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EP 0 448 066 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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25.09.1991 Patentblatt 1991/39 |
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Anmeldetag: 20.03.1991 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: F02M 59/26 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE FR GB IT |
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Anmelder: Klöckner-Humboldt-Deutz
Aktiengesellschaft |
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D-51149 Köln (DE) |
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Erfinder: |
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- Maass, Harald, Prof. Dr.-Ing.
W-5000 Köln 40 (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Kraftstoffeinspritzpumpe |
(57) Kraftstoffeinspritzpumpe mit einem zylindrischen Absatz (7) am Plungerende, der in
Verbindung mit einer Steuerbohrung (6) eine drehzahlabhängige Förderbeginnverstellung
bewirkt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln eine zusätzliche lastabhängige
Förderbeginnverstellung zu verwirklichen. Die Aufgabe wird durch eine schräge, obere Steuerkante (3) am Pumpenplunger (1) realisiert.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzpumpe mit mindestens einem Pumpenplunger,
insbesondere nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Einen wesentlichen Einfluß auf Wirtschaftlichkeit, Geräusch- und Abgasverhalten von
direkt einspritzenden Dieselbrennkraftmaschinen hat der exakt eingehaltene optimale
Förderbeginn. In der automobiltechnischen Zeitschrift Band 91, Heft 11, Seite 628
ff. wird ein Verfahren zur drehzahlabhängingen Förderbeginnverstellung beschrieben.
Dabei wird die drehzahlabhängige Drosselung des Kraftstoffes an dem abgestuften Ende
eines Pumpenplungers beim Schließen der Steuerbohrung in der Plungerbüchse ausgenutzt.
Die Lösung hat den Vorteil, daß auf einen Fliehkraftspritzversteller verzichtet werden
kann, der zumal bei den hohen Einspritzdrücken moderner Dieselbrennkraftmaschinen
groß und teuer ist.
[0003] Nachteilig an dieser Lösung ist, daß der Förderbeginn nur drehzahlabhängig verstellt
wird.
[0004] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zusätzlich zur drehzahlabhängigen
Förderbeginnverstellung eine lastabhängige Förderbeginnverstellung zu verwirklichen.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs
1. Die an sich bekannte schräge obere Steuerkante bewirkt in Verbindung mit dem zylindrischen
Absatz am Pumpenplungerende eine lastabhängige Veränderung des Förderbeginns und der
Verstellcharakteristik der Einspritzpumpe und bietet damit zusätzliche Parameter zur
Optimierung der dieselmotorischen Verbrennung.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung betrifft das Ausmaß der lastabhängigen
Förderbeginnverstellung. Dadurch können die diesbezüglichen Ansprüche von Dieselbrennkraftmaschinen
in Saug- bzw. Aufladeversion und mit Ladeluftkühlung berücksichtigt werden.
[0007] In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird die Charakteristik der lastabhängigen
Verstellung beeinflußt. Eine emissionsoptimale Auslegung erfordert normalerweise einen
mit steigender Last späteren Förderbeginn, während eine verbrauchsoptimale Auslegung
einen mit steigender Last früheren Förderbeginn notwendig macht. Beide Charakteristiken
können durch entsprechende Neigung der oberen schrägen Steuerkante berücksichtigt
werden.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der
Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt ist.
[0009] Die Figur zeigt:
- einen Schnitt durch eine Plungerbüchse 5 mit einem Pumpenplunger 1.
[0010] Ein Pumpenplunger 1 ist in einer Plungerbüchse 5 dichtend geführt, die eine Steuerbohrung
6 aufweist. Am Pumpenplungerende 2 ist ein zylindrischer Absatz 7 und eine schräge
obere Steuerkante 3 angeordnet. Unterhalb des zylindrischen Absatzes 7 befindet sich
am Pumpenplunger 1 eine Steuerkante 4, die über die Abstellnut 8 mit einem Förderraum
9 verbunden ist, der durch die Plungerbüchse 5 und den Pumpenplunger (1) begrenzt
ist.
[0011] Die Anordnung funktioniert auf folgende Weise:
Beim Fördern des Kraftstoffes bewegt sich der Plunger 1 in der Plungerbüchse 5 nach
oben. Dabei überläuft zuerst das Plungerende 2, die Steuerbohrung 6 und schließt diese
ab. Aufgrund des zylindrischen Absatzes 7 verbleibt im Bereich von dessen Höhe h ein
Spalt t, durch den mehr oder weniger Kraftstoff in die Steuerbohrung 6 zurückströmen
kann. Die Menge des zurückgeströmten Kraftstoffes richtet sich nach der Fördergeschwindigkeit
der Einspritzpumpe, d. h. nach der Drehzahl des Motors. Bei niedriger Motordrehzahl
schließt der Plunger 1 erst nach Durchlaufen der Höhe h des zylindrischen Absatzes
7 die Steuerbohrung 6 ab, während bei hoher Drehzahl die Steuerbohrung 6 schon durch
das Pumpenplungerende 2 abgeschlossen wird. Das Förderende wird durch das Überlaufen
der Steuerbohrung 6 durch die schräge Steuerkante 4 beendet, da auf diese Weise die
Steuerbohrung 6 über die Abstellnut 8 mit dem Förderraum 9 verbunden ist.
[0012] Die Fördermenge der Einspritzpumpe wird durch die Winkellage des verdrehbaren Plungers
1 variiert. Gleichzeitig wird durch das Verdrehen des Plungers 1 auch die Lage der
oberen schrägen Steuernut 3 zur Steuerbohrung 6 verändert und damit der Beginn der
Kraftstofförderung. Im dargestellten Beispiel wird der Förderbeginn bei steigender
Einspritzmenge, d. h. steigender Last nach früh verstellt. Bei umgekehrter Neigung
der schrägen oberen Steuerkante 3 wird das Gegenteil verwirklicht.
[0013] Die erfindungsgemäße Anordnung gestattet, ohne aufwendige und platzraubende Verstelleinrichtungen
eine last- und drehzahlabhängige Änderung des Förderbeginns der Einspritzpumpe. Damit
sind in Verbindung mit den möglichen hohen Einspritzdrücken optimale Voraussetzungen
für eine verbrauchsgünstige und schadstoffarme Verbrennung gegeben.
1. Kraftstoffeinspritzpumpe mit mindestens einem Pumpenplunger (1), der in einer Plungerbüchse
(5) dichtend geführt ist, die eine Steuerbohrung (6) aufweist, wobei der Pumpenplunger
(1) mit einem Pumpenplungerende (2) abschließt, an das sich ein zylindrischer Absatz
(7) mit einer Höhe h und einer radialen Rücknahmetiefe t anschließt, wobei in Zusammenwirken
mit der Steuerbohrung (6) das Pumpenplungerende (2) den Förderbeginn, eine schräge
Steuerkante (4) das Förderende und ein Verdrehen des Pumpenplungers (1) die Fördermenge
der Einspritzpumpe bestimmen,
dadurch gekennzeichnet, daß, ausgehend vom Pumpenplungerende (2), im Bereich des zylindrischen
Absatzes (7) eine schräge obere Steuerkante (3) angeordnet ist, die zumindest in einem
Teil des Verdrehbereichs des Pumpenplungers (1) die Steuerbohrung (6) beherrscht.
2. Einspritzpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die schräge obere Steuerkante (3) vorzugsweise über
die Höhe h des zylindrischen Absatzes (7) erstreckt.
3. Einspritzpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die schräge obere Steuerkante (3) in Verdrehrichtung Vollast
des Pumpenplungers (1) vorzugsweise fallend ausgebildet ist.
