[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
eine Webmaschine, insbesondere eine Projektil- oder Greiferwebmaschine, mit einer
solchen Vorrichtung.
[0002] Bei einem Schussfadenbruch muss die Webmaschine angehalten werden, der gebrochene
Schussfaden entfernt und ein Faden in den Vorlagevorrichtungen neu eingelegt werden.
Diese Aufgaben können durch einen Weber ausgeführt werden. Da dies aber meistens eine
längere Stillstandzeit der Webmaschine zur Folge hat, ist man dazu übergegangen, mit
selbsttätig arbeitenden Hilfsmitteln einen Ersatz für das Wirken des Webers im Anschluss
an einen Schussfadenbruch zu schaffen. So ist aus der JP,A,1-92452 (wie aus den Figuren
hervorgeht) eine Vorrichtung bekannt, bei der mit mechanischen Mitteln das freie Fadenende
einer Vorratsspule geholt und dem Schussfadenspeicher zugeführt wird. Mit einem verschwenkbaren
Arm wird das Fadenende von der Spule zu zusätzlichen Hilfsvorrichtungen gebracht,
mit denen anschliessend der Faden in den Speicher eingeführt wird. Diese Hilfsvorrichtungen
und besonders der verschwenkbare Arm machen einen ziemlich grossen Bewegungsspielraum
erforderlich.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, für die Fadenübergabe von Spule an Speicher Mittel
zu schaffen, die für die Ausübung ihrer Funktion weniger Platz als die entsprechenden
Mittel der bekannten Vorrichtung benötigen.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe einerseits durch eine Eingangsvorrichtung des Speichers,
wie sie durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gegeben sind, und andererseits
durch ein Fadenübertragungsorgan, wie es gemäss Anspruch 8 gekennzeichnet ist. Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind durch die Ansprüche 2 bis 7 sowie 9 bis 12 näher gekennzeichnet.
Durch die Ansprüche 13 und 14 ist eine zusätzliche Hilfsvorrichtung gekennzeichnet,
mit der die Fadenübergabe von der Spule zum Kopfstück des Fadenübertragungsorgans
vorgenommen werden kann. Mit dem Anspruch 15 wird schliesslich der Schutz von Projektil-
oder Greiferwebmaschinen beansprucht, welche die erfindungsgemässe Vorrichtung aufweisen.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- die erfindungsgemässe Vorrichtung mit Fadenvorrat, Speicher und Fadenübergabeorgan,
- Fig.2
- die erfindungsgemässe Eingangsvorrichtung des Speichers,
- Fig.3a
- ein Kopfstück des erfindungsgemässen Fadenübergabeorgans,
- Fig.3b
- ein zweites Kopfstück, das am Speichereingang angelegt hat und
- Fig.4
- die Kombination von Fadenübergabeorgan und Spulen auf einem verschwenkbaren Träger,
- Fig.5a
- eine erfindungsgemässe Vorrichtung mit Spulenhalter, die als Injektordüsen ausgebildet
sind und
- Fig.5b
- einen Längsschnitt durch eine Spulenhalter-Injektordüse.
[0006] In Fig.1 ist eine einfache Version der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 dargestellt,
die zwei Spulen 2 und 3, einen Schussfadenspeicher 10 und ein Fadenübergabeorgan 30
umfasst und die sich auf einem fahrbaren Gestell 4 befindet. Das Fadenübergabeorgan
30 wird über den Kasten 5 betrieben, der über eine Steuerleitung 6 Instruktionen empfängt.
Der Antrieb des Fadenübergabeorgans 30 kann beispielsweise pneumatisch über Druckluftleitungen
7 erfolgen.
[0007] Der Speicher 10 ist im wesentlichen eine bekannte Vorrichtung, wie sie beispielsweise
in der DE-OS 3123760 beschrieben ist, bei der jedoch eine zusätzliche Eingangsvorrichtung
11 aufgesetzt ist, die spezielle, durch die Erfindung gekennzeichnete Funktionen bei
der Behebung eines Schussfadenbruchs erfüllt. In der Situation, wie sie in Fig.1 dargestellt
ist, wird der Schussfaden 2a von der Spule 2 abgezogen. Nach einem Fadenbruch wird
nach Verfahren, wie sie weiter unten näher erläutert werden, der gebrochene Schussfaden
aus dem Speicher 10 entfernt und daran anschliessend mittels des Fadenübergabeorgans
30 das bereitgehaltene Fadenende 3a von der in Reserve stehenden Spule 3 zum Speichereingang
hinübergereicht, wobei der Teleskoparm 31 ausfährt und zum Speicher 10 dreht, bis
der Kopfteil 32 am Speichereingang anlegt. Ein Sensor 19 beim Speichereingang beispielsweise
überwacht das richtige Anlegen des Fadenübergabeorgans 30. Ein anderer, nicht dargestellter
Sensor beim Speichereingang dient als Fadenwächter.
[0008] Mit einem Schliessorgan 12 kann der Luftdurchtritt durch den Speichereingang unterdrückt
werden. Ein Schneidorgan 15 dient dazu, einen gebrochenen Schussfaden, der seitlich
aus der Eingangsvorrichtung 11 ausgeblasen wird, abzuschneiden. Diese beiden Hilfsorgane
12 und 15 können beispielsweise mittels doppelwirkender Pneumatikzylinder betätigt
werden. In der Fig.2 sind innere Details der Eingangsvorrichtung 11 gezeigt. Der Pfropfen
12a ist durch das Schliessorgan 12 hin- und herverschiebbar. Bei geschlossenem Speichereingang
berührt der Pfropfen 12a einen diametral gegenüberliegenden Propfen 13, der lösbar
in der Seitenwand der Eingangsvorrichtung 11 befestigt ist. Zwei Injektordüsen 14
und 16 mit den Druckluftanschlüssen 14a beziehungsweise 16a lassen sich für den Fadentransport
betreiben. Eine solche Düse besteht mit Vorteil aus einer Ringdüse für den Treibstrahl
und einer zentralen Durchtrittsöffnung für den Faden. Die Injektordüse 14 wirkt in
Richtung Schneidorgan, das symbolisch durch die Schere 15' angedeutet ist. Die Injektordüse
16 wirkt in Richtung Speicher, der durch den gestrichelt gezeichneten Zylinder 10'
angedeutet ist.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform, wie sie in Fig.2 dargestellt ist, sind die
beiden Pfropfen 12a und 13 zylindrischer Form, weisen den gleichen Durchmesser auf
und liegen fluchtend einander gegenüber. Ihr Durchmesser stimmt in Fig.2 mit dem Durchmesser
des Eingangskanals 18 überein, kann aber auch grösser sein. Beim Schliessen wird der
Pfropfen 12a nur schwach gegen den Pfropfen 13 gedrückt, sodass ein im Eingangskanal
18 sich befindender Faden nur festgeklemmt jedoch nicht beschädigt wird. Als Material
für die beiden Pfropfen 12a und 13 wird mit Vorteil ein abriebfester Kunststoff wie
beispielsweise Vulkolan gewählt.
[0010] Nun soll die Wirkungsweise der Eingangsvorrichtung 11 im Anschluss an einen Schussfadenbruch
erläutert werden. Es können dabei zwei Fälle unterschieden werden: Im ersten Fall
bricht der Faden nach dem Speicher 10 und im zweiten zwischen Spule 2 und Speichereingang.
[0011] Nach einem Schussfadenbruch hält der Speicher an; das Schliessorgan 12 verschliesst
den Eingangskanal 18 und klemmt dabei - im ersten Fall - den Faden 2a fest. Die Injektordüse
14 wird darauf in Betrieb gesetzt und der Wickelmechanismus des Speichers 10 in Rückwärtsrichtung
gedreht und zwar so, dass der Faden im Speicher 10 freigesetzt und über den Ausblaskanal
20 entfernt wird. Beim Ausstossen des Fadens aus dem Ausblaskanal 20 bildet sich am
Austritt ein Knäuel, da ein Weitertransport wegen des im Schliessorgan 12 festgeklemmten
Faden 2a verhindert wird. Durch periodisches öffnen des Schliessorgans 12 lässt sich
intermittierend der geknäuelte Faden weiterfördern, wobei jeweils ein zusätzliches
Stück Faden 2a von der Spule 2 abgezogen wird.
[0012] Nach vollständigem Ausblasen des Fadens aus dem Speicher 10 tritt das Schneidorgan
15 in Aktion, wodurch der durch das Schliessorgan 12 festgehaltene Faden eine wohldefinierte
Länge erhält. Anschliessend nimmt anstelle der Injektordüse 14 die andere Injektordüse
16 die Tätigkeit auf und saugt das Fadenende aus dem Ausblaskanal 20 in den Zuführkanal
18, über den der Faden wieder dem Wickelmechanismus des Speichers 10 zugeführt wird.
Durch öffnen des Schliessorgans 12 kann nun der Einfädelvorgang beginnen, durch den
selbsttätig die Beladung des Fadenspeichers 10 und das Einfädeln bis zum Webfach erneut
zustande kommt. Ein solcher Einfädelvorgang ist beispielsweise aus der schon zitierten
JP,A,1-92452 bekannt.
[0013] Im zweiten Fall, d.h. wenn der Faden 2a vor dem Speichereingang bricht, läuft der
Vorgang der Schussfaden-Bruchbehebung etwas anders ab. Zunächst muss der Faden bis
zur Bruchstelle in den Speicher 10 eingetreten sein, was durch einen Fadenwächter
am Speichereingang registriert wird. Erst dann schliesst der Speichereingang, wobei
hier nun die Funktion des Schliessorgans 12 als Fadenklemme entfällt. Das darauf einsetzende
Entfernen des Fadens aus dem Speicher 10 erfolgt gleich wie im oben beschriebenen
ersten Fall. Allerdings muss zwischen Speicher 10 und Webmaschine, beispielsweise
durch die Schere vor dem Webfach, zuvor der Faden vom im Webfach liegenden Schussfaden
abgetrennt werden.
[0014] Während der Zeitdauer, da der Faden aus dem Speicher 10 entfernt wird, kann das Fadenübergabeorgan
30 das Fadenende 3a der Spule 3 zum Speichereingang bringen. Dabei legt der Kopfteil
32 an der Mündung 21 des Speichereingangs an. Diese Mündung 21 ist trichterförmig;
ihre Oberfläche kann kegelförmig sein, aber auch mit einer konvexen Rundung versehen
sein, wie es in Fig.2 angedeutet ist. Bei der Übergabe des Fadens durch das Fadenübergabeorgan
30 an den Speicher 10, die nach dem öffnen des Schliessorgans 12 erfolgt, kommen Eigenschaften
des Kopfteils 32 zu spielen, die anhand der Fig.3a und Fig.3b näher erläutert werden
können.
[0015] Der am Teleskoparm 31 aufgesetzte Kopfteil 32 in Fig.3a weist eine Fadenklemme 34
und eine Kopfspitze 36 auf. Die Fadenklemme 34 besteht aus mehreren Teilen: eine Hülse
34a mit einer öffnung 34b; ein Rohrstück 34c, das innerhalb der Hülse 34a dicht eingepasst
gleitet, das durch ein nicht dargestelltes Anschlagelement daran gehindert wird, aus
der Hülse 34a auszutreten, und das einen Durchbruch 34d aufweist; eine Druckfeder
34e, die zwischen dem Rohrstück 34c und der Hülse 34a wirkt. Die beiden Durchbrüche
34b und 34d sind benachbart angeordnet und zwar so, dass sie sich im Klemmzustand
am Rand berühren oder leicht überlappen und auf diese Weise einen durch die beiden
Durchbrüche tretenden Faden festhalten können. Durch eine Krafteinwirkung auf das
Kopfstück 32 in Richtung Teleskoparm 31 öffnet sich die Fadenklemme 34.
[0016] Die Kopfspitze 36 besteht aus einem fest mit dem Kopfstück 32 verbundenen Teil 36a,
der eine mit zwei Durchbrüchen versehene Hohlkugel ist, und einem Koppelstück 36b,
das einerseits bewegbar auf dem Teil 36a lagert und andererseits auf die Mündung 21
des Speichereingangs passt. Dies ist in Fig.3b veranschaulicht, wo die Kopfspitze
36 teilweise aufgeschnitten dargestellt ist. Wie dort auch erkennbar ist, wird der
Faden 3a bei am Speichereingang angelegtem Kopfstück 32 zwischen der Oberfläche der
Mündung 21 und dem Koppelstück 36b eingeklemmt. Wird das Kopfstück 32 gegen die Mündung
21 gedrückt, so löst sich die Fadenklemme 34. In diesem Zustand kann das im Kopfstück
32 liegende Fadenende in den Speicher 10 eingesogen oder eingeblasen werden. Der Weitertransport
des Fadens 3a erfolgt dann mittels der Injektordüse 16.
[0017] Bei brüchigen, beispielsweise aus Glasfasern bestehenden Fäden besteht die Gefahr,
dass beim Anpressen des Kopfstücks 32 an die Mündung 21 der Faden 2a bricht. Dies
lässt sich verhindern, wenn das Koppelstück 36b mit einem elastisch nachgiebigen Material
ummantelt wird.
[0018] In Fig.3a ist auch eine weiterentwickelte Form der Fadenklemme 34 dargestellt. Ein
Stutzen 33a mit einem flexiblen Rohr 33 (siehe auch Fig.1) befindet sich über der
öffnung 34b (Fig.3a). Das bereitgestellte Fadenende 3a der Reservespule 3 kann zur
Aufnahme durch das Fadenübergabeorgan 30 über das Rohr 33 angesogen werden. Bei der
Fadenübergabe an den Speicher 10 lässt sich das Fadenende 3a beispielsweise über dieses
Rohr 33 auch wieder ausblasen.
[0019] Das Bereitstellen des Fadenendes 3a kann manuell erfolgen oder durch eine selbsttätige
Hilfsvorrichtung, wie sie beispielhaft weiter unten im Zusammenhang mit der Erläuterung
der Fig.4 beschrieben wird. Bei manueller Bereitstellung setzt man mit Vorteil auch
eine spezielle Hilfsvorrichtung ein, mit der beispielsweise der Faden 3a dem Kopfstück
32 vorgelegt, die Fadenklemme 34 geöffnet und schliesslich der Faden 3a in das Kopfstück
32 eingesogen wird. Bei einer solchen Hilfsvorrichtung verwendet man ein Kopfstück
32 nach Fig.3a.
[0020] In Fig.4 ist eine erfindungsgemässe Vorrichtung dargestellt, bei der die Spulen 2,
3 und das Fadenübergabeorgan 30 auf einem gemeinsamen Träger 40 angebracht sind, der
mittels eines Schwenkantriebs 41 an einem Gestell 45 verschwenkbar ist. Der Träger
40 ist ein Gehäuse, in dem sich Antriebsmittel für die Spulen 2, 3 und für das Fadenübergabeorgan
30 befinden. Eine nur teilweise dargestellte Hilfsvorrichtung 50 dient zur Übertragung
des Fadenendes 3a von der in Reserve stehenden Spule 3 zum Kopfstück 32 des Fadenübergabeorgans
30.
[0021] Die Hilfsvorrichtung 50 kann zwischen mindestens zwei Stellungen bewegt werden. In
einer ersten Stellung, die durch die gestrichtelt gezeichnete Hilfsvorrichtung 50'
dargestellt ist, wird das Fadenende 3a an der sich drehenden Spule 3 durch eine trichterartige
Saugdüse 51 gesucht, angesogen und durch ein, in Fig.4 nur angedeuteten, Klemmorgan
52 festgehalten. In einer zweiten Stellung übernimmt das Fadenübergabeorgan 30 aus
der Saugdüse 51 das bereitgehaltene Fadenende 3a, wobei das Kopfstück 32 in entsprechender
Weise wie beim Speichereingang in Aktion tritt. Bei geöffneten Fadenklemmen bläst
die Hilfsvorrichtung 50 das Fadenende 3a in das Kopfstück 32. Das Blasen wie auch
das Saugen wird durch den nicht dargestellten Teil der Hilfsvorrichtung 50 entsprechend
den Pfeilen S und B in Fig.4 ausgeübt. Mit Vorteil weist die Hilfsvorrichtung 50 ein
Schneidorgan 53 auf, das den Faden 3a auf eine wohl definierte Länge kürzt. Mit einem
Sensor 54 wird das Ansaugen des Fadens 3a überwacht.
[0022] Da das Fadenende 3a in das Kopfstück 32 durch Blasen eingetragen wird, ist hier kein
Rohr 33 gemäss Fig.3b nötig, sondern die einfachere Variante gemäss Fig.3a reicht
aus. Eine Fadenübernahme durch Ansaugen wäre aber auch vorteilhaft, da in diesem Fall
auf die Blasfunktion der Hilfsvorrichtung 50 verzichtet werden könnte.
[0023] Nach der Fadenübernahme geht das Fadenübergabeorgan 30 durch Längenveränderungen
des Teleskoparms 31 und durch eine Schwenkbewegung in die gestrichelt gezeichnete
Lage 30' über, in der die Fadenübergabe an der Eingangsmündung 21 des Speichers 10
stattfindet. Gleichzeitig mit den Bewegungen des Fadenübergabeorgans 30 wird auch
der Träger 40 mittels des Schwenkantriebs 41 um 180 Grad gedreht, sodass die Positionen
der beiden Spulen 2 und 3 bezüglich des Gestelles 45 vertauscht werden. Der Faden
3a kommt dadurch an die Stelle des Fadens 2a zu liegen.
[0024] Mit den Pfeilen A, C, C' und D werden verschiedene Dreh- und Schwenkbewegung in Fig.4
angedeutet, wobei der angegebene Drehsinn auch umgekehrt sein kann. Die Schwenkbewegungen
des Fadenübergabeorgans 30 (Pfeil A) und des Trägers 40 (Peile C, C') erfolgen um
eine Drehachse, die parallel zur x-Achse des in Fig.4 miteingezeichneten kartesischen
Bezugssystems verläuft. Die Drehbewegung der Spule 3 (Pfeil D) erfolgt um eine zur
y-Achse parallelen Drehachse.
[0025] Die anhand der Fig.4 beschriebene Vorrichtung ist nur als besonderes Ausführungsbeispiel
zu verstehen. So können in einem andern Beispiel mehr als zwei Spulen auf einem verschwenkbaren
Träger angeordnet sein, wobei der Winkel, um den der Schwenkantrieb den Träger dreht,
entsprechend kleiner ist. Die Spulen können anders ausgerichtet sein, beispielsweise
so, dass die Spule 2 in Fig.4 mit ihrer Symmetrieachse in Richtung Speichermündung
21 weist, was für den Fadenabzug zum Speicher 10 von Vorteil ist. Die Spulenstellung,
wie sie in Fig.4 dargestellt ist, kann bei einer automatischen Spulenbeschickung vorteilhaft
sein. Bei einer weitern Ausführungsart können zwei oder mehr solcher Vorrichtungen
mit verschwenkbarem Träger 40 vorhanden sein; dabei kann eine einzige Hilfsvorrichtung
50 die Fadenvorbereitung für mehrere oder alle Fadenübergabeorgane 30 durchführen.
[0026] In Fig.5a ist als weiteres Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung dargestellt, bei
der das Fadenübergabeorgan aus einer Injektordüse 300 besteht, deren Mischrohr 302
als Halter der Spule 2 ausgebildet ist. Einen Längsschnitt durch die Düse 300 zeigt
Fig.5b (strichpunktiert angedeutet sind Spule 2', Faden 2a' und Halter 4'). Die Blasrichtung
310 der Düse 300 ist auf die Mündung 21 des Speichers 10 ausgerichtet. Jede Spule
ist auf eine solche Injektordüse 300 aufgesetzt. Das Fadenende einer Reservespule
ist - wie in Fig.5b angedeutet - in die Düse 300 eingelegt. Durch Luftzufuhr über
die Druckluftleitung 303 wird das Fadenende zur Mündung 21 getrieben, wo es unter
Mitwirkung der Injektordüse 16 (Fig.2) in den Speicher 10 eingetragen wird.
1. Vorrichtung (1) für schützenlose Webmaschinen, mit einem Fadenvorrat bestehend aus
mindestens zwei Spulen (2, 3) sowie mit mindestens einem Schussfaden-Speicher (10)
und einem diesem zugeordneten Fadenübergabeorgan (30) zum Liefern des freien Fadenendes
(3a) einer in Reserve stehenden Spule (3) an den Eingang des Speichers (10),
dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (10) eine Eingangsvorrichtung (11) mit mehrern
Komponenten (12, 14, 16) aufweist, nämlich zum Verschliessen des Eingangs und gleichzeitigen
Festklemmen des Fadens, zum seitlichen Ausblasen und Entfernen eines gebrochenen Schussfadenstückes
aus einem Zuführkanal (19) und schliesslich zum Einblasen eines bereitgestellten Schussfadens
aus dem Eingangskanal (18) in den Zuführkanal (19).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente zum Verschliessen
des Speichereingangs aus einem Propfen (12a) besteht, der in den Eingangskanal (18)
von der Seite her eingeschoben werden kann und dessen Durchmesser mindestens gleich
gross wie der Durchmesser des Eingangskanals (18) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich am Eingangskanal
(18) diametral gegenüber dem Verschluss-Propfen (12a) ein zweiter Pfropfen (13) angeordnet
ist, der lösbar befestigt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pfropfen
(12a, 13) aus abriebfestem Kunststoff bestehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Speicher
(10) der Zuführkanal (19) und der Ausblaskanal (20) je mindestens eine Injektordüse
(14, 16) aufweisen, mit denen sich der Transport des Fadens ausgeführen lässt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Ausblaskanal
(20) des Speichers (10) ein Schneidorgan (15) zum Ablängen des gebrochenen Schussfadens
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintrittsöffnung
des Speichers (10) eine trichterförmige Mündung (21) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenübergabeorgan
(30) aus einem schwenkbaren Teleskoparm (31) und einem Kopfstück (32) besteht, wobei
das Kopfstück (32) Mittel (34) zum Festklemmen des bei der Spule (3) bereitgehaltenen
Fadens (3a) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfstück (32) des Fadenübergabeorgans
(30) ein bewegliches Koppelstück (36b) aufweist, das auf die Mündung (21) des Speichereingangs
passt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfstück
(32) des Fadenübergabeorgans (30) eine Fadenklemme (34) hat, die unter Krafteinwirkung
auf die Spitze des Kopfstücks (32) in Richtung des Teleskoparms (31) öffnet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfstück
(32) des Fadenübergabeorgans (30) einen Anschlussstutzen (33a) mit einem flexiblen
Rohr (33) aufweist, über das der dem Kopfstück (32) vorgelegte Faden (3a) angesogen
oder der im Kopfstück (32) gehaltene Faden (3a) ausgeblasen werden kann.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fadenübergabeorgan
(30) jeweils mit mindestens zwei Spulen (2, 3) auf einem verschwenkbaren Träger (40)
angeordnet ist, wobei jede Spule (2, 3) auf einem durch einen Antrieb drehbaren Halter
sitzt und ein auf einem Gestell (45) angebrachter Schwenkantrieb (41) den Träger (40)
so drehen kann, dass die Positionen der Spulen (2, 3) bezüglich des Gestelles (45)
vertauscht werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hilfsvorrichtung (50)
für eine Übertragung des Fadenendes (3a) von der in Reserve stehenden Spulen (3) zum
Kopfstück (32) des Fadenübergabeorgans (30) sorgt, wobei die Hilfsvorrichtung (50)
in einer ersten Stellung das Fadenende (3a) auf der sich um die eigene Achse drehenden
Spule (3) sucht und ansaugt und anschliessend in einer zweiten Stellung an das Fadenübergabeorgan
(30) weitergibt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsvorrichtung (50)
für die Fadenlieferung an das Fadenübergabeorgan (30) Komponenten (52, 53) zum Klemmen
und zum Schneiden des Fadens und einen Sensor (54) zum Registrieren der Anwesenheit
des Fadens (3a) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenübergabeorgan
aus Injektordüsen (300) besteht, deren Mischrohre (302) als Halter der Spulen (2,
3) ausgebildet sind, wobei die Blasrichtungen (310) der Düsen (300) auf die Mündung
(21) des Speichers (10) ausgerichtet sind.
16. Webmaschine, insbesondere Projektil- oder Greiferwebmaschine, mit einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 15.