(19)
(11) EP 0 450 297 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1991  Patentblatt  1991/41

(21) Anmeldenummer: 91102526.0

(22) Anmeldetag:  21.02.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F41A 9/04, F41A 9/37
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 02.04.1990 CH 1095/90

(71) Anmelder: Oerlikon-Contraves AG
CH-8052 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Müller, Kurt
    CH-8052 Zürich (CH)
  • Bohler, Erwin
    CH-8600 Dübendorf (CH)
  • Ruppen, Bruno
    CH-8052 Zürich (CH)
  • Novet, Hanspeter
    CH-8604 Volketswil (CH)
  • Gerber, Robert
    CH-8106 Adlikon (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Zuführen von Patronen


    (57) Bei einer Gatlingkanone (12,13) möchte man bei einem Feuerstoss die erste Patrone (32) erst abfeuern, wenn das sich drehende Rohrbündel (15) beim Hochlauf die volle Drehzahl erreicht hat, d.h. wenn die Kanone (12,13) in der Lage ist, mit der vollen Kadenz zu schiessen. Damit wird die gewünschte hohe Präzision und eine geringe Streuung der Waffenanlage erreicht. Die Patronenzuführvorrichtung benötigt ihrerseits eine gewisse Zeit, bis sie die volle Zuführgeschwindigkeit erreicht hat. Die erste Patrone (32) soll daher der Gatlingkanone (12,13) erst zugeführt werden, wenn einerseits der Hochlauf des Rohrbündels (15) beendet ist und andererseits die Patronenzuführvorrichtung ihre volle Zuführgeschwindigkeit erreicht hat. Diese Aufgabe wird gelöst durch zwei über eine Kupplung (35) miteinander verbundene Übergaberäder (26a,26b), angeordnet zwischen zwei Endlosketten (24a,16b), einen separaten Rückführkanal (17a) und einen Sensor (50) zur Bestimmung der Ausgangslage der ersten Patrone.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuführen von Patronen aus einem ortsfesten Munitionsbehälter zu einer Feuerwaffe, gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Diese Patronenzuführvorrichtung ist insbesondere für Feuerwaffen mit Fremdantrieb, z.B. für Gatlingkanonen, geeignet. Eine Gatlingkanone besitzt bekanntlich ein rotierendes Rohrbündel. Bei einer solchen Waffe führt der Hochlauf der Waffe bis zur vollen Kadenz zu grosser Streuung, daher soll der erste Schuss erst abgefeuert werden, wenn das Rohrbündel seine Solldrehzahl erreicht hat, d.h. während des sogenannten Hochlaufes soll nicht gefeuert werden. Die Vorrichtung zum Zuführen von Patronen benötigt ihrerseits eine gewisse Zeit, bis sie die volle Zuführgeschwindigkeit erreicht hat. Ferner sollte diese Patronenzuführvorrichtung in der Lage sein, zwei verschiedene Sorten von Munition zuzuführen.

    [0003] Bei einer bekannten Patronenzuführvorrichtung dieser Art (EP-A-0 020 095) ist ein Speicher vorhanden. Eine Transportkette wird durch einen Zuführkanal, durch einen Speicherkanal und durch einen Rückführkanal hindurchgeführt. Der Zuführkanal mündet in eine Übergabestation der Feuerwaffe. An der Übergangsstelle vom Zuführkanal zum Speicherkanal befindet sich eine Weiche. In einer Stellung dieser Weiche gelangt die Munition aus dem Zuführkanal auf ein weiteres Zuführsystem mit einer zweiten Transportkette, welche zur Übergabestation der Feuerwaffe führt. In der anderen Stellung dieser Weiche gelangt die Munition auf der Transportkette durch den Speicherkanal in den Rückführkanal. Durch einen Schalter, der mit der Waffe verbunden ist, kann die Weiche umgeschaltet werden von ihrer ersten Stellung in ihre zweite Stellung. Das Zuführsystem dreht sich weiter vorwärts, bis alle Patronen daraus entfernt wurden. Die erste Transportkette bewegt sich weiter vorwärts und bringt die Munition in den Speicherkanal. Eine Umkehrvorrichtung bewegt anschliessend die erste Transportkette rückwärts, bis die Munition aus dem Speicherkanal wieder in den Zuführkanal gelangt ist. Anschliessend wird die Munition wieder für den nächsten Feuerstoss unmittelbar der Waffe zugeführt. Diese bekannte Vorrichtung soll verhindern, dass nach einem Seriefeuer einzelne Patronen in den Rohrkammern der Feuerwaffe verbleiben, die dann zu Störungen führen können. Diese Vorrichtung ist jedoch nicht in der Lage, die erste Patrone der Feuerwaffe erst nach Beendigung des Hochlaufes zuzuführen.

    [0004] Aus der US-A-4,836,082 ist ferner bekannt, dass bei einer Mehrrohrkanone (cloud gun) während des Hochlaufs der Waffe die Patronenzufuhr nicht aktiviert ist. Erst bei einem anschliessenden erwünschten Feuerbefehl werden die Antriebe für die Patronenzuführungen freigegeben. Nachteilig ist dabei, dass die Mehrrohrkanone in Rotation gehalten werden muss für die Erstellung der Feuerbereitschaft und die Hochlaufzeit der Patronenzuführung unberücksichtigt bleibt.

    [0005] Die Aufgabe, welche durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst ist, besteht in der Schaffung einer Patronenzuführvorrichtung, welche in der Lage ist, der Feuerwaffe die erste Patrone erst zuzuführen, wenn der Hochlauf der Feuerwaffe beendet und gleichzeitig die volle Zuführgeschwindigkeit erreicht sind, wobei nach jedem Seriefeuer die Ausgangslage schnell und sicher zu erstellen ist.

    [0006] Der Vorteil der Vorrichtung besteht darin, dass nicht nur der Hochlauf der Waffe, sondern auch die Hochlaufzeit der Zuführvorrichtung berücksichtigt und exakt angepasst werden kann.

    [0007] Vorzugsweise können auch mindestens zwei Sorten Munition zugeführt werden, um wahlweise Patronen aus dem einen oder einem zweiten ortsfesten Munitionsbehälter zu verwenden.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Zuführen von Patronen aus einem ortsfesten Munitionsbehälter zu einer Feuerwaffe ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:
    Fig.1
    einen Geschützturm mit zwei Gatlingkanonen in Seitenansicht;
    Fig.2
    denselben Geschützturm in einer Ansicht von vorne;
    Fig.3
    denselben Geschützturm im Grundriss;
    Fig.4
    eine Ansicht der Patronenzuführung;
    Fig.5
    eine schaubildliche Darstellung des in Fig.1-3 dargestellten Geschützturmes;
    Fig.6
    Fig.6a und Fig.6b einen Ausschnitt aus Fig.4 in vergrössertem Massstab;
    Fig.7
    ein Diagramm, aus dem das Verhalten der Feuerwaffe bei einzelnen Feuerstössen ersichtlich ist;
    Fig.8
    eine Übersicht der ganzen Waffenanlage.


    [0009] Gemäss Fig.1 ist ein Geschützturm 10 auf einem Schiffsdeck 11 oder einer Fahrzeugplattform 11 drehbar gelagert. In diesem Geschützturm sind gemäss Fig.1 und 2 zwei Gatlingkanonen 12 und 13 um eine Elevationsachse 14 schwenkbar gelagert. Gemäss Fig.1 können diese Gatlingkanonen 12 und 13 aus der horizontalen, mit ausgezogenen Strichen dargestellten Lage in verschiedene Stellungen eleviert werden, z.B. können sie in die Stellung 12a um 30° gesenkt oder in die Stellung 12b um 42,5° angehoben oder in die Stellung 12c um 115° angehoben werden. Jede der beiden Gatlingkanonen 12 und 13 besitzt sieben Waffenrohre 15, wie aus Fig.2 ersichtlich ist. Unterhalb den Gatlingkanonen 12 und 13 befinden sich für jede Waffe drei Behälter 16,17,18 bzw. 19,20,21, wie insbesondere aus Fig.3 ersichtlich ist. Die Behälter 16 und 19, die sich in Schussrichtung gesehen vorne befinden, enthalten eine erste Sorte Munition und die Behälter 18 und 21, die sich in Schussrichtung gesehen hinten befinden, enthalten eine zweite Sorte Munition. Die beiden mittleren Behälter 17 und 20 dienen zur Aufnahme der leeren Patronenhülsen. Von jedem Behälter 16-21 führt ein Kanal zu einer der beiden Waffen 12 und 13. Diese sechs Kanäle 16a-21a sind am besten aus Fig.5 ersichtlich. In den Kanälen 16a und 19a wird die eine Patronensorte den Waffen 12 und 13 zugeführt, in den Kanälen 18a und 21a wird die andere Patronensorte den Waffen 12 und 13 zugeführt. Durch die Kanäle 17a und 20a gelangen erfindungsgemäss die leeren Patronenhülsen beider Sorten in die mittleren Behälter 17 und 20. Je drei Kanäle 16a-18a bzw. 19a-21a münden in ein gemeinsames Gehäuse 22 bzw. 23. Vom Gehäuse 22 führt ein erster elastischer Kanal 24 zur ersten Kanone 12 und vom zweiten Gehäuse 23 führt ein zweiter elastischer Kanal 25 zur zweiten Kanone 13. Gemäss Fig.2 befinden sich in den Kanälen 16a und 19a Endlosketten 16b und 19b, mit denen die Patronen aus den Behältern 16 bzw. 19 bis in das Gehäuse 22 bzw. 23 transportiert werden. Gemäss Fig.4 befinden sich in den elastischen oder flexiblen Kanälen 24 bzw. 25 ebenfalls Endlosketten 24a und 25a, mit denen die Patronen aus dem Gehäuse 22 bzw. 23 der Waffe 12 bzw. 13 zugeführt werden. In den Behältern 16 und 19 sind ebenfalls Endlosketten 16c bzw. 19c angeordnet, in welchen die Patronen einerseits gespeichert sind und mit denen die Patronen bis zu den Endlosketten 16b bzw. 19b transportiert werden. Genauso befinden sich auch in den beiden Behältern 18 und 21 Endlosketten, die jedoch in den Zeichnungen nicht dargestellt sind. Ebenso befinden sich auch in den Kanälen 18a und 21a Endlosketten 18b, 21b, welche jedoch in den Zeichnungen ebenfalls nicht dargestellt sind.

    [0010] Die Übergabe der Patronen von den Endlosketten 16b bzw. 18b an die gemeinsame Endloskette 24a ist aus Fig.6 ersichtlich. Zwischen der Endloskette 16b und der Endloskette 24a sind zwei Übergaberäder 26a und 26b angeordnet und zwischen der Endloskette 18b und der Endloskette 24a sind zwei weitere Übergaberäder 27a und 27b angeordnet. Eine erste Weiche 28 ermöglicht die Übergabe der Patronen von der Endloskette 16b auf das erste Übergaberad 26a, wenn sich diese Weiche 28 in ihrer ersten Stellung befindet. In der anderen Stellung dieser Weiche 28 bleiben die Patronen auf der Endloskette 16b und gelangen wieder zurück gegen den Behälter 16 (Fig.5). Eine zweite Weiche 29 ermöglicht die Übergabe der Patronen von der Endloskette 18b auf das dritte Übergaberad 27a, wenn sich diese Weiche 29 in ihrer ersten Stellung befindet. In der anderen Stellung dieser Weiche 29 bleiben die Patronen 32 auf der Endloskette 18b und gelangen wieder zurück gegen den Behälter 18. Die Ausbildung dieser Weichen 28 und 29 wird hier als bekannt vorausgesetzt und es wird auf die Europäische Patentschrift Nr. 0 184 008 hingewiesen. Diese Weiche 28 bzw. 29 enthält zwei Umlenksegmente 30 und 31, von denen wahlweise das eine oder andere Segment 30 oder 31 wirksam sein kann. Falls das Umlenksegment 30 der Weiche 28 wirksam ist, gelangen die Patronen 32 von der Endloskette 16b auf das Übergaberad 26a. Falls das andere Umlenksegment 31 der Weiche 28 wirksam ist, bleiben die Patronen 32 auf der Endloskette 16b. Das gleiche gilt für die beiden Umlenksegmente 30 und 31 der zweiten Weiche 29. Zwischen den beiden Übergaberädern 26b und 27b und der ersten Endloskette 24a ist noch eine dritte Weiche 42 angeordnet. In der gezeigten Stellung dieser Weiche 42 ist das Umlenksegment 31 wirksam und die Patronen 32 gelangen vom Umlenkrad 26b auf die Endloskette 24a. Beim Umschalten der Weiche 42 ist das andere Umlenksegment 30 wirksam und die Patronen 32 gelangen vom Umlenkrad 27b auf die Endloskette 24a. Vorzugsweise weisen die vier Kanäle 16a, 18a, 19a und 21a je einen Sensor 50 oder 51 auf, durch dessen Lage die Ausgangslage der ersten der Waffe 12,13 zuzuführenden Patrone 32 bestimmt ist.

    [0011] Sowohl die Endloskette 16b als auch die Endloskette 18b sind über je ein Umlenkrad 33 bzw. 34 geführt. Das Umlenkrad 33 der Endloskette 16b steht über zwei Zahnrädern 43 und 44 (Fig.6a) mit dem Übergaberad 26a in Antriebsverbindung und das Umlenkrad 34 der Endloskette 18b steht über zwei Zahnrädern 45 und 46 mit dem Übergaberad 27a in Antriebsverbindung. Die Endloskette 24a ist über ein Umlenkrad 39 geführt. Dieses Umlenkrad 39 der Endloskette 24a steht über zwei Zahnräder 49 und 47 mit dem Übergaberad 26b in Antriebsverbindung und ferner steht dieses Umlenkrad 39 der Endloskette 24a über zwei Zahnräder 49 und 48 mit dem Übergaberad 27b in Verbindung. Die Zahnräder 44 und 47 stehen über eine Kupplung 35 miteinander in Eingriff (siehe Fig.8) und ebenso stehen die Zahnräder 45 und 46 über eine Kupplung 36 miteinander in Eingriff. Falls die Kupplung 35 eingeschaltet wird, können Patronen 32 von der Endloskette 16b über die Übergaberäder 26a und 26b der Endloskette 24a zugeführt werden. Falls die andere Kupplung 36 eingeschaltet wird, können Patronen 32 von der anderen Endloskette 18b über die Übergaberäder 27a und 27b der Endloskette 24a zugeführt werden. Somit gelangen entweder Patronen 32 aus dem Behälter 16 zur Feuerwaffe 12, oder wenn die andere Kupplung 36 eingeschaltet wird, gelangen Patronen 32 aus dem anderen Behälter 18 zur Feuerwaffe 12. Diese Kupplungen 35 und 36 ermöglichen somit das wahlweise Umschalten von einer Sorte Munition auf eine andere Sorte Munition und bilden daher die Mittel zum Umschalten, um wahlweise Patronen aus dem einen oder anderen Munitionsbehälter 16,18 bzw. 19,21 der Feuerwaffe 12 bzw. 13 zuzuführen. Die Weichen 28 und 29 ermöglichen dagegen, zu bestimmen, aus welchem Behälter die erste Patrone 32 der Waffe 12 zugeführt werden soll und zu welchem Zeitpunkt die Zufuhr der Patronen 32 zur Waffe 12 unterbrochen werden soll.

    [0012] Gemäss Fig.6b befindet sich hinter dem Zahnrad 44 noch ein zweites genau gleich grosses Zahnrad 52, von denen das eine Zahnrad 44 mit dem nächsten Zahnrad 47 ständig in Eingriff steht und von denen das andere Zahnrad 52 mit dem benachbarten Zahnrad 43 ständig in Eingriff steht. Die beiden auf der selben Achse hintereinander angeordneten Zahnräder 44 und 52 sind über die erwähnte Kupplung 35 miteinander verbindbar. Diese Kupplung 35 besteht aus zwei Kupplungshälften 53,54, die sich hydraulisch durch axiale Verschiebung in Eingriff bringen lassen und die unter der Kraft einer Feder 55 ausser Eingriff gelangen. Die Kupplung 36 (Fig.8) ist genau gleich ausgebildet und ist daher hier nicht beschrieben.

    [0013] Gemäss Fig.7 dauert es nach dem Einschalten des Waffenantriebes beispielsweise 0,5 sec. bis die Kadenz von 5000 Schuss pro Minute erreicht ist, d.h. bis das Waffenrohrbündel sich mit der dieser Kadenz entsprechenden Tourenzahl dreht und der erste Schuss abgefeuert werden kann. Je nach Länge des Feuerstosses wird nach 0,1-2,0 sec. der letzte Schuss abgefeuert. Das Abbremsen des Waffenrohrbündels erfolgt in der halben Zeit im Vergleich zum Hochlauf. Die Kupplung 35 oder 36 wird jedoch schon vorher ausgeschaltet, und zwar aus folgendem Grunde:
    Gleichzeitig mit dem Waffenantrieb ist auch die Kupplung 35 oder 36 eingeschaltet worden. Da jedoch die erste Endloskette 24a oder 25a beim Einschalten der Kanone keine Patronen enthält, dauert es eine Weile, bis die erste Patrone 32 die Feuerwaffe erreicht. Die Länge dieser ersten Endloskette 24a oder 25a ist derart gewählt, dass gleichzeitig mit Erreichen der erforderlichen Kadenz der Waffe die erste Patrone 32 diese Waffe erreicht. Die Kupplung 35 oder 36 muss rechtzeitig vor Abschluss des Feuerstosses ausgeschaltet werden, damit die in der ersten Endloskette 24a oder 25a noch vorhandenen Patronen verschossen werden können, ohne dass aus der zweiten oder dritten Endloskette 16b,19b oder 18b,21b Patronen 32 zugeführt werden, derart, dass nach Beendigung des Feuerstosses die erste Endloskette 24a oder 25a wieder leer ist.

    [0014] Aus Fig.7 ist ferner ersichtlich, dass mit der zweiten Munitionssorte bereits nach 1,15 sec. wieder ein erster Schuss abgefeuert werden kann, dass hingegen mit der gleichen Munitionssorte erst wieder nach 2,15 sec. Unterbruch ein erster Schuss des nächsten Feuerstosses abgefeuert werden kann. Der Grund dafür ist, dass beim Einschalten der Kupplung 36 für die andere Munitionssorte und beim Umschalten der Weiche 29 0,4 sec. erforderlich sind bis die Waffe wieder feuerbereit ist, dass hingegen vor dem Einschalten der Kupplung 35 für die erste Munitionssorte zuerst eine Sekunde benötigt wird, bis die Patronenzuführvorrichtung der entsprechenden Endloskette wieder bereit ist.

    [0015] Gemäss Fig.8 werden die Feuerwaffe 12 bzw. 13 und die erste Endloskette 24a bzw. 25a von einem Motor 37 angetrieben. Eine Kanonenweiche 38 ermöglicht, die Zufuhr von Patronen 32 zur Waffe 12,13 zu unterbrechen. Wenn diese Weiche 38 eingeschaltet ist, gelangen die Patronen von der Endloskette 24a,25a zur Waffe 12,13. Sobald die Weiche 38 ausgeschaltet wird, beispielsweise bei "hang fire", gelangen die Patronen nicht mehr zur Waffe 12,13, sondern werden durch die Endloskette 24a,25a wieder zurücktransportiert. Diese erste Endloskette 24a,25a ist über zwei Umlenkrollen 39 geführt und geht durch den flexiblen Kanal 24,25 hindurch. Vom ersten Munitionsbehälter 16,19 führt die zweite Endloskette 16b,19b zur ersten Endloskette 24a,25a. Vom zweiten Munitionsbehälter 18,21 führt die dritte Endloskette 18b,21b zur ersten Endloskette 24a,25a. Über die eine Kupplung 35 können die erste Endloskette 24a,25a und die zweite Endloskette 16b,19b miteinander gekuppelt werden. Über die andere Kupplung 36 können die erste Endloskette 24a,25a und die dritte Endloskette 18b,21b miteinander gekuppelt werden.

    [0016] Solange die Weiche 28 eingeschaltet ist, gelangen die Patronen 32 von der zweiten Endloskette 16b,19b auf die erste Endloskette 24a,25a. Wird die Weiche 28 umgeschaltet, so bleiben die Patronen 32 auf der zweiten Endloskette 16b,19b und werden zurück gegen den ersten Munitionsbehälter 16,19 gefördert. Das gleiche gilt für die Weiche 29. Solange die Weiche 29 eingeschaltet ist, gelangen die Patronen 32 von der dritten Endloskette 18b,21b auf die erste Endloskette 24a,25a. Wird die Weiche 29 umgeschaltet, so bleiben die Patronen 32 auf der dritten Endloskette 18b,21b und werden zurück gegen den zweiten Munitionsbehälter 18,21 gefördert. In jedem der vier Munitionsbehälter 16,18,19,21 befindet sich je eine Endloskette 16c,18c,19c,21c, welche mit je einem Motor 40 bzw. 41 verbunden ist zum Antrieb dieser vier Endlosketten 16c,18c,19c,21c.

    [0017] Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung zum Zuführen von Patronen aus einem ortsfesten Magazin zu einer Feuerwaffe ist wie folgt:

    [0018] Zum Auslösen eines Seriefeuers wird der hier nicht dargestellte Abzug der Feuerwaffen 12 oder 13 betätigt. Gemäss Fig.8 werden dabei die Motoren 37,40 und 41 der Feuerwaffen 12,13 und der Munitionsmagazine 16,19 bzw. 18,21 eingeschaltet, je nachdem, welche Munitionsart gewünscht wird. Gleichzeitig wird je nach Munitionsart die eine oder die andere der Kupplungen 35 und 36 eingeschaltet und gemäss Fig.6 müssen die drei Weichen 28,29 und 42 gestellt werden. Während das Waffenrohrbündel 15 auf die volle Tourenzahl beschleunigt wird, beginnt auch die Zufuhr von Munition, wobei sich die erste Patrone, die der Waffe 12,13 zugeführt werden soll, zu Beginn des Vorgangs beim Sensor 50 oder 51 befindet, je nach der gewünschten Munitionsart, siehe Fig.6. Diese Patronen 32 gelangen zu den Übergaberädern 26a und 26b oder zu den Übergaberädern 27a und 27b und von dort zu den Endlosketten 24a und 25a, und sobald das Waffenrohrbündel 15 die volle Tourenzahl erreicht hat, gelangt auch die erste Patrone 32 zur Feuerwaffe 12 oder 13. Nach beispielsweise 0,5 Sekunden wird gemäss Fig.7 der erste Schuss abgefeuert.

    [0019] Sobald das Seriefeuer beendet werden soll, wird je nach Munitionsart gemäss Fig.6 eine der Weichen 28 oder 29 und kurz danach eine der Kupplungen 34 oder 35 betätigt, d.h. die Weiche 28 bzw. 29 wird so gestellt, dass keine Patronen zugeführt werden und die Kupplung 34 oder 35 wird ausgeschaltet, wenn das Übergaberad 26a oder 27a keine Patronen mehr führt. Bis die Feuerwaffe 12,13 zum Stillstand kommt, d.h. bis sich das Rohrbündel 15 nicht mehr dreht, werden alle auf der Endloskette 24a befindlichen Patronen 32 verschossen. Gleichzeitig wird die Endloskette 16b, 19b bzw. 18b, 21 bis zum Stillstand abgebremst und anschliessend rückwärts bewegt, bis die erste Patrone 32 sich wieder in der Ausgangslage beim Sensor 50 bzw. 51 befindet. Aus Fig.7 ist ersichtlich, dass 0,5 Sekunden nach Ausschalten des Motors 40 bzw. 41 die Munitionszufuhr zum Stillstand kommt und dass 0,25 Sekunden nach Ausschalten des Motors 37 das Waffenrohrbündel 15 zum Stillstand kommt. Die Patronenzufuhr gelangt erst nach 1,0 Sekunden in die Startposition beim Sensor 50 bzw. 51 zurück. Der zweite Munitionsbehälter 18,21 ist bereits nach 0,4 Sek.für den nächsten Feuerstoss bereit.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum gesteuerten Zuführen von Patronen (32) aus einem ortsfesten Munitionsbehälter (16,19) zu einer Feuerwaffe (12,13), insbesondere eine Mehrrohrkanone mit einem rotierenden Rohrbündel, mit einer Weiche (28) zum Ein- und Ausschalten der Patronenzufuhr, einer ersten Endloskette (24a,25a) zum Zuführen der Patronen (32) von der Weiche (28) zur Feuerwaffe 12,13) und einer zweiten Endloskette (16b,19b) mit steuerbarem Rücklauf zum Zuführen der Patronen (32) vom ortsfesten Munitionsbehälter (16,19) zur Weiche (28), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Endloskette (24a,25) und der zweiten Endloskette (16b,19b) zwei Übergaberäder (26a,26b) angeordnet sind, die über eine Kupplung (35) miteinander verbunden sind, dass die Zuführvorrichtung einen Sensor (50,51) aufweist, durch den die Ausgangslage der ersten Patrone (32), welche der Waffe (12,13) zugeführt wird, auf der zweiten Endloskette (24a,25a) bestimmt ist und dass ein separater Kanal (17a,20a) zur Rückführung der leeren Patronenhülsen ab der ersten Endloskette (24a,25a) vorhanden ist, wobei zur Beendigung eines Seriefeuers die Weiche (28) umgeschaltet und anschliessend die Kupplung (35) geöffnet werden.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch

    - einen zweiten ortsfesten Munitionsbehälter (18,21),

    - eine zweite Weiche (29) zum Ein- und Ausschalten der Patronenzufuhr aus dem zweiten Munitionsbehälter (18,21),

    - eine dritte Endloskette (18b,21b) mit steuerbarem Rücklauf zum Zuführen der Patronen (32) vom zweiten ortsfesten Munitionsbehälter (18,21) zur zweiten Weiche (29),

    - zwei weitere Übergaberäder (26a,26b), angeordnet zwischen der ersten Endloskette (24a,25) und der dritten Endloskette (18b,21b),

    - eine weitere Kupplung (36), welche die beiden weiteren Übergaberäder (26a,26b) miteinander verbindet,

    - einen weiteren Sensor (51) zum Bestimmen der Ausgangslage der ersten Patrone auf der dritten Endloskette (18b,21b) und

    - eine dritte Weiche (42), angeordnet zwischen den Übergaberädern (26b,27b) und der ersten Endloskette (24a,25a) zum wahlweisen Zuschalten des ersten (16,19) oder zweiten (18,21) Munitionsbehälters.


     




    Zeichnung


































    Recherchenbericht