[0001] Die Erfindung betrifft eine Zange, insbesonder Rohr-, Greif- oder Armaturenzange,
mit zwei durch Gleitgelenke aneinander befestigten zweiarmigen Hebeln, deren kürzere
Arme Greifbacken für das Werkstück aufweisen, wobei ein Hebel nahe der Drehachse auf
einer dem anderen Hebel zugewandten Fläche teilkreisförmige zur Drehachse konzentrische
Nuten und/oder Wülste bildet, in denen mindestens ein entsprechend geformter Wulst
und/oder Nut auf einer zugewandten Fläche des anderen Hebels greift (Rillengleitgelenk).
[0002] Bei diesen Zangen sind insbesondere aus der DIN 5231 zwei Ausführungsformen bekannt.
Bei der ersten Ausführungsform sind zwei zweiarmige Zangenhebel aufeinander gelegt
und deren Gelenk wird von einem Rillen-Gleitgelenk gebildet. In der zweiten Ausführungsform
ist einer der beiden zweiarmigen Zangenhebel durch einen Schlitz des anderen Hebels
hindurchgesteckt und das Gelenk wird von einem Gleitgelenk gebildet, das einen Gelenkbolzen
besitzt, der in einem Längsschlitz des durchgesteckten Hebels gleitet und einen unrunden
Querschnitt besitzt, der in der Arbeitsstellung in bestimmten teilzylindrischen
Ausnehmungen des Längsschlitzes Halt findet. Während ein Rillengleitgelenk größere
Anlageflächen bildet und damit einen geringeren Verschleiß und damit eine bessere
Kraftübertragung, hat eine Durchsteckkonstruktion die Vorteile einer gleichmäßigeren
Lastverteilung, da insbesondere ein Verkanten verhindert wird.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zange der eingangs genannten Art so zu verbessern,
daß sie bei großen Anlageflächen des Gelenkes eine gleichmäßige Lastverteilung aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich des Gelenkes ein
Hebel durch einen Schlitz des anderen Hebels hindurchgesteckt ist, so daß der den
Schlitz aufweisenden Hebel den anderen Hebel beidseitig umgreift.
[0005] Bei einer solchen Zange sind die Vorteile beider Gelenkkonstruktionen kombiniert,
d.h. es ist ein Rillengleitgelenk vorhanden mit großen Anlageflächen und großer Lastübertragung
mit geringem Verschleiß, und es besteht eine gleichmäßige Lastverteilung ohne daß
es zu einem Verkanten kommen kann.
[0006] In einer vorteilhaften Ausführung wird vorgeschlagen, daß der den Schlitz aufweisende
Hebel an der Innenseite nur eines seiner beiden umgreifenden Flächen Wülste und/oder
Nuten und der andere Hebel nur auf einer Seitenfläche mindestens eine entsprechende
Nut und/oder Wulst aufweist. Dies wird zu einer in Herstellung und Aufbau besonders
einfachen Konstruktion. Alternativ ist es aber auch möglich, daß der den Schlitz aufweisende
Hebel an den Innenseiten beider umgreifender Flächen Wülste und/oder Nuten und der
andere Hebel auf beiden Seitenflächen mindestens eine entsprechende Nut und/oder Wulst
aufweist, so daß eine optimale Lastverteilung und besonders große Anlageflächen erreicht
werden.
[0007] Ein optimaler Klemmschutz wird erreicht, wenn an dem Zangenhebel, der den Schlitz
für den anderen Hebel aufweist an dem langen Griffarm nahe des Gelenkes einen Vorsprung
aufweist, an dem bei geschlossener Zange der andere Hebel anliegt.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine Vorderansicht der Zange und
- Figur 2
- eine Rückansicht.
[0009] Die Zange wird als Rohr-, Greif-, Wasserpumpen- oder Armaturenzange verwendet und
weist zwei zweiarmige Hebel 1, 2 auf, deren kürzere Arme 1a,2a Greifbacken für das
zu greifende Werkstück und deren längere Arme 1b, 2b Griffe zum Betätigen sind.
[0010] Der die untere Greifbacke 1c bildende erste Hebel 1 weist einen Schlitz 3 im Bereich
der Achse 4 auf, durch den der zweite Hebel 2 hindurchgesteckt ist. Somit bildet der
erste Hebel im Bereich der Achse 4 zwei seitliche Wände 5a,5b, die zueinander parallel
liegen und zwischen denen der zweite Hebel mit einem plattenförmigen Bereich einliegt.
Die Breite des Schlitzes 3 ist nur wenig größer als die Dicke des plattenförmigen
Bereichs 2d.
[0011] Der Bereich 2d weist ein Langloch 6 auf, in dem die bolzenförmige Achse 4 verschieblich
geführt ist.
[0012] Auf mindestens einer der beiden Seitenflächen des plattenförmigen Bereichs 2d befinden
sich zur Achse 4 konzentrische teilkreisförmige Wülste 7, die zwischen sich freie
Räume, insbesondere Nuten 8 bilden. In diese Zwischenräume oder Nuten gleitet mindestens
ein Wulst auf der Innenseite der zugewandten Wand 5b des ersten Hebels 1. Je nach
Stellung der Achse 4 im Langloch 6 greift der an der Wand 5b angeformte Wulst in einer
bestimmten Nut 8 des anderen Hebels. Hierbei können an der Wand 5b auch mehrere Wülste
angeordnet sein.
[0013] In einer alternativen Ausführungsform weist der plattenförmige Bereich 2d auf beiden
Seitenflächen Wülste 7 und Nuten 8 auf, so daß auf der Innenseite der Wand 5a des
Hebels 1 zusätzlich Wülste angeformt sind.
[0014] Am langen Griffarm 1b des ersten Hebels 1 ist nahe des Gelenks ein Vorsprung 9 angeformt,
der dem Arm 2b zugewandt ist und bei geschlossener Zange am Arm 2b anliegt, um ein
Klemmen der Hand des Benutzers zu verhindern.
1. Zange, insbesonder Rohr-, Greif- oder Armaturenzange, mit zwei durch Gleitgelenke
aneinander befestigten zweiarmigen Hebeln (1, 2), deren kürzere Arme (1a, 2a) Greifbacken
(1c, 2c) für das Werkstück aufweisen, wobei ein Hebel (2) nahe der Drehachse (4) auf
einer dem anderen Hebel (1) zugewandten Fläche teilkreisförmige zur Drehachse konzentrische
Nuten (8) und/oder Wülste (7) bildet, in denen mindestens ein entsprechend geformter
Wulst und/oder Nut auf einer zugewandten Fläche des anderen Hebels greift (Rillengleitgelenk),
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Gelenkes ein Hebel (2) durch einen Schlitz (3) des anderen Hebels
(1) hindurchgesteckt ist, so daß der den Schlitz (3) aufweisenden Hebel (1) den anderen
Hebel (2) beidseitig umgreift.
2. Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Schlitz (3) aufweisende Hebel (1) an der Innenseite nur eines seiner
beiden umgreifenden Flächen (5a, 5b) Wülste und/oder Nuten und der andere Hebel (2)
nur auf einer Seitenfläche mindestens eine entsprechende Nut (8) und/oder Wulst (7)
aufweist.
3. Zange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Schlitz (3) aufweisende Hebel (1) an den Innenseiten beider umgreifender
Flächen (5a,5b) Wülste und/oder Nuten und der andere Hebel (2) auf beiden Seitenflächen
mindestens eine entsprechende Nut (8) und/oder Wulst (7) aufweist.
4. Zange nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Zangenhebel (1), der den Schlitz (3) für den anderen Hebel aufweist an
dem langen Griffarm (1b) nahe des Gelenkes (4) einen Vorsprung (9) aufweist, an dem
bei geschlossener Zange der andere Hebel (2) anliegt.