[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von Hohlprofilleisten zu Abstandhalterrahmen
für Isolierglasscheiben mit einer Biegeeinrichtung und einer Fördereinrichtung für
den Transport der Hohlprofilleiste.
[0002] Solche Vorrichtungen sind beispielsweise aus dem DE-GM 87 05 796.4 oder der DE-OS
32 21 986 bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen muß die über die Biegestelle
überstehende Länge des Profilstabes (Hohlprofilleiste) bestimmt werden, damit der
Abstandhalterrahmen mit den gewünschten Abmessungen erhalten wird.
[0003] Die bekannten Biegevorrichtungen zum Herstellen eines Abstandhalters für Isolierglas
bestimmen die Länge des Profilstabes durch Wegmessung über Inkrementalgeber.
[0004] In der Regel wird der Profilstab von an ihm beidseitig anliegenden Transportrollen
bewegt, von welchen wenigstens eine angetrieben ist. Auf der äußeren Wand des so transportierten
Profilstabes rollt ein Laufrad (Geberrad) ab, das über die Achse oder einen sonstigen
Antrieb kraftschlüssig mit einem Inkrementalgeber verbunden ist.
[0005] Das Geberrad, das an der äußeren Profilwandung entlang läuft, erfaßt das Ausmaß des
Vorschubes der Hohlprofilleiste.
[0006] Ein Nachteil bei diesen Vorrichtungen ist darin zu sehen, daß der Reibungsschluß
zwischen dem Geberrad und dem Profilstab ungleichmäßig ist und so einen mehr oder
weniger großen Schlupf zur Folge hat. Verschieden beschaffene Materialoberflächen
des Profilstabes, glatt oder rauh, oder auch Rückstände von Staub oder Metallspänen,
verursachen unweigerlich eine Fehlmessung des Inkrementalgebers, dies vor allem, wenn
der Profilstab während der Meßbewegung angehalten wird oder zum Geberrad nur einfährt.
[0007] Aus der CH-PS 638 273 ist eine Vorrichtung zum Einpressen von Isolierstäben in miteinander
zu einem Verbundprofil zu verbindende Metallprofile bekannt. Die in der CH-PS 638
273 beschriebenen, an einen Isolierstab anlegbaren Backen dienen zum Festhalten des
Isolierstabes, bevor auf diesen Metallprofile aufgeschoben werden sollen. Die Bakken
richten den Isolierstab so aus, daß die Metallprofile aufgeschoben werden können.
Eine Längsbewegung des Isolierstabes wird durch die Backen ebensowenig bewirkt wie
in der CH-PS 638 273 eine Bewegung der an den Isolierstab angelegten Backen 26 in
Längsrichtung erwähnt wird.
[0008] Bei der aus dem DE-GM 87 05 796.4 bekannten Biegevorrichtung ist zum Verschieben
der Hohlprofilleiste ein Rollenpaar vorgesehen. Die Rollen sind in Längsrichtung der
Hohlprofilleiste nicht verschiebbar.
[0009] Bei der aus der DE-OS 32 21 986 bekannten Biegevorrichtung dienen ebenfalls Transportrollen,
die im Maschinengestell in Förderrichtung nicht beweglich montiert sind, für den Vorschub
der zu bewegenden Hohlprofilleiste.
[0010] Aufgrund der Nachteile der bekannten Meßeinrichtungen liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der beim Profiltransport in eine Biegevorrichtung
die gefahrene Länge des Profils, d.h. das Ausmaß des Vorschubes der Hohlprofilleiste,
genau und ohne Toleranzen meßbar ist.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung, die sich dadurch
auszeichnet, daß ein Greifer vorgesehen ist, der an der Hohlprofilleiste festlegbar
ist und der um eine vorwählbare Strecke parallel zur Fördereinrichtung verschiebbar
ist.
[0012] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die zum Abstandhalterrahmen zu biegende
Hohlprofilleiste (Profilstab) vor jedem Biegevorgang vom Greifer genau um die Strecke
vorgeschoben, die der Länge des jeweiligen Schenkels des Abstandhalterrahmens entspricht.
Falls die Länge des Schenkels größer ist als der maximale Hub des Greifers, wird die
Profilleiste in zwei oder allenfalls mehr als zwei Schritten vorgeschoben. Dabei kann
so vorgegangen werden, daß der erste Hub (oder die ersten Hübe) einer vorgegebenen
Länge (z.B. dem maximalen Hub) entsprechen und der letzte Hub an die Länge des Rahmenschenkels
angepaßt wird.
[0013] Eine konstruktiv einfache Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, daß der Greifer an einem Schlitten vorgesehen ist, der auf einer
parallel zur Fördereinrichtung verlaufenden Führung verschiebbar ist.
[0014] Das Ausmaß der Bewegung des Schlittens für den Greifer und damit des Vorschubes der
Hohlprofilleiste ist besonders genau und ohne großen Aufwand feststellbar, wenn vorgesehen
ist, daß dem Antriebsmotor für den Schlitten eine Wegmeßeinrichtung, z.B. ein Inkrementalgeber,
zugeordnet ist.
[0015] In der Praxis ist erfindungsgemäß bevorzugt, daß der Schlitten mit einem vom Antriebsmotor
angetriebenen Endlos-Zahnriemen gekuppelt ist. So wird ohne weiteres ein schlupffreier
Antrieb gewährleistet. Alternativ kann vorgesehen sein, daß der Antriebsmotor am Schlitten
montiert ist und ein Ritzel besitzt, das mit einer in der Vorrichtung ortsfest montierten
Zahnstange kämmt.
[0016] Die Arbeitsweise vereinfacht sich, wenn an der Biegestelle ein unter die Fördereinrichtung
versenkbarer Anschlag vorgesehen ist.
[0017] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung einer in den Zeichnungen schematisch gezeigten Ausführungsform. Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Biegen von Hohlprofilleisten zu Abstandhalterrahmen,
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und
Fig. 3 eine Ausführungsform einer Vorschubvorrichtung.
[0018] Eine Hohlprofilleiste 3 wird auf einer Fördervorrichtung 4, die am unteren Ende einer
Stützwand 10 angeordnet und beispielsweise ein Endlosfördergurt oder eine einfache
Gleitbahn ist, bis zu einem Anschlag 7 im Bereich einer Biegestelle, bestehend aus
einem Biegewiderlager 8 und einem Biegehebel 9, der für das Biegen der Hohlprofilleiste
3 verschwenkbar ist, transportiert.
[0019] Der über die Biegestelle 8/9 - wie weiter unten beschrieben - hinaus transportierte
Abschnitt 3′ der Hohlprofilleiste 3 wird an der Stützwand 10 anliegend von dem Biegehebel
9 um ein Widerlager 8 herum gebogen.
[0020] Die Vorrichtung kann im übrigen beispielsweise den aus dem DE-GM 87 05 796 bekannten
Aufbau besitzen und einen in der Stützwand 10 auf und ab verstellbaren, die Stützwand
10 durchgreifenden Stützfinger aufweisen, wie er auch in der bekannten Vorrichtung
nach dem DE-GM 87 05 796 vorgesehen ist.
[0021] Die Hohlprofilleiste 3 wird von der Transportvorrichtung 4 am unteren Rand der Stützwand
10 bis zum Endanschlag 7 vorgeschoben. Die Hohlprofilleiste 3 befindet sich damit
toleranzfrei in einer "Null"-Position. Nun erfassen die am Schlitten 1 montierten
Backen des Greifers 2 die Hohlprofilleiste 3 in dieser Lage. Der Endanschlag 7 wird
in die Förderbahn 4 versenkt und der Schlitten 1 mit der vom Greifer 2 festgeklemmten
Hohlprofilleiste 3 fährt nun in Richtung des Biegehebels 9 genau um jene Strecke vor,
die ein Prozeßrechner vorgibt und die der Länge des Rahmenschenkels entspricht. Erreicht
der Schlitten 1 den vorgegebenen und effektiv gemessenen Endpunkt seiner Bewegung,
biegt der Biegehebel 9 den über den Schlitten 1 überstehenden Abschnitt 3′ der Hohlprofilleiste
3 ab, wobei dieser entlang der nach rückwärts geneigten Stützwand 10 nach dem von
einem Prozeßrechner vorgegebenen Winkel nach oben bewegt wird.
[0022] Die genaue Messung der vom Schlitten 1 gefahrenen Wegstrecke ermittelt ein Inkrementalgeber
6 bzw. wird das Ausmaß der Bewegung des Schlittens 1 und damit das Ausmaß des Vorschubes
der Hohlprofilleiste 3 über diesen gesteuert. Der Inkrementalgeber 6 ist am Antriebsmotor
5 oder an einer anderen Stelle der Bewegungsbahn 4 des Schlittens 1 montiert.
[0023] Der Schlitten 1 wird von einem Endlos-Zahnriemen angetrieben, und ist auf einer parallel
zur Förderbahn 4 verlaufenden Führung geführt.
[0024] Der Eingriff des Zahnriemens in das Antriebszahnrad des Antriebsmotors 5 (Getriebemotor)
ist exakt und spielfrei, so daß auch ein unmittelbar an der Motor-Getriebe-Einheit
montierter Inkrementalgeber 6 die gefahrene Wegstrecke des Schlittens 1 genau registrieren
kann. Die efffektiv zu fahrende Strecke des Schlittens 1 entspricht der Länge des
Abschnittes 3′ der Hohlprofilleiste 3, die der Prozeßrechner bestimmt und die der
Länge eines Schenkels des durch die Biegevorgänge aus der Hohlprofilleiste 3 herzustellenden
Abstandhalterrahmen entspricht.
[0025] Vorteilhaft für den Antrieb des Schlittens 1 ist auch die Anwendung einer Zahnstange,
die an der Transportbahn des Schlittens 1 montiert ist. Bei dieser alternativ anwendbaren
Einrichtung braucht der Antriebsmotor 5 am Biegetisch 10 nicht fix montiert sein,
sondern kann auch am Schlitten 1 angeordnet sein. Das Antriebszahnrad des Antriebsmotors
5 (Getriebemotor) greift dann in die an der Führung 4 befestigte Zahnstange ein, wobei
ein Inkrementalgeber 6 ebenfalls am Antriebsmotor 5 oder am Schlitten 1 montiert sein
kann.
[0026] Während der Biegehebel 9 den Abschnitt 3′ der Hohlprofilleiste 3 nach oben biegt,
löst sich der am Schlitten 1 montierte Greifer 2 von der Hohlprofilleiste 3. Der Schlitten
1 fährt dann mit hoher Geschwindigkeit in seine Ausgangslage (Referenzpunkt) zurück,
und der Greifer 2 erfaßt die Hohlprofilleiste 3 wieder reibungsschlüssig. Darauf kann
der Schlitten 1, nachdem der Biegehebel 9 zurückgeschwenkt wurde, wieder in Richtung
Biegehebel 9 genau um die vom Prozeßrechner vorgegebene Wegstrecke verfahren und die
Hohlprofilleiste 3 entsprechend verschieben.
[0027] Wenn die Hohlprofilleiste 3 in die Vorrichtung von einer dieser vorgeschalteten Zuführeinrichtung
bis zum Anschlag 7 zugeführt wird, kann die Förderbahn 4 eine einfache Gleitbahn sein.
[0028] Für die Erfindung ist wenigstens eines der folgenden Merkmale wesentlich:
[0029] Parallel zur Profiltransportebene der nach rückwärts geneigten Stützwand 10 befindet
sich in der unteren horizontalen Ebene eine Führung, über welche eine Transporteinrichtung
verfährt, wobei die gefahrene Strecke erfaßt wird.
[0030] Am verfahrbaren Schlitten 1, der schlupffrei über ein Antriebsmittel 5 (Getriebemotor)
angetrieben wird, ist wenigstens ein Greifer 2 montiert, der die Hohlprofilleiste
3 reibungsschlüssig erfaßt. Die Einheit Schlitten 1 und Greifer 2 transportiert die
Hohlprofilleiste 3 in Richtung Biegehebel 9. Ein Inkrementalgeber 6, der am Antriebsmotor
5 oder am Transportschlitten 1 montiert ist, greift formschlüssig in einen Transportzahnriemen
oder eine Zahnstange ein und erfaßt die vom Schlitten 1 effektiv gefahrene Strecke,
die ein Prozeßrechner vorgibt.
[0031] Nach Erreichen des Endabschaltpunktes, d.h. wenn die Hohlprofilleiste 3 der Länge
des Rahmenschenkels entsprechend vom Schlitten 1, der mit seinem Greifer 2 die Hohlprofilleiste
3 festhält, vorgeschoben wurde, drückt der Biegehebel 9 den Abschnitt 3′ der Hohlprofilleiste
3 gegen das Biegewiderlager 8 (Biegewange) soweit hoch, als vom Prozeßrechner für
den Winkel in der gerade zu biegenden Ecke des herzustellenden Abstandhalterrahmens
bestimmt wird.
[0032] Während der Biegehebel 9 den Abschnitt 3′ der Hohlprofilleiste 3 um das Biegewiderlager
8 um den vorgegebenen Winkel, entlang der nach hinten geneigten Stützwand 10 nach
oben drückt, öffnet sich der Greifer 2 und der Schlitten 1 fährt zurück in die Ausgangslage,
wonach sich der Greifer 2 wieder schließt und die Hohlprofilleiste 3 reibungsschlüssig
festhält. Hierauf fährt der Schlitten 1 wieder entsprechend der vorgegebenen Weglänge
in Richtung Biegestelle 8/9 vor und die nächste Ecke kann gebogen werden.
[0033] Eine besonders günstige Ausführungsform eines Greifers 2, der den nötigen Reibungsschluß
für den genauen Vorschub der Hohlprofilleiste 3 sicherstellt, ist in Fig. 3 gezeigt.
Es ist ersichtlich, daß die untere Backe 16 mit einem in Förderrichtung auf wenigstens
einer Führungsschiene (nicht gezeigt) geführten Schlitten 11 starr verbunden ist,
wogegen die obere Backe 12 über Parallelogrammlenker 13 durch einen Druckmittelmotor
14 von der Backe 16 weg schwenkbar ist. Die bewegliche Backe 12 kann hinter die Stützwand
10 der Vorrichtung verschwenkt werden, so daß sie den Abtransport eines fertig gebogenen
Abstandhalterrahmens nicht behindert.
1. Vorrichtung zum Biegen von Hohlprofilleisten (3) zu Abstandhalterrahmen für Isolierglasscheiben
mit einer Biegeeinrichtung (8, 9) und einer Fördereinrichtung (4) für den Transport
der Hohlprofilleiste (3), dadurch gekennzeichnet, daß ein Greifer (2) vorgesehen ist,
der an der Hohlprofilleiste (3) festlegbar ist und der um eine vorwählbare Strecke
parallel zur Fördereinrichtung (4) verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (2) an einem
Schlitten (1) vorgesehen ist, der auf einer parallel zur Fördereinrichtung (4) verlaufenden
Führung verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Antriebsmotor
(5) für den Schlitten (1) eine Wegmeßeinrichtung, z.B. ein Inkrementalgeber (6), zugeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(1) mit einem vom Antriebsmotor (5) angetriebenen Endlos-Zahnriemen gekuppelt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor
am Schlitten (1) montiert ist und ein Ritzel besitzt, das mit einer in der Vorrichtung
ortsfest montierten Zahnstange kämmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Biegeeinrichtung (8/9) ein unter die Fördereinrichtung (4) versenkbarer Anschlag
(7) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer
(2) auf einem Schlitten (1, 11) parallel zur Förderrichtung der Hohlprofilleiste (3)
hin- und herbewegbar ist, und bei seinem Hub auf die Biegeeinrichtung (8/9) zu an
der Hohlprofilleiste (3) angreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer
(2) Backen (12, 16) aufweist, die oben und von unten her an die Hohlprofilleiste (3)
anlegbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Backe (16) des
Greifers (2) am Schlitten (11) fix und die obere Backe (12) des Greifers (2) am Schlitten
(11) beweglich montiert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Backe (12)
mit dem Schlitten (11) über Parallelogrammlenker (13) verbunden ist.