[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schneidautomat mit Zufuhrtisch, zum Beschneiden
der von einem Plotter ausgegebenen Papierbahnen mittels Längs- und Querschneidern.
[0002] Aus der EP-A-236275 ist eine Vorrichtung zum Ausschneiden unterschiedlicher Rechteck-Zeichnungsformate
aus einer fortlaufend zugeführten Papierbahn bekannt. Die Steuerung der Längs- und
Querschneidorgane erfolgt durch Kodierungen, die von einem Plotter am Rand der Papierbahn
angebracht werden. Dabei geht man davon aus, dass eine fortlaufende Papierbahn vorhanden
ist.
[0003] Bei sogenannten Laser-Printern ist es nicht möglich eine fortlaufende Papierbahn
vorzusehen, da bei einem Unterbruch der einem solchen Gerät zugeführten Daten die
Papierbahn abgetrennt werden muss, um zu verhindern, dass das Papier an der heissen
Fixierwalze verschmort. Die Zufuhr unterbrochener Papierbahnen zu einem Schneidautomat
ergibt indessen Schwierigkeiten, wenn auf eine "Einfädelung" und Wegnahme des Restabfalles
von Hand verzichtet werden soll. Die Randkodierung auf der Papierbahn, mit welcher
die Längs- und Querschneider gesteuert werden, bewirkt einen Querschneidbefehl für
die Hinterkante des letzten Blattes. Wenn die Papierbahn unterbrochen wird, bleibt
ein Reststück vor dem Querschneider liegen. Dies würde beim Einlauf einer nachfolgenden
Papierbahn Ueberlappungen und damit Schwierigkeiten im weiteren Ablauf verursachen.
[0004] Die durch die Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, die von einem Plotter ausgegebenen
Papierbahn-Abschnitte unter Vermeidung eines manuellen Eingriffes den Schneidorganen
zuzuführen und den Restabfall des vorangehenden Papierbahn-Endes zur Vermeidung von
Störungen abzuführen.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass vor dem Querschneider eine Restabfall-Weiche
angeordnet ist und zwei dieser Restabfall-Weiche vorgeschaltete, im Bewegungsweg der
Papierbahn hintereinander angeordnete Lichtschranken oder Fühler vorhanden sind, die
mit einer elektrischen Steuereinrichtung verbunden sind, welche die Weichenposition
steuert.
[0006] Dadurch gelingt es, dem Schneidautomat unterbrochene Papierbahnen zuzuführen, ohne
manuellen Eingriff, da der störende Restabfall der vorangehenden Papierbahn durch
eine Restabfall-Weiche entfernt wird.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht des Transporttisches zur Verbindung des Schneidautomaten
mit dem Laser-Plotter
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Schneideinrichtung mit Weichen
[0008] Einem Laser-Plotter 1 od.dgl. an sich bekannter Bauart, welcher Zeichnungen, Graphiken
u.dgl. auf Grund eingegebener elektronischer Daten auf eine Papierbahn 2 ausdruckt,
wird ein Schneidautomat 4 beigestellt, um aus der Papierbahn 2 unterschiedliche Formate
auszuschneiden. Die Zeichnungen od.dgl. werden auf elektrostatischem Weg fortlaufend
auf Normalpapier übertragen, wobei die Papierbahn 2 vorzugsweise eine Breite hat,
die etwas breiter als Normformat A0 ist.
[0009] Da die Zeichnungen auf der Papierbahn in wahlloser Folge unterschiedliche Formate
haben können, sind Längs- und Querschnitte erforderlich, um einzelne Blätter vorgegebener
Formate aus der Papierbahn auszuschneiden.
[0010] Zwischen dem Plotter 1 und dem nachgeordneten Schneidautomat 4 befindet sich ein
den Zwischenraum überbrückender Transporttisch 5, über den die Papierbahn 2 geführt
wird. Dieser enthält eine Auflageplatte 6 mit mehreren zueinander parallelen, in Tischlängsrichtung
verlaufenden Transportbändern 7, die um Umlenkrollen 8 geschlungen sind. Nahe beim
Einlasstrichter 3 zum Transporttisch befindet sich eine oberhalb der Transportbänder
7 angeordnete Antriebsrolle 9. Diese Antriebsrolle 9 - die wahlweise auch unterhalb
der Papierbahn angeordnet werden könnte - wird unabhängig von den Transportbändern
7 genau mit der Auslaufgeschwindigkeit der Papierbahn 2 aus dem Plotter 1 angetrieben.
Vor dieser Rolle 9 ist eine Lichtschranke 10 oder ein Fühler vorhanden, welcher die
Vorderkante einer einlaufenden Papierbahn 2 abtastet. Die Lichtschranke 10 ist mit
einer elektronischen Steuereinrichtung verbunden. Eine weitere Lichtschranke 12 oder
ein Fühler befindet sich nahe am entgegengesetzten Ende des Transporttisches 5. Im
Einlaufbereich des Schneidautomaten 4 ist auf der Unterseite der Papierbahn 2 ein
Lesekopf 14 vorhanden, der die Randkodierungen - in Strich- oder Balkenform - auf
der Papier-Unterseite abliest und an die Steuereinrichtung weiterleitet. Diese Randkodierungen
steuern nachfolgend den wahlweisen Einsatz der Quer- und Längsschneider. Eine auf
der Papieroberseite vor dem Querschneider 19 befindliche Andruckrolle 15 des Schneidautomaten
4 dient zum Festhalten der einlaufenden Papierbahn 2 oder zum Festhalten des vorgängig
abgeschnittenen Reststückes. Vor dieser Andrückrolle 15 kann sich ein Papierbuckel
oder eine Schleife auf dem Transporttisch 5 bilden, wenn die Papierbahn vor dem Querschneider
19 angehalten wird.
[0011] Eine Restabfall-Weiche 16 dient zum Aussteuern des Restabfalles in Richtung des Pfeiles
C. Diese Weiche wird von einem Elektromagnet 18 betätigt. Der Restabfall liegt unterhalb
eines mit der Weiche 16 verbundenen Bügels 13, der somit den Restabfall nach dem letzten
Querschnitt des vorangehenden Papierbahn-Abschnittes nach unten umlenkt.
[0012] Der Aufbau und die Wirkungsweise der Längs- und QuerSchneidorgane geht aus der EP-A-236275
hervor, auf die hiermit Bezug genommen wird. Mit dem Antriebsrad 8 ist ein elektrischer
Taktgeber 21 verbunden, welcher Signale zu einer Steuereinrichtung ausgibt, in Abhängigkeit
der Vorschubbewegung der Papierbahn 2 in Richtung des Pfeiles D. Die von der Restabfall-Weiche
16 nicht umgelenkte Papierbahn 2 gelangt zu einem Querschneider 19, welcher aus einer
Messerwelle 20 mit einem auf dieser rotierenden Querschneidmesser 21 und einem auf
einem stationären Halter 28 starr gehaltenen Gegenmesser 22 gebildet ist. Die Messerwelle
20 dreht sich in Richtung des Pfeiles B, sobald ein entsprechender Steuerbefehl der
Steuereinrichtung erfolgt. Wenn ein Querschnitt durchgeführt werden soll, wird durch
die Steuereinrichtung eine konventionelle ein- und ausrückbare Kupplung eingerückt.
Dieser Querschneider 19 erstreckt sich über die ganze Breite der Papierbahn 2 und
bewirkt bei der Drehung der Messerwelle 20 somit die Ausführung eines durchgehenden
Querschnittes. Unmittelbar anschliessend an diesen Querschneider 19 befindet sich
eine wahlweise betätigbare zweite Weiche 23, mit welcher bewirkt werden kann, dass
ein vom Querschneider 19 abgeschnittenes, streifenförmiges Abfall-Zwischenstück zwischen
zwei aufeinander folgenden Zeichnungen - welches der anschliessenden Längsschneideeinrichtung
nicht zugeleitet werden soll - in Richtung des Pfeiles K abgeführt wird.
[0013] Zur Verschwenkung der sich über die ganze Breite der Papierbahn 2 erstreckenden,
im Querschnitt keilförmigen zweiten Weiche 23 ist ein Elektromagnet 43 mit einem Zuganker
45 vorhanden. Dieser wirkt mit einem Hebelarm 47 zusammen, der um eine Welle 51 schwenkbar
ist. Wenn der Elektromagnet 43 anzieht, bewegt sich der Zuganker 45 entgegen der Kraft
einer Rückstellfeder 53 nach unten, wodurch sich die spitze Nase der Weiche 23 nach
oben bewegt. Dies bewirkt, dass das vom Querschneider 19 abgetrennte Papier-Zwischenstück
nach unten in Richtung des Pfeiles K umgelenkt wird. Die nicht umgelenkten Papierabschnitte,
welche die Zeichnungen od.dgl. enthalten, gelangen anschliessend zu den Längsschneidern
56. Mehrere wahlweise zum Einsatz gelangende Längsschneideeinheiten sind über die
Breite der Papierbahn verteilt angeordnet. Diese kommen wahlweise nur dann zum Einsatz,
wenn ein dem Zeichnungsformat entsprechender Längsschnitt ausgeführt werden soll.
Die gegenseitigen Abstände dieser Längsschneideinheiten lassen sich vorgängig den
gewünschten Formaten anpassen. Jede dieser Längsschneideinrichtungen enthält ein oberes
Kreismesser 36 und ein unteres Kreismesser 46, die in einem Schneidspalt miteinander
zusammenwirken.
[0014] Nach dem Durchgang durch die Längsschneider 56 gelangt das auf allen vier Seiten
beschnittene, rechteckige Zeichnungsformat zwischen zwei Andrückrollen 24, 25 und
zu einem dritten Weichensatz, welcher bewirkt, dass nur der von den Längsschneidern
seitlich anfallende Abfall umgelenkt wird und somit ein auf das richtige Format zugeschnittenes
Zeichnungsblatt auf einen Tisch 48 od.dgl. ausgegeben wird. Diese auf ihr Fertigmass
beschnittenen Zeichnungen können anschliessend beispielsweise einer Faltvorrichtung
zugeführt werden.
[0015] Der Antrieb des Querschneiders 19 erfolgt durch einen Antriebsriemen 39, welcher
vorzugsweise als Zahnriemen ausgebildet ist und mit einem nicht näher dargestellten
Antriebsmotor in Verbindung steht. Der Antriebsriemen 39 wird auch über die Welle
60 des unteren Schneidmessers 46 geführt, von der die Drehbewegung über einen weiteren
Zahnriemen auf die Andrückrollen 24, 25 übertragen wird. Die verschiedenen Wellen
sind an ihren beiden Enden in Seitenwänden 27 gelagert. Die Wirkungsweise ist folgende:
[0016] Die vom Laser-Printer 1 auslaufenden, auf einer breiten Papierbahn 2 enthaltenen
Zeichnungen od.dgl. befinden sich auf der Bahn-Unterseite, ebenso die für die Steuerung
der Längs- und Querschnitte erforderlichen Randkodierungen. Die Papierbahn 2 bedeckt
vorerst die Lichtschranke 10. Die Papierbahn wird durch die Antriebsrolle 9 mit einer
der Printer-Auslaufgeschwindigkeit identischen Geschwindigkeit angetrieben. Hernach
überdeckt die Papierbahn die Lichtschranke 12. Sobald beide Lichtschranken 10,12 überdeckt
sind, bewegt sich die Restabfall-Weiche 16 in ihre geschlossene Stellung, d.h. es
erfolgt keine Umlenkung in Richtung des Pfeiles C. Hernach werden die Querschnitte
und Längsschnitte in der beschriebenen Weise durchgeführt, entsprechend der vom Plotter
aufgedruckten Kodierung am Rand der Papierbahn, wie dies in der EP-A-0236275 im einzelnen
erläutert ist. Bei einem Unterbruch der Papierbahn 2 verbleibt nach dem letzten Querschnitt
ein vor dem Querschneider 16 liegender Restabfall, der vorerst nicht weiter befördert
wird. Läuft nun die Vorderkante einer neuen Papierbahn 2 in den Einlasstrichter 3
ein, wird vorerst die Lichtschranke 10 bedeckt, die Antriebsrolle 9 und die Transportriemen
7 und 29 werden über die Steuereinrichtung in Bewegung gesetzt. Da gleichzeitig die
Lichtschranke 12 von der neu einlaufenden Papierbahn 2 noch nicht bedeckt ist, bewirkt
die Steuereinrichtung, dass die Restabfall-Weiche 16 geöffnet wird, d.h. dass sie
ihre Umlenkstellung einnimmt. Da die Anrückrollen 15, 17 nun angetrieben sind, wird
der vor dem Querschneider liegende Restabfall durch die geöffnete Weiche 16 in Richtung
des Pfeiles C abgeführt. Weil sich dieser Restabfall unterhalb des mit der Weiche
16 starr verbundenen Bügels 13 befindet, wird dieses Abfallstück zusammen mit der
Kippbewegung der Weichenspitze nach unten umgelenkt. Sobald die neu zugeführte Papierbahn
2 auch die Lichtschranke 12 bedeckt, bewirkt dies, dass die Steuereinrichtung die
Restabfall-Weiche 16 in die Ausgangslage zurückschwenkt, in welcher keine Umlenkung
stattfindet. Die Papierbahn 2 läuft hernach über die geschlossene Weiche 16 und wird
auf Grund der Randkodierung durch Längs- und Querschnitte beschnitten, wobei die Abfälle
durch die Weichen 23 und 62 abgeführt werden. Die rechteckig beschnittenen Zeichnungen
gelangen sodann auf einen Ausgabetisch 48 oder anschliessend in eine Faltvorrichtung.
1. Schneidautomat mit Zufuhrtisch, zum Beschneiden der von einem Plotter (1) ausgegebenen
Papierbahnen (2) mittels Längs- und Querschneidern (56,19), dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Querschneider (19) eine Restabfall-Weiche (16) angeordnet ist und zwei
dieser Restabfall-Weiche (16) vorgeschaltete, im Bewegungsweg der Papierbahn (2) hintereinander
angeordnete Lichtschranken (10,12) oder Fühler vorhanden sind, die mit einer elektrischen
Steuereinrichtung verbunden sind, welche die Weichenposition steuert.
2. Schneidautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Restabfall-Weiche
(16) einen mit der Weichennase verbundenen, sich über den Restabfall erstreckenden
Umlenkbügel (13) aufweist.
3. Schneidautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lichtschranken
(10,12) mit der Steuereinrichtung derart geschaltet sind, dass die Restabfall-Weiche
(16) ihre Umlenkstellung einnimmt, wenn nur die sich beim Einlauf zum Transporttisch
(5) befindliche Lichtschranke (10) von der Papierbahn (2) überdeckt ist.
4. Schneidautomat nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die vom
Plotter (1) ausgegebene Papierbahn (2) im Einlauf-Bereich des Transporttisches (5)
von einer Antriebsrolle (9) übernommen und mit einer mit der Auslaufgeschwindigkeit
der Papierbahn (2) übereinstimmenden Geschwindigkeit angetrieben ist und oberhalb
oder unterhalb des Transporttisches (5) ein freier Raum zur Bildung einer buckelartigen
Papierschlaufe vor dem Querschneider (19) besteht.