[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft neue Indonaphtholfarbstoffe der Formel I

in der
- X
- Stickstoff oder den Rest CH,
- R¹ und R²
- unabhängig voneinander jeweils C₁-C₆-Alkyl, das gegebenenfalls substituiert und/oder
durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist, oder Allyl,
- R³ und R⁴
- unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder C₁-C₄-Alkanoylamino
und
- R⁵
- einen fünfgliedrigen aromatischen heterocyclischen Rest, der nicht benzoanelliert
ist und der zwei oder mehrere Heteroatome, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, aufweist, bedeuten,
mit der Maßgabe, daß R¹ und R² nicht gleichzeitig für unsubstituiertes C₁-C₆-Alkyl
stehen, sowie ein verfahren zur thermischen Übertragung der Farbstoffe.
[0002] Aus der US-A-4 769 360 sind Indonaphtholfarbstoffe bekannt, bei denen ein Benzoxazol-2-ylrest
über ein Schwefelatom an den Naphthalinring gebunden ist.
[0003] Weiterhin beschreibt die JP-A-179 793/1988 einen Indonaphtholfarbstoff, der u.a.
über eine N-Ethyl-N-(2-methylsulfonylethyl)aminogruppe verfügt und als heterocyclischen
Rest den 4-Nitrothien-2-ylrest aufweist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, neue Indonaphtholfarbstoffe bereitzustellen,
die über vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften verfügen.
[0005] Demgemäß wurden die eingangs näher bezeichneten Indonaphtholfarbstoffe der Formel
I gefunden.
[0006] Alle in der obengenannten Formel I auftretenden Alkylgruppen können sowohl geradkettig
als auch verzweigt sein.
[0007] Wenn in der obengenannten Formel I substituierte Alkylgruppen auftreten, so können
als Substituenten z.B. Phenyl, Cyano, C₁-C₆-Alkanoyloxy, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder
C₁-C₄-Alkoxycarbonyloxy, wobei im letzten Fall die Alkoxygruppe durch Phenyl oder
C₁-C₄-Alkoxy substituiert sein kann, in Betracht kommen.
[0008] Geeignete Reste R¹ und R² sind z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert-Pentyl, Hexyl, 2-Methylpentyl, Benzyl,
1- oder 2-Phenylethyl, 2-Cyanoethyl, 2-oder 3-Cyanopropyl, 2-Acetyloxyethyl, 2- oder
3-Acetyloxypropyl, 2-Isobutyryloxyethyl, 2- oder 3-Isobutyryloxypropyl, 2-Methoxycarbonylethyl,
2- oder 3-Methoxycarbonylpropyl, 2-Ethoxycarbonylethyl, 2- oder 3-Ethoxycarbonylpropyl
2-Methoxycarbonyloxyethyl, 2- oder 3-Methoxycarbonyloxypropyl, 2-Ethoxycarbonyloxyethyl,
2- oder 3-Ethoxycarbonyloxypropyl, 2-Butoxycarbonyloxyethyl, 2- oder 3-Butoxycarbonyloxypropyl,
2-(2-Phenylethoxycarbonyloxy)ethyl, 2- oder 3-(2-Phenylethoxycarbonyloxy)propyl, 2-(2-Ethoxyethoxycarbonyloxy)ethyl,
2- oder 3-(2-Ethoxyethoxycarbonyloxy)propyl, 2-Methoxyethyl, 2- oder 3-Methoxypropyl,
2-Ethoxyethyl, 2- oder 3-Ethoxypropyl, 2-Propoxyethyl, 2- oder 3-Propoxypropyl, 2-Isopropoxyethyl,
2- oder 3-Isopropoxypropyl, 2-Butoxyethyl, 2- oder 3-Butoxypropyl, 3,6-Dioxaheptyl
oder 3,6-Dioxaoctyl.
[0009] Reste R⁵ leiten sich von einem fünfgliedrigen aromatischen heterocyclischen Rest
ab, der nicht benzoanelliert ist und der zwei oder mehrere Heteroatome, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, aufweist.
[0010] Geeignete heterocyclische Grundkörper, die Substituenten tragen können, von denen
sich die Reste R⁵ ableiten, sind z.B. Pyrazol, Imidazol, Oxazol, Isoxazol, Thiazol,
Isothiazol, 1,2,4-Triazol, 1,2,4-Oxdiazol, 1,3,4-Oxdiazol, 1,2,4-Thiadiazol oder 1,3,4-Thiadiazol.
[0011] Hervorzuheben sind dabei Heterocyclen aus der Pyrazol-, Thiazol-, Isothiazol-, 1,2,4-Oxdiazol-,
1,3,4-Oxdiazol-, 1,2,4-Thiadiazol- oder 1,3,4-Thiadiazolreihe.
[0012] Von besonderer Bedeutung sind dabei die Reste

wobei
- L¹
- C₁-C₈-Alkyl oder Cyclohexyl,
- L²
- Wasserstoff, Chlor, C₁-C₈-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 Sauerstoffatom in Etherfunktion
unterbrochen ist, C₁-C₈-Alkoxy oder C₁-C₈-Alkoxycarbonyl, wobei die Alkylgruppe durch
1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann,
- L³
- Wasserstoff, C₁-C₈-Alkyl, Cyano, Nitro oder C₁-C₈-Alkoxycarbonyl, wobei die Alkylgruppe
durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann,
- L⁴
- Wasserstoff, Chlor, Cyano, Nitro oder C₁-C₈-Alkoxycarbonyl, wobei die Alkylgruppe
durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen sein kann,
- L⁵
- Chlor, C₁-C₈-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 Sauerstoffatom in Etherfunktion unterbrochen
ist, C₁-C₈-Alkoxy oder C₁-C₈-Alkylthio,
- L⁶
- C₁-C₈-Alkyl und
- L⁷
- Wasserstoff, Chlor, Cyano, Thiocyanato, C₁-C₈-Alkyl, das gegebenenfalls durch 1 Sauerstoffatom
in Etherfunktion unterbrochen ist, C₁-C₈-Alkoxy, C₁-C₈-Alkylthio, 2-(C₁-C₂-Alkoxycarbonyl)ethylthio
oder C₁-C₈-Alkoxycarbonyl, wobei die Alkylgruppe durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in
Etherfunktion unterbrochen sein kann, bedeuten.
[0013] Reste L¹, L², L³, L⁴, L⁵, L⁶ und L⁷ sind z.B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl,
Isobutyl, sec-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tert-Pentyl, Hexyl, 2-Methylpentyl,
Heptyl, Octyl oder 2-Ethylhexyl.
[0014] Reste L², L⁴ und L⁷ sind weiterhin z.B. 2-Methoxyethyl, 2- oder 3-Methoxypropyl,
2-Ethoxyethyl, 2- oder 3-Ethoxypropyl, Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy,
Isobutoxy, sec-Butoxy, Pentyloxy, Isopentyloxy, Neopentyloxy, Hexyloxy, Heptyloxy,
Octyloxy oder 2-Ethylhexyloxy.
[0015] Reste L⁴ und L⁷ sind weiterhin z.B. Methylthio, Ethylthio, Propylthio, Isopropylthio,
Butylthio, Isobutylthio, Pentylthio, Hexylthio, Heptylthio, Octylthio oder 2-Ethylhexylthio.
[0016] Reste L², L³, L⁵ und L⁷ sind weiterhin z.B. Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Propoxycarbonyl,
Isopropoxycarbonyl, Butoxycarbonyl, 2-Methoxyethoxycarbonyl, 2-Ethoxyethoxycarbonyl,
3,6-Dioxaheptyloxycarbonyl oder 3,6-Dioxaoctyloxycarbonyl.
[0017] Reste L⁷ sind weiterhin z.B. 2-Methoxycarbonylethylthio oder 2-Ethoxycarbonylethylthio.
[0018] Bevorzugt sind Indonaphtholfarbstoffe der Formel I, in der X Stickstoff bedeutet.
[0019] Weiterhin bevorzugt sind Indonaphtholfarbstoffe der Formel I, in der R¹ und R² unabhängig
voneinander jeweils C₁-C₄-Alkyl, das gegebenenfalls durch Cyano, C₂-C₅-Alkanoyloxy
oder C₁-C₂-Alkoxycarbonyloxy substituiert und/oder durch 1 Sauerstoffatom in Etherfunktion
unterbrochen ist.
[0020] Weiterhin bevorzugt sind Indonaphtholfarbstoffe der Formel I, in der R³ und R⁴ jeweils
Wasserstoff bedeuten.
[0021] Besonders bevorzugt sind Indonaphtholfarbstoffe der Formel I, in der R⁵ einen Rest
der Formel IIa, IIb oder IIg bedeutet, wobei insbesondere solche Reste hervorzuheben
sind, in denen L¹ C₁-C₄-Alkyl oder Cyclohexyl, L² Wasserstoff oder C₁-C₄-Alkyl, L³
Wasserstoff und L⁷ C₁-C₄-Alkyl bedeuten.
[0022] Die erfindungsgemäßen Indonaphtholfarbstoffe der Formel I können nach an sich bekannten
Methoden hergestellt werden.
[0023] Beispielsweise kann man eine Nitrosoverbindung der Formel IIIa oder eine Carbonylverbindung
der Formel IIIb

wobei R¹, R², R³ und R⁴ jeweils die obengenannte Bedeutung besitzen, mit einer Naphtholverbindung
der Formel IV

worin R⁵ die obengenannte Bedeutung besitzt, kondensieren (siehe z.B. DE-A-3 716 656).
[0024] Es ist auch möglich, p-Phenylendiamine der Formel V

worin R¹, R², R³ und R⁴ jeweils die obengenannte Bedeutung besitzen, mit den Naphtholverbindungen
der Formel IV oxidativ zu kuppeln (siehe z.B. US-A-4 695 287).
[0025] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein neues Verfahren für den
thermischen Transfer von Farbstoffen bereitzustellen.
[0026] Beim Thermotransferdruckverfahren wird ein Transferblatt, das einen thermisch transferierbaren
Farbstoff in einem oder mehreren Bindemitteln, gegebenenfalls zusammen mit geeigneten
Hilfsmitteln, auf einem Träger enthält, mit einer Energiequelle, z.B. mit einem Heizkopf
durch kurze Heizimpulse (Dauer: Bruchteile einer Sekunde) von der Rückseite her erhitzt,
wodurch der Farbstoff aus dem Transferblatt migriert und in die Oberflächenbeschichtung
eines Aufnahmemediums hineindiffundiert. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens
besteht darin, daß die Steuerung der zu übertragenden Farbstoffmenge (und damit die
Farbabstufung) durch Einstellung der von der Energiequelle abzugebenden Energie leicht
möglich ist.
[0027] Allgemein wird die Farbaufzeichnung unter Verwendung der drei subtraktiven Grundfarben
Gelb, Magenta, Cyan (und gegebenenfalls Schwarz) durchgeführt.
[0028] Um eine optimale Farbaufzeichnung zu ermöglichen, müssen die Farbstoffe folgende
Eigenschaften besitzen:
- leichte thermische Transferierbarkeit,
- geringe Migration innerhalb oder aus der Oberflächenbeschichtung des Aufnahmemediums
bei Raumtemperatur,
- hohe thermische und photochemische Stabilität sowie Resistenz gegen Feuchtigkeit und
chemische Stoffe,
- für subtraktive Farbmischung die geeigneten Farbtöne aufweisen,
- einen hohen molaren Absorptionskoeffizienten aufweisen sowie
- bei Lagerung des Transferblattes nicht auskristallisieren.
[0029] Diese Forderungen sind erfahrungsgemäß gleichzeitig sehr schwierig zu erfüllen.
[0030] Daher entsprechen die meisten der bekannten, für den thermischen Transferdruck verwendeten
Farbstoffe nicht dem geforderten Anforderungsprofil.
[0031] Es wurde nun gefunden, daß die Übertragung von Indonaphtholfarbstoffen von einem
Träger auf ein mit Kunststoff beschichtetes Papier mit Hilfe einer Energiequelle vorteilhaft
gelingt, wenn man einen Träger verwendet, auf dem sich ein oder mehrere Indonaphtholfarbstoffe
der Formel I

befinden, in der
- X
- Stickstoff oder den Rest CH,
- R¹ und R²
- unabhängig voneinander jeweils C₁-C₆-Alkyl, das gegebenenfalls substituiert und/oder
durch 1 oder 2 Sauerstoffatome in Etherfunktion unterbrochen ist, oder Allyl,
- R³ und R⁴
- unabhängig voneinander jeweils Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, C₁-C₄-Alkoxy oder C₁-C₄-Alkanoylamino
und
- R⁵
- einen fünfgliedrigen aromatischen heterocyclischen Rest, der nicht benzoanelliert
ist und der zwei oder mehrere Heteroatome, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel, aufweist, bedeuten,
mit der Maßgabe, daß R¹ und R² nicht gleichzeitig für unsubstituiertes C₁-C₆-Alkyl
stehen.
[0032] Im Vergleich zu den bei den bekannten Verfahren verwendeten Farbstoffen zeichnen
sich die beim erfindungsgemäßen Verfahren übertragenen Farbstoffe im allgemeinen durch
gute Migrationsstabilität im Druckbild und gute Lichtechtheit aus.
[0033] Aufgrund ihrer hohen molaren Extinktionskoeffizienten und ihrer hohen Brillanz sind
die im neuen Verfahren angewandten Farbstoffe der Formel I für die Herstellung eines
für die subtraktive Farbmischung erforderlichen Trichromiesystems vorteilhaft geeignet.
[0034] Bei Abmischung mit Triazolopyridinfarbstoffen, wie sie in der älteren europäischen
Patentanmeldung Nr. 90116436.8 beschrieben sind, wird eine hohe Farbtonreinheit und
in entsprechenden Trichromiesystemen eine Verbesserung der Schwarz-Drucke erzielt.
[0035] Zur Herstellung der für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten Farbstoffträger
werden die Farbstoffe in einem geeigneten organischen Lösungsmittel oder in Mischungen
von Lösungsmitteln mit einem oder mehreren Bindemitteln, gegebenenfalls unter Zugabe
von Hilfsmitteln, zu einer Druckfarbe verarbeitet. Diese enthält den Farbstoff vorzugsweise
in molekulardispers gelöster Form. Die Druckfarbe kann mittels einer Rakel auf den
inerten Träger aufgetragen und die Färbung an der Luft getrocknet werden.
[0036] Geeignete organische Lösungsmittel für die Farbstoffe I sind z.B. solche, in denen
die Löslichkeit der Farbstoffe I bei einer Temperatur von 20°C größer als 1 Gew.%,
vorzugsweise größer als 5 Gew.% ist.
[0037] Beispielhaft seien Ethanol, Propanol, Isobutanol, Tetrahydrofuran, Methylenchlorid,
Methylethylketon, Cyclopentanon, Cyclohexanon, Toluol, Chlorbenzol oder deren Mischungen
genannt.
[0038] Als Bindemittel kommen alle Resins oder Polymermaterialien in Betracht, die in organischen
Lösungsmitteln löslich sind und den Farbstoff an den inerten Träger abriebfest zu
binden vermögen. Dabei werden solche Bindemittel bevorzugt, die den Farbstoff nach
Trocknung der Druckfarbe an der Luft in Form eines klaren, transparenten Films aufnehmen,
ohne daß dabei eine sichtbare Auskristallisation des Farbstoffes auftritt.
[0039] Beispiele für solche Bindemittel sind Cellulosederivate, z.B. Methylcellulose, Ethylcellulose,
Ethylhydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Celluloseacetat oder Celluloseacetobutyrat,
Stärke, Alginate, Alkydresins, Vinylresins, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, Polyvinylbutyrat
oder Polyvinylpyrrolidon. Weiterhin kommen Polymere und Copolymere von Acrylaten oder
deren Derivate, wie Polyacrylsäure, Polymethylmethacrylat oder Styrolacrylatcopolymere,
Polyesterresins, Polyamidresins, Polyurethanresins oder natürliche CH-Resins, wie
Gummi Arabicum, als Bindemittel in Betracht. Weitere geeignete Bindemittel sind z.B.
in der DE-A-3 524 519 beschrieben.
[0040] Bevorzugte Bindemittel sind Ethylcellulose, Ethylhydroxyethylcellulose, Polyvinylbutyrat
oder Polyvinylacetat.
[0041] Das Gewichtsverhältnis Bindemittel:Farbstoff beträgt im allgemeinen 1:1 bis 10:1.
[0042] Als Hilfsmittel kommen z.B. Trennmittel in Betracht, wie sie in der EP-A-227 092,
EP-A-192 435 oder den dort zitierten Patentanmeldungen genannt sind. Darüber hinaus
sind besonders organische Additive zu nennen, die das Auskristallisieren der Transferfarbstoffe
bei Lagerung und beim Erhitzen des Farbbandes verhindern, z.B. Cholesterin oder Vanillin.
[0043] Inerte Träger sind z.B. Seiden-, Lösch- oder Pergaminpapier oder Kunststoffolien
mit guter Wärmebeständigkeit, z.B. gegebenenfalls metallbeschichteter Polyester, Polyamid
oder Polyimid. Der inerte Träger wird auf der der Energiequelle zugewandten Seite
gegebenenfalls zusätzlich mit einer Gleitmittelschicht (Slipping layer) beschichtet,
um möglicherweise ein Verkleben der Energiequelle mit dem Trägermaterial zu verhindern.
Geeignete Gleitmittel werden z.B. in der EP-A-216 483 oder EP-A-227 095 beschrieben.
Die Dicke des Farbstoff-Trägers beträgt im allgemeinen 3 bis 30 µm, vorzugsweise 5
bis 10 µm.
[0044] Als Farbstoffnehmerschicht kommen prinzipiell alle temperaturstabilen Kunststoffschichten
mit Affinität zu den zu transferierenden Farbstoffen in Betracht, z.B. modifizierte
Polycarbonate oder Polyester. Geeignete Rezepturen für die Nehmerschichtzusammensetzung
werden z.B. in der EP-A-227 094, EP-A-133 012, EP-A-133 011, EP-A-111 004, JP-A-199
997/1986, JP-A-283 595/1986, JP-A-237 694/1986 oder JP-A-127 392/1986 ausführlich
beschrieben.
[0045] Die Übertragung erfolgt mittels einer Energiequelle, z.B. mittels eines Lasers oder
eines Thermokopfes, der auf eine Temperatur von ≧ 300°C aufheizbar sein muß, damit
der Farbstofftransfer im Zeitbereich t: O < t < 15 msec erfolgen kann. Dabei migriert
der Farbstoff aus dem Transferblatt und diffundiert in die Oberflächenbeschichtung
des Aufnahmemediums.
[0046] Die erfindungsgemäßen Farbstoffe eignen sich weiterhin vorteilhaft zum Färben von
synthetischen Materialien, z.B. von Polyestern, Polyamiden oder Polycarbonaten.
[0047] Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Angaben über Prozente
beziehen sich, sofern nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.
Herstellung der Farbstoffe
Beispiel 1
[0048]

24,1 g 1-Hydroxynaphthalin-2-carbonsäure wurden in 67 ml Thionylchlorid suspendiert.
Die Mischung wurde auf Rückflußtemperatur erwärmt, 5 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten und nach Abkühlen auf Raumtemperatur in 0,5 l Petrolether eingerührt. Das
sich abscheidende 1-Hydroxynaphthalin-2-carbonsäurechlorid wurde abgesaugt und mit
Petrolether gewaschen und getrocknet.

26,4 g dieses Säurechlorids wurden in 100 ml Methylenchlorid gelöst und zu einer Lösung
von 14,6 g 2-Amino-4-methylthiazol, 22 ml Triethylamin und katalytischen Mengen an
Dimethylaminopyridin in 100 ml Methylenchlorid bei 0 bis 5°C getropft. Danach wurde
bei Raumtemperatur bis zur vollständigen Umsetzung weiter gerührt (DC-Kontrolle),
in 1 l Aceton eingerührt und abgesaugt. Der Rückstand wurde mit Wasser aufgerührt,
mit Salzsäure auf einen pH-Wert von 6 bis 7 eingestellt, abgesaugt und mit Wasser
gewaschen. R
f-Wert (gemessen in Toluol/Essigester = 5:1 v/v):0,24.

5,6 g N-(2-Acetoxyethyl)-N-ethylanilin wurde auf übliche Weise mit Natriumnitrit in
salzsaurer Lösung nitrosiert. Die entstehende Nitrosoverbindung wurde in Methylenchlorid
aufgenommen, zu einer Lösung von 5,7 g des Naphtholamids (b) in 50 ml Methylenchlorid
und 50 ml Acetanhydrid gegeben und bei Raumtemperatur bis zur vollständigen Umsetzung
weitergerührt (DC-Kontrolle). Anschließend wurden 100 ml Wasser zugesetzt und 1 Stunde
auf 40°C erwärmt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde die organische Phase abgetrennt,
mit Wasser gewaschen und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der
Farbstoff wurde in N,N-Dimethylformamid gelöst, durch Zugabe von Wasser gefällt, abgesaugt,
unter vermindertem Druck bei 50°C getrocknet und an Kieselgel (mit Toluol/Essigester
= 5:1 v/v) chromatographiert. R
f-Wert (gemessen in Toluol/Essigester = 5:1 v/v):0,37; λ
max (gemessen in Methylenchlorid): 683 nm.
[0049] In analoger Weise wurden die in der folgenden Tabelle 1 aufgeführten Farbstoffe der
Formel

erhalten. In der Tabelle gelten dabei folgende Abkürzungen:
a) Laufmittel: Toluol/Essigsäureethylester 5:1 v/v
b) Laufmittel: Essigsäureethylester
c) Laufmittel: Toluol/Essigsäureethylester 3:2 v/v
d) Laufmittel: Toluol/Essigsäureethylester 1:1 v/v
e) Laufmittel: Toluol/Essigsäureethylester 10:1 v/v
f) gemessen in Methylenchlorid
g) gemessen in Aceton

Transfer der Farbstoffe
[0050] Um das Transferverhalten der Farbstoffe quantitativ und in einfacher Weise prüfen
zu können, wurde der Thermotransfer mit großflächigen Heizbacken statt eines Thermokopfes
durchgeführt, wobei die Transfertemperatur im Bereich 70 °C < T < 120 °C variiert
und die Transferzeit auf 2 Minuten festgelegt wurde.
α) Allgemeines Rezept für die Beschichtung der Träger mit Farbstoff: Es wurde eine
Lösung aus 0,25 g Farbstoff in 5 ml Tetrahydrofuran hergestellt. Zu dieser Lösung
wurde gegebenenfalls 1 g Bindemittel, das in 8 ml Toluol/Ethanol (8:2 v/v) bei 40
bis 50°C gelöst worden war, eingerührt und gegebenenfalls von unlöslichem Rückstand
abfiltriert. Die so erhaltene Druckpaste wurde mit einer 80 µm Rakel auf eine Polyesterfolie
(Dicke: 6 bis 10 µm) abgezogen und mit einem Fön getrocknet.
ß) Prüfung auf thermische Transferierbarkeit Die verwendeten Farbstoffe wurden in
der folgenden Weise geprüft:
Die den zu prüfenden Farbstoff in der Beschichtungsmasse (Vorderseite) enthaltende
Polyesterfolie (Geber) wurde mit der Vorderseite auf kommerziell erhältliches (unten
näher bezeichnetes) Papier (Nehmer) gelegt und aufgedrückt. Geber/Nehmer wurden dann
mit Aluminiumfolie umwickelt und zwischen zwei beheizten Platten bei verschiedener
Temperatur T (im Temperaturintervall 70°C < T < 120°C) erhitzt. Die in die glänzende
Kunststoffschicht des Nehmers diffundierte Farbstoffmenge ist proportional der optischen
Dichte (= Extinktion A). Letztere wurde photometrisch bestimmt. Trägt man den Logarithmus
der im Temperaturintervall zwischen 80 und 110°C gemessenen Extinktion A der angefärbten
Nehmerpapiere gegen die zugehörige reziproke absolute Temperatur auf, so erhält man
Geraden, aus deren Steigung die Aktivierungsenergie ΔET für das Transferexperiment berechnet wird:

Zur vollständigen Charakterisierung wurde aus den Auftragungen zusätzlich die Temperatur
T* [°C] entnommen, bei der die Extinktion A der angefärbten Nehmerpapiere den Wert
1 erreicht.
Die in der folgenden Tabelle 2 aufgeführten Farbstoffe wurden nach α) verarbeitet
und die erhaltenen, mit Farbstoff beschichteten Träger nach ß) auf das Transferverhalten
geprüft. In der Tabelle sind jeweils die Thermotransferparameter T* und ΔET sowie das Gewichtsverhältnis Farbstoff:Bindemittel aufgeführt.
Dabei gelten folgende Abkürzungen:
- F
- = Farbstoff
- B
- = Bindemittel (EC = Ethylcellulose)
- VYC
- = Hitachi VY-C Paper (Nehmer)
- VYSX
- = Hitachi VY-SX Paper (Nehmer)
- HCVPP
- = Hitachi HCVPP Paper (Nehmer)
- PC
- = Kodak Color Video Print Paper (Nehmer)
