[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Stanzen eines Loches
in eine Normschiene für den Schalttafelbau. Wenn hier die Rede von Schalttafeln ist,
sind damit sowohl eigentliche Schalttafeln als auch Schaltschränke gemeint. Bei diesen
Schalttafeln oder Schaltschränken werden bei der Fertigmontage sogenannte Normschienen
im Schrank angebracht, die der Befestigung von Reihenklemmen, der anzubringenden Verdrahtung
oder Kabel, sowie der Befestigung von Apparaten, Schaltern oder Instrumenten dienen.
Nur bei grösseren, auf dem Reissbrett geplanten Serien von Schalttafeln oder Schaltschränken
werden die Befestigungslöcher in den Schienen auf einer speziell dafür eingerichteten
Lochstanze gestanzt. Bei kleinen Serien oder gar bei Einzelanfertigungen lohnt sich
dies nicht. In diesem viel vorkommenden Fall schneidet der Monteur die erforderliche
Länge vom Stab ab und bohrt die nötigen Löcher.
[0002] Normprofilschienen sind entweder aus Aluminium oder in selteren Fällen aus Eisen
hergestellt und die Schaltschränke bestehen normalerweise aus Aluminiumprofilen und
Eisenblech. Wenn nun an Normprofilschienen gearbeitet werden muss ist anzunehmen,
dass die Löcher für die Befestigung mit einem Bohrer gebohrt werden.In der Folge entstehen
oftmals schlecht gebohrte Löcher und was schlimmer ist, eine Menge gefährlicher Späne.
Späne in einem Schaltschrank sind absolut unerwünscht, da sie zu einem späteren Zeitpunkt
Störungen hervorrufen können.
[0003] Das Bohren erfordert sehr viel Zeit. Messungen haben gezeigt, dass für das Bohren,
das Körnern damit das Loch am richtigen Ort ist, das Entfernen von Brauen und das
folgende Entfernen der Späne schnell bis zu 3 Minuten pro Loch benötigt werden. In
vielen Fällen stellt dieser Prozess des Bohrens auch für den Arbeiter eine lästige
Störung in seiner Arbeit dar.
[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine kompakte transportabel, einfach
aufgebaute und preiswert herstellbare Vorrichtung zum Stanzen eines Loches in eine
Normschiene für den Schalttafelbau zu schaffen, mit einem Antriebsmotor und einer
Exzenterwelle, deren Exzenter mittels eines Pleuels mit dem Stanzstempel verbunden
ist. Dieser an sich konventionelle Aufbau der Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäss
aus, durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches erwähnten besonderen Merkmale.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den untergeordneten
Ansprüchen hervor.
[0006] In der beigefügten Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
Figur 1 den massiven Block für sich in perspektivischer Darstellung;
Figur 2 einen Schnitt durch die Antriebseinheit;
Figur 3 eine Ansicht der Antriebseinheit von vorne, teil weise im Schnitt mit abgenommener
Abdeckplatte;
Figur 4 die Stanzvorrichtung in Ansicht von vorne.
[0007] Figur 1 zeigt den massiven Block 1 mit der Aussparung 10, die in das Maul 11 übergeht.
Im oberen Bereich ist eine Durchgangsbohrung 12 für die Exzenterwelle angebracht und
im unteren vorspringenden Teil 14 des Maules ist eine Durchgangsbohrung 13 für die
Abfuhr der ausgestanzten Rondellen angebracht. An der Rückseite des Blockes ist eine
Nut 15 für die Befestigung eines Halters für den Antriebsmotor vorgesehen.
[0008] Anhand der Figuren 2 und 3 wird der Aufbau der Antriebseinheit beschrieben. In der
oberen Bohrung 12 des Blockes 1 ist eine Exzenterwelle 2 drehbar gelagert, die an
ihrem vorderen Ende exzentrisch abgedreht ist, so dass dieser Zapfen den eigentlichen
Exzenter 21 bildet. Am rückwärtigen Ende trägt die Exzenterwelle einen Nockenring
22, der in Wirkverbindung mit dem am Block 1 befestigten Schalter S steht. Im rückwärtigen
Ende der Welle ist eine zentrische Bohrung angebracht, in die die Antriebswelle 31
des Getriebemotors 3 eingreift. Der Getriebemotor selber ist mit Hilfe eines Halters
32 an der Rückseite des Blockes 1 gehalten.
[0009] Auf dem Exzenterzapfen 21 ist das obere Ende des Pleuels 4 gelagert. Das Pleuel hat
oben eine Durchgangsbohrung 41 und unten eine im unteren Teil teilweise offene Durchgangsbohrung
42. In dieser letztgenannten Bohrung ist ein Zapfen 43 gelagert, der mit einem Lochstempel
5 verbunden ist. Die Breite des Spaltes an der teilweise offenen Durchgangsbohrung
42 ist grösser als der Durchmesser des Lochstempels 5. Dies erlaubt dem Pleuel eine
geringe Schwenkbewegung auszuführen, wie sie bei jeder Umdrehung der Exzenterbewegung
auftritt, während der Lochstempel gleitend, exakt vertikal in dem Führungsstück 51
geführt ist. Das Führungsstück 51 ist mittels Bolzen 52 (siehe Figur 3) am Block 1
befestigt. Das Führungsstück 51 schliesst die Ausnehmung 10 unten ab. Auf dem vorspringenden
Teil 14 des Maules ist eine Lochmatritze 53 befestigt.
[0010] Die Ausnehmung 10, in welcher die bewegbaren Teile untergebracht sind, ist vorne
durch eine Abdeckplatte 6 abgedeckt. Diese Platte erstreckt sich über den oberen Teil
des Maules und bildet so einen Berührungsschutz.
[0011] In Figur 2 erkennt man das Führungsstück 51 dessen Bereich 54 als Mittelzentrierung
und Niederhalten für das zu stanzende Profil dient.
[0012] Im unteren Endbereich der Abdeckplatte 6 ist eine Gewindebohrung 61 angebracht, in
welcher ein Anschlagzapfen 62 eingeschraubt werden kann. Anschlagzapfen von unterschiedlicher
Länge sind seitlich oben im Block untergebracht. An der Rückseite des Maules ist noch
ein Anschlag 63 angebracht.
[0013] Figur 4 zeigt die komplette Stanzvorrichtung in Ansicht. Vorne ragt die Antriebseinheit
mit dem Block 1 heraus, der teilweise in das Gehäuse 7 eingebaut ist, so dass der
Getriebemotor 3 nicht sichtbar ist. Vorne am Gehäuse ist eine in Richtung der Maulöffnung
verlaufende Schiene 71 angebracht, auf der ein Längsanschlag 72 verschiebbar und feststellbar
gehalten ist. In der Frontplatte ist ein Druckknopf 73, eine Sicherung 74 und ein
Zählwerk 75 eingebaut.
[0014] Die ganze Vorrichtung ist relativ leicht und bildet eine kompakte tragbare Einheit.
Der Getriebemotor kann beispielsweise ein Scheibenwischermotor sein, wodurch die Vorrichtung
im Gegensatz zu bekannten Kleinpressen ohne Druckluft arbeiten kann. Die Vorrichtung
kann somit überall eingesetzt werden wo elektrische Energie vorhanden ist.
[0015] Sind die Anschläge richtig eingestellt und ist die Schiene, in der ein Loch gestanzt
werden soll, in das Maul eingeschoben, so wird über ein Fussschalter oder durch Berührung
des Anschlages 72 der Motor 3 eingeschaltet und die Exzenterwelle macht eine Umdrehung
wobei der Nockenring 22 den Schalter S betätigt, der den Motor abschaltet, gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung eines Relais oder einer elektronischen Steuerung. Das Zählwerk
zählt die Anzahl Einschaltvorgänge.
1. Vorrichtung zum Stanzen eines Loches in eine Normschiene für den Schalttafelbau mit
einem Antriebsmotor und einer Exzenterwelle, deren Exzenter mittels eines Pleuels
mit dem Stanzstempel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen massiven
Block (1) umfasst, in welchem die Exzenterwelle (2) drehbar gelagert ist, dass im
Block an der Seite des Exzenters (21) eine Aussparung (10) angebracht ist, die in
ein Maul (11) übergeht, dass die Aussparung am unteren Ende mit einem Führungsstück
(51) für den Lochstempel (5) versehen ist, und dass unten im Maul eine dem Lochstempel
entsprechende Lochmatritze (53) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (10) mit
einer Platte (6) abgedeckt ist, welche die Maulöffnung (11) teilweise überdeckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Block ein Getriebemotor
(3) angebaut ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem, die Maulöffnung
teilweise überdeckenden Teil der Abdeckplatte (6) ein, dem Querschnittsprofil einer
zu behandelnden Schiene angepasste Seitenanschlag (61,62) befestigbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der massive Block (1) an
einem Gehäuse (7) befestigt ist, an dem eine in Richtung der Maulöffnung verlaufende
Schiene (71) angebracht ist, auf der ein Längsanschlag (72) verschiebbar und feststellbar
gehalten ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Exzenterwelle (2)
ein Nockenring (22) angebracht ist, der in Wirkverbindung mit einem Unterbrecherschalter
(S) steht.