[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Laden von Rohrwaffen mit einer Ladeschale
zum Aufnehmen der Geschosse aus einem Magazin und Überführen in eine Ladeposition,
in der das auf der Ladeschale liegende Geschoß mit der Seelenachse der Rohrwaffe fluchtet
und aus der es mit der Ladeschale in eine Ansetzposition verfahrbar ist, aus der heraus
es mit einem Ansetzer in das Rohr beschleunigt wird.
[0002] Beim automatischen Laden von Rohrwaffen werden Vorrichtungen des vorgenannten Aufbaus
eingesetzt, bei denen die Ladeschale beispielsweise an einem Ladearm angebracht ist,
der seinerseits in der Drehachse des Rohrs schwenkbar gelagert ist. In einer nach
unten abgeschwenkten Lage kann ein Geschoß aus dem Magazin entnommen werden und nach
dem Hochschwenken des Ladearms - auf der Ladeschale liegend - in die Ladeposition
geschwenkt werden. Das Geschoß ist unabhängig von der jeweiligen Indexstellung der
Rohrwaffe immer in deren Flucht positioniert. Aus dieser Ladeposition wird dann das
Geschoß mit der Ladeschale in eine Ansetzposition gebracht, in der ein Ansetzer am
Geschoß angreift und dieses in das Rohr beschleunigt.
[0003] Beim Ansetzvorgang kommt es darauf an, daß das Geschoß genau positioniert, d. h.
auf die Seelenachse der Rohrwaffe ausgerichtet ist und in dieser Position auch ruhig
liegt, d. h. die Bewegung beim Ansetzen nicht durch Eigenbewegungen des Geschosses
überlagert wird.
[0004] Dies gilt im besonderen Maße dann, wenn die Ladevorrichtung mit der Rohrwaffe verbunden
ist, wie dies eingangs angedeutet wurde, da diese Anordnung zwar den Vorteil hat,
daß die Waffe in jeder Indexstellung, also auch mit negativem Winkel geladen werden
kann, andererseits resultiert hieraus natürlich das Problem, daß gerade bei negativer
Indexstellung das Geschoß auf der Ladeschale nach vorne rutscht, wie auch beim Beschleunigen
aus der Ladeposition in die Ansetzposition das Geschoß zur Eigenbewegung angeregt
wird, die dann beim Ansetzvorgang zu Störungen führen können. Hierbei wirkt sich auch
die Geschoßform selbst als ungünstig aus, da das Geschoß in seinem spitz zulaufenden
Bereich nicht unterstützt ist und es infolgedessen Nickbewegungen ausführen kann.
[0005] Um Eigenbewegungen des Geschosses gegenüber der Ladeschale zu vermeiden, bedient
man sich bisher klammerartig wirkender Greifer, die von der Unterseite der Schale
her mit je einem Greifarm das Geschoß auf einem Teil seines Umfangs umfassen. Da die
Schließkräfte unmittelbar zwischen den beiden Greiferarmen also auf sehr engem Raum
aufgebracht werden müssen und ferner über einen relativ langen Hebelarm als Schließmoment
wirken müssen, arbeiten diese Greifer zwar beim üblichen Transport zufriedenstellend,
nicht jedoch bei der Geschoßübergabe. Es kommt hinzu, daß beim nicht seltenen Verschießen
von zwei Munitionsarten der Geschoßdurchmesser variiert, so daß Greifer der vorgenannten
Art an verschiedene Geschoßdurchmesser angepaßt sein müssen mit der Folge, daß keine
einwandfreien Angriffsverhältnisse vorliegen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung des eingangs genannten
Aufbaus dahingehend weiterzuentwickeln, daß das Geschoß auf dem Weg von der Ladeposition
in die Ansetzposition, zumindest gegen Ende dieser Ansetzbewegung keine Eigenbewegungen
ausführen kann und ein einwandfreies Ausfluchten des Geschosses mit der Seelenachse
möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine im Bereich des oberen Scheitels
des Geschosses radial zustellbare Halteeinrichtung, die mittels eines durch die Fahrbewegung
der Ladeschale angetriebenen Getriebes aus einer Freigabestellung im Bereich der Ladeposition
während der Bewegung in die Ansetzposition in eine das Geschoß gegen die Ladeschale
pressende Halteposition bewegbar und in der Ansetzposition wieder lösbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäß vorgesehene Halteeinrichtung für das Geschoß wird auf dem Weg
zwischen der Ladeposition und der Ansetzposition wirksam, und zwar vorzugsweise im
Bereich des letzten Streckenabschnittes. Die zunächst in der Freigabestellung befindliche
Halteeinrichtung wird durch ein Getriebe, dessen Bewegung von der Bewegung der Ladeschale
abgeleitet ist, in die Halteposition bewegt, in der die Halteeinrichtung am oberen
Scheitel des Geschosses angreift und dieses gegen die Ladeschale preßt. In dieser
Position ist das Geschoß einwandfrei positioniert und kann Eigenbewegungen nicht mehr
ausführen. Nach Auslösen der Halteeinrichtung kann dann der Ansetzer in Tätigkeit
treten und eine einwandfreie Geschoßübergabe an die Rohrwaffe erfolgen. Vorzugsweise
ist dabei die Halteeinrichtung ortsfest angeordnet, während das Getriebe an die Ladeschale
angekoppelt ist.
[0009] Die Halteeinrichtung weist in seiner einfachsten Ausführung einen auf das Geschoß
wirkenden Bremsschuh auf. Dieser Bremsschuh weist eine gewisse axiale Ausdehnung auf
und kann beispielsweise eben ausgebildet sein, so daß er dem Geschoß entlang einer
Mantellinie anliegt.
[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
das Getriebe ein Kettentrieb ist, dessen Kette an beiden Enden an einander entgegengesetzten
Punkten an der Ladeschale befestigt ist und von den Festpunkten im wesentlichen parallel
zur Ladeschale über zwei zwischen den Festpunkten eng beieinander und gegenüber der
Ladeschale ortsfest angeordnete Kettenräder und von dort in einer Schleife über ein
oberhalb des Geschosses ortsfest angeordnetes Umlenkrad geführt ist, und daß das Umlenkrad,
das den Bremsschuh trägt, an einer die Kettenschleife spannenden, federbelasteten
Schwinge gelagert ist, und daß zwischen den beiden Kettentrums der Kettenschleife
ein Kettenspreizer angeordnet ist, der wegabhängig in eine die beiden Kettentrums
spreizende und die Schwinge mit dem Umlenkrad und den Bremsschuh in die Halteposition
ziehende Spreizstellung bringbar ist.
[0011] Der Kettentrieb ist im wesentlichen seitlich der Ladeschale und des darauf liegenden
Geschosses angeordnet. Am Umlenkrad ist ein an dessen Achse anschließendes und bis
über das Geschoß reichendes Bauteil vorgesehen, das an seinem Ende den Bremsschuh
trägt. In der Freigabestellung laufen die beiden Kettentrums, die die über das Umlenkrad
geführte Kettenschleife bilden, etwa parallel zueinander. Die Kette wird durch die
das Umlenkrad lagernde Schwinge bzw. durch die auf diese wirkende Feder in die Strecklage
gespannt.
[0012] Während des Kettenumlaufs, der durch die ortsfest angebrachten Kettenräder erzwungen
wird, wird schließlich ein Kettenspreizer wirksam, der zwischen den parallelen Trums
der Kettenschleife angeordnet ist und in die Spreizstellung bewegt wird, wodurch die
Schwinge zusammen mit dem Bremsschuh entgegen der sie belastenden Feder nach unten
auf das Geschoß gezogen werden, bis der Bremsschuh das Geschoß fest gegen die Ladeschale
preßt. Die Größe der Bremskraft kann durch einen Kettenspanner an einem der beiden
Kettenenden einstellbar sein.
[0013] In weiterhin bevorzugter Ausführung ist vorgesehen, daß der Kettenspreizer eine Wippe
mit an beiden Enden gelagerten Kettenrädern ist, die aus einer etwa senkrechten Lage
zwischen den beiden parallel laufenden Kettentrums in eine die Kettentrums spreizende
Lage schwenkbar ist.
[0014] In der senkrechten unwirksamen Lage liegen die beiden Kettenräder an der Wippe hintereinander
etwa in Laufrichtung der Kette, ohne deren Lauf selbst zu beeinflussen. In der Spreizstellung
liegt die Wippe quer zwischen den Kettentrums, die durch die beiden Kettenräder gespreizt
werden.
[0015] Eine weiterhin bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß der Kettenspreizer
eine außerhalb der Kettenebene liegende Nase aufweist, und daß an der Kette ein in
die Ebene der Nase reichender Mitnehmer angeordnet ist, mittels dessen der Kettenspreizer
in die Spreizstellung bewegbar ist.
[0016] Die vorgenannte Ausführungsform gibt die Möglichkeit, daß die wegabhängige Steuerung
des Kettenspreizers vom Weg der Kette selbst bestimmt wird, indem der Mitnehmer an
einer definierten Stelle der Kette angebracht ist. Läuft die Ladeschale mit dem Geschoß
aus der Ladeposition in die Ansetzposition, so trifft der Mitnehmer vor Erreichen
der Ansetzposition auf die Nase am Kettenspreizer, nimmt diesen mit und bringt ihn
in die Spreizstellung, in der der Mitnehmer wieder an der Nase vorbeiläuft.
[0017] Zweckmäßigerweise liegt der Kettenspreizer in der Spreizstellung einem gesteuerten
Anschlag an, so daß die über den Bremsschuh auf das Geschoß wirkende Haltekraft auch
mindestens so lange erhalten bleibt, bis der Ansetzer in Tätigkeit tritt bzw. bis
die Waffe die gewünschte Indexposition erreicht hat. Der Anschlag, an dem der Kettenspreizer
in der Spreizstellung anliegt, wird dann gelöst, um das Geschoß für die Ansetzbewegung
freizugeben. Der Kettenspreizer schwenkt dabei wieder in seine unwirksame Lage.
[0018] Eine weiterhin vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß der Kettenspreizer
im Bereich seiner beiden Kettenräder je eine außerhalb der Kettenebene liegende Nase
aufweist, deren eine Seite mit dem Mitnehmer und deren andere Seite mit dem Anschlag
zusammenwirkt und daß die Wippe um 360 Grad schwenkbar ist, und daß der Mitnehmer
beim Rücklauf der Ladeschale und der Kette an der Anschlagseite der Nase vorbeiläuft,
während er beim erneuten Vorlauf die Nase mitnimmt.
[0019] Bei der zuvor angegebenen Ausführungsform wird der Kettenspreizer aus der etwa vertikal
stehenden Lage beim Vorfahren der Ladeschale in die Ansetzposition zunächst von dem
Mitnehmer, der gegen die eine Nase anläuft, bis über die Totpunktlage hinaus mitgenommen,
in der der Kettenspreizer mit der gegenüberliegenden Nase an den gesteuerten Anschlag
anschlägt. In dieser Position ist der Kettenspreizer blockiert und der Bremsschuh
gegen das Geschoß angedrückt. Nach Auslösen des Anschlags schwenkt der Kettenspreizer
wieder in seine senkrechte Lage, jedoch um 180 Grad verdreht, und verbleibt in dieser
Position beim Rücklauf der leeren Ladeschale. Die Nase ist so gestaltet, daß der Mitnehmer
bei diesem Rücklauf an der Nase vorbeiläuft, ohne den Kettenspreizer zu verschwenken.
[0020] Bei der bevorzugten Ausführungsform ist weiterhin vorgesehen, daß das Umlenkrad des
Kettentriebs eine oberhalb und quer zum Geschoß laufende Spindel treibt, an deren
Ende der Bremsschuh befestigt ist und mittels der der Bremsschuh aus der Freigabeposition,
in der er seitlich versetzt zum Scheitel des Geschosses angeordnet ist, in eine Position
oberhalb des Scheitels bewegbar ist, aus der heraus er mittels des Kettenspreizers
in die Halteposition bringbar ist.
[0021] Mit dieser Ausführungsform ist zunächst gewährleistet, daß in der Freigabestellung
der Bremsschuh zwar oberhalb des Geschosses, jedoch gegenüber dessen Scheitel zur
Seite versetzt angeordnet ist, so daß er bei der Übernahme des Geschosses in die Ladeschale
nicht stört. Erst mit dem Vorlaufen der Ladeschale in die Ansetzposition wird der
Bremsschuh über die Spindel ausgefahren bis in eine Position oberhalb des Scheitels,
die er zu einem Zeitpunkt erreicht, bei dem der Kettenspreizer noch nicht wirksam
ist, so daß sich der Bremsschuh in seiner ausgefahrenen Position mit Abstand oberhalb
des Geschoßscheitels befindet. Erst dann nimmt der Mitnehmer den Kettenspreizer in
die Halteposition mit, in der der Bremsschuh das Geschoß gegen die Ladeschale verspannt.
Der große Vorteil dieser Ausbildung besteht darin, daß der Kettentrieb nicht nur den
Bremsschuh mittels der Spindel ausfährt, sondern über den Kettenspreizer auch die
Bremskraft aufbringt.
[0022] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die federbelastete Schwinge eine starr
mit ihr verbundene Achse aufweist, die ihre Schwenkachse bildet und in einem ortsfesten
Lager nahe dem Umlenkrad axial verschieblich und drehbar gelagert ist.
[0023] Die vorgenannte Ausbildung gibt die Möglichkeit, daß die Schwinge zusammen mit dem
Bremsschuh von der Spindel ein- und ausgefahren werden kann.
[0024] Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine teilperspektivische Ansicht eines Panzerturms mit der Ladevorrichtung in der
Ausgangsstellung;
- Figur 2
- eine der Figur 1 entsprechende Ansicht der Ladevorrichtung in der Ladeposition;
- Figur 3
- die Ladevorrichtung gemäß Figur 2 nach dem Ansetzen des Geschosses;
- Figur 4
- eine Seitenansicht der Halteeinrichtung;
- Figur 5
- eine Draufsicht zu der Darstellung gemäß Figur 4 und
- Figur 6
- eine Stirnansicht zu der Darstellung gemäß Figur 4.
[0025] In Figur 1 ist der Turm 1 eines Panzers mit dem Geschütz 2 gezeigt. Auf dem Boden
des Turms 1 ist ein teilringförmiges Magazin 3 mit den darin stehenden Geschossen
4 angeordnet, die mittels eines Kettentriebs oder dergleichen auf der teilringförmigen
Bahn in einer Schleife geführt sind. Das Magazin 3 weist eine Übergabeposition auf,
in der sich das mit 4' bezeichnete Geschoß befindet.
[0026] Das Magazin 3 ist unterhalb des Geschützrohrs 2 und zwar im Bereich des Bodens desselben
mit dem Verschluß 5 angeordnet, das sich in der gezeigten Darstellung in einer positiven
Indexstellung befindet. Das Geschützrohr 2 ist um die horizontale Querachse 6 in die
Indexstellung bewegbar.
[0027] Zum Laden des Geschützrohrs 2 dient eine insgesamt mit 7 bezeichnete Vorrichtung,
die einen doppelseitigen Ladearm 8 aufweist. Der Ladearm 8 ist an das Geschützrohr
2 an Schwenklagern aufgehängt, deren Achse mit der Drehachse 6 des Geschützrohrs 2
zusammenfällt. Dem doppelseitigen Ladearm 8 ist ein am Panzerturm befestigter Schwenkantrieb
9 zugeordnet, der an einer über die Achse 6 hinausreichenden Verlängerung 10 des rechts
dargestellten Ladearms 8 angreift.
[0028] Am Ladearm 8 ist an einer senkrechten Achse 11 über Doppelarme 12 eine Ladeschale
13 mit wenigstens einem Greifer 14 gelagert. Die Ladeschale 13 mit dem Greifer 14
kann mittels der Doppelarme 12 um die senkrechte Achse 11 an das in der Übernahmeposition
stehende Geschoß 4' herangeschwenkt werden, in der das Geschoß vom Greifer 14 übernommen
wird.
[0029] Nach Übernahme des Geschosses wird der Ladearm 8 mittels des Schwenkantriebs 9 um
die Achse 6 in die Indexstellung des Geschützrohrs 2 verschwenkt, bis er die Ladeposition
gemäß Figur 2 erreicht.
[0030] Aus der Ladeposition gemäß Figur 2 wird das Geschoß mit der Ladeschale 13 in die
Position 4'', der sogenannten Ansetzposition verbracht, aus der heraus es mittels
eines Ansetzers, z. B. unter Zugspannung stehenden Federn 16 in den Ladungsraum des
Geschützrohrs 2 beschleunigt, wie dies Figur 3 als Endlage des Geschosses 4 zeigt.
Nach dem Ladevorgang schwenkt der Ladearm 8 wieder in seine Ausgangsposition gemäß
Figur 1 zurück.
[0031] In der Ansetzposition 4'' gemäß Figur 3 muß das auf der Ladeschale 13 liegende Geschoß
mit seiner Achse mit der Seelenachse des Geschützrohrs 2 genau fluchten, um das Geschoß
einwandfrei ansetzen zu können, und zwar bei jeder Indexstellung der Waffe, auch bei
einer negativen also nach unten geneigten Waffe. Auch darf das Geschoß in dieser Position
keine Eigenbewegungen durchführen. Zu diesem Zweck ist an der Position 4' des Geschosses
eine Halteeinrichtung vorgesehen, die in den Figuren 4 bis 7 näher beschrieben ist.
[0032] In Figur 4 ist eine Seitenansicht der Halteeinrichtung 17 wiedergegeben, die einen
auf das Geschoß 4'' in der Ansetzposition wirkenden Bremsschuh 18 aufweist, der an
einer Schwinge 19 mit Schwenkachse 20 gelagert ist und mittels einer Zugfeder 21 so
belastet ist, daß er beim Absenken auf das Geschoß 4'' stets in eine linienförmige
Anlage kommt. Die Schwinge 19 ist mit ihrer Schwenkachse 20 in einem Lagerbock 22
gelagert. Sie steht ferner unter Wirkung einer Zugfeder 16, deren Zweck später beschrieben
ist.
[0033] Der Bremsschuh 18 läßt sich aus einer nicht gezeigten Freigabestellung mittels eines
insgesamt mit 23 bezeichneten Getriebes in die in Figur 4 gezeigte Halteposition bringen.
Das Getriebe 23 ist als Kettentrieb ausgebildet, dessen endlich lange Kette 24 an
Böcken 25, 26 befestigt ist. Die Böcke 25, 26 befinden sich an der verfahrbaren Ladeschale
13, während beispielsweise der Lagerbock 22 für die Schwinge 19 mit dem Bremsschuh
18 ortsfest am Ladearm 8 angeordnet ist.
[0034] Die Kette ist über zwei eng beieinander liegende Kettenräder 27, 28, die zwischen
den Böcken 25, 26 ortsfest, beispielsweise am Ladearm 8, gelagert sind, aus der im
wesentlichen geschoßparallelen Führung nach oben in einer Schleife geführt, mit der
sie ein Umlenkrad 29 umschlingt. Das Umlenkrad 29 sitzt auf einer Achse 30, an der
auch der Bremsschuh 18 gelagert ist. Zwischen den Kettenrädern 27, 28 und dem Umlenkrad
29 sind die Kettentrums 24' in der Freigabeposition des Bremsschuhs 18 annähernd parallel
geführt, wie dies in Figur 4 gestrichelt wiedergegeben ist. In dieser Position ist
also der Bremsschuh 18 vom oberen Scheitel des Geschosses 4'' nach oben abgehoben
(nicht gezeigt).
[0035] Zwischen den Kettentrums 24' ist ein Kettenspreizer 31 angeordnet, der aus der strichpunktiert
wiedergegebenen unwirksamen Lage in die durchgezogene wiedergegebene Wirklage bringbar
ist. Der Kettenspreizer 31 ist nach Art einer Wippe auf einer Achse 32 gelagert und
weist an seinen beiden Enden je ein Kettenrad 33, 34 auf. Ferner ist er an seinen
Enden mit gegenüber der Achse 32 diametral gegenüberliegenden Nasen 35, 36 versehen.
Der Kettenspreizer 31 ist auf der Achse 32 um 360 Grad drehbar. Ferner ist dem Kettenspreizer
ein steuerbarer Anschlag 37 zugeordnet, der mit der außen liegenden Seite der Nasen
35, 36 aus der gezeigten Bremsstellung in Richtung des am Anschlag angedeuteten Pfeils
in die Freigabestellung bewegbar ist.
[0036] In der nicht gezeigten Freigabestellung befinden sich die an der Ladeschale 13 befestigten
Böcke 25, 26 in ihrer nicht gezeigten, am weitesten rechts liegenden Position. Der
ortsfest zwischen den Kettentrums 24' angeordnete Kettenspreizer 31 befindet sich
in der strichpunktierten Lage zwischen den Kettentrums 24'. Läuft nun die Ladeschale
zusammen mit dem Geschoß und den Böcken 25, 26 in Richtung des Pfeils 39 auf die Ansetzposition
zu, wird wegabhängig der Kettenspreizer 31 betätigt. Hierzu dient beispielsweise ein
an der Kette 24 angebrachter Mitnehmer 40, der in der Position 40' gegen die nach
unten weisende Nase 35' des in seiner wirkungslosen Lage befindlichen Kettenspreizers
31 anläuft und die Nase mit nach oben nimmt, so daß der Kettenspreizer 31 um die Achse
32 in Richtung des Pfeils 41 bis in die ausgezogen wiedergegebene Position dreht,
in der er mit seiner gegenüberliegenden Nase 36, und zwar mit deren Außenseite gegen
den in Position befindlichen Anschlag 37 anläuft. Beim Spreizen der Kette 24 wird
das Umlenkrad 29 mit der Schwinge 19 und dem Bremsschuh 18 um die Schwenkachse 20
nach unten gezogen, bis der Bremsschuh das Geschoß 4'' gegen die Ladeschale verspannt.
Der Bremsschuh 18 kann dabei um die Achse 30 in eine dem Geschoß 4'' linienförmig
anliegende Position ausweichen.
[0037] Wird der Bremsmagnet 38 betätigt und der Anschlag 37 zurückgezogen, so kommt die
Nase 36 vom Anschlag frei und der Kettenspreizer 31 bewegt sich auf der strichpunktiert
wiedergegebenen Bahn 41' in die unwirksame Lage. Das Geschoß kann angesetzt werden.
[0038] Beim Rücklauf der leeren Ladeschale aus der in Figur 4 wiedergegebenen Position läuft
der Anschlag 40 an der Außenseite der in Position 35' befindlichen Nase vorbei, verdrängt
dabei den Kettenspreizer etwas nach innen, ohne ihn jedoch in eine Spreizlage zu bringen.
Die in Figur 4 wiedergegebene Bremsposition kann gegebenenfalls durch einen Sensor
42 festgestellt und steuerungstechnisch ausgewertet werden.
[0039] Wie aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich, sitzt der Bremsschuh 18 mit der Wippe 19
auf einer Spindel 43, die radial fest angeordnet, axial jedoch beweglich ist. Diese
Spindel wird von einer Spindelmutter 44 getrieben, die wiederum mit dem Umlenkrad
29 des Kettentriebs fest verbunden ist. Die Spindelmutter 44 ist nur radial beweglich,
axial jedoch fest angeordnet. Auf diese Weise läßt sich der Bremsschuh 18 mittels
des Kettentriebs 23 nicht nur radial zum Geschoß 4'' zustellen, sondern auch quer
dazu in eine Position bewegen, in der er seitlich oberhalb des Geschosses versetzt
angeordnet ist. Damit ist es auch möglich, den Bremsschuh 18 je nach Durchmesser des
Geschosses unterschiedlich weit auszufahren. Das Einfahren des Bremsschuhs beim Rücklauf
der Ladeschale wird durch eine Zugfeder 45 unterstützt, die zwischen dem Lagerbock
22 (Figur 4) und dem Bremsschuh 18 bzw. der Wippe 19 aufgespannt ist.
[0040] Die Führung der Wippe und des Bremsschuhs wird dabei von einer die Schwenkachse 20
bildenden langgestreckten Achse 46 übernommen, die in einem Lager 47 am Lagerbock
22 axial verschieblich und drehbar gelagert ist.
[0041] Die Bremskraft der Halteeinrichtung ist einstellbar. Beispielsweise ist der Festpunkt
der Kette 24 an dem einen Bock 26 als Kettenspanner 48 ausgebildet.
1. Vorrichtung zum Laden von Rohrwaffen mit einer Ladeschale zum Aufnehmen der Geschosse
aus einem Magazin und Überführen in eine Ladeposition, in der das auf der Ladeschale
liegende Geschoß mit der Seelenachse der Rohrwaffe fluchtet und aus der es mit der
Ladeschale in eine Ansetzposition verfahrbar ist, aus der heraus es mit einem Ansetzer
in das Rohr beschleunigt wird, gekennzeichnet durch eine im Bereich des oberen Scheitels
des Geschosses (4) radial zustellbare Halteeinrichtung (17), die mittels eines durch
die Fahrbewegung der Ladeschale (13) angetriebenen Getriebes (23) aus einer Freigabestellung
im Bereich der Ladeposition während der Bewegung in die Ansetzposition (4'') in eine
das Geschoß gegen die Ladeschale (13) pressende Halteposition bewegbar und in der
Ansetzposition wieder lösbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (17)
ortsfest angeordnet und das Getriebe an die Ladeschale (13) angekoppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
(17) einen auf das Geschoß (4) wirkenden Bremsschuh (18) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
(23) ein Kettentrieb ist, dessen Kette (24) an beiden Enden an einander entgegengesetzten
Punkten (25, 26) an der Ladeschale (13) befestigt ist und von den Festpunkten im wesentlichen
parallel zur Ladeschale über zwei zwischen den Festpunkten eng beieinander und gegenüber
der Ladeschale ortsfest angeordnete Kettenräder (27, 28) und von dort in einer Schleife
über ein oberhalb des Geschosses (4) ortsfest angeordnetes Umlenkrad (29) geführt
ist, und daß das Umlenkrad (29), das den Bremsschuh (18) trägt, an einer die Kettenschleife
spannenden, federbelasteten Schwinge (19) gelagert ist, und daß zwischen den beiden
Kettentrums (24') der Kettenschleife ein Kettenspreizer (31) angeordnet ist, der wegabhängig
in eine die beiden Kettentrums (24') spreizende und die Schwinge (19) mit dem Umlenkrad
(29) und den Bremsschuh (18) in die Halteposition ziehende Spreizstellung bringbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenspreizer
(31) eine Wippe mit an beiden Enden gelagerten Kettenrädern (33, 34) ist, die aus
einer etwa senkrechten Lage zwischen den beiden parallel laufenden Kettentrums (24')
in eine die Kettentrums (24') spreizende Lage schwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenspreizer
(31) eine außerhalb der Kettenebene liegende Nase (35, 36) aufweist, und daß an der
Kette (24) ein in die Ebene der Nase reichender Mitnehmer (40) angeordnet ist, mittels
dessen der Kettenspreizer (31) in die Spreizstellung bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenspreizer
(31) in der Spreizstellung einem gesteuerten Anschlag (37) anliegt, nach dessen Ausrücken
der Kettenspreizer in seine senkrechte Lage zwischen den Kettentrums (24') schwenkt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kettenspreizer
(31) im Bereich seiner beiden Kettenräder (33, 34) je eine außerhalb der Kettenebene
liegende Nase (35, 36) aufweist, deren eine Seite mit dem Mitnehmer (40) und deren
andere Seite mit dem Anschlag (37) zusammenwirkt, daß die Wippe um 360 Grad schwenkbar
ist, und daß der Mitnehmer (40) beim Rücklauf der Ladeschale (13) und der Kette (24)
an der Anschlagseite der Nase vorbeiläuft, während er beim erneuten Vorlauf die Nase
mitnimmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkrad
(29) des Kettentriebs (23) eine oberhalb und quer zum Geschoß (4) laufende Spindel
(43) treibt, an deren Ende der Bremsschuh (18) befestigt ist und mittels der der Bremsschuh
aus der Freigabeposition, in der er seitlich versetzt zum Scheitel des Geschosses
(4) angeordnet ist, in eine Position oberhalb des Scheitels bewegbar ist, aus der
heraus er mittels des Kettenspreizers (31) in die Halteposition bringbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die federbelastete
Schwinge (19) eine starr mit ihr verbundene Achse (46) aufweist, die ihre Schwenkachse
(20) bildet und in einem ortsfesten Lager (47) nahe dem Umlenkrad (39) axial verschieblich
und drehbar gelagert ist.