenen Nut (4) zur Aufnahme einer Dichtungsleiste
(5), hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Randkanten (6, 7 bzw. 8, 9) beider Nuten (2, 4) abgerundet sind und eine Randkante
(6) der ersten Nut (2) über einen S- oder Z-Bogen (10) in eine Randkante (8) der zweiten
Nut (4) übergeht.
3. Türblatt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von der im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen
ersten Nut (2) aufgenommene Brandschutzleiste (3) mindestens auf ihrer dem Boden der
Nut (2) zugewandten Breitseite mit ihre beiden Schmalseiten überragenden Randstreifen
(11) versehen ist.
4. Türzarge nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schmalseiten der Brandschutzleiste
(3) überragenden Randstreifen (11) nach außen hin schräg zur Mittelebene der Brandschutzleiste
(3) ausgerichtet sind.
5. Türzarge nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutzleiste
(3) auf ihrer dem Boden der Nut (2) abgewandten Breitseite mit ihre beiden Schmalseiten
überragenden Randstreifen (12) versehen ist, die in der Ebene der Breitseite liegen
und sich formschlüssig gegen die abgerundeten Randkanten (6, 7) der Nut (2) anlegen.