[0001] Die Erfindung betrifft periphere und wärmebelastete Anschluß- und/oder Verschlußelemente
für Heizkessel gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei den diesbezüglichen Anschluß- und/oder Verschlußelementen für Heizkessel handelte
es sich insbesondere um gerade und/oder gekrümmte Abgaszugrohre, Rauchgassammelkästen,
hintere Feuerraumbegrenzungswände und schließlich auch um jede Art von Verschlußdeckeln
und Verschlußtüren, wie sie an Heizkesseln je nach Konstruktion erforderlich sind.
Für die Wärmeisolation von Heizkesseln selbst sind die unterschiedlichsten und mehr
oder weniger optimalen Isolationsmethoden und Konstruktionen hinlänglich bekannt.
Vernachlässigt wurde bisher mehr oder weniger der eigentliche Abzugsbereich von Heizkesseln,
d.h. insbesondere die zum Schornstein führenden Abzugsrohre, die wegen des relativ
hohen Installationsaufwandes für die Anbringung von Isolationsmatten od. dgl in der
Regel unisoliert blieben. Soweit an solchen Kesseln an dem Rauchgasabzugsrohr sog.
Rauchgassammelkammern vorgesehen sind, so wurden diese zwar isoliert (siehe US-A-4
320 869), aufgrund ihrer peripheren Zuordnung zum Heizkessel war es jedoch immer schwierig
und mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden, derartige Rauchgasabzugskästen, egal
ob sich diese nun im Rückwand- oder im Vorderwandbereich je nach Kesselkonstruktion
befanden, diese zu isolieren bzw. in die gesamte Kesselisolation mit einzubeziehen.
Gleiches gilt auch für jede Art von Kesselöffnungsverschlüssen. Was die unisoliert
bleibenden und zum Schornstein führenden Rauchgasabzugsrohre betrifft, so haben diese
natürlich den Nachteil, daß sich die abziehenden und die Abzugsrohre durchströmenden
Rauchgase weiter abkühlen und damit dem betreffenden Schornstein noch weniger Wärme
zugeführt wird, insbesondere wenn es sich dabei um Heizkessel handelt, die im Nieder-
oder Tieftemperaturbereich betrieben werden. Zu berücksichtigen ist dabei auch, daß
der Anschluß der Rauchgasabzugsrohre und auch der Rauchgassammelkästen an die Heizkessel
schwer zufriedenstellend abgedichtet werden kann, da diese Elemente nur jeweils ange-
bzw. aufgesteckt oder verfalzt werden und dabei absolute Dichtheit nicht gewährleistet
werden kann. Aufgrund der Druckverhältnisse im Schornstein und im Abzugsbereich können
also praktisch immer gewisse Nebenluftmengen einströmen, wodurch sich in der Regel
Verfälschungen der Abgaswerte ergeben. Dies gilt auch für den Rauchgassammelkasten
gemäß vorerwähnter US-A-4 320 869, soweit bei deren Gegenstand nicht besondere Abdichtungsmaßnahmen
getroffen sind.
[0003] Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, für periphere und wärmebelastete
Anschluß- und/oder Verschlußelemente von Heizkesseln eine Isolation zu schaffen, mit
der der Hersteller derartiger Elemente und auch der Heizkesselhersteller, der in der
Regel solche Elemente mitliefert, in die Lage versetzt sein soll, eine derartige Isolation
von vornherein auf einfachste Weise mit herstellen zu können, so daß von vornherein
eine nachträgliche Isolationsanbringung entbehrlich wird bzw., was Rauchgassammelkästen
und Verschlußelemente am Kessel betrifft, deren Isolation vereinfacht werden kann,
und zwar mit der Maßgabe, dabei gleichzeitig für eine gute Abdichtungsmöglichkeit
zu sorgen.
[0004] Diese Aufgabe ist nach der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches
angeführten Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und praktische Ausführungsformen
ergeben sich nach den Unteransprüchen.
[0005] Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung handelt es sich also nicht um bekannte Isolationsmaterialien,
wie bspw. beim Gegenstand nach der US-A-4 320 869, wie kaschierte Glasfaser- oder
Steinwollematten, und auch nicht um wärmebeständige verschäumbare Kunststoffe, die
bei Heizkesseln sowieso nur in unkritischen Bereichen angewendet werden können, sondern
um eine bspw. durch Spritzen oder Aufstreichen aufbringbare Masse mit Dispersionscharakter
und anorganischen Füllstoffen, für die es neben Wärmedämmung und -beständigkeit wesentlich
ist, zäh und festhaftend zu sein und die zudem anweichbar ist, um damit auch die Bedingung
erfüllen zu können, daß sie gleichzeitig als Dichtungsmittel wirksam werden kann.
Wesentlich ist diesbezüglich auch, daß die gesamte äußere Oberfläche des betreffenden
Elementes mit dieser Schicht versehen ist, d.h. also auch die Bereiche, die später
nach erfolgter Installation bzw. nach Anschluß am Kessel nicht mehr frei liegen. Nach
Anweichen mindestens der Anschlußbereiche schiebt sich nämlich einfach die Schicht
im Aufschub- bzw. Anschlußbereich zusammen, verbleibt je nach den Maßtoleranzen im
Spalt zwischen den beiden zusammenzufügenden Elementen und kann dann außerdem von
Hand oder mit einem geeigneten Hilfswerkzeug ohne weiteres wieder unter Ausbreitung
des gebildeten Massewulstes geglättet werden. Besondere Maßnahmen zur anschließenden
Abtrocknung der Masse sind dabei nicht erforderlich, da sich dies praktisch von alleine
ergibt. Insofern ist es bspw. auch ohne weiteres möglich, gebogene und in bekannter
Weise in sich selbst verstellbare Abzugsrohre mit einer solchen Schicht zu versehen,
da die Schicht nach Anweichung in den Verstellbereichen oder insgesamt den Verstellbewegungen
der einzelnen Rohrsegmente ohne weiteres zu folgen vermag. Sollten dabei Masserisse
auftreten, können diese ohne weiteres wieder zusammengedrückt werden.
[0006] Die erfindungsgemäßen peripheren und wärmebelasteten Anschluß- und/oder Verschlußelemente
werden nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0007] Es zeigt schematisch
- Fig. 1
- ein gerades Abzugsrohr;
- Fig. 2
- ein in sich verstellbares, bogenförmiges Abzugsrohr;
- Fig. 3
- die besondere Ausführungsform eines Anschlußkastens;
- Fig. 4
- im Schnitt den abzugsseitigen Verschluß der Brennkammer;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform eines Rauchgasabzugskastens und
- Fig. 6
- ein aufgeschobenes Abzugsrohr unmittelbar nach seinem Aufschub auf einen entsprechenden
Anschlußstutzen.
[0008] Die dargestellten Anschluß- bzw. Verschlußelemente bedürfen im einzelnen keiner näheren
Erläuterung, da diese bekannt sind und zwar auch bezgl. ihrer Zuordnung zueinander
und zum betreffenden Heizkessel. Allen dargestellten Elementen ist gemeinsam, daß
ihre gesamte äußere Oberfläche 2 mit der Schicht 3 (strichpunktiert dargestellt) überzogen
ist, die für alle dargestellten Ausführungsfälle die gleichen Eigenschaften hat, d.h.
bei dieser Schicht handelt es sich um eine in geeigneter Weise, insbesondere durch
Spritzen aufbringbare Dispersionsmasse mit mineralischen Füllstoffen, die sowohl wärme-
und schalldämmende Eigenschaften hat, wärmebeständig und in sich zäh ist, dabei sowohl
im nassen als auch trockenen Zustand an metallischen Flächen haftet und dabei zudem
anweichbar ist. Durch diese Eigenschaften ergibt sich, wie schematisch in Fig. 6 angedeutet,
beim Anschluß eines Elementes an das andere entsprechend überzogene Element nach entsprechender
Anweichung ein wulstartiger Zusammenschub 4 der Masse, die, solange sie noch weich
ist, problemlos wieder ausgeglättet und mit der Schicht 3, die ebenfalls angeweicht
wurde, wieder ausgeglättet und verbunden werden kann. Je nach gewünschter Dämmung
bzw. Isolation können derartige Schichten 3 mehr oder weniger dick aufgetragen werden,
wobei sich herausgestellt hat, daß in der Regel Schichtdicken von 5 - 6 mm ausreichen,
und zwar um einmal den gewünschten Dämm- bzw. Isolationseffekt zu bewirken und zum
anderen aber auch gleichzeitig eine ausreichende Dichtfunktion zu übernehmen. Die
das Isolationsmaterial bildende Schicht enthält dabei im angeweichten, d.h. auftragsbereiten
Zustand folgende Komponenten:
- 12 - 18 %
- Wasserglas
- 45 - 55 %
- H₂O
- 20 - 30 %
- mineralische Füllstoffe
- 3 - 5 %
- Kunststoffpolymere, wie VAC, Acrylat oder deren Copolymerisate
- 4 - 6 %
- KOH
Eine derart zusammengesetzte Masse hat gute mechanische Beständigkeit und eine hervorragende
Haftung auf dem Untergrund und zeigt eine Elastizität, die bspw. das Zersägen entsprechend
beschichteter Rohre zuläßt, ohne daß die Beschichtung abblättert. Das Material läßt
sich wie erwähnt, leicht verspritzen und zeigt ein ansprechendes Spritzbild. Temperaturbeständigkeit
ist gegeben, und es kommt bei Erwärmung weder zu Rauch- noch zu Geruchsbelästigungen.
Für die Wiedererweichung wird zweckmäßig Wasser mit Zimmertemperatur verwendet, um
Anweichzeiten im Bereich von 10 bis 15 min. einzuhalten. Das erweichte bzw. angeweichte
Material erstarrt ohne weiteres wieder zu einer festen Dämmasse wie vor der Wasserzugabe.
1. Periphere und wärmebelastete Anschluß- und/oder Verschlußelemente für Heizkessel,
deren äußere Oberfläche mit einer wärme- und schalldämmenden, wärmebeständigen und
an dieser haftenden Schicht versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (3) aus anweichbarem Isolationsmaterial gebildet und damit auch die
im installierten Zustand abgedeckten bzw. überlappten Bereiche der Oberfläche (2)
beschichtet sind.
2. Elemente nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (3) 2 - 10 mm, vorzugsweise 5 - 6 mm dick ausgebildet ist.
3. Elemente nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (3) aufgespritzt ist.
4. Elemente nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die das Isolationsmaterial bildende Schicht im angeweichten Zustand folgende Komponenten
enthält:
12 - 18 % Wasserglas
45 - 55 % H₂O
20 - 30 % mineralische Füllstoffe
3 - 5 % Kunststoffpolymere, wie VAC, Acrylat oder deren Copolymerisate
4 - 6 % KOH