[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine spitzenlose Rundschleifmaschine gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Spitzenlose Rundschleifmaschinen der obgenannten Gattung sind üblicherweise mit einem
fest mit dem Maschinenbett verbundenen Schleifscheibenspindelstock als Träger der
Schleifscheibe ausgerüstet. Die der Schleifscheibe gegenüberliegende Regelscheibe
ist mit einem Regelscheibenspindelstock dem Stand der Technik entsprechend auf einem
Regelscheibenschlitten gelagert. Die Regelscheibe kann zum Einstellen der Maschine
beispielsweise wie folgt verstellt werden:
[0003] - Zustellen der Regelscheibe in radialer Richtung zur Schleifscheibe,
[0004] - vertikales Schwenken der Regelscheibe zum Einstellen des axialen Vorschubes des
Werkstückes,
[0005] - Längsbewegung in Achsrichtung zum Ausrichten der Regelscheibenkanten und
[0006] - horizontales Schwenken der auf dem Schlitten angeordneten Regelscheibe um eine
vertikale Achse zum Einstellen einer bestimmten ausgerichteten Lage zur Schleifscheibe.
[0007] Die sich zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe befindende Werstückauflage
ist üblicherweise auf dem Regelscheibenschlitten angeordnet und zum Anpassen der Maschine
an unterschiedliche Werkstückdurchmesser in radialer Richtung relativ zur Regelscheibe
verstellbar. Die Werkstückauflage umfasst im weiteren einen Werkstückauflagekörper,
welcher in der Höhe, sowie in der Achsrichtung der Regelscheibe verschiebbar ist.
Zum Ausgleichen einer Konizität oder Ausrichten einer Parallelität gegenüber der Schleifscheibe
und/oder gegenüber der Regelscheibe ist der Werstückauflagekörper zusätzlich horizontal
verschwenkbar angeordnet.
[0008] Sowohl der Regelscheibe als auch der Schleifscheibe ist je eine Abrichtvorrichtung
mit einem Abrichtorgan zugeordnet. Zum Zustellen des entsprechenden Abrichtorganes
an die Regelscheibe bzw. an die Schleifscheibe umfasst jede der Abrichtvorrichtungen
je einen in der Längsrichtung der Maschine bewegbaren ersten Abrichtschlitten sowie
je einen rechtwinklig zum ersten Abrichtschlitten bewegbaren zweiten Abrichtschlitten.
[0009] Es ist ebenfalls bekannt, die einzelnen der genannten Schlitten und/oder die Ein-
und Zustellbewegungen der weiteren der genannten Maschinenteile numerisch gesteuert
anzutreiben.
[0010] Maschinen der oben skizzierten, zum Stand der Technik gehörenden Art können verbessert
werden. Wegen der Längsbewegbarkeit und Verschwenkbarkeit des Werkstückauflagekörpers
muss im Falle des Vorhandenseins einer automatischen Werkstückzuführung diese der
jeweiligen Lage des genannten Körpers anpassbar und nachführbar sein. Dies bedingt
einen erheblichen konstruktiven und steuerungstechnischen Aufwand. Weil die Schleifscheibe
unverschwenkbar mit dem Maschinenbett verbunden ist hat jede Schwenkbewegung des Werkstückauflagekörpers
gegenüber der Schleifscheibe ein erneutes Nachjustieren der Regelscheibe zur Folge.
[0011] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Maschine vorzuschlagen, bei der
es nicht notwendig ist, die Werkstückzuführung der jeweiligen Position des Werkstückauflagekörpers
anzupassen und bei der die Verschwenklage des letzteren relativ zur Schleifscheibe
geändert werden kann, ohne dass ein Nachjustieren der Regelscheibe notwendig ist.
[0012] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Maschine, die die im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 aufgeführten Merkmale aufweist.
[0013] Dadurch, dass die Schleifscheibe in den aufgeführten verschiedenen Richtungen verstellbar
angeordnet ist, kann die Werkstückauflage mit dem Maschinenbett im wesentlichen fest
verbunden werden. Die Schwenklage der Werkstückauflage relativ zur Schleifscheibe
wird im Rahmen der Verstellmöglichkeiten der letzteren durch das Verstellen der Schleifscheibe
eingestellt. Die relative Lage der Regelscheibe zur Werkstückauflage bleibt dabei
unverändert, d. h. die Regelscheibe braucht nicht neu eingestellt zu werden. Die Werkstückauflage
ist von der Regelscheibe entkoppelt. Durch die sich immer am gleichen Ort befindliche
Werkstückauflage kann die Werkstückzuführeinrichtung gegenüber dem Stand der Technik
mit kleinerem Aufwand realisiert werden. Als weiterer Vorteil können durch die erfindungsgemässe
Ausführungsform der Maschine Inprozessmessungen beträchtlich vereinfacht werden.
[0014] Zusätzliche vorteilhafte Wirkungen sind mit der erfindungsgemässen Maschine mit Ausführungsformen
wie sie in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführt sind erzielbar.
[0015] Für viele Bearbeitungsfälle hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Schleifscheibe
durch periodische Hin- und Herbewegungen oszillierend auszuführen. Dadurch, dass der
massige Antriebsmotor für die Schleifscheibe durch besondere konstruktive Massnahmen
diese Oszillationsbewegungen nicht mitmachen muss, kann der Querschlittenantrieb für
die Schleifscheibe kleiner dimensioniert werden.
[0016] Durch das Antreiben der Regelscheibe mittels einem Servomotor, der über einen Zahnriemen
mit der Regelscheibenachse gekoppelt ist, ist die nachteilige Wärmeentwicklung der
sonst verwendeten Schneckengetriebe beseitigbar.
[0017] Durch die praktisch identische Anordnung des Schleifscheiben- und des Regelscheibenspindelstockes
mit je den gekennzeichneten Einstellmöglichkeiten können spezielle Schlitten für die
Abrichtvorrichtungen weggelassen werden. Die letzteren können beispielsweise ortsfest
mit den schwenkbaren Platten verbunden sein. Mit den zum Verstellen der Schleif- und
der Regelscheibe vorhandenen Längs- und Querschlitten können die beiden Scheiben sowohl
dem zu bearbeitenden Werkstück als auch je der entsprechenden Abrichtvorrichtung zugeführt
werden. Die gleichen numerisch gesteuerten Achsen sind einerseits für den Bearbeitungsvorgang
und andererseits für den Abrichtvorgang verwendbar. Gegenüber zum Stand der Technik
zählenden Maschinen können auf diese Weise relativ teure numerisch gesteuerte Antriebe
in ihrer Anzahl reduziert werden. Gegenüber üblicherweise sechs CNC-gesteuerten Achsen
sind in der erfindungsgemässen Maschine zum Ausführen von mindestens sich entsprechenden
Funktionen nur noch deren vier notwendig.
[0018] Mit der erfindungsgemässen spitzenlosen Rundschleifmaschine sind die folgenden Bearbeitungsoperationen
in vorteilhafter Weise durchführbar:
- Einstechschleifen
- Schrägeinstechschleifen komplexer Formen
- Durchlaufschleifen
- Schulterschleifen
- Konzentrischschleifen
[0019] Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen beispielsweise
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Grundriss der erfindungsgemässem Maschine,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine gemäss der Fig. 1, und
Fig. 3 eine isometrische Darstellung zum Verdeutlichen der verschiedenen Einstellbewegungen
der Schleif- und der Regelscheibe.
[0020] Die erfindungsgemässe spitzenlose Rundschleifmaschine, die in den Fig. 1 bis 3 dargestellt
ist, umfasst ein Maschinenbett 1, an welchem eine erste horizontale Platte 5 um eine
vertikale Achse 6 schwenkbar gelagert ist (Schwenkrichtung C1). Der der Schwenkachse
gegenüberliegende Randbereich der Platte 5 ist durch eine Aufliegeführung 40 abgestützt.
Auf der Schwenkplatte 5 ist ein erster Längsschlitten 7 angeordnet, der einen in Längsrichtung
X1 der Maschine verschiebbaren Teil aufweist. An diesem Teil ist ein erster Querschlitten
8 angeordnet, der einen senkrecht zur Richtung X1 in Querrichtung Y1 der Maschine
verschiebbaren Teil aufweist. An diesem ist ein Schleifscheibenspindelstock 49 mit
einer drehbar gelagerten Schleifscheibe 2 befestigt. Die Achse der Schleifscheibe
2 ist als Nabe 27 ausgeführt, in welche eine Welle 28 längsverschiebbar eingreift.
Die Drehmomentübertragung von der Welle zur Nabe erfolgt beispielsweise mittels einer
Kerbverzahnung oder mittels Passfedern. Die Welle 28 ist beispielsweise über einen
Keilriementrieb 50 mit dem Antriebsmotor 39 gekoppelt, welcher in diesem Beispiel
auf dem ersten Längsschlitten 7 angeordnet ist. Dieser Aufbau hat die vorteilhafte
Wirkung, dass der massige Antriebsmotor 39 beim Hin- und Herbewegen der Schleifscheibe
2, beispielsweise wenn letztere ihre vorgesehenen Oszillationsbewegungen beim Bearbeiten
von Werkstücken ausführt, nicht mitbewegt werden muss. Eine Ausführungsform, bei welcher
der Antriebsmotor 39 am ersten Querschlitten 8 befestigt ist, ist insbesondere für
sehr kleine Maschinen ebenfalls möglich. Das Pulley des Keilriementriebes 50 kann
in diesem Fall direkt an der Schleifscheibenachse befestigt werden. Die Drehrichtung
der Achse ist in den Figuren mit B1 bezeichnet. An der ersten schwenkbaren Platte
5 ist eine erste Abrichtvorrichtung 12 für die Schleifscheibe 2 angeordnet und mit
der genannten Platte fest verbunden. Die erste Abrichtvorrichtung 12 umfasst ein erstes
Abrichtorgan 14, beispielsweise einen Diamanten, welcher auf Zentrumhöhe 16 der Schleifscheibenachse
positioniert und mittels einer Feststelleinrichtung 51 in der Abrichtvorrichtung 12
gehalten ist. Eine Werkstückauflage 4 ist beabstandet zur Mantelfläche der Schleifscheibe
mit dem Maschinenbett 1 lediglich in der Höhe A1 verstellbar verbunden. Die Werkstückauflage
4 umfasst einen Werkstückauflagekörper 17. Der horizontale Abstand und die horizontale
Winkellage der Schleifscheibe 2 zum Auflagekörper 17 wird mittels der schwenkbaren
ersten Platte 5, des ersten Längsschlittens 7 und des ersten Querschlittens 8 eingestellt.
[0021] Eine Werkstückzuführeinrichtung 31 umfasst beispielsweise eine an vertikalen Ständern
42, 43 befestigte, über der Maschine angeordnete horizontale Transportschiene 29.
Ein an letzterer längsverschiebbar angeordneter Transportschlitten 32 weist vertikal
bewegbare Zuführarme 33, 34 zum Entnehmen oder Abgeben von Werkstücken an einer Werkstückbereitstellungseinrichtung
30 und zum Zuführen eines zu bearbeitenden Werkstückes an den Auflagekörper 17 oder
zum Entnehmen eines bearbeiteten Werkstückes vom Auflagekörper 17 auf. Es ist einleuchtend
und sofort ersichtlich, dass das Zuführen und Entnehmen der Werkstücke beim Auflagekörper
17 gegenüber dem Stand der Technik einfacher ist, wenn der Auflagekörper in der Längsrichtung
der Maschine immer am gleichen Ort positioniert und immer in Querrichtung zur Maschine
ausgerichtet ist. Der konstruktive und der steuerungstechnische Aufwand der Zuführeinrichtung
können dadurch erheblich reduziert werden. Weil sich das Werkstück praktisch immer
in der gleichen Position befindet, die als sogenannte Nullage bezeichnet werden könnte,
ist auch der Steuerungsaufwand oder der Programmieraufwand für Inprozessmessungen
wesentlich geringer als bei herkömmlichen Maschinen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist sowohl der erste Längsschlitten 7 als auch der erste Querschlitten 8 je mit einer
CNC-gesteuerten, in den Figuren nicht speziell dargestellten Achse versehen. Die Achsen
werden je durch einen Antriebsmotor 35 für den Längsschlitten und durch einen Antriebsmotor
37 für den Querschlitten angetrieben. Die Antriebsmotoren sind mit einer zugeordneten
elektronischen Steuerung 21, 22 elektrisch verbunden. Die Antriebsmotoren können entweder
Schrittmotoren sein oder Servomotoren, wobei die effektive Stellung der beiden Schlitten
über nicht dargestellte Positionsgeber der elektronischen Steuerung zurückgemeldet
werden. Es ist im weiteren ebenfalls möglich und vorgesehen, die erste Platte 5 mittels
einem CNC-gesteuerten Schwenkantrieb auszurüsten. Dieser ist der Uebersichtlichkeit
wegen aus den Fig. nicht ersichtlich. Die Schwenkachse 6 für die erste Platte 5 ist
im Bereich der Schleifscheibe 2 angeordnet. Es hat sich dabei im Verlaufe der Entwicklung
der Maschine als vorteilhaft erwiesen, die Schwenkachse 6 für die erste Platte 5 mittig
durch die Werkstückauflage 4 verlaufen zu lassen.
[0022] Horizontal beabstandet zur Schleifscheibe 2 ist in Längsrichtung der Maschine eine
Regelscheibe 3 vorhanden. Sie ist an einem Regelscheibenspindelstock 47 angeordnet
und um eine Achse 19 drehbar gelagert. Die Drehrichtung der Regelscheibe ist in den
Figuren mit B2 angegeben. Der Regelscheibenspindelstock 47 ist an einem Haltewinkel
48 befestigt und gegenüber dem letzteren in vertikaler Richtung V2 neigbar. Ein Servomotor
18, der über einen Zahnriemen 20 mit der Regelscheibenachse 19 gekoppelt ist, sorgt
für den stufenlos regelbaren Antrieb der letzteren. Gegenüber üblicherweise verwendeten
Schneckengetrieben zum Antreiben der Regelscheibe ist die Wärmeentwicklung bei dem
mit einem Zahnriementrieb ausgeführten Antrieb der erfindungsgemässen Maschine beträchtlich
kleiner, was sich in vorteilhafter Weise auswirkt. Der Regelscheibenspindelstock 47
und der Haltewinkel 48 sind an einem in Querrichtung Y2 der Maschine verschiebbaren
zweiten Querschlitten 11 befestigt. Der letztere ist auf einem zweiten, in Längsrichtung
X2 der Maschine verschiebbaren Längsschlitten 10 angeordnet. Dieser ist wiederum,
praktisch identisch mit der Ausführung der Schleifscheibenseite, auf einer zweiten
horizontalen und schwenkbaren Platte 9 montiert. Diese ist an einer weiteren vertikalen
Schwenkachse 24, die in vorteilhafter Weise etwa mittig unter der Regelscheibe 3 angeordnet
ist, in der Richtung C2 schwenkbar gelagert. Der Randbereich, der der Schwenkachse
24 der zweiten Platte 9 gegenüberliegt, ist durch eine weitere Aufliegeführung 41
abgestützt. In analoger Weise zur Schleifscheibenseite werden die zweiten Schlitten
10, 11 für die Regelscheibe 3 in bevorzugter Weise ebenfalls durch CNC-gesteuerte
Antriebe 36, für den Längsschlitten 10, und 38 für den Querschlitten 11, eingestellt.
Eine zweite Abrichtvorrichtung 13 ist an der zweiten Platte 9 unverschiebbar montiert,
wobei diese zweite Abrichtvorrichtung 13 ein zweites Abrichtorgan 15, beispielsweise
in Form eines weiteren Diamanten umfasst, welcher auf der Zentrumhöhe 16 der Regelscheibenachse
19 angeordnet ist. Das zweite Abrichtorgan 15 ist mit Festhaltemitteln 52 an der zweiten
Abrichtvorrichtung 13 befestigt. Die Schwenkbewegung der zweiten Platte kann, obschon
dies in der Zeichnung nicht dargestellt ist, ebenfalls durch einen weiteren numerisch
gesteuerten Antrieb erfolgen.
[0023] Ein ganz wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Maschine besteht nun darin,
dass die bereits genannten Längs- bzw. Querschlitten 7, 10; 8, 11 nicht nur zum Zustellen
der Schleifscheibe 2 und der Regelscheibe 3 an ein zu bearbeitendes Werkstück benutzt
werden, sondern ebenfalls zum Zustellen der Schleifscheibe 2 an die erste Abrichtvorrichtung
12 sowie zum Zustellen der Regelscheibe 3 an die zweite Abrichtvorrichtung 13 benutzbar
sind. Mit vier numerisch gesteuerten Achsen X1, Y1, X2, Y2, die in herkömmlichen Maschinen
schon alleine zum Steuern der beiden Abrichtvorrichtungen aufgewendet werden müssen,
können bei der erfindungsgemässen Maschine sowohl die Abrichtvorgänge als auch die
Bearbeitungsvorgänge gesteuert werden. Gegenüber herkömmlichen Maschinen sind dabei
mindestens zwei der relativ teuren numerischen Antriebe einsparbar. Im weiteren können
Konizitätsausgleiche oder Parallelitätsausrichtungen durch die Schleifscheibe 2 und/oder
die Regelscheibe 3 vorgenommen werden. Eine Verstellung, nur entweder auf der Schleifscheibenseite
oder auf der Regelscheibenseite bedingt nicht zwangsläufig das Nachjustieren der anderen
Seite. Dies, weil die Werkstückauflage 4 in ihrer horizontalen Ebene unverschwenkbar
ausgeführt ist. Steuerungstechnische Vorteile resultieren aus dieser Anordnung.
[0024] Das Programmieren der Maschine erfolgt über ein Steuertableau 22, das mit Elektronikschränken
21 der elektronischen Steuerung über einen Kabelkanal 44 verbunden ist.
[0025] Selbstverständlich ist es möglich, die vorgängig beispielsweise genannten Einstellknöpfe
45 und 46 für die Höheneinstellung A1 des Auflagekörpers der Maschine ebenfalls durch
einen weiteren numerisch gesteuerten Antrieb zu ersetzen.
[0026] Ebenfalls die vertikale Neigungseinstellung V2 der Regelscheibe 3 kann wahlweise
manuell oder durch einen zusätzlichen numerisch gesteuerten betrieb erfolgen. Eine
Schutzhaube 53 überdeckt das Maschinenbett mit den darauf vorhandenen Schleif- und
Regelscheibenanordnungen.
[0027] Die der Maschine zugeordnete elektronische Steuerung 21, 22 kann unter anderem ebenfalls
zum Berechnen der Regelscheibenkontur und zum Erzeugen der letzteren durch die zweite
Abrichtvorrichtung 13 benutzt werden. Da die Abrichtung der Regelscheibe auf Zentrumshöhe
erfolgt, ist eine Umrechnung der zu erzeugenden Regelscheibenkontur in Funktion der
Höhenlage sowie des Durchmessers eines zu bearbeitenden Werkstückes und der Neigung
der Regelscheibe notwendig. Diese Umrechnung muss erfolgen, weil ein Werkstück meistens
oberhalb der Zentrumshöhe 16 der Regel- und der Schleifscheibe bearbeitet wird, während
die Abrichtung der Regelscheibe auf Zentrumshöhe erfolgt. Ohne Umrechnung ergäbe sich
eine Verzerrung der Regelscheibenkontur.
[0028] Die in diesem Beispiel gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemässen spitzenlosen
Rundschleifmaschine ist bis zu Antriebsleistungen der Schleifscheibe von ca. 9 kW
geeignet. Die Bearbeitungsdurchmesser der Werkstücke liegen vorteilhafterweise unterhalb
von etwa 15 mm. Durch entsprechend angepasste und verstärkte Konstruktionen wären
natürlich auch grössere Maschinen, die die erfindungsgemässen Merkmale aufweisen,
herstell- und einsetzbar.
[0029] Es soll ausdrücklich vermerkt sein, dass wegen der im wesentlichen gleichen Anordnung
sowohl der Schleifscheibe 2 als auch der Regelscheibe 3 an der Maschine, Konstruktionsmerkmale,
die im vorliegenden Beispiel im Zusammenhang mit der Schleifscheibe beschrieben worden
sind, im gleichen Sinne entweder auch auf der Regelscheibenseite vorhanden sein könnten
und umgekehrt.
1. Spitzenlose Rundschleifmaschine mit einem Maschinenbett (1), einer Schleifscheibe
(2), einer Regelscheibe (3), welche in Längsrichtung der Maschine beabstandet zur
Schleifscheibe angeordnet ist, sowie einer zwischen den Scheiben (2, 3) vorgesehenen
Werkstückauflage (4) zum Halten eines zu bearbeitenden Werkstückes, dadurch gekennzeichnet,
dass die Werkstückauflage (4) am Maschinenbett (1) angeordnet ist, dass mindestens
eine erste um eine vertikale Achse (6) schwenkbare Plätte (5) vorhanden ist, dass
an dieser ein in der Längsrichtung der Maschine verschiebbarer erster Längsschlitten
(7) und an diesem ein rechtwinklig zur Längsrichtung in einer Querrichtung verschiebbarer
erster Querschlitten (8) vorhanden sind, und dass die Schleifscheibe (2) am ersten
Querschlitten (8) angeordnet ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite um eine weitere
senkrechte Schwenkachse (24) schwenkbare Platte (9) vorhanden ist, dass an der zweiten
schwenkbaren Platte (9) ein in der Längsrichtung verschiebbarer zweiter Längsschlitten
(10) und an diesem ein in der Querrichtung verschiebbarer zweiter Querschlitten (11)
vorhanden sind, und dass die Regelscheibe (3) am zweiten Querschlitten (11) angeordnet
ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (6)
der ersten Platte (5) im Bereich der Schleifscheibe (2) angeordnet ist und vorzugsweise
mittig durch die Werkstückauflage (4) verläuft.
4. Maschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschieben je der
ersten und zweiten Längs- (7, 10) bzw. Querschlitten (8, 11) jeder der Schlitten eine
numerisch gesteuerte Achse aufweist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückauflage
(4) lediglich in der Höhe verstellbar angeordnet ist.
6. Maschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die numerisch gesteuerte
Achse des ersten Querschlittens (8) als Oszillationsachse zum Ausführen von periodischen
Hin- und Herbewegungen der Schleifscheibe (2) in der Querrichtung der Maschine ausgeführt
ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem ersten
Längsschlitten (7) ein Antriebsmotor (39) für die Schleifscheibe (2) angeordnet ist
und dass Mittel (27, 28), die ein relatives Verschieben der Schleifscheibe (7) in
Querrichtung zum Antriebsmotor zulassen, vorhanden sind.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelscheibe
(3) durch einen stufenlos regelbaren Servomotor (18) angetrieben ist, und dass der
Servomotor mit der Achse (19) der Regelscheibe (3) über einen Zahnriemen (20) gekoppelt
ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste
Abrichtvorrichtung (12) mit der ersten schwenkbaren Platte (5) und eine zweite Abrichtvorrichtung
(13) mit der zweiten schwenkbaren Platte (9) je ortsfest verbunden ist und dass jede
der Abrichtvorrichtungen (12, 13) ein Abrichtorgan (14, 15) umfasst, welches in der
Zentrumshöhe (16) der Schleif- (2) bzw. der Regelscheibe (3) angeordnet ist.
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Längsschlitten (7)
und der erste Querschlitten (8) sowohl zum Zustellen der Schleifscheibe (2) an ein
zu bearbeitendes Werkstück als auch zum Zustellen der letzteren an die erste Abrichtvorrichtung
(12) vorgesehen sind und dass der zweite Längsschlitten (10) und der zweite Querschlitten
(11) sowohl zum Zustellen der Regelscheibe (3) an ein zu bearbeitendes Werkstück als
auch zum Zustellen der letzteren an die zweite Abrichtvorrichtung (13) bestimmt sind.
11. Maschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektronische
Steuerung (21, 22) zugeordnet ist und dass die Steuerung (21, 22) unter anderem zum
Berechnen und Erzeugen der Regelscheibenkontur (23) für die auf der Zentrumshöhe der
Regelscheibe (3) arbeitende zweite Abrichtvorrichtung (13) in Funktion einer Werkstücklage,
eines Werkstückdurchmessers und der Neigung der Regelscheibe (3) bestimmt ist.