[0001] Die Erfindung betrifft eine Bitumen- oder Polymerbitumen-Schweißbahn mit Abstreuung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Schweißbahnen dienen im Hoch- und Tiefbau zur Abdichtung von Gebäuden gegen
Wasser, insbesondere auf Flachdächern. Da sie mit dem Oberflächenschutz Schiefer versehen
sind, können sie mit dem Dichtpaket oben verlegt werden und sind insbesondere gegen
Witterungseinflüsse geschützt. Der Oberflächenschutz ermöglicht daher einen anspruchsvollen
Schichtaufbau ohne Kiesschüttung. Als Material kommt für die Abstreuung insbesondere
Schiefersplitt in Betracht, jedoch sind hierfür auch andere Materialien, wie z.B.
Sand, Glimmer oder desgleichen verwendbar. Diese Abstreuung haftet auf der Oberseite
der Schweißbahn, die sich deshalb vergleichsweise einfach produzieren läßt, indem
auf die noch flüssige Deckschicht das Bestreumaterial aufgestreut und eingewalzt wird.
Somit haftet es dauerhaft.
[0003] Aus erfindungsgemäßen Schweißbahnen wird eine die zu verwahrende Gebäudefläche abdeckende
Haut an Ort und Stelle hergestellt. Daraus ergibt sich eine begrenzte Länge der Bahn,
die als Rolle angeliefert und verarbeitet werden muß und sich deshalb nach dem handhabbaren
Gewicht bestimmt. Im allgemeinen geht man von ca. 30 kg/Rolle bei
[0004] 5 m Länge und 1 m Breite aus, was zu einer rechteckigen Schweißbahn führt, deren
längere Dimension in der Regel bei ca. 5 m liegt. Da die Unterseite einer solchen
Schweißbahn nicht sicher auf der Abstreuung haftet, ist an einer Längskante ein bestreufreier
Bahnenrand von ca. 10 cm vorgesehen. Auf der Oberseite des Randes haftet die Unterseite
der benachbarten Schweißbahn. Im allgemeinen wird ein solcher Streifen von einer fabrikmäßigen
Trennfolie gebildet, deren Unterseite vor dem Abstreuen der Schweißbahn mit der Oberseite
der noch weichen Deckmasse verbunden wird. Beim Verlegevorgang wird diese Folie mittels
Flamme weggelöst und somit die Unterseite der Oberbahn mit der benachbarten Schweißbahn
vollflächig verklebt. Da diese Folie nur durch die Hitze einer Schweißflamme abgelöst
wird, bleibt der Randstreifen auch beim Abstreuen der Bahn während des Produktionsvorgangs
abstreuungsfrei.
[0005] Die Erfindung schließt sich an bekannte Schweißbahnen dieser Art an. Diese Schweißbahnen
werden in aller Regel insbesondere bei der Verwahrung von Flachdächern als Oberlage
verlegt. Die erste, die Dachhaut bildende Schweißbahn, ist vollflächig mit der Unterseite
der abgestreuten Schweißbahn verschweißbar. Dadurch wird u.a. verhindert, daß durch
die nicht mit Kleberand versehenen Querstöße der abgestreuten Schweißbahn der Oberlage
eindringendes Wasser unterläufig wird, d.h. in das verwahrte Bauwerk eindringen kann.
Allerdings ist die Regelverwahrung durch ihre Doppellagigkeit materialaufwendig und
arbeitskostenintensiv.
Insbesondere bei der Ausführung mit bestreuten Oberlagenbahnen, doppellagig oder gerade
einlagig, spielt die Sicherheit der Randverklebungen eine entscheidende Rolle. Das
hängt von der einwandfreien Unterlage und von der Sorgfalt ab, mit der die Schweißbahn
auf die zu verwahrende Fläche aufgebracht worden ist. Mangelhafte Verschweißungen
und andere Fehler bei der Verlegung, aber auch unvorhergesehene Einwirkungen während
der Nutzung des Gebäudes können zu Gebäudeschäden durch eindringen-des Wasser führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Verwahrung mit einer
Schweißbahn zu schaffen, die zu diesem Zweck auf einfache Weise umgestaltet ist.
[0007] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Weitere Merkmale
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Gemäß der Erfindung werden durch die abstreuungsfreien Querstreifen der aneinander
anschließenden neuen Schweißbahnen Kopfnähte ermöglicht, die mit der Unterseite der
jeweils querstreifenfreien Querkante an der in Längsrichtung anschließenden Schweißbahn
gemäß der Erfindung verschweißt sind. Da diese Querverbindungen mit der Längsschweißnaht
infolge der ununterbrochenen Haftfläche eine demgemäß ununterbrochene Verschweißung
bilden und die Schweißbahnen in der zusammenhängenden Verwahrungshaut mithin an allen
vier Kanten miteinander verschweißt sind, kann unterläufiges Wasser nicht entstehen.
Dessen Vermeidung setzt lediglich sorgfältige Verschweißungen voraus, was sich erfahrungsgemäß
auf der Baustelle durch Aufflämmen gewährleisten läßt.
[0009] Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie sich mit den bislang üblichen Mitteln nach
den Herstellungsverfahren der eingangs angegebenen bekannten Art verwirklichen läßt.
[0010] Die neuen Schweißbahnen sind daher nicht wesentlich aufwendiger als die bekannten
und lassen sich grundsätzlich wie bekannt verarbeiten. Die hieraus hergestellten Verwahrungen
können zwei- oder mehrlagig sein und insbesondere in der eingangs beschriebenen Ausführung
vorgesehen werden. Die Erfindung ermöglicht jedoch erstmalig auch einlagige Verwahrungen
ohne die Gefahr der Bildung von unterläufigem Wasser, jedoch mit durchgehendem Oberflächenschutz
durch die Aufstreuungen der bituminösen Schweißbahnen. Diese einlagigen Verwahrungen
sind relativ einfacher und weniger kostspielig. Die über die Längs- und Quernähte
durchgehenden abstreuungsfreien Klebstreifen setzen auch keine geänderte Organisation
der Baustellenarbeiten voraus, weil sich die überstehenden Bahnteile einfach abtrennen
und an die zuerst verlegte Bahn wieder ansetzen lassen.
[0011] Vorzugsweise wird die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 2 verwirklicht,
wodurch die Querschweißungen einer gegebenen Dachhaut die gleiche Festigkeit wie die
Längsschweißungen erhalten, was u.a. wegen der Zugkräfte von Bedeutung ist.
[0012] Gemäß einem weiteren, im Anspruch 3 gekennzeichneten Merkmal werden beide Streifen,
als der Quer- und der Längsränder der neuen Bahn mit den Folien verwirklicht, die
eingangs beschrieben worden sind.
[0013] Hierdurch können auf der Baustelle die gleichen Mittel und Arbeitskräfte wie bisher
für die Verschweißungen eingesetzt werden, ohne daß Umstellungen erforderlich werden.
[0014] Die Einzelheiten, weitere Merkmale und andere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der Figuren in der
Zeichnung; es zeigen
- Fig. 1
- die neue Schweißbahn in Draufsicht in einer nicht maßstabgerechten Darstellung,
- Fig. 2
- einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 und
- Fig. 3
- schematisch die Herstellung einer Dachhaut auf einem Flachdach mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Schweißbahnen.
[0015] Die in Fig. 1 dargestellte Schweißbahn (1) hat einen beispielsweisen Aufbau nach
Fig. 2. Hiernach besteht ihre Unterseite (3) aus einem thermoplastischen Elastomerbitumen
(4), an das sich ein Glasgewebe (5) anschließt. Darauf folgt ein thermoplastisches
Elastomerbitumen (6), in das ein Polyestergewebe (7) eingebettet ist. Die Oberseite
(8) besteht aus einer Abstreuung (10) auf einer Schicht (9) aus Elastomerbitumen.
Die Abstreuung wird in der Regel von Schiefersplitt gebildet.
Die Bahn ist aus den eingangs beschriebenen Gründen von begrenzter Länge und weist
dementsprechend Längskanten (11, 12), sowie Querkanten (14, 15) auf. Längs einer der
Längskanten (12) haftet auf der Schicht (9) eine Folie (16). Die Folie bildet einen
abstreuungsfreien Streifen (17). Dieser Kleberand haftet auf der Unterseite (3), sobald
die Deckmasse mit einer Flamme plastifiziert wird. Längs der Querkante (15) ist ein
abstreuungsfreier Streifen (18) vorgesehen, auf dem die Unterseite (3) der Schweißbahn
(1) haftet. Dieser Querstreifen (18) bildet mit dem Längsstreifen eine über die Längskante
(12) und die Querkante (15) durchgehende, ununterbrochene, abstreuungsfreie Haftfläche.
[0016] Wie sich aus der Darstellung der Fig. 1 ergibt, sind der freie Längsstreifen (17)
und der abstreuungsfreie Quer-streifen (18) von gleicher Breite.
[0017] Der Querstreifen (18) wird von einer Folie (19) gebildet, die beim Flämmen abgelöst
wird. Um die durchgehende, ununterbrochene, abstreuungsfreie Haftfläche (17, 18) zu
bilden, ist die Folie (19) stumpf vor die Folie (16) gestoßen.
[0018] In Fig. 3 ist ausschnittsweise ein Flachdach (20) dargestellt, welches eine umlaufende
Attika (21) aufweist. Die Verwahrung der aufgehenden Attikainnenkante (22) und der
Oberseite (23) der Attika ist im einzelnen nicht dargestellt. Die Oberseite (24) des
Flachdaches (20) wird mit einer durchgehenden Dachhaut verwahrt. Diese ist einlagig
und bestehht aus den miteinander verschweißten Schweißbahnen (1) gemäß den Fig. 1
und 2.
[0019] Die Verlegung beginnt mit der Bahn (25), welche mit ihrer Querkante (14) mit der
Attika (21) abschließt. Auf den Streifen (18) wird die Unterseite der folgenden Schweißbahn
(26) aufgeklebt, was durch Aufflämmen eines an die Querkante (14) anschließenden Randstreifens
auf das Klebematerial erfolgt. Das geschiet in der Weise, daß die Längskanten (11,
12) der Bahn (25) mit den Längskanten (11, 12) der Bahn (26) ausgefluchtet werden.
Infolgedessen bildet sich an der von der Querkante (12) gebildeten Seite ein durchgehender,
abstreuungsfreier Streifen aus den Teillänge (17) der aneinander anschließenden Bahnen
(25, 26).
[0020] In der Darstellung ist angenommen, daß die Dachfläche mit weniger als zwei Bahnen
in einer Richtung abgedeckt werden kann. Daher ist die Bahn (26) mit einer Schnittkante
(27) versehen. Das abgeschnittene Ende trägt den abstreuungsfreien Querstreifen (18)
und den Rest des abstreuungsfreien Querstreifens (17). Der abgeschnittene Rest (28)
wird mit seiner Schnittkante (27) mit der Querkante (14) ausgefluchtet und bildet
den Ansatz für eine weitere, nicht dargestellte Schweißbahn, die sich ebenso wie die
Schweißbahn (26) mit der Schweißbahn (25) mit dem Rest (28) verbinden läßt. Im Ergebnis
entsteht eine vollflächig abgeschweißte Dachhaut (29), von der in Fig. 3 nur ein Teil
dargestellt ist, in der aber die durchgehenden Klebeflächen (17, 18) unterläufiges
Wasser ausschließen.
1. Schweißbahn für Verwahrungszwecke von Bauten, die einen Oberflächenschutz aus einer
auf der Oberfläche haftenden Abstreuung und an einer Längskante einen abstreuungsfreien
Streifen aufweist, auf dem die Unterseite der Schweißbahn haftet, dadurch gekennzeichnet,
daß längs einer Querkante (15) der Bahn ein abstreuungsfreier Streifen (18) vorgesehen
ist, auf dem die Unterseite (3) der Schweißbahn (1) haftet, und daß der Querstreifen
(18) mit dem Längsstreifen (17) eine über eine Längs- und eine Querkante (12, 15)
durchgehende, ununterbrochene abstreuungsfreie Haftfläche (17, 18) bildet.
2. Schweißbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Längs- und Querstreifen
(17, 18) von gleicher Breite sind.
3. Schweibßahn nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß der Quer-
und der Längsstreifen (17, 18) mit einer Folie (16, 19) ausgebildet sind, auf die
die Bahnunterseite (3) aufflämmbar ist.