[0001] Die Erfindung betrifft eine Spindel zum Herstellen eines Fadens, insbesondere Doppeldraht-Zwirns
oder eines Kablierfadens, mit einem einen Spindelhohlschaft aufweisenden Spindelrotor,
einer mit dem Spindelrotor rotierenden Fadenspeicherscheibe, die einen an den Spindelhohlschaft
anschließenden, sich radial erstreckenden Fadenleitkanal für den Faden aufweist, der
in einer ersten Umlenkstelle zwischen dem Spindelhohlschaft und dem Fadenleitkanal
aus einer axialen Bewegungsbahn in eine im wesentlichen radiale Bewegungsbahn umgelenkt
wird und nach dem Austritt aus dem Fadenleitkanal unter Bildung eines Fadenballons
weiterläuft, mit einen in der Verlängerung der Spindelachse angeordneten Fadenführer,
der eine zweite Umlenkstelle zum Umlenken des Fadenlaufs aus einer eine radiale Bewegungskomponente
aufweisenden Bewegungsbahn in eine im wesentlichen axiale Bewegungsbahn bildet, und
mit mindestens einem die Betriebsweise der Spindel und/oder den Fadenlauf beeinflussenden
Organ, das in der Spindel innerhalb des während des Spindelbetriebes gebildeten Fadenballons
liegt.
[0002] Es ist üblich, an derartigen Spindeln beispielsweise Fadenbremsen, Zwirnflügelbremsen,
Zwirn flügelanordnungen oder dergleichen anzuordnen. Diese für den Fadenlauf oder
die Betriebsweise der Spindel wichtigen Elemente sind während des ordnungsgemäßen
Spindellaufes praktisch einer Einflußnahme von außen entzogen oder zumindest ist eine
solche Einflußnahme erschwert. Dies ist nachteilig, und es sind Maßnahmen erwünscht,
die es ermöglichen, auf derartige Elemente, die beispielsweise innerhalb des stillstehenden,
auf der Spindel gelagerten Lieferspulenträgers vorgesehen sind, Einfluß zu nehmen,
ohne daß verwickelte Einrichtungen erforderlich sind.
[0003] Es ist bekannt, die steuerbaren Funktionselemente elektrisch und/oder magnetisch
zu beeinflussen wie es beispielsweise in den DE-PS'en 15 10 853 und 15 10 854 beschrieben
ist.
[0004] Bis heute sind jedoch praktisch keine funktionssicheren Maßnahmen bekannt, mit denen
es möglich ist, während des Spindelbetriebes von außen auf bewegbare Steuerorgane
oder sonstige Funktionselemente am bzw. im Lieferspulenträger einzuwirken.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der es
möglich ist von außen mechanisch auf Funktionselemente oder Steuerorgane Einfluß zu
nehmen, die im Bereich des Lieferspulenträgers angeordnet sind und während des ordnungsgemäßen
Spindelbetriebes von dem bisher als undurchlässig angesehenen Fadenballon eingehüllt
werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Spindel dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich mindestens einer der beiden Umlenkstellen eine zum Spindelhohlschaft
koaxiale und in Axialrichtung verschiebbare Hülse angeordnet ist, die mindestens mit
einer seitlichen Öffnung versehen ist, und daß an der Hülse einerseits ein Hülsenbetätigungselement
und andererseits eine Stelleinrichtung für das die Betriebsweise und/oder den Fadenlauf
beeinflussende Organ angreift.
[0007] Die Betriebs- und Funktionsweise einer derartigen Anordnung ergibt sich im wesentlichen
aus der folgenden Figurenbeschreibung. In den Patentansprüchen sind diverse Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Lösung beschrieben, und zwar in Verbindung mit einigen Funktionselementen
bzw. Steuerorganen, mit denen es möglich ist, auf die Betriebsweise der Spindel und/oder
den Fadenlauf Einfluß zu nehmen.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ausschnittsweise einen Axialschnitt des unteren Teiles einer Kablierspindel;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäß verwendeten Schiebehülse;
- Fig. 3
- teilweise im Schnitt eine Seitenansicht des oberen Teiles einer Kablierspindel;
- Fig. 3a
- eine abgewadelte Ausführungsform einer Kablierspindel, wobei für mit der Ausführungsform
gemäß den Fig. 1 bis 3 übereinstimmende Konstruktionselemente die gleichen Bezugszeichen
verwendet sind wie in den Fig. 1 bis 3, und
- Fig. 4
- einen Axialschnitt einer erfindungsgemäß gestalteten Doppeldraht-Zwirnspindel.
[0009] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Lösung in Verbindung mit einer Kablierspindel A.
Diese umfaßt einen in einem Spindelbalken 1 in Richtung des Pfeiles f drehbar gelagerten
hohlen Spindelwirtel bzw. Spindelhohlschaft 2, auf dessen oberes Ende eine Fadenspeicherscheibe
3 drehfest aufgesteckt ist. Auf dem oberen Ende des Spindelwirtels bzw. Spindelschaftes
2 ist mittels geeigneter Lagerelemente der aus dem Schutztopfboden 4 und dem Schutztopfmantel
5 bestehende Schutztopf gelagert. Der Schutztopf ist gegen Drehung beispielsweise
mittels eines Permanentmagneten 6 gesichert, der mit einem außerhalb der Spindel angeordneten
(nicht dargestellten) Gegenmagneten zusammenwirkt. Auf dem Schutztopfboden 4 und einer
einen Teil dieses Schutztopfbodens bildenden Nabe 4.1 ist ein zur Spindelachse konzentrischer
Lagerblock 7 abgestützt, der an seinem oberen Ende einen Zentrierdorn 7.1 zur zentrierten
Lagerung einer Vorlagespule 8 trägt.
[0010] An der Unterseite des Spindelbalkens 1 ist vorzugsweise ein in Richtung des Doppelpfeiles
f1 um die Achse 9 verschwenkbarer, zweiarmiger Hebel 10 gelagert, der eine in der
Verlängerung der Spindelachse liegende Halterung 10.1 für ein von unten her in den
hohlen Spindelwirtel bzw. Spindelschaft 2 ragendes Stützrohr 11 trägt. Auf dem oberen
Ende dieses Stützrohres 11 ist mittels eines Axiallagers 12 eine, auch als Schiebehülse
bezeichnete Hülse 13 abgestützt, die in ihrem Mantel mindestens eine Öffnung 13.1,
vorzugsweise in Form eines axial verlaufenden Längsschlitzes, aufweist. Diese Öffnung
13.1 befindet sich im Bereich der Fadenspeicherscheibe 3 und liegt unmittelbar dem
radial verlaufenden Fadenleitkanal 3.1 der Fadenspeicherscheibe 3 gegenüber. Die Hülse
13 ist drehfest mit dem Spindelwirtel bzw. Spindelschaft 2 verbunden, z.B. vorzugsweise
mittels eines in eine axial verlaufende Längsnut 13.2 der Hülse 13 ragenden Zapfens
14, der an der Innenwand des Spindelwirtels bzw. Spindelschaftes 2 angeordnet ist.
[0011] In das obere Ende der Hülse 13 ist ein Lager 15 eingesetzt, welches einen Stützbolzen
16 aufnimmt, der um ein gewisses Maß die Spulentopflagerung, d.h. die Spulentopfnabe,
4.1 überragt.
[0012] Innerhalb des Lagerblocks 7 ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ein um eine
Horizontalachse 17 verschwenkbarer, zweiarmiger Hebel 18 gelagert. Der Hebel 18 trägt
an seinem innenliegenden Ende eine Kugelkalotte 18.1, mit der er auf dem oben abgerundeten
Ende des koaxial zur Spindelachse angebrachten Bolzen 16 abgestützt ist.
[0013] An dem äußeren, bis in den Spalt zwischen dem Schutztopfmantel 5 und der Vorlagespule
8 reichenden Ende des Hebels 18 ist eine Stange 19 angelenkt, die in dem Spalt zwischen
Schutztopfmantel 5 und Vorlagespule 8 nach oben geführt ist, siehe dazu auch die Fig.
3, in der der obere Spindelbereich dargestellt ist.
[0014] Gemäß Fig. 3 ist auf den Schutztopfmantel 5 eine Haube 20 aufgesetzt, die in ihrem
oberen Scheitelpunkt eine Öffnung 20.1 für den von der Vorlagespule 8 nach oben abgezogenen
Faden F2 aufweist. An der Innenseite der Haube 20 ist eine Halterung 21 für eine nach
Art einer Voreilrolle ausgebildeten Fadenbremse 22 und eine im Zentrum der Spindel
angeordnete Fadenführungsöse 23 für den Faden F2 befestigt. Diese Faenführungsöse
23 kann gleichzeitig eine Fadenbremse in Form einer Kugelfadenbremse enthalten, die
durch die gestrichelt dargestellte Bremskugel 23.1 repräsentiert ist.
[0015] Die Fadenbremse 22 ist in ihrem Hauptteil vorzugsweise als Hysterese-Bemse mit zwei
relativ zueinander verstellbaren Scheibenkörpern 22.1 und 22.2 derart ausgebildet,
daß z.B durch eine Relativverstellung der beiden Scheibenkörper 22.1 und 22.2 zueinander
die Bremskraft der Fadenbremse 22 verändert werden kann.
[0016] Dem einen Scheibenkörper 22.2 ist vorzugsweise ein in Richtung des Doppelpfeiles
f2 verschwenkbares Ratschenelement 26 zugeordnet, das einen Hebel 26.1 mit einem daran
angebrachten Zapfen 26.2 trägt. Dieser Zapfen 26.2 greift in eine Langlochöffnung
24.1 an dem einen Ende eines Doppelhebels 24 ein, der um eine an der Halterung 21
angebrachte Achse 21.1 verschwenkbar und mit seinem anderen Ende an dem oberen Ende
der Stange 19 angelenkt ist.
[0017] Bei der in den Figuren 1 und 3 dargestellten Kablierspindel A wird der eine Faden
F1 in Richtung des Pfeiles f3 zentral von unten durch das Stützrohr 11 und die Hülse
13 zugeführt, durch deren Öffnung 13.1 er in den Fadenleitkanal 3.1 eintritt; nach
Verlassen des Fadenleitkanals 3.1 durchläuft der Faden F1 den um die Spindel umlaufenden
Fadenballon und wird mit dem von der Vorlagespule 8 nach oben abgezogenen Faden F2
kurz unterhalb der (nicht dargestellten) Ballonfadenführeröse im sogenannten Kordierdreieck
vereinigt. Die miteinander vereinigten Fäden F1 und F2 werden anschließend in üblicher
Weise zu einer nicht dargestellten Auflaufspule weitergefördert und dort aufgewickelt.
[0018] Mit der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht die Möglichkeit, während des laufenden
Spindelbetriebes zur Verstellung der auf den Faden ausgeübten Bremskraft mechanisch
von außen auf die von dem Faden F2 überlaufene Fadenbremse 22 einzuwirken. Zur Veränderung
der Bremskraft der Fadenbremse 22 wird durch ein- oder mehrmaliges Verschwenken des
Doppelhebels 10 in Richtung des Doppelpfeiles f1 über das Stützrohr 11 und die innerhalb
des hohlen Spindelschaftes bzw Spindelwirtels 2 in axialer Richtung verschiebbare
Hülse 13 der Stützbolzen 16 des Doppelhebels 18 jeweils angehoben, dessen von der
Kugelkalotte 18.1 abgewandtes Hebelende eine Rückstellfeder 25 einwirkt. Der Doppelhebel
18 verschwenkt dadurch in Richtung des Doppelpfeiles f3. Dadurch wird über die an
dem Doppelhebel 18 angelenkte Stange 19 der Doppelhebel 24 um seine Schwenkachse 21.2
verschwenkt, wodurch wiederum über den einarmigen Schwenkhebel 26.1 das Ratschenelement
26 zum Verstellen des Scheibenkörpers 22.2 der Scheibenbremse 22 relativ zum Scheibenkörper
22.1 betätigt wird. Durch ein- oder mehrmaliges Verschwenken des Ratschenelementes
26 kann der eine Scheibenkörper 22.2 jeweils segmentartig verstellt werden.
[0019] Zwischen der im Spulentopf aufwärtsstrebenden Stange 19 und dem Doppelhebel 24 ist
die Verbindung als Schnellverschluß ausgeführt, um die Abnahme der Haube 20 von dem
Spulentopfmantel für das Herausnehmen einer leeren Vorlagespule und das Einsetzen
einer neuen Vorlagespule zu vereinfachen. Die Verbindungsstelle zwischen der Stange
19 und dem Doppelhebel 24 kann auch als Drehpunkt ausgebildet sein, um den die gesamte
Haube 20 einschließlich der Halterung 21 und den daran befestigten Elementen verschwenkt
werden kann.
[0020] Es ist wesentlich, daß die axiale Größe der Öffnung 13.1 der Schiebehülse 13 so auf
die Höhe des innen liegenden Endes des Fadenleitkanals 3.1 abgestimmt ist, daß während
der Axialverschiebung der Schiebehülse 13 zumindest ein Teil der Öffnung 13.1 mit
dem Fadenleitkanal 3.1 fluchtet.
[0021] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3a dient das in das obere Ende der Hülse 13 eingesetzte
Lager 15 zur Lagerung eines sich entlang der Spindelachse erstreckenden Schaftes 82.
Dieser Schaft 82 ist durch den eine zentrale Öffnung aufweisenden Zentrierdorn 7.1
hindurchgeführt und erstreckt sich etwa bis zum oberen Rand des Schutztopfmantels
5.
[0022] Auf dem oberen Ende des Schaftes 82 ist mittels eines Lagers 83 eine eine Fadenführungsöse
bildende Hülse 84 gelagert, die in ihrem Mantel mindestens eine Öffnung 84.1 vorzugsweise
in Form eines axial verlaufenden Längsschlitzes aufweist. In das obere Ende der Hülse
84 ist ein Ringkörper 84.2 aus abriebfestem Material eingesetzt.
[0023] Auf der Oberseite der Hülse 84 ist mittels eines Lagers 85 eine Kugelfadenbremse
gelagert. Diese Kugelfadenbremse umfaßt einen Zylinderkörper 86, in den ein Bremsflächenring
86.1 eingesetzt ist, auf dem eine Bremskugel 86.2 ruht. Auf das obere Ende des Zylinderkörpers
86 ist eine eine zentrale Öffnung aufweisende Kappe 87 aufgesetzt, vorzugsweise aufgeschraubt.
[0024] An der Außenseite des Zylinderkörpers 86 ist eine Halterung 86.3 angebracht. An dieser
Halterung 86.3 ist das eine Ende einer Stange 88 angelenkt, deren anderes Ende mittels
der Achse 88.1 an dem Einfachhebel 26.1 der Fadenbremse 22 angelenkt ist. Diese Fadenbremse
22 mit dem Einfachhebel 26.1 entspricht der Fadenbremse 22 wie sie anhand von Fig.
3 beschrieben ist.
[0025] Der Fadenverlauf der beiden Fäden F1 und F2 entspricht im wesentlichen dem Fadenverlauf
gemäß der Ausführungsform von Fig. 3 mit der Abwandlung, daß der von der Vorlagespule
abgezogene Faden F2 seitlich durch die Öffnung 84.1 in die Hülse 84 eintritt, die
dabei von dem Faden F2 in Richtung des Pfeiles f10 in Rotation versetzt wird. Der
weitere Weg des Fadens F2 entspricht dann dem Verlauf des Fadens F2 gemäß der Ausführungsform
von Fig. 3, wobei der Faden F2 die Fadenbremse durchläuft, die durch den Bremsflächenring
86.1 und die Bremskugel 86.2 gebildet ist.
[0026] Auch bei der Konstruktion gemäß Fig. 3a besteht die Möglichkeit, während des laufenden
Spindelbetriebes zur Verstellung der auf den Faden ausgeübten Bremskraft mechanisch
von außen auf die von dem Faden F2 überlaufene Fadenbremse 22 einzuwirken. Zur Veränderung
der Bremskraft der Fadenbremse 22 wird durch ein- oder mehrmaliges Auf- und Abbewegen
der unteren Hülse 13 über den Schaft 82, die Hülse 84 und den Zylinderkörper 86 die
Stange 88 in Richtung des Pfeiles f11 auf- und abbewegt, wodurch wiederum über den
einarmigen Schwenkhebel 26.1 die Bremskraft der Fadenbremse 22 in der anhand von Fig.
3 beschriebenen Form verändert wird.
[0027] Die in Fig. 4 dargestellte Doppeldraht-Zwirnspindel B umfaßt in üblicher Weise einen
im Spindelbalken 31 drehbar gelagerten, hohlen Spindelwirtel bzw. Spindelschaft 32,
mit dem die Fadenspeicherscheibe 33 drehbar verbunden ist und auf den ein drehfest
gehaltener Schutztopf, bestehend aus Schutztopfboden 34 und Schutztopfmantel 35, aufgesteckt
ist.
[0028] Auf den Schutztopfboden 34 ist koaxial in Verlängerung des Spindelhohlschaftes bzw.
Spindelwirtels 32 eine Hohlachse 36 aufgesetzt, in deren oberes Ende das übliche Fadeneinlaufrohr
37 eingesteckt ist, in welches der von der in den Schutztopf eingesetzten Vorlagespule
38 abgezogene Faden F3 einläuft.
[0029] An der Unterseite des Spindelbalkens 31 ist eine Konsole 39 befestigt, die konzentrisch
zur Spindelachse ein Gewindestück, vorzugsweise in Form eines hohlen Gewindezapfen
40 trägt. Auf diesen Gewindezapfen 40 ist ein an seinem unteren Ende ein Gewindestück,
vorzugsweise in Form einer Gewindehülse 41.1 aufweisendes Stützrohr 41 aufgeschraubt,
an dem ein in Richtung des Doppelpfeiles f2 verschwenkbarer Schwenkhebel 41.2 angreift,
an dem ein in Richtung des Doppelpfeiles f3 verstellbares Betätigungselement 42 angreift,
um das Stützrohr 41 und damit die Gewindehülse 41.1 in Drehung zu versetzen und dadurch
in Abhängigkeit von der Gewindesteigung des Gewindezapfens 40 bzw der Gewindehülse
41:1 in axialer Richtung längs der Spindelachse zu verstellen.
[0030] Auf dem oberen Ende des Stützrohres 41 ist mittels eines Axiallagers 43 eine Hülse
44 abgestützt, die in ihrem Mantel mindestens eine Öffnung 44.1, vorzugsweise in Form
eines axial verlaufenden Längsschlitze, aufweist. Diese Öffnung 44.1 befindet sich
im Bereich der Fadenspeicherscheibe 33 und liegt unmittelbar dem radial verlaufenden
Fadenleitkanal 33.1 der Fadenspeicherscheibe 33 gegenüber. Die Hülse 44 ist drehfest
mit dem Spindelwirtel bzw. Spindelschaft 32 verbunden, und zwar mittels eines in eine
axial verlaufende Längsnut 44.2 der Hülse 44 ragenden Zapfens 45; der an der Innenwand
des Spindelwirtels bzw. Spindelschaftes 2 angebracht ist.
[0031] In das obere Ende der Hülse bzw. Schiebehülse 44 ist ein Lager 46 eingesetzt, welches
ein Verbindungsrohr 47 aufnimmt, das um ein gewisses Maß das obere Ende des Spindelschaftes
32 überragt. Zwischen dem oberen Ende des Spindelschaftes 32 und dem Verbindungsrohr
47 ist eine Ringlippendichtung 48 angeordnet. An das obere Ende des Verbindungsrohres
47 schließt sich ein koaxial zur Spindelachse verlaufendes Anschlußrohr 49 an, das
etwa in seinem mittleren Bereich eine Ringschulter 49.1 aufweist und in dessen oberes
Ende ein unterer Bremsflächenring 50 für eine Bremskapsel 51 eingesetzt ist, deren
oberes Ende gegen einen oberen Bremsflächenring 52 anliegt, der in das untere Ende
des Fadeneinlaufrohres 37 eingesetzt ist.
[0032] Der untere Bremsfächenring 50 wird von einer Schraubendruckfeder 53 elastisch abgestützt,
die ihrerseits an der Ringschulter 49.1 des Anschlußrohres 49 abgestützt ist. An der
Unterseite des unteren Bremsflächenringes 50 ist ein Führungsrohr 50.1 befestigt,
das durch die durch die Ringschulter 49.1 gebildete Öffnung hindurchgeführt ist und
unterhalb der Ringschulter 49.1 einen im unteren Teil des Anschlußrohres 49 verschiebbaren
Kolben 50.2 trägt. Dieser Kolben 50.2 ist an seiner Unterseite mit Stütznocken 50.3
versehen, von denen der Kolben 50.2 an der Oberseite des Verbindungsrohres 47 abgestützt
wird, wenn er entgegen der Kraft der Feder 53 nach unten bewegt wird.
[0033] In den Raum zwischen der Oberseite des Kolbens 50.2 und der Unterseite der Stützschulter
49.1 mündet durch eine seitliche Öffnung des Anschlußrohres 49 ein durch den Mantel
der Spindelhohlachse 36 und den Schutztopfboden 34 geführter Druckluftkanal 54, dessen
äußeres Ende am Außenrand des Schutztopfbodens 34 liegt, derart, daß in den Druckluftkanal
54 ein in Richtung des Doppelpfeiles f5 verstellbarer Druckluftanschluß 55 eingeschoben
werden kann.
[0034] Die zuletzt beschriebene Anordnung dient zum pneumatischen Einfädeln eines von der
Vorlagespule 38 abgezogenen Fadens f3. Wenn mittels des Druckluftanschlusses 55 Druckluft
in den Raum zwischen dem Kolben 50.2 und der Ringschulter 49.1 eingeblasen wird, wird
der Kolben zusammen mit dem Führungsrohr 50.1 und dem unteren Bremsflächenring 50
entgegen der Kraft der Rückstellfeder 43 nach unten bewegt, bis sich der Kolben 50.2
mit seinen Stütznocken 50.3 auf der Oberseite des Verbindungsrohres 47 abstützt. Durch
die Abwärtsbewegung des unteren Bremsflächenringens 50 wird die Bremskapsel 51 freigegeben,
die ein oberes radial nach außen verdicktes Kopfteil aufweist, so daß die Bremskapsel
51 von radial nach innen gerichteten Stützfingern 56 festgehalten werden kann, die
am Innenumfang der Spindelhohlachse 36 angebracht sind.
[0035] Der Kolben 50.2 ist nicht abdichtend in dem Anschlußrohr 49 geführt, so daß die auf
die Kolbenoberseite wirkende Druckluft seitlich an dem Kolben vorbei nach unten in
das Verbindungsrohr 47 strömen kann. Dadurch wird im Inneren des Führungsrohres 50.1
injektorartig ein Unterdruck erzeugt, der sich bis zum oberen Ende des Fadeneinlaufrohres
37 fortsetzt. Ein an das obere Ende des Fadeneinlaufrohres 37 gehaltener Faden kann
dadurch von der Saugströmung erfaßt und seitlich an der Bremskapsel 51 vorbei durch
das Führungsrohr 50.1, das Verbindungsrohr 47, die Hülse 44 und anschließend durch
den Fadenleitkanal 33.1 der Fadenspeicherscheibe 33 gefördert werden.
[0036] Nachdem der Faden durch die Spindelhohlachse und den Fadenleitkanal 33 durchgefädelt
worden ist, wird die Druckluftzufuhr in den Druckluftkanal 54 unterbrochen, so daß
der untere Bremsflächenring 50 unter dem Einfluß der Rückstellfeder 53 wieder nach
oben verstellt wird, derart, daß die Bremskapsel 51 dann wieder zwischen den beiden
Bremsflächenringen 50 und 52 abgestützt wird.
[0037] Um während des ordnungsgemäßen Fadenlaufes, der durch den Fadenballon F3' repräsentiert
ist, die auf den laufenden Faden ausgeübte Bremskraft der Fadenbremse 50, 51, 52 mechanisch
von außen zu verändern, wird durch Drehen des Stützrohres 41 dieses in axialer Richtung
nach oben oder unten verstellt, wodurch auch die Schiebehülse 44 axial verschoben
wird. Da die Schiebehülse über das Verbindungsrohr 47 und das Anschlußrohr 49 unmittelbar
mit dem unteren Bremsflächenring 50 gekoppelt ist, dessen nach oben gerichtete Bewegung
von einer nach innen ragenden Ringschulter des Anschlußrohres 49 begrenzt wird, kann
durch axiale Verstellung des Stützrohres 41 der untere Bremsflächenring 50 ebenfalls
verstellt werden, was einen unmittelbaren Einfluß auf die von der Fadenbremse 50,
51, 52 aufgebrachte und auf den Faden F3 einwirkende Bremskraft hat. Die Bremskapsel
51 besteht im übrigen aus zwei teleskopartig ineinander greifenden Teilen, zwischen
denen eine Druckfeder abgestützt ist
[0038] Die in Fig. 4 dargestellte Doppeldraht-Zwirnspindel ist mit einer Fadenklemmeinrichtung
ausgerüstet. Diese besteht aus einer durch das Stützrohr 41 geführten Stange 57, die
an ihrem oberen Ende ein Kopfstück 57.1 trägt, das im Ruhezustand kurz unterhalb der
innenliegenden Öffnung des Fadenleitkanals 53.1 positioniert ist. Das untere Ende
der Stange 57 stützt sich an dem einen Ende eines Doppelhebels 58 ab, auf dessen zweites
Ende ein Druckzylinder 59 in Richtung des Doppelpfeiles f4 einwirkt.
[0039] Wenn bei. laufender Spindel mittels eines nicht dargestellten Fadentasters ein Fadenbruch
festgestellt wird, wird durch ein entsprechendes Schaltsignal des Fadentasters der
Druckzylinder 59 aktiviert, derart, daß unter Einwirkung des Doppelhebels 58 die Stange
57 mit ihrem Kopfstück 57.1 nach oben gegen eine Klemmfläche, die durch das untere
Ende des Verbindungsrohres 47 gebildet ist, bewegt wird, wodurch der Faden festgeklemmt
wird.
[0040] Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist es wesentlich, daß die axiale Größe
der Öffnung 44.1 der Schiebehülse 44 so auf die Höhe des innenliegenden Endes des
Fadenleitkanals 33.1 abgestimmt ist, das während der Axialverschiebung der Schiebehülse
33 zumindest ein Teil der Öffnung 44.1 mit dem Fadenleitkanal 33.1 fluchtet.
1. Spindel zum Herstellen eines Fadens, mit einen einen Spindelhohlschaft aufweisenden
Spindelrotor, einer mit dem Spindelrotor rotierenden Fadenspeicherscheibe (3 bzw.
33), die einen sich an den Spindelhohlschaft anschließenden, radial erstreckenden
Fadenleitkanal für den Faden aufweist, der in einer ersten Umlenkstelle zwischen dem
Spindelhohlschaft und dem Fadenleitkanal aus einer axialen Bewegungsbahn in eine im
wesentlichen radiale Bewegungsbahn umgelenkt wird, und nach dem Austritt aus dem Fadenleitkanal
unter Bildung eines Fadenballons weiterläuft, einem in der Verlängerung der Spindelachse
angeordneten Fadenführer, der eine zweite Umlenkstelle zum Umlenken des Fadenlaufs
aus einer eine radiale Bewegungskomponente aufweisenden Bewegungsbahn in eine im wesentlichen
axiale Bewegungsbahn bildet, und mit mindestens einem die Betriebsweise der Spindel
und/oder den Fadenlauf beeinflußenden Organ, das in der Spindel innerhalb des während
des Spindelbetriebes gebildeten Fadenballons liegt, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich mindestens einer der beiden Umlenkstellen eine zum Spindelhohlschaft koaxiale
und in Axialrichtung verschiebbare Hülse (13 bzw. 44 bzw. 84) angeordnet ist, die
mit mindestens einer seitlichen Öffnung (13.1 bzw. 44.1 bzw. 84.1) versehen ist, und
daß an der Hülse (13 bzw. 44 bzw. 84) ) einerseits ein Hülsenbetätigungselement und
andererseits eine Stelleinrichtung für das die Betriebsweise der Spindel und/oder
den Fadenlauf beeinflußende Organ angreift.
2. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13 bzw. 44) innerhalb
des Spindelhohlschaftes (2 bzw. 32) in Höhe der Fadenspeicherscheibe angeordnet ist
und mit dem Spindelhohlschaft derart drehfest verbunden ist, daß die Öffnung (13.1
bzw. 44.1) der Hülse sich an den Fadenleitkanal (3.1 bzw. 33.1) der Fadenspeicherscheibe
(3 bzw. 33) anschließt.
3. Spindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (13.1 bzw. 44.1)
der Hülse (13 bzw. 44) als in Axialrichtung verlaufendes Langloch ausgebildet ist.
4. Spindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (13 bzw. 44) an ihrer
Außenseite eine in Axialrichtung verlaufende Längsnut (13.2 bzw. 44.2) aufweist, in
die ein an der Innenseite des Spindelhohlschaftes (2 bzw. 32) angebrachter Zapfen
(14 bzw. 45) ragt.
5. Spindel nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein von unten in den Spindelhohlschaft
ragendes, in axialer Richtung verstellbares Stützrohr (11 bzw. 41), auf dem, vorzugsweise
unter Zwischenschaltung eines Lagers (12 bzw. 43) die Hülse (13 bzw. 44) abgestützt
ist.
6. Spindel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem nach unten aus dem Spindelhohlschaft
ragenden Ende des Stützrohres (11 bzw. 41) das Betätigungselement zum axialen Verschieben
der Hülse (13 bzw. 44) angreift.
7. Spindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem unteren Ende des Stützrohres
(11) ein um eine Horizontalachse (9) verschwenkbarer Doppelhebel (10) angreift.
8. Spindel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelhebel (10) eine Halterung,
vorzugsweise in Form einer Kugelpfanne (10.1) zur Aufnahme eines am unteren Ende des
Stützrohres (11) angebrachten Kugelkopfes aufweist.
9. Spindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrohr (41) an seinem
unteren Ende einen Gewindeabschnitt (41.1) aufweist, der mit einem stationär gelagerten
Gegengewinde (40) zusammenwirkt, und daß dem Stützrohr (41) das Betätigungselement
(42) zugeordnet ist, um das Stützrohr in Drehung zu versetzen.
10. Spindel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Spindelhohlschaftes
eine Konsole (39) befestigt ist, die konzentrisch zur Spindelachse einen hohlen Gewindezapfen
(40) trägt, auf den eine am unteren Ende des Stützrohres (41) angebrachte Gewindehülse
(41.1) aufgeschraubt ist, und daß an dem Stützrohr ein Schwenkhebel (41.2) angebracht
ist, an dem das Betätigungselement (42) angreift.
11. Spindel nach Anspruch 2 mit einem oberhalb der Fadenspeicherscheibe angeordneten Schutztopfboden,
dadurch gekennzeichnet, daß in das obere Ende der Hülse (13)ein Lager (15) zur Aufnahme
eines Stützbolzens (16) eingesetzt ist, und daß oberhalb des Schutztopfbodens (4)
ein zur Spindelachse konzentrischer Lagerblock (7) abgestützt ist, in dem ein um eine
Horizontalachse (17) verschwenkbarer zweiarmiger Hebel (18) gelagert ist, der mit
seinem innenliegenden Ende auf den Bolzen (16) abgestützt ist, während an dem äußeren,
bis in den Spalt zwischen dem Schutztopfmantel (5) und einer auf den Lagerblock (7)
aufgesteckten Vorlagespule (8) reichenden Ende eine Stange (19) als Stelleinrichtung
für das die Betriebsweise der Spindel und/oder den Fadenlauf beeinflussende Organ
angelenkt ist.
12. Spindel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf den oberen Rand des Schutztopfmantels
eine in ihrem oberen Scheitelpunkt eine Fadendurchlaßöffnung (20.1) aufweisende Haube
(20) aufgesetzt ist, an deren Innenseite eine Halterung (21) für eine Fadenbremse
(22) und eine unterhalb der Fadenbremse (22) im Zentrum der Spindel angeordnete Fadenführungsöse
(23) befestigt ist, und daß das obere Ende der Stange (19) an dem einen Ende eines
an der Halterung (21) schwenkbar gelagerten Doppelhebels (24) angelenkt ist, an dessen
anderem Ende ein Einfachhebel (26.1) angreift, durch dessen Verstellung die Bremskraft
der Fadenbremse (22) veränderbar ist.
13. Spindel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß auf das außenliegende Hebelende
des Doppelhebels (18) eine Rückstellfeder (25) einwirkt.
14. Spindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das obere Ende der Hülse (13)
ein Lager (15) zur Aufnahme eines Schaftes (82) eingesetzt ist, der die Stelleinrichtung
für das die Betriebsweise der Spindel und/oder den Faden-lauf beeinflussende Organ
bildet.
15. Spindel nach Anspruch 14, mit einem oberhalb der Fadenspeicherscheibe angeordneten
Schutztopfboden und darauf angebrachtem Schutztopfmantel, dadurch gekennzeichnet,
daß auf den oberen Rand des Schutztopfmantels eine in ihrem oberen Scheitelpunkt eine
Fadendurchlaßöffnung (20.1) aufweisende Haube (20) aufgesetzt ist, an deren Innenseite
eine Halterung (21) für eine Fadenbremse (22) angeordnet ist, und daß auf der Hülse
(84) unter Zwischenschaltung eines Lagers (85) ein Zylinderkörper (86) gelagert ist,
an dem eine Stange (88) angelenkt ist, die Zu einem Stellglied (26.1) der Fadenbremse
(22) führt.
16. Spindel nach Anspruch 2, die als Doppoldraht-Zwirnapindel eine sich an den Spindelhohlschaft
anschließende Spindelhohlachse aufweist, die in einem oberen Fadeneinlaufrohr ausmündet
und die eine Fadenbremse für den durch die Spindelhohlachse hindurchgeführten Faden
aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem oberen Ende der Hülse (44) unter Zwischenschaltung
eines Lagers (46) ein zur Spindelachse koaxiales Rohrstück (47, 49) gelagert ist,
das an seinem oberen Ende die eine Bremsfläche (50) der Fadenbremse (51) trägt.
17. Spindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in das obere Ende der Hülse (44)
ein Lager eingesetzt ist, welches ein Verbindungsrohr (47) aufnimmt, an dessen oberes
Ende sich ein koaxial zur Spindelachse verlaufendes Anschlußrohr (49) anschließt,
in dessen oberes Ende ein unterer Bremsflächenring (50) für eine Bremskapsel (51)
eingesetzt ist, deren oberes Ende gegen einen oberen Bremsflächenring (52) anliegt,
der in das untere Ende des Fadeneinlaufrohres (37) eingesetzt ist.
18. Spindel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußrohr (49) etwa in
seinem mittleren Bereich eine Ringschulter (49.1) zur Abstützung einer Schraubendruckfeder
(53) aufweist, auf deren oberen Ende der untere Bremsflächenring (50) abgestützt ist.