[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstellen mehrerer Fahrzeuge auf mindestens
zwei Plattformen übereinander, die zusammen anhebbar, absenkbar und neigbar sind,
um wahlweise eine der Plattformen an eine gemeinsame Zufahrt anzuschließen, mit einem
an einem Ständer geführten, von einer Hubeinrichtung bewegten Schlitten, an dem die
um horizontale Achsen neigbaren und durch Lenker verbundenen Plattformen gelagert
sind, wobei eine erste Plattform direkt vom Schlitten getragen und eine zweite Plattform
in Bewegungsrichtung des Schlittens beweglich am Schlitten geführt ist.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Gattung ist in der früheren Patentanmeldung des Anmelders
DE-OS 37 39 286 beschrieben. Dabei ist die erste Plattform, nämlich die untere Plattform,
schwenkbar an dem höhenverstellbaren Schlitten gelagert, der mittels eines Hydraulikzylinders
anhebbar und absenkbar ist. Die zweite Plattform, nämlich die obere Plattform, ist
über Lenker von der unteren Plattform getragen. Die beiden Lenker schließen dabei
einen spitzen Winkel ein, derart, daß bei der Neigungsbewegung der unteren Plattform
die obere Plattform eine andere Bewegung ausführt. Auf diese Weise läßt sich erreichen,
daß in der angehobenen Stellung der beiden Plattformen beide Plattformen im wesentlichen
parallel ausgerichtet sind, so daß die untere Plattform optimal zugänglich ist. In
der abgesenkten Stellung ist dagegen das einfahrtseitige Ende der oberen Plattform
mehr auf die untere Plattform abgesenkt, als das zur Einfahrt abgewandte Ende der
oberen Plattform. Die obere Plattform ist dadurch auf einer ansteigenden Bahn befahrbar.
[0003] Die unterschiedlichen Neigungen der beiden Plattformen in den verschiedenen Betriebsstellungen
erlaubt somit eine optimale Platzausnützung bei gleichzeitig optimaler Zugänglichkeit
beider Plattformen. Der Langlochführung zwischen der oberen Plattform und dem Schlitten
kommt dabei die Aufgabe zu, diese besondere Bewegung der beiden Plattformen gegeneinander
zuzulassen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen
Gattung weiter zu entwickeln und insbesondere baulich zu vereinfachen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß, ausgehend von einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Gattung, die Neigung der zweiten Plattform in der angehobenen
Stellung von einem Anschlag am Schlitten und in der abgesenkten Stellung von einem
Anschlag am Ständer bestimmt ist.
[0006] Die Aufnahme der Stützkräfte für die zweite Plattform mittels des Schlittens bzw.
des Ständers ergibt eine gute Einleitung dieser Kräfte in diejenigen Bauteile, die
die Plattformen tragen. Es entstehen praktisch keine Biegemomente durch diese Kräfte,
vielmehr werden diese Kräfte im wesentlichen in der Ständer-Schlitten-Kombination
aufgefangen, an der auch die Hubeinrichtung angreift.
[0007] Bei der Verwirklichung der Erfindung kann sowohl die untere wie die obere Plattform
direkt am Schlitten gelagert sein, während dann die andere Plattform in der Bewegungsrichtung
des Schlittens am Schlitten geführt ist. Die Erfindung bevorzugt jedoch eine Bauweise,
bei der die zweite Plattform die obere Plattform ist, die mit der unteren Plattform
auf einer Seite nur mittels eines einzigen Lenkers verbunden ist. Der andere Lenker,
der beim vorbekannten Stand der Technik notwendig erschien, kann bei der erfindungsgemäßen
Anordnung eingespart werden.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wirkt in der abgesenkten Stellung und in
der teilweise angehobenen Stellung auf die untere Plattform ein Anschlag am Schlitten
ein, der eine im wesentlichen horizontale Ausrichtung dieser Plattform sicherstellt.
Dieser Anschlag begrenzt also die Bewegungsmöglichkeiten der unteren Plattform um
das Gelenk am Schlitten. Da in der unteren Stellung die untere Plattform im allgemeinen
im wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, wird hierdurch wegen des Lenkers und
auch durch den entsprechenden Anschlag am Ständer die Ausrichtung der oberen Plattform
bestimmt.
[0009] In der angehobenen Stellung wirkt auf die untere Plattform vorzugsweise ein Zugglied
ein, das die geneigte Befahrstellung erzwingt. Dieses Zugglied ist an sich bekannt.
Durch die Einstellung der geneigten Befahrstellung für die untere Plattform wird auch
die gewünschte Ausrichtung der oberen Plattform erzwungen, und zwar wiederum über
den einen Lenker und durch das Zusammenwirken der oberen Plattform mit dem Anschlag
am Schlitten.
[0010] Die Erfindung schlägt insbesondere vor, daß das Zugglied mit seinem einen Ende an
der Abstützung der Hubeinrichtung angreift. Eine solche Bauweise hat den Vorteil,
daß die vom Zugglied ausgeübten Kräfte direkt an Stellen eingeleitet werden, die ohnehin
wegen der sonst angreifenden Kräfte ausreichend dimensioniert werden müssen. Dies
bringt eine wesentliche bauliche Vereinfachung der Vorrichtung.
[0011] Das Zugglied kann an sich eine beliebige Ausbildung besitzen. Es kann als einfache
Kette ausgebildet sein, oder auch aus teleskopartig verstellbaren Gliedern, die bis
zu einer maximalen Länge ausgezogen werden können. Die Erfindung bevorzugt ein Zugglied,
das als Stab ausgebildet ist, der an der unteren Plattform geführt ist und einen einstellbaren
Endanschlag aufweist. Um dies zu erreichen, kann beispielsweise ein Stab mit einem
Endgewinde oder ein Gewindestab verwendet werden. Mittels des Endanschlages kann die
Ausrichtung der Plattformen justiert werden.
[0012] In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß an dem oberen Ende des
Schlittens und des Ständers Langlochführungen vorgesehen sind, die sich in der abgesenkten
Stellung des Schlittens überdecken und mit einem Zapfen an der oberen Plattform zusammenwirken.
Die Langlochführungen können beispielsweise nach oben offen sein, was die Montage
erleichtert.
[0013] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die die Neigung
der oberen Plattform bestimmenden Anschläge jeweils von den unteren Begrenzungen der
Langlochführungen gebildet sind.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der abgesenkten Stellung,
und
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach der Fig. 1 in der angehobenen Stellung der
beiden Plattformen.
[0015] Die dargestellte Vorrichtung umfaßt im wesentlichen einen Ständer 6, an dem der Schlitten
4 in der Höhe verschiebbar ist. Der Ständer 6 und der Schlitten 4 sind dabei seitlich
der Plattformen 1 und 2 angeordnet, und der Schlitten 4 wird von der als Hydraulikzylinder
ausgebildeten Hubeinrichtung 12 angetrieben.
[0016] Eine gleiche Anordnung, bestehend aus Schlitten, Ständer und Hubeinrichtung, befindet
sich auch auf der anderen Seite der Plattformen 1 und 2, so daß im wesentlichen eine
symmetrische Anordnung bezüglich der Mittelebene der beiden Plattformen erhalten wird.
[0017] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung derart getroffen, daß der Schlitten
4 den zugehörigen Ständer jeweils teilweise umfaßt, so daß eine gute gegenseitige
Führung des Schlittens 4 am Ständer 6 erhalten wird, wenn sich der Schlitten 4 unter
der Wirkung der Hubeinrichtung 12 längs des Ständers 6 bewegt.
[0018] Die Hubeinrichtung 12 erstreckt sich zwischen der unteren Abstützung 11 und einer
Anlenkstelle 17 am Schlitten.
[0019] In der Nähe des unteren Endes des Schlittens 4 ist die untere bzw. erste Plattform
1 mittels eines Gelenkes 18 mit dem Schlitten 4 verbunden. Die untere, waagrechte
Stellung der unteren Plattform 1 in der abgesenkten Stellung ergibt sich dabei durch
die Ausbildung des Bodens der Grube 19, und auch durch den Anschlag 8, der am Schlitten
4 angebracht ist und mit seinem unteren Ende in der abgesenkten Stellung an der Plattform
1 anliegt. In der angehobenen Stellung erlaubt dieser Anschlag 8 eine Neigungsbewegung
der unteren Plattform 1 entgegen dem Uhrzeigersinn.
[0020] Zwischen der Abstützung 11 und einem Anlenkpunkt 20 an der unteren Plattform 1 erstreckt
sich das Zugglied 9, das mit seinem Ende 10 an der Abstützung 11 angelenkt ist. Das
Zugglied 9 ist beispielsweise ein Stab mit einem Endanschlag 13. Bei ausreichender
Anhebung der unteren Plattform (vgl. Fig. 2) kommt der Endanschlag 13 in Kontakt mit
der Anlenkung 20 und sichert eine begrenzte Schwenkbewegung der unteren Plattform
1 entgegen dem Uhrzeigersinn, um die Stellung der Fig. 2 zu erreichen.
[0021] Die jeweilige Stellung der oberen Plattform 2 ist jeweils von der Stellung der unteren
Plattform abhängig. Zu diesem Zweck ist ein Lenker 7 vorgesehen, der sich zwischen
dem Anlenkpunkten 21 und 22 erstreckt. Die obere Plattform 2 greift ferner mit dem
Zapfen 16 in die Langlochführung 14 am Schlitten 4 ein. In der abgesenkten Stellung
(vgl. Fig. 1) taucht der Zapfen auch in eine kurze Langlochanordnung 15 am Ständer
6 ein. Dadurch ergibt sich, daß in der abgesenkten Stellung (Fig. 1) die obere Plattform
2 eine in der Befahrrichtung (Pfeil 23) leicht ansteigende Neigung besitzt, während
in der Befahrstellung der unteren Plattform (Fig. 2) die obere Plattform 2 annähernd
parallel zur unteren Plattform 1 verläuft, also eine leichte Neigung besitzt. Die
jeweils wirksamen Anschläge sind dabei die Anschläge 3 am Schlitten 4 bzw. der Anschlag
5 am Ständer 6, die durch das jeweilige untere Ende der Langlochführungen 14 und 15
gebildet sind.
[0022] Am Anlenkpunkt 22 des Lenkers 7 an der Plattform 2 greift ferner eine aus dem Doppellenker
24 und einem torsionssteifen Rohr 25 bestehende Gleichlaufeinrichtung an. Diese Gleichlaufeinrichtung
hat die Aufgabe, die linke und die rechte Seite der oberen Plattform und damit auch
der unteren Plattform parallel zu halten.
[0023] Wie sich aus den Zeichnungen ergibt, ist der Ständer 6 mit dem Schlitten 4 etwas
zu dem Ende der Plattformen 1 und 2 verschoben, das der Einfahrt 26 abgewandt ist.
Dadurch wird erreicht, daß in der Regel der Schwerpunkt der leeren Plattformen, aber
auch der besetzten Plattformen, zwischen der Einfahrt und den Gelenken und Zapfen
18 und 16 zu liegen kommt, derart, daß der Schwerpunkt jeweils ein Drehmoment im Uhrzeigersinn
auf die Plattformen ausübt. Auf diese Weise wird in der Regel die untere Plattform
1 am Anschlag 8 anliegen, wenn nicht das Zugglied 9 wirksam ist.
[0024] Die erfindungsgemäße Anordnung ist aber auch brauchbar, wenn diese Schwerpunktslage
nicht gegeben ist. In diesem Falle kann ein zusätzlicher Anschlag, ähnlich dem Anschlag
8, am Schlitten 4 brauchbar sein, der die Verschwenkbarkeit der unteren Plattform
1 und damit auch der oberen Plattform 2 eingrenzt. Auch andere Mittel zur Begrenzung
der Schwenkbewegung können, wenn gewünscht, angewandt werden.
[0025] Wird die erfindungsgemäße Vorrichtung aus der in der Fig. 1 dargestellten abgesenkten
Lage durch Beaufschlagung der Hubeinrichtung 12 angehoben, bewegt sich zunächst die
untere Plattform 1 parallel nach oben. Die obere Plattform 2 verschwenkt um den Zapfen
16 am Anschlag 5 in eine Lage, die etwa parallel ist zur Lage der unteren Plattform
1. Wenn nun der Anschlag 3 am Schlitten 4 wirksam wird und den Zapfen 16 mitnimmt,
ergibt sich im wesentlichen eine parallele Anhebung beider Plattformen in etwa horizontaler
Ausrichtung. Kommt der Endanschlag 13 am Zugglied 9 zur Anlage am Anlenkpunkt 20 werden
sich beide Plattformen verstellen, bis die Lage nach der Fig. 2 erhalten wird.
1. Vorrichtung zum Abstellen mehrerer Fahrzeuge auf mindestens zwei Plattformen übereinander,
die zusammen anhebbar, absenkbar und neigbar sind, um wahlweise eine der Plattformen
an eine gemeinsame Zufahrt anzuschließen, mit einem an einem Ständer geführten, von
einer Hubeinrichtung bewegten Schlitten, an dem die um horizontale Achsen neigbaren
und durch Lenker verbundenen Plattformen gelagert sind, wobei eine erste Plattform
direkt vom Schlitten getragen und eine zweite Plattform in Bewegungsrichtung des Schlittens
beweglich am Schlitten geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der zweiten
Plattform (2) in der angehobenen Stellung von einem Anschlag (3) am Schlitten (4)
und in der abgesenkten Stellung von einem Anschlag (5) am Ständer (6) bestimmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Plattform (2)
die obere Plattform ist, die mit der unteren Plattform (1) auf einer Seite nur mit
einem einzigen Lenker (7) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in der abgesenkten und in der teilweise angehobenen Stellung auf die untere Plattform
(1) ein Anschlag (8) am Schlitten (4) einwirkt, der eine im wesentlichen horizontale
Ausrichtung dieser Plattform (1) sicherstellt.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in der angehobenen Stellung auf die untere Plattform (1) ein Zugglied (9) einwirkt,
das eine geneigte Befahrstellung erzwingt.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugglied (9) mit dem einem Ende (10) an der Abstützung (11) der Hubeinrichtung
(12) angreift.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugglied (9) als Stab ausgebildet ist, der an der unteren Plattform (1) geführt
ist und einen einstellbaren Endanschlag (13) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an den oberen Enden des Schlittens (4) und des Ständers (6) Langlochführungen
(14,15) vorgesehen sind, die sich in der abgesenkten Stellung des Schlittens überdecken
und mit einem Zapfen (16) an der oberen Plattform (2) zusammenwirken.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Neigung der oberen Plattform (2) bestimmenden Anschläge (3,5) jeweils
von der unteren Begrenzung der Langlochführungen (14,15) gebildet sind.