[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere zum Verabreichen von Voll-
oder Sitzbädern, sowie Verfahren zum Betrieb einer derartigen Vorrichtung und deren
Verwendung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. 29 bzw. 30.
[0002] Wannenvoll- und -teilbäder mit flüssigen und vor allem auch breiigen Medien erfreuen
sich seit jeher großer Beliebtheit. Die Anwendung von Moor-, Peloid- oder Schlickbädern
kommt nicht nur im Hinblick auf Kurbehandlungen zu Heilzwecken, sondern vor allem
auch zum allgemeinen Wohlbefinden und unter kosmetischen Gesichtspunkten große Bedeutung
zu.
[0003] Der Verbrauch vor allem bei Verwendung von breiigen Substanzen ist aber beachtlich,
da aus hygienischen Gründen die verwandte Badeflüssigkeit, insbesondere die verwandte
Moor- oder Peloidbadflüssigkeit nicht nochmals für andere Personen und insbesonder
Patienten verwandt werden kann.
[0004] Von jeher sind bereits der Körperform angepaßte Wannen aus Stahl oder Kunststoff
bekannt, um den Bedarf entsprechender Mengen an Bademedium zu reduzieren. Hier wurden
in der Regel besonders im Bereich Lenden, Schultern und Beine durchschnittliche Körpermaße
zugrundegelegt, zu denen ein Abstandsmaß von einigen Zentimetern, in der Regel bis
zu mindestens 4 cm hinzugerechnet wurde, um bei der Berechnungsgrundlage noch einen
Abstand zwischen Körper und Wannenoberfläche für das Bademedium zur Verfügung zu stellen.
Eine derartige Wannenanordnung weist aber klar ersichtliche Nachteile auf. Die gewählten
"durchschnittlichen" Abmessungen sind eben nur auf eine Durchschnittsgröße ausgerichtet.
Vor allem aber bei groß gewachsenen und/oder übergewichtigen Personen kann der zur
Verfügung stehende Wanneninnenraum sich als zu klein herausstellen. Beim Unterschreiten
der für den Wärmenachschub notwendigen Mindestschichtdicke zwischen Körper und Begrenzungswand
der Wanne kommt es nämlich zu einem vorzeitigen Abkühlen des Bademediums. Gerade bei
Körperformwannen kommt diesem Umstand besondere Bedeutung zu, weil sich diese Erscheinung
auch seitlich auswirkt. Insbesondere sog. "Überwärmungsbäder" sind dann praktisch
nicht mehr durchführbar, weil das ein Wärmemedium und Wärmereservoir darstellende
Bademedium an vielen Körperstellen, vor allem im Lenden- und Gesäßbereich, zu gering
sind.
[0005] Schließlich kann bei groß gewachsenen und übergewichtigen Personen ein zu klein bemessener
Wanneninnenraum auch in psychologischer Hinsicht als Nachteil empfunden werden, wodurch
im Einzelfall sogar Angstzustände ausgelöst werden. Daß es zu den erwähnten Angstzuständen
in diesen Fällen kommen kann, ist unschwer vor allem dann vorstellbar, wenn bedacht
wird, daß die Badetemperaturen beispielsweise auch bis zu 42°C betragen können, und
daß die entsprechend geformten vorbekannten Wannen ein tiefes Eintauchen ermöglichen,
wodurch im Abdominal- und Brustbereich durch den auflastenden Druck des Mediums ein
verstärkt als Belastung empfundender Druck spürbar wird.
[0006] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß zwischen Wannenoberfläche und Körper nicht
mehr genügend Bademedium zur Verfügung steht.
[0007] Von daher ist bereits eine gattungsbildende Vorrichtung zum Verabreichen von Peloid-Voll-
oder -Sitzbädern gemäß der DE 30 46 628 C2 sowie die EP 18 390 B1 bekannt geworden,
bei der mittels einer Folie ein Folienober- von einem Folienunterraum trennbar ist.
Diese Vorrichtung ist für Patienten unterschiedlichster Größe und Gewicht geeignet.
Derjenige Anteil an Badeflüssigkeit, der mit dem Körper des Patienten in Berührung
kommt und durch Weggießen nach beendeter Therapie verlorengeht, deckt dabei lediglich
einen geringen Bruchteil des in der Wanne enthaltenen Gesamtvolumens an Peloidbadflüssigkeit,
da die unterhalb der Trennfolie befindliche und auch als Wärmemedium dienende Peloidbadflüssigkeit
weiterhin in der Wanne verbleibt und auch für andere Patienten und Badende problemlos
verwandt werden kann.
[0008] Obgleich sich derartige Vorrichtungen in der Praxis sehr bewährt haben, können unter
Umständen bei einigen Patienten insoweit Probleme auftreten, wenn sich die Patienten
und Badenden beispielsweise in der Folie mit den Beinen "verheddern" und es dadurch
zu erhöhten Bewegungswiderständen kommt. Denn die Folie muß entsprechend groß bemessen
sein und liegt deshalb in vielen Falten auf.
[0009] Darüber hinaus können vor allem bei Bädern, bei denen eine konduktive Wärmeleitung
wichtig ist, beispielsweise bei Uberwärmungsbädern, zusätzliche Nachteile dadurch
auftreten, daß sich die Folie zu dicht an den Körper eines Badenden anlegt, so daß
auch hier der für die physikalischen Verhältnisse beim Wärme-nachschub notwendige
Mindestabstand bzw. die hierfür notwendige Mindestschichtdicke nicht ausreicht. Denn
wird unterhalb der Trennfolie beispielsweise eine wässrige Flüssigkeit oder sogar
nur erwärmtes Wasser eingefüllt, so findet im Folienunterraum vor allem eine Wärmekonvektion
statt.
[0010] Bei Verabreichung beispielsweise eines Moor- oder Peloidbades kann dies bei Unterschreiten
der Mindestschichtdicke oberhalb der Trennfolie zwischen Körper und Trennfolie im
Extremfall sogar zu Verbrennungen oder zumindest so starken Überhitzungen führen,
die in psychologischer Hinsicht als "schmerzhaft" und als nicht mehr "ertragbar" empfunden
werden.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ausgehend von dem zuletzt genannten
gattungsbildenden Stand der Technik eine Vorrichtung, insbesondere zum Verabreichen
von Voll- und Sitzbädern zu schaffen, bei der stets sichergestellt ist, daß eine ausreichende
Schichtdicke vor allem zur Ermöglichung eines konduktiven Wärmeübergangs zur Verfügung
steht, sowie ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung und/oder deren Verwendung.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung soll die Vorrichtung eine Verbesserung auch
für überdurchschnittlich große oder schwere bzw. überdurchschnittlich kleine und leichte
Personen bieten.
[0013] Schließlich soll in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung auch
ein Wärmebad vor allem mit einem konvektiven Wärmeübergang möglich sein.
[0014] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im Anspruch 1, 29 bzw. 30 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0015] Durch die vorliegende Erfindung werden entscheidende und verblüffende Vorteile erzielt.
Denn selbst bei Verwendung einer Körperformwanne mit mehr oder weniger fester Trennwand
läßt sich ein Wannenunterraum bilden, der mit einem Wärmemedium befüllbar ist. Erfindungsgemäß
ist dort zumindest eine konvektionshemmende Schicht bzw. eine konvektionshemmende
Kammer vorgesehen, die zumindest teilbefüllt ist und die selbst bei wässrigen Lösungen
einen zumindest weitgehend konduktiven Wärmeübergang auch in Richtung der Wannen-Trennwand
in den eigentlichen Badeoberraum ermöglicht.
[0016] Erfindungsgemäß muß von daher auf breiige Medien, wie beispielsweise Moor oder Peloid
als Wärmeresvervoir, nicht mehr zurückgegriffen werden.
[0017] Selbst bei Durchführung eines Überwärmungsbades wird durch den strukturellen Aufbau
eine Konvektion weitgehend vermieden, so daß ein ausreichender, im wesentlichen nur
konduktiver Wärmefluß durch die Trennwand hindurch in den Badeoberraum stattfindet,
so daß selbst bei oberhalb der Trennwand nicht ausreichender Schichtdicke zwischen
Trennwand und Körper quasi unterhalb der Trennwand der vorzugsweise in Form einer
Körperwanne ausgebildeten Wanne eine ausreichende Schichtdicke künstlich gebildet
wird. Denn erfindungsgemäß muß die Mindestschichtdicke nicht nur oberhalb der Trennwand
vorgesehen sein, sondern kann auch unterhalb der Trennwand ausgebildet sein.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden dazu granulat- oder partikelförmige
Materialien verwandt, die bevorzugt schwimmfähig sind. Bei Befüllung mit einer wässrigen
Lösung legen sich diese partikel- bis granulatförmigen Befüllungselemente von unten
her an die Trennwand der Körperformwand an und unterbinden weitgehend eine Wärmekonvektion
und ermöglichen somit lediglich eine Wärmekonduktion. Eine Aufwärmung des Bademediums
kann ansonsten durch einen Aufheiz- und Umwälzprozeß zwischen zwei Badezyklen vorgenommen
werden. Da im übrigen auch diese vor allem partikel- bis granulatförmigen Befüllungselemente
austauschbar sind, kann jederzeit mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch ein weitgehend
konvektiver Wärmeübergang zielgerichtet erzielt werden.
[0019] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist jedoch in an sich bekannter Weise
die Trennwand aus einer Trennfolie gebildet. Denn auch hier ist der Anteil der Badeflüssigkeit,
der mit dem Körper eines Patienten in Berührung kommt, vergleichsweise gering und
trägt damit zur Kostendämpfung bei. Zusätzlich bietet die Folie naturbedingt eine
optimale Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen und Körpergewichte, was zusätzliche
Vorteile zu einer eine feste Wannenwand umfassenden Badewanne, insbesondere Körperformwanne,
bietet. Gleichwohl wird hier aber zusätzlich verhindert, daß sich ein Patient beispielsweise
mit den Beinen in der Trennfolie verheddert. Darüber hinaus wird sichergestellt, daß
sich die Trennfolie durch den Mediumdruck im Folienunterraum nicht eng an den Körper
anlegt und je nach Tiefe des Einsinkens und Größe des Patienten ihn quasi völlig umwickelt
und einschließt.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist dazu in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Formanpassungskammer auf. Diese ist mit einem formbaren Medium befüllt, welches
ebenfalls z. B. Partikel- oder Granulatform aufweist. Über die Trennfolie kann sich
nun beim Hineinlegen eines Patienten diese formanpassungsfähige Kammer in optimaler
Weise an die Körperform des Patienten oder Badenden individuell anpassen, da die partikel-
oder granulatähnliche Befüllung in der formanpassungsfähigen Kammer entsprechend nachgibt.
[0021] Danach kann in der formanpassungsfähigen Kammer der Druck gegenüber dem Umgebungsdruck
abgesenkt werden. Dadurch findet quasi ein Erstarren und Verdichten der partikel-
oder granulatähnlichen Füllung statt, mit der Folge, daß die optimal an die Körperform
angepaßte Formgestaltung als Liegeunterfläche fixiert wird und erhalten bleibt. Durch
das Ansaugen der Trennfolie wird zudem noch der Abstand zwischen Trennfolie und Körper
vergrößert, so daß ein ausreichender Abstand von zumindest einigen Zentimetern, in
der Regel zumindest 4 cm, zwischen Folienoberseite und Körper des Patienten gebildet
wird, worüber ausreichende Badeflüssigkeit unmittelbar an den Körper dringen kann.
[0022] Die partikel- oder granulatähnliche Befüllung dient gleichzeitig als Wärmespeichermedium,
die zwischen den einzelnen Behandlungsphasen auf ein gewünschtes Maß aufgeheizt oder
auch während des Badevorganges weiter auf einer bestimmten Temperatur gehalten oder
auf diese aufgewärmt werden kann.
[0023] Erfindungsgemäß kann dazu sogar noch vor allem auch bei abgesenktem Druck ein gasförmiges,
flüssiges und/oder breiförmiges Medium über Pumpen durch die mit der partikel- oder
granulatähnlichen Befüllung gebildeten Zwischenabstände hindurchströmen. Dadurch läßt
sich nicht wie ansonsten ein konduktiver Wärmeübergang von der unteren Befüllung in
die Badeflüssigkeit oberhalb der Trennfolie, sondern auch ein konvektiver Wärmeübergang
über die Folie in das Bademedium erzielen. Schließlich könnten sogar Teile des Körpers
von einem derartigen Wärmeübergang ausgespart werden, indem beispielsweise bei der
Trennfolie oberhalb oder unterhalb oder zwischen Trennfolie und formanpassungsfähiger
Kammer isolierende Zwischenschicht eingelegt werden.
[0024] Eine Verbesserung des erfindungsgemäßen Effekts kann auch noch dadurch erzielt werden,
daß zusätzlich auch noch zumindest eine Ausgleichskammer vorgesehen ist. Diese wird
bevorzugt unterhalb der formanpassungsfähigen Kammer in der Wanne vorgesehen. Sie
kann mit einem geeigneten Medium, beispielsweise Gas, Luft oder Wasser befüllt werden
und dient zum Höhenausgleich entsprechend der Größe und dem Körpergewicht eines Badenden.
Hierüber kann auch das Ein- und Aussteigen in die Wanne erleichtert werden.
[0025] Schließlich kann zumindest eine Ausgleichskammer so weit ausgedehnt werden, daß darüber
eine Entleerung der Badeflüssigkeit der aufgebauchten Trennfolie möglich wird.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Kopfschale selbst kaum
oder nicht formanpassungsfähig sein. Wird dort der Ablauf für die Badeflüssigkeit
vorgesehen, so ist eine problemlose Entleerung nach Abschluß des Bades möglich.
[0027] Schließlich kann in unterschiedlichen Fällen auch ein Baden unter Einleitung von
Walk- und/oder Vibrationsbewegungen durchgeführt werden. Diese können über die Ausgleichskammer
erzeugt werden, was als äußerst angenehm empfunden wird.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend
aus dem anhand von Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel. Dabei zeigen im
einzelnen:
- Figur 1 :
- eine schematische Vertikallängsschnittdarstellung durch die erfindungsgemäße Vorrichtung;
- Figur 2 :
- eine schematische Querschnittsdarstellung vor Durchführung der Behandlung bzw. des
Bades;
- Figur 3 :
- eine entsprechend in Figur 2 wiedergegebene Querschnittsdarstellung bei in der Wanne
befindlichem Patienten vor Fixierung der Trennfolie;
- Figur 4 :
- eine entsprechende Darstellung gemäß Figur 3 nach erfolgter Fixierung der Trennfolie;
- Figur 5 :
- ein weiteres Ausführungsbeispiel im Querschnit;
- Figur 6a und 6 b :
- zwei Darstellungen eines weiteren Ausführungsbeispieles.
[0028] Anhand von Figur 1 und 2 wird der grundsätzliche Aufbau der Vorrichtung nachfolgend
erläutert.
[0029] Die Vorrichtung umfaßt eine Wanne 1, an der in geeigneter Weise eine Trennfolie 3
unter Bildung eines Folienoberraumes 5 und eines davon getrennten Folienunterraumes
7 vorsehbar oder verankerbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel reicht die Trennfolie
bis über den oberen Umlaufrand der Wanne und ist dort beispielsweise über einen abdichtenden
Rahmen 9 auswechselbar befestigt.
[0030] Die Trennfolie 3 kann beispielsweise aus sehr elastischem Material, einer Materialfolie,
Gummi oder anderen elastomeren Materialien bestehen und in geeigneter Weise an der
Wanne verspannt sein.
[0031] Unterhalb der Folie befindet sich eine formanpassungsfähige
[0032] Schicht oder Kammer 11, die mit einem partikel- oder granulatförmigen oder -ähnlichen
Material befüllt ist, welches unter der Druckbelastung eines Badenden zumindest leicht
nachgiebig, ausweichend und/oder körperanpassungsfähig ist. Hier kommen alle nur erdenklichen
Materialien in Betracht, die beispielsweise auch Kugelform aufweisen können und für
sich genommen nicht nachgiebig und elastisch sind. Die Anpaßfähigkeit wird zumindest
durch die Ausweichbewegung der granulat- oder kugelförmigen Partikel gewährleistet.
[0033] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist diese granulat- bis partikelförmige Befüllung
13 direkt in der Wanne unterhalb der Trennfolie 3 vorgesehen.
[0034] Um darüber hinaus noch eine weitere Höhenanpassung vorzusehen, können eine oder mehrere
Ausgleichskammern 15 vorgesehen sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel können diese
einzeln so eingestellt werden, daß dadurch ein gewünschter optimaler Liegebereich
für einen Badenden erzielbar ist, wie dies beispielsweise in Figur 1 dargestellt ist.
Dazu sind im gezeigten Ausführungsbeispiel zumindest in Längsrichtung drei hintereinander
vorgesehene Ausgleichskammern 15 vorgesehen, wobei eine Ausgleichskammer zur erhöhten
Auflage des Fußbereiches bis etwa in den Kniebereich reicht, an die sich eine niedrigere
Ausgleichskammer 15 zur Abstützung des Gesäß- bis Rückenbereiches bis evtl. im Schulterbereich
anschließt, und daß für die Abstützung des Kopfbereiches eine demgegenüber wieder
vergleichsweise hohe Ausgleichskammer 15 vorgesehen ist.
[0035] Diese Ausgleichskammern 15 sind elastisch und können z. B. aber Druckleitungen 16
getrennt so abgelassen oder aufgeblasen bzw. ausgedehnt werden, daß darüber eine optimale
Höhenlage und Anpassung an die Größe und das Gewicht eines Patienten erzielt wird.
Zum Ein- und Aussteigen können alle Ausgleichskammern 15 auch so ausgedehnt werden,
daß dadurch ein problemloses Ein- und Aussteigen möglich wird, bei der die formanpassungsfähige
Schicht oder Kammer 11 mit der elastischen Folie je nach Bedarf praktisch beispielsweise
bis fast an den oberen Umlaufrand der Wanne 1 angehoben werden kann. Nach dem entsprechenden
Hinlegen kann umgekehrt dann wieder durch Ablassen des Druckmediums in den Ausgleichskammern
15 ein Absenken in die gewünschte Badestellung erfolgen.
[0036] Die Ausgleichskammern 15 können auch bis über den oberen Wannenrand hinaus befüllt
werden. Dies dient dem Ablauf des Bademediums. Dabei kann eine nicht aufblasbare,
evtl. eher feste oder versteifte, d. h. fixierte Kopfschale 17 vorgesehen sein, die
auch bei ansonsten bis über den Wannenumlaufrand hoch gehobener Trennfolie 3 mehr
oder weniger in ihrer in Figur 1 gezeigten Lage verbleibt. Ist dort am tiefsten Punkt
der Kopfschale 17 eine Auslaufleitung 19, die ansonsten während des Badevorganges
durch ein nicht näher dargestelltes Ventil verschlossen ist, vorgesehen, so kann über
die Kopfschale 17 und über die nachfolgende Auslaufleitung 19 das Badewasser problemlos
ablaufen. Die angehobene nach oben hin überstehende Trennfolie kann abgespült werden,
so daß das Spülwasser auch hierüber ablaufen kann.
[0037] Schließlich steht zur Reinigung auch ein gegebenenfalls sogar insgesamt umlaufender
Wannenüberlaufrand 21 mit nachfolgender Ablaufleitung 23 zur Verfügung.
[0038] Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel könnte auch die formanpassungsfähige
Schicht oder Kammer 11 tatsächlich als in sich geschlossene mit einer eigenen Umhüllung
versehene Kammer ausgebildet sein oder aus entsprechend mehreren so gebildeten mit
einer eigenen Umhüllung versehenen Kammer geformt sein, ähnlich den Ausgleichskammern
15. In diesem Falle könnte an sich sogar auf die dann zusätzliche Trennfolie 3 verzichtet
werden, da durch die entsprechenden Begrenzungen der formanpassungsfähigen Kammern
ein zum Baden zur Verfügung stehender Folienoberraum von dem Folienunterraum im Sinne
einer Trennfolie getrennt wird, wobei der Folienunterraum sich dann auf die formanpassungsfähigen
Kammern 11 und die gegebenenfalls weiterhin vorgesehenen Ausgleichskammern 15 bezieht.
Zum Reinigen der Vorrichtung müßten dann aber diese mit einer eigenen Schutzumhüllung
versehenen Kammern entfernt oder zumindest leicht angehoben werden, um die Außenwände
der Kammern 11 und 15 sowie den Wanneninnenraum insgesamt ausspülen zu können.
[0039] Ebenso könnten auch die unteren Ausgleichskammern 15 nicht als in sich jeweils geschlossene
Kammern ausgebildet sein, sondern auch durch eine gegebenenfalls gegenüber dem verbleibenden
Teil des unteren Wannenbodens und der Wannenseitenwände abgedichtete Folie verwirklicht
sein.
[0040] Schließlich ist in der Figur 1 noch schematisch angedeutet, daß die formanpassungsfähige
Schicht bzw. Kammer 11 mit einer Saug- und Einströmöffnung 25 zur Lageanpassung und
Fixierung der Trennfolie 3 verbunden ist. Schließlich können weitere Kreislaufleitungen
27 vorgesehen sein, über die beispielsweise Luft, Gas, flüssiges oder breiiges Medium
umgewälzt und durch die formanpassungsfähige Schicht/Kammer 11 hindurchgepumpt werden
kann, und zwar mittels einer Umwälzpumpe 29 oder einem Ventilator 31. In der Kreislaufleitung
27 ist noch ein Wärme- und/oder Kältetauscher 33 vorgesehen, um hierüber gezielt eine
Erwärmung oder Abkühlung der ein Wärmemedium darstellenden Befüllung 13 zwischen den
Behandlungsphasen oder während der Badebehandlung vorzunehmen. Schließlich können
noch weitere Zweigleitungen in dem Wärmekreislauf 33 angeordnet sein, die gezielt
an verschiedenen Stellen unterhalb der Trennfolie in der formanpassungsfähigen Schicht
oder Kammer 11 enden, um hier evtl. noch gezielter einzelne Überwärmungen oder in
anderen Bereichen Temperaturabsenkungen zu realisieren. Durch gezieltem Einsatz von
Isolationsmatten etc. können gezielt gewisse Bereiche von einer Überwärmung ausgenommen
werden.
[0041] Im Inneren der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer 11 können bei entsprechend
richtiger Anordnung ohne Beeinträchtigung der Badenden auch noch richtungsgebende
Ström- und Leiteinrichtungen 35 vorgesehen sein, um den Mediunfluß entsprechend besser
zu verteilen.
[0042] Zur Überwachung und Steuerung des gesamten Vorganges können eine oder mehrere Meßsonden
37 auch im Inneren der formanpassungsfähigen Schicht 11, wie im Folienoberraum 5 auch,
vorgesehen sein.
[0043] In der Kreislaufleitung 27 kann auch noch ein Kreislaufunterbrecher oder Vibrator
39 vorgesehen sein, worüber vibrationsähnliche Druckstöße in der formanpassungsfähigen
Schicht 11 erzeugt werden können, die sich in den Folienoberraum bis in die Badeflüssigkeit
fortpflanzen und zur Steigerung des Badevergnügens beitragen können. Auch ein Ausgleichsgefäß
36 kann mit dem Folienunterraum 7 in Verbindung stehen.
[0044] Vor dem Besteigen der anhand von Figuren 1 und 2 erläuterten Vorrichtung kann entsprechend
der Darstellung gemäß Figur 2 die elastische Trennfolie 3 relativ nur gering durchhängend
am oberen Wannenrand verspannt sein. Vor dem Besteigen werden über die erwähnten einzeln
zusteuerbaren Druckleitungen 16 die entsprechenden Ausgleichskammern 15 so ausgedehnt,
daß die formanpassungsfähige Schicht 11 etwa bis auf die Unterseite der Trennfolie
3 angehoben wird, um das Einsteigen zu erleichtern.
[0045] Nach dem Einsteigen eines Patienten oder Badenden kann unter entsprechender Druckablassung
der Ausgleichskammern 15 eine optimale Höhenlage voreingestellt werden, wie dies anhand
von Figur 3 verdeutlicht ist. Davor oder danach kann schon mit der Befüllung mit Badewasser
im Folienoberraum 5 begonnen werden.
[0046] Um den Bewegungsraum zu vergrößern und genügend Flüssigkeit zwischen Körper und Trennfolie
3 zur Verfügung zu stellen, kann dann je nach Bedarf in der formanpassungsfähigen
Schicht oder Kammer 11 der Druck unter den Umgebungsdruck abgesenkt werden.
Zumindest ab einem bestimmten Grenzdruck wird dadurch eine Erstarrung und Fixierung
des in der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer 11 befindlichen Granulats oder
der sich dort befindlichen Partikel gewährleistet werden, so daß eine als angenehm
empfundene festere Unterlage erzielbar ist, die optimal auf die Körperform des einzelnen
Patienten abgestimmt ist.
[0047] Mit dieser Vorrichtung können insbesondere bei einem Überwärmungsbad, beispielsweise
einem Peloidbad, die Grenzpunkte der Mobilität leichter und schmerzfreier überschritten
werden. Hier können passive Bewegungen am Badenden dadurch durchgeführt werden, daß
beispielsweise bei erläuterter Verfestigung der formanpassungsfähigen Schicht die
Ausgleichskammern 15 manuell oder automatisch gesteuert gezielt ausgedehnt oder abgelassen
werden.
[0048] Vor allem aber auch aktive Bewegungsabläufe können in optimaler Weise vom Patienten
beispielsweise gegen gewisse Widerstandskräfte durchgeführt werden. Es kann beispielsweise
gedacht werden, daß entsprechend der Darstellung gemäß Figur 1 die im Fußbereich vorgesehene
Ausgleichskammer 15 an den Beinen festgegurtet wird (die Ausgleichskammer 15 kann
hier in diesem Bereich mit der Trennfolie durch die formanpassungsfähige Schicht 11
hindurch von Hause aus über Riemen in Verbindung stehen, so daß ein Gurt zur Befestigung
an den Beinen des Patienten nur an der Oberseite der betreffenden Stelle auf der Trennfolie
3 angebracht werden muß). Durch Anheben und Absenken der Beine bei gegebenenfalls
geöffneter zugehöriger Druckleitungen 41 zu der zugehörigen Ausgleichskammer 15 können
dann diese Übungen durchgeführt werden.
[0049] Üblicherweise wird die Befüllung 13 in der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer
11 durch entsprechendes Umwälzen von aufgeheiztem Umwälzmedium auf eine entsprechende
Ausgangstemperatur vor Durchführung einer nächsten Badebehandlung gebracht. Aber auch
während der Badebehandlung selbst kann durch umströmendes Medium eine zusätzliche
Aufheizung in der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer 11 durchgeführt werden,
die während des Badevorganges als Wärmereservoir für die Badeflüssigkeit oberhalb
der Trennfolie 3 dient. Durch die entsprechende Umwälzung vom Umwälzmedium kann nicht
nur ein konduktiver, sondern besonders bei unverfestigter Granulat-Befüllung 13 wenigstens
teilweise auch ein konvektiver Wärmeübergang über die Folie in das Bademedium hin
zum Patienten realisiert werden.
[0050] Bei gegebenenfalls noch nicht verfestigter oder bewußt noch nicht verfestigter Trennfolie
3 entsprechend dem Zustand gemäß Figur 3 kann durch entsprechendes Hindurchströmen
von Luft, Gas, Flüssigkeit oder Brei (je nach entsprechender Wahl des Heizmediums)
durch die Kreislaufleitung 27 sichergestellt werden, daß das die Partikel oder das
Granulat in der formanpassungsfähigen Schicht 11 in Bewegung gebracht und gehalten
wird, teilweise aufwirbelt etc. Diese Strömung und Bewegung der granulat- oder partikelförmigen
Befüllung führt zu ständigen Stößen und Wechselwirkungen mit der Trennfolie 3, die
sich auf die Badefüllung und den Körper des Patienten wohltuend übertragen. Bei Verwendung
eines gelöstes Gas enthaltenden Bademediums werden dadurch an der Folie sich bildende
Gasbläschen gelöst, die auf den Körper prikelnd wirken.
[0051] Aber selbst bei einer verfestigten Folie nach dem Absenken des Druckes unterhalb
des Umgebungsdruckes in der formanpassungsfähigen Schicht 11 gemäß der Schnittdarstellung
nach Figur 3 kann immer noch über die Kreislaufleitung 27 das hierin befindliche Medium
bei entsprechend voreingestellten Temperaturbedingungen umgewälzt werden. Die Umwälzung
erfolgt im geschlossenen Kreislauf eben unterhalb des Umgebungsdruckes bei insgesamt
erstarrter bzw. verfestigter formanpassungsfähigen Schicht 11 und fest anliegender
Trennfolie 3.
[0052] Durch entsprechende zusätzliche Einrichtungen, wie beispielsweise den Vibrator 39,
können dann während des Bades noch zusätzlich Vibrationen oder walkende Bewegungen
erzeugt werden, die ergänzend oder alternativ vom Prinzip her auch durch entsprechende
sich periodisch ändernde Druckbeaufschlagung in den Ausgleichskammern 15 erzeugbar
sind.
[0053] Erfindungsgemäß kann also sogar gewählt werden zwischen konduktivem oder konvektivem
Wärmeübergang in Richtung Wannenfolie, Bademedium und Körper, einschließlich Mischformen.
Abhängig von der Form, dem spezifischen Gewicht und den thermopyhsikalischen Eigenschaften
der Partikel im Verhältnis zum Medium zwischen diesen Körperchen, dessen Viskosität,
spezifischen Gewicht und thermophysikalischen Eigenschaften kann bei Stillstand der
Umwälzeinrichtung ein ganz oder teilweise konduktiver Wärmeübergang erreicht werden.
Dies ermöglicht eine höhere Ausgangstemperatur dieser Teilchen und dem Medium dazwischen,
was beim Überwärmungsbad von besonderer Bedeutung ist, weil dadurch die Mindestschichtdicke
von z. B. 4 cm zwischen Körper und Wannenfolie unterschritten werden kann.
[0054] Bei starkem Unterdruck wird die Folie auch in die Zwischenräume zwischen den Partikel-
oder Granulatteilchen "hineingezogen", liegt also fast durchgehend auf den Partikeln
auf. Eine Umspulung (Konvektion) ist also nur in kleinem Umfange möglich. Zumindest
bei geringem Unterdruck bleiben die Zwischenräume durchspülbar, also der Konvektion
zugänglich. Außerdem kann an bestimmten Stellen die Konvektion verstärkt, verringert
oder ganz unterbunden werden. Im Zusammenspiel der genannten Parameter der Partikel
und des in den Zwischenräumen befindlichen Mediums, den Ausgangstemperaturen der Partikel
und dem Medium, den Abmessungen und der Form sowie der Durchflußgeschwindigkeit läßt
sich die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten ermessen.
[0055] Nachfolgend wird auch noch auf Figur 5 Bezug genommen, in der im Querschnitt eine
Körperformwanne gezeigt ist, bei der der Wannenoberraum 5 von dem Wannenunterraum
7 durch eine feste Trennwand 3 getrennt ist.
[0056] Auch hier ist die unterhalb der Trennwand 3 vorgesehene Schicht oder Kammer 11 beispielsweise
mit einer partikel- oder granulatähnlichen Befüllung 13 versehen, deren spezifisches
Gewicht vorzugsweise geringer als Wasser oder zumindest geringer als das spezifische
Gewicht des umwälzbaren Wärmemediums ist. Durch die Auftriebskräfte legen sich dadurch
die Partikelchen von der Unterseite her an die Trennwand 3 der Körperformwanne an,
so daß hierdurch eine Konvektion im gewünschten Sinne weitgehend vermieden und vor
allem nur ein konduktiver Wärmeübergang in den Wannenoberraum bis in den Körper ermöglicht
wird.
[0057] Durch Austausch der partikel- oder granulatähnlichen Befüllung kann jederzeit auch
ein beliebig konvektiver Wärmeübergang erzielt werden.
[0058] Abweichend von der partikel- oder granulatähnlichen Befüllung 13 kann insbesondere
bei dem zuletzt genannten Ausführungsbeispiel auch eine Befüllung 13 vorgesehen sein,
die allgemein als konvektionshemmende Schicht oder Kammer 11 bezeichnet werden kann.
Diese Schicht kann beispielsweise aus einer allgemein als mehrfachgewebe- bis mehrfachsiebförmige
Befüllung bestehen. Auch ein wabenähnlicher oder Multi-Mikrokammer-Aufbau kann vorgesehen
sein, der nur schwer durchströmbar ist oder im Extremfall sogar nur umspülbar ist,
um hierüber vor allem zwischen zwei Badevorgängen diese Materialien entsprechend aufzuheizen,
die mehr als dazwischen befindliche umspülbare Medium als eigentliches Wärmeträgermedium
dienen.
[0059] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 ist die untere Kammer 11 nur soweit befüllt,
daß die durch die Auftriebskräfte bevorzugt schwimmenden Partikel zumindest die feste
Trennwand an ihrem tiefsten Punkt mit einer noch ausreichenden Schichtdicke nach unten
hin ab- und bedecken. Aber auch eine vollständige Befüllung ist jederzeit möglich.
[0060] Anhand von Figur 6a und 6b wird noch ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer Hebeeinrichtung
43 erläutert, die von der Funktion her zumindest zum Teil Ähnlichkeit zur Ausgleichskammer
15 aufweist.
[0061] Gemäß der Querschnittsdarstellung nach Figur 6a hat sich beispielsweise in den Folienoberraum
5 bereits eine Person hineingelegt. Im Folienunterraum 7 ist flüssiges oder breiiges
Medium nur bis zu einer Teilhöhe 45 befüllt. Über einen oberen Auslaß 47 kann beispielsweise
die Luft nach Öffnung eines Auslaßventiles ausströmen, worüber die Flüssigkeits-Teilhöhe
45 veränderlich einstellbar ist und beispielsweise auch den Folienunterraum völlig
ausfüllen kann.
[0062] Eine granulatartige Befüllung 13 wird im Folienunterraum innerhalb des flüssigen
bis breiförmigen Mediums aufgewirbelt oder sogar mit dem flüssigen bis breiförmigen
Medium in dem über Leitungen dargestellten Umwälzsystem mitgeführt, wenn eine Zufluß-
und Abflußleitung entsprechend geöffnet ist.
[0063] Soll nunmehr die konvektionshemmende Schicht 11 unmittelbar unterhalb der Folie angeordnet
und in einem weiteren Schritt die auf den Patienten abgestimmte optimale, durch seinen
eigenen Körper vorgewählte Form fixiert werden, so wird bei der Darstellung gemäß
Figur 6b lediglich die dort gezeigte Hebeeinrichtung 43 betätigt, so daß über die
Plattform 49 die granulatartige Befüllung 13 angehoben wird, bis der gesamte Raum
oberhalb der Plattform 49 und unterhalb der Trennfolie 3 ausgefüllt wird. Da in dieser
Situation am einfachsten alle Zuläufe und Abläufe gesperrt werden, wird durch die
Hubeinrichtung die Tendenz erzeugt, die Trennfolie 3 nach oben hin weiter anzuheben,
im Sinne einer Gesamtvolumenvergrößerung des Raumes unterhalb der Trennfolie 3, wodurch
letztendlich ein Unterdruck aufgebaut wird, der zur Gegeneinanderverpressung der Befüllung
13 und damit zur Erzielung einer "Erstarrung" oder "Fixierung" der Befüllung 13 führt.
Dabei kann z. B. das flüssige Medium die Hubplattform 49 umspülen oder durch in ihr
eingebrachte Durchflußöffnungen hindurchströmen, so daß sich in dem Raum unterhalb
der Hubplattform 49 ebenfalls noch das flüssige und/oder breiförmige Medium befindet.
[0064] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Teilhöhe 45 des flüssigen bis breiförmigen
Mediums so gewählt, daß zumindest die Unterseite der Trennfolie 3 noch benetzt wird.
Wie oben ausgeführt, kann aber die Befüllhöhe anders gewählt werden, und abweichend
zum gezeigten Ausführungsbeispiel höher oder tiefer liegen. Vor allem in der fixierten
Stellung gemäß Figur 6b dienen schließlich die Befüllungsmaterialien, insbesondere
das granulatartige Material ergänzend oder beispielsweise bei tieferliegendem Flüssigkeitsspiegel
ausschließlich als Wärmereservoir.
[0065] Bei geringfügigem Absinken der Hubplattform 49 wird dann wieder der Unterdruck abgebaut,
so daß im Druckleichtgewicht die granulatförmige Befüllung 13 mit dem flüssigen Medium
aufgewirbelt, von diesem umströmt oder sogar mit dem flüssigen Medium im gesamten
Leitungssystem über eine Heiz- oder Kühleinrichtung umgewälzt wird, wobei also nach
der Wiederherstellung eines Druckausgleiches mit dem Umgebungsdruck selbst bei angehobener
Hubplattform 49 wieder tendentiell eher ein konvektiver und weniger ein konduktiver
Wärmeübergang zum Folienoberraum hergestellt wird.
[0066] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich also vor allem dadurch aus,
- daß unterhalb der Trennwand 3 zumindest abschnittsweise eine konvektionshemmende Schicht
oder Kammer 11 vorgesehen oder bei Bedarf aufbau- und positionierbar ist,
- die steuerbar von insbesondere als Wärme- oder Kältemedium dienenden gasförmigen und/oder
flüssigen bis breiigen Medien durchströmbar bzw. mit dem Schichtmaterial verwirbel-
und mitbewegbar ist,
- und daß in der Schicht oder Kammer 11 steuerbar ein gegeüber dem Umgebungsdruck absenkbarer
Druck derart erzeugbar ist,
- daß die bei Umgebungsdruck an sich unter Druckbelastung nachgiebige, ausweichbare
und/oder an die Körperkontur zumindest ansatzweise anpaßbare Schicht oder Kammer zunehmend
schwerer verformbar ist und sich quasi verfestigt und erstarrt
- wobei die Schicht oder Kammer bei erneuter Druckerhöhung wieder in den früheren Ausgangszustand
rückführbar ist.
[0067] Aber nicht nur die verschiedenen erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele, sondern
vor allem auch der Betrieb einer derartigen Vorrichtung insbesondere zur Verabreichung
von Voll- und Sitzbädern, d.h. insbesondere auch die Funktionsweise zum Vorbereiten
eines Bades einschließlich der Herstellung einer optimal formangepaßten Folie sowie
der entsprechend möglichen Wahl eines eher konduktiven oder eher konvektiven Wärmeüberganges
usw. und/oder auch die Verwendung einer vorstehend erläuterten Vorrichtung insbesondere
zum Verabreichen eines Voll- oder Sitzbades ist neu und erfinderisch.
1. Vorrichtung, insbesondere zum Verabreichen von Voll- und Sitzbädern mit einer Wanne
(1) und einer in der Wanne (1) vorgesehenen, insbesondere in Form einer Trennfolie
ausgebildeten Trennwannd (3), mittels derer ein Wannenoberraum (5) von einem ein Wärmereservoir
bildenden Wannenunterraum (7) getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wannenunterraum (7) eine Schicht umfaßt oder eine Kammer (11) bildet, die
zumindest auf der der Trennwand (3) zugewandt liegenden Seite im Sitz- oder Liegebereich
konvektionshemmende Abschnitte aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die konvektionshemmende Schicht oder Kammer (11) zumindest eine Teilbefüllung
in Form einer nur schwer durchströmbaren vorzugsweise mit Durchtrittsöffnungen versehenen
mehrfach-gewebe- bis mehrfach-maschen- und/oder mehrfach-zellenförmigen Struktur aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die konvektionshemmende Schicht oder Kammer (11) eine partikel- oder granulatähnliche
Befüllung (13) umfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die partikel- oder granulatähnliche Befüllung (13) ein spezifisches Gewicht
aufweist, das leichter ist als Wasser oder leichter als das im Wannenunterraum (7)
befüllbare Wärmemedium.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die partikel- oder granulatähnliche Befüllung (13) ein spezifisches Gewicht
aufweist, welches demjenigen von Wasser oder demjenigen des im Wannenunterraum (7)
befüllbaren Wärmemediums entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die partikel- oder granulatähnliche Befüllung (13) ein spezifisches Gewicht
aufweist, das schwerer ist als Wasser oder schwerer als das im Wannenunterraum (7)
befüllbare Wärmemedium.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die partikel- oder granulatförmigen und die Befüllung (13) bildenden Körner
eine Korngröße von 0,1 mm bis vorzugsweise 30 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 20
mm, insbesondere bis 10 m aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner unregelmäßige Formgebung aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner regelmäßige Formgebung aufweisen und vorzugsweise eine Kugelform
haben.
10. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner vorzugsweise aus elastomerem Material, Polystyrol, Hart- oder Weichkunststoff,
Kork, Silikon, Keramik und/oder Karbonat bestehen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die partikel- oder granulatähnlichen, die Befüllung (13) bildenden Körner, voll,
hohl oder mit zumindest einem anderen Medium befüllt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die konvektionshemmende Befüllung (13) in der Schicht oder Kammer (11) entfern-
und austauschbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß bei nach Art einer Trennfolie (3) ausgebildeter Trennwand die konvektionshemmende
Schicht oder Kammer (11) insbesondere bei Verwendung einer partikel- oder granulatähnlichen
Befüllung (13) unter Druckbelastung nachgiebig, ausweichbar und/oder an die Körperkontur
zumindest ansatzweise anpaßbar ist, wobei die Befüllung (13) bei im Inneren der formanpassungsfähigen
Schicht oder Kammer (11) gegenüber dem Umgebungsdruck abgesenkten Druck zunehmend
schwerer verformbar ist und sich quasi verfestigt und erstarrt und bei erneuter Druckerhöhung
wieder in den formbaren Ausgangszustand rückführbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß bei Absenkung des Druckes in der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer (11)
die insbesondere partikel- oder granulatähnlichen Befüllungen (13) zumindest bei Unterschreitung
eines Grenzdruckes reversibel fixiert oder erstarrt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfolie (3) eine zur formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer (11) gehörende
Begrenzungswand darstellt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich innerhalb oder unterhalb der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer
(11) zumindest eine weitere flexible ausdehnungsfähige Ausgleichskammer (15) vorgesehen
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest drei getrennte Ausgleichskammern (15) vorgesehen sind, die im wesentlichen
dem Fuß-, dem Gesäß- und Rücken- bzw. dem Kopfbereich zugeordnet sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht oder Kammer (11) von einem gasförmigen, flüssigen und/oder breiigen
Medium durchströmbar ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die formanpassungsfähige Schicht oder Kammer (11) im unverfestigten Zustand
mit einem gasförmigen oder flüssigen oder breiigen Medium durchströmbar ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die formanpassungsfähige Schicht oder Kammer (11) in gegenüber dem Umgebungsdruck
abgesenktem Druck in verfestigtem und quasi erstarrtem Zustand durchflutbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß bei Durchflutung im unverfestigten Zustand die die Befüllung (13) bewirkenden
Partikel- oder Granulatteile aufwirbelbar sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der formanpassungsfähigen Schicht oder Kammer (11) richtungsgebende
Strömeinrichtungen (35) integriert sind.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Kreislaufleitung (27) zur Durchflutung der formanpassungsfähigen
Schicht oder Kammer (11) mit einem strömbaren Medium vorgesehen ist, die vorzugsweise
einen Wärme- und/oder Kältetauscher (33) und/oder vorzugsweise einen Unterbrecher
oder Vibrator (29) umfaßt.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß im Kopfbereich ein nur kaum bis nicht anpassungsfähiger Schalen-Abschnitt (17)
vorgesehen ist, der unterhalb der Trennfolie (3) liegt oder durch diese mit einem
entsprechenden Versteifungsabschnitt gebildet wird.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ablaufleitung (23) vom Schalenabschnitt (17) im Kopfbereich ausgeht.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch arbeitende Hebeeinrichtung
(43) in der Wanne zum Anheben und Absenken der formanpassungsfähigen Schicht oder
Kammer (11) vorgesehen ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß eine Hubplattform (4) der Hebeeinrichtung (43) ein Hindurch- oder Umströmen
in den unteren, d.h. rückwärtigen Raum der Hubplattform (49) für das gasförmige, flüssige
oder breiige Medium erlaubt, während die insbesondere granulatartige Befüllung (13)
in dem der Trennfolie (3) zugewandt liegenden Raum der Hebeeinrichtung (43) verbleibt.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß bei abgeriegelten Zu- und Ablaufleitungen durch die Hubeinrichtung (23) ein
Unterdruck im Folienunterraum (7) herstellbar ist.
29. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 28.
30. Verwendung einer Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 28 insbesondere
zum Verabreichen von Voll- und Sitzbädern.