[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für die Führungsschienen von
Aufzügen, bei welcher die Führungsschiene an beiden Flanschen mittels kreisförmigen,
seitlich am Flansch anstehenden und teilweise über den Flansch ragenden Schienenklammern
auf an der Schachtwand des Aufzuges befestigten Tragplatten längsverschiebbar gehalten
sind.
[0002] Bei der Befestigung von Führungsschienen für Aufzüge muss dafür gesorgt werden, dass
einerseits Längsverschiebungen zwischen den Führungsschienen und den Schachthalterungen
möglich sind, anderseits aber Querverschiebungen verhindert werden. Die Gesamtlänge
der Führungsschienen ändert sich beispielsweise bei Temperaturschwankungen, und fest
eingespannte Schienen würden sich bei Temperaturerhöhungen verbiegen und den Fahrkomfort
in einer Kabine herabsetzen. Ähnliche Nachteile ergäben sich auch bei einer eventuellen
Kontraktion des Schachtmauerwerkes.
[0003] Mit der CH-PS 484 826 ist eine solche Befestigungsvorrichtung für Führungsschienen
von Aufzügen bekanntgeworden, bei welcher runde Scheiben mit verschiedenen Durchmessern
als Klemmpratzen beidseits des Führungsschienenflansches befestigt sind. Je zwei dicke
Scheiben sind zentrisch mit einer Schraube an einer Tragplatte befestigt. Je eine
Scheibe mit einem kleineren Durchmesser liegt seitlich auf beiden Seiten des Schienenflansches
satt an der Führungsschiene an. Je eine Scheibe mit einem grösseren Durchmesser überragt
den Flansch der Führungsschiene. Dünnere, als Distanzscheiben dienende Unterlagsscheiben
distanzieren die äussere, den Führungsschienenflansch überragende Scheibe so von der
Tragplatte, dass der Führungsschienenflansch spielfrei an der Tragplatte anliegt,
aber nicht geklemmt wird. Mit dieser Halterung ist die Führungsschiene seitlich und
nach vorn und nach hinten unverrückbar gesichert, während Verschiebungen in der Längsrichtung
der Führungsschiene möglich sind. Die scheibenförmigen Halteklammern verhindern dabei
ein Verklemmen zwischen dem Führungsschienenflansch und den Klemmpratzen. Ein Nachteil
dieser Befestigungsvorrichtung liegt darin, dass die Anzahl und die Gesamtdicke der
Distanzscheiben jeweils darauf abzustimmen sind, dass bei angezogener Schraube möglichst
kein Spielraum zwischen dem Führungsschienenflansch und den Klemmpratzen entstehen,
dass aber auch keine Klemmwirkung zwischen diesen beiden Teilen eintritt; eine zeitaufwendige
Arbeit, deren Güte allein von der Güte der Montage abhängig ist. Ein weiterer Nachteil
liegt auch darin, dass trotz klemmfreier Montage ein Verklemmen zwischen der Führungsschiene
und den Halteklammern eintreten kann, wenn bei einer Längsverschiebung der Führungsschiene
ungleich dicke Führungsschienenflanschen an den fest verschraubten Schienenklammern
anstehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung für die Führungsschienen
von Aufzügen vorzuschlagen, welche die geforderten Eigenschaften, Längsverschiebungen
zwischen den Führungsschienen und den Schachthalterungen zu ermöglichen, aber Querverschiebungen
zu verhindern, erfüllt, unabhängig von der Güte der Montage stets die gleiche Haltekraft
aufbringt und bei ungenauen Führungsschienenflanschen ein Verklemmen ausschliesst.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im ersten Anspruch gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass durch die Verwendung von zwei Tellerfederpaketen und einem Distanzrohr eine genau
definierte Anpresskraft auf die Führungsschiene erzielt wird, welche unabhängig von
der Güte der Montage ist. Die Anpresskraft ist jeweils so bemessen, dass eine Längsverschiebung
zwischen der Führungsschiene und den Schachthalterungen möglich ist.
[0007] In den Zeichnungen ist ein Auführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im folgenden
näher erläutert wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Befestigungsvorrichtung und
- Fig. 2
- eine Ansicht dieser Befestigungsvorrichtung nach Fig. 1.
[0008] In den Figuren ist mit 1 eine Führungsschiene bezeichnet. Diese Führungsschiene 1
wird auf einer Tragplatte 2 gehalten, die in bekannter, nicht dargestellter Weise
im Aufzugsschacht befestigt ist. Sie liegt dabei auf einem auf der Tragplatte 2 angeordneten
Halbrundprofil 10 auf. Die Tragplatte 2 weist auf beiden Seiten neben dem Flansch
1.1 der Führungsschiene 1 Durchgangslöcher 2.2 mit genügendem Durchmesser auf. Auf
der Tragplatte 2 sind beidseitig der Führungsschiene 1 eine Schienenklammer 3 angeordnet.
Die Schienenklammer 3 ist ein stöpselförmiges Drehteil mit einem grösseren 3.1 und
einem abgesetzten kleineren Aussendurchmesser 3.2 und einer Bohrung 3.4. Der Übergang
vom grösseren zum kleineren Aussendurchmesser weist einen an die Neigung des Flansches
1.1 der Führungsschiene 1 angepassten Konus 3.3 auf. Die Schienenklammer 3 ist zwischen
einem oberen Tellerfederpaket 4 und einem unteren Tellerfederpaket 5 auf einem Distanzrohr
6 aufgesteckt. Das Distanzrohr 6 ist durch eine durch das Durchgangsloch 2.2 der Tragplatte
2 hindurchgeführte Sechskantschraube 7 zwischen zwei Unterlagsscheiben 9 durch eine
Mutter 8 und eine weitere Unterlagsscheibe 9 auf der Tragplatte 2 befestigt. Der kleinere
Aussendurchmesser 3.2 der Schienenklammer 3 liegt dabei an der seitlichen Aussenfläche
des Flansches 1.1 der Führungsschiene 1 an und der Kranz mit dem grösseren Durchmesser
3.1 überdeckt mit dem den kleineren Aussendurchmesser überragenden Teil teilweise
den Flansch 1.1 der Führungsschiene 1, wobei der Konus 3.3 der Schienenklammer 3 auf
dem geneigten Flansch 1.1 der Führungsschiene 1 anliegt. Die Tellerfederpakete 4;
5 und die Länge des Distanzrohres 6 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Tellerfederpakete
4; 5 bei satt angezogener Sechskantschraube 7 eine genau definierbare Vorspannung
erfahren. Im eingebauten Zustand wird das obere Tellerfederpaket 4 durch eine Gegenkraft
zwischen dem Flansch 1.1 der Führungsschiene 1 und dem Konus 3.3 der Schienenklammer
3 weiter vorgespannt und das untere Tellerfederpaket 5 etwas entlastet. Die Vorspannkraft
auf die Führungsschiene 1 ist dann gleich der Differenz der Kräfte der beiden Tellerfederpakete
4; 5. Durch geeignete Wahl der Tellerfederpakete 4; 5, der Länge des Distanzrohres
6 und der Dicke des als Auflagefutter dienenden Halbrundprofiles 10 kann eine genau
vorausbestimmbare, auf den Flansch 1.1 der Führungsschiene 1 wirkende Vorspannkraft
erreicht werden, welche die Führungsschiene 1 sicher hält, aber Längsverschiebungen
der Führungsschienen 1 gegenüber der Schienenklammer 3 zulässt.
[0009] Bei der Montage der Führungsschiene 1 werden die Schienenklammern 3 in den genügend
grossen Durchgangslöchern 2.2 der Tragplatte 2 so gegen den Flansch 1.1 der Führungsschiene
1 verschoben, dass der kleinere Aussendurchmesser 3.2 der Schienenklammern 3 ohne
Spiel beidseitig an den Seitenflächen des Flansches 1.1 anliegen, ohne die Führungsschiene
1 festzuklemmen, und durch die Sechskantschraube festgezogen bis das Distanzrohr 6
satt zwischen den Unterlagsscheiben 9 aufliegt. Die Schienenklammer würde dabei auf
beiden Seiten durch die Vorspannkräfte der Tellerfederpakete in einer Gleichgewichtslage
gehalten, sie übt aber durch die Anwesenheit der Führungsschiene auf beiden Seiten
auf deren Flansch eine im voraus berechnete Vorspannkraft aus. Bei gleichbleibender
Befestigungsvorrichtung kann eine Änderung der Vorspannkraft der Schienenklammer 3
auf den Flansch 1.1 der Führungsschiene 1 dadurch erreicht werden, dass das als Auflagefutter
für die Führungsschiene 1 dienende Halbrundprofil 10 verschiedene Dicken aufweist.
Die Vorspannkraft wird so gewählt, dass die Führungsschiene 1 spielfrei gehalten wird,
dass sie aber, beispielsweise bei einer Kontraktion des Schachtmauerwerkes oder bei
einer durch Temperatureinflüsse hervorgerufene Längenänderung der Führungsschienen
1 gestattet, die Führungsschiene 1 mit geringem Widerstand in der Befestigungsvorrichtung
vertikal zu verschieben. Eine geeignete Schmierung zwischen Führungsschiene 1 und
Schienenklammer 3 kann dabei nützlich sein. Die als Drehteil ausgebildete Schienenklammer
3 schliesst beim Gleiten der Führungsschiene 1 ein Verkanten oder Verklemmen aus.
[0010] Anstelle der in der Tragplatte seitlich neben dem Flansch der Führungsschiene vorgesehenen
Durchgangslöcher mit genügendem Durchmesser, um das Anschieben des kleineren Aussendurchmessers
der Schienenklemme an die Seitenfläche der Führungsschiene zu ermöglichen, könnten
auch Langlöcher vorgesehen werden, deren Längsachsen senkrecht zur Achse der Führungsschiene
verlaufen.
[0011] Es ist ohne weiteres möglich, anstelle der einteilig ausgebildeten Schienenklammer
eine solche mit zwei Scheiben vorzusehen, wobei eine Scheibe mit einem kleineren Aussendurchmesser
und die andere mit einem grösseren Aussendurchmesser und mindestens mit einer an die
Neigung des Flansches der Führungsschiene angepassten konisch verlaufenden Auflagefläche
ausgerüstet wäre.
1. Befestigungsvorrichtung für die Führungsschienen (1) von Aufzügen, bei welcher die
Führungsschiene (1) an beiden Flanschen (1.1) mittels kreisförmigen, seitlich am Flansch
(1.1) anstehenden und teilweise über den Flansch (1.1) ragenden Schienenklammern (3)
auf an der Schachtwand des Aufzuges befestigten Tragplatten (2) längsverschiebbar
gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kreisförmige Schienenklammer (3) ein stöpselförmiges, einen grösseren (3.1)
und einen kleineren Aussendurchmesser (3.2) und eine Bohrung (3.4) aufweisendes Drehteil
ist, wobei die Verbindung zwischen den beiden Aussendurchmessern (3.1; 3.2) ein an
die Neigung des Flansches (1.1) der Führungsschiene (1) angepasster Konus (3.3) ist,
und dass die Schienenklammer (3) zwischen einem oberen Tellerfederpaket (4) und einem
unteren Tellerfederpaket (5) auf einem Distanzrohr (6) durch eine Schraube (7), Unterlagsscheiben
(9) und eine Mutter (8) federnd eingespannt und auf der Tragplatte (2) festgemacht
ist, wobei der Konus (3.3) der Schienenklammer (3) auf den Flansch (1.1) der Führungsschiene
(1) eine Vorspannkraft ausübt.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schienenklammer (3) aus zwei separaten Scheiben besteht, wobei die erste
Scheibe den kleineren Aussendurchmesser (3.2) und die zweite Scheibe den grösseren
Aussendurchmesser (3.1) aufweist und die zweite Scheibe eine vom grösseren zum kleineren
Aussendurchmesser (3.2) reichende an die Neigung des Flansches (1.1) der Führungsschiene
(1) angepasste konische Auflagefläche besitzt.
3. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter dem Flansch (1.1) der Führungsschiene (1) ein als Auflagefutter dienendes,
die Vorspannkraft der Schienenklammer (3) auf den Flansch (1.1) bestimmendes Halbrundprofil
(10) angeordnet ist.