[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Derartige Schaltvorrichtungen sind in vielfacher Ausführung bekannt und dienen dazu,
das Einklemmen eines Gegenstands bei der Schließbewegung des Schließteils zu vermeiden
oder aber im Einklemmfall das Beschädigungs- bzw. Verletzungsrisiko möglichst gering
zu halten.
[0003] Aus der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 39 11 493.7 der Anmelderin ist
eine Schaltvorrichtung der eingangs genannten Art bekannt, bei der der Endlagenschalter
einen Endbewegungsbereich bestimmt, bei dem zwar noch das Einklemmen eines Gegenstands
möglich ist. Jedoch soll der Bewegungsablauf des Schließteils in diesem Bereich abweichend
von dem Bewegungsablauf außerhalb dieses Bereichs nur unter besonderer Kontrolle des
Fahrzeugbenutzers stattfinden können.
[0004] Weiter ist es bekannt, mit Hilfe eines separaten Schutzschalters das Einklemmen eines
Gegenstands zu erkennen und in diesem Fall die Bewegung des Schließteils augenblicklich
umzukehren (DE 37 36 400 A1).
[0005] Es ist ferner bekannt, den Bewegungsbereich des Schließteils in drei Teilbereiche
aufzuteilen und in jedem dieser Teilbereiche den Bewegungsablauf entsprechend den
jeweiligen Erfordernissen unterschiedlich zu steuern (DE-OS 3034118).
[0006] Den bekannten Schaltvorrichtungen gemeinsam ist, daß sie einen besonderen Aufwand
sowohl in konstruktiver Hinsicht durch besondere Sicherheitsschalter bzw. einen besonderen
schaltungstechnischen Aufwand erfordern.
[0007] Letzteres ergibt sich beispielsweise aus dem Zielkonflikt, einerseits eindeutig zwischen
dem Einklemmen eines Gegenstands und sonstigen mechanischen Beanspruchungen unterscheiden
zu können, wie sie beispielsweise beim normalen Betrieb des Kraftfahrzeugs auftreten
und andererseits die hierfür vorgesehenen Mittel serientauglich, d.h. unabhängig von
Serientoleranzen und mit geringem Kostenaufwand zu gestalten.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die sowohl die Einklemmgefahr herabsetzt, als auch im Einklemmfall
eine wirksame Gegenmaßnahme bereitstellt und die darüberhinaus nur wirksam ist, wenn
tatsächlich eine Einklemmgefahr besteht.
[0009] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0010] Durch die Verwendung des Tastschalters ist zunächst sichergestellt, daß das Schließteil
nicht selbsttätig in seine Schließstellung bewegt wird. Vielmehr erfolgt diese Bewegung
unter der ständigen willkürlichen Steuerung des Fahrzeugbenutzers. Da dieser häufig
die Schließbewegung des Schließteils optisch kontrolliert, ist damit von vorneherein
die Einklemmgefahr herabgesetzt. Das selbsttätige Bewegen des Schließteils in Gegenrichtung
erfolgt aber unabhängig davon, ob ein Gegenstand tatsächlich eingeklemmt ist.
[0011] Sollte es dennoch zu einem Einklemmen kommen, so ist die "natürliche" und erste Reaktion
des Fahrzeugbenutzers, daß er den Betätigungsschalter losläßt. In diesem Fall wird
selbsttätig die Gegenbewegung des Schließteils durchgeführt und damit ein eingeklemmter
Gegenstand sofort wieder freigegeben.
[0012] Da der Endlagenschalter bei der Erfindung den Bereich markiert, in dem ein Einklemmen
eines Gegenstands nicht mehr möglich ist, erfolgt dann keine selbsttätige Gegenbewegung
des Schließteils im Öffnungssinne. Damit läßt sich das Schließteil problemlos in seine
Schließlage bewegen.
[0013] Die konstruktive Anordnung des Endlagenschalters ist relativ unkritisch und hinsichtlich
der Fertigungs- bzw. Serientoleranzen ohne besonderen Aufwand möglich, da der Endbewegungsbereich,
bei dem ein Gegenstand nicht mehr eingeklemmt werden kann, in der Regel deutlich größer
ist als die sich bei Einbau des Endlagenschalters ergebende Streuung der Positionierung.
[0014] Wie bereits ausgeführt, ist die Positionierung des Endlagenschalters relativ unkritisch.
Jedoch kann dann, wenn der Endlagenschalter nur in der Schließstellung des Schließteils
betätigt ist, dieser zur Bewegungssteuerung des Schließteils herangezogen werden.
Es ist dann möglich, das Antriebselement des Schließteils abzuschalten, auch wenn
der Betätigungsschalter noch in seiner Betätigungsstellung gehalten wird. Die Gefahr
eines Festklemmens des Schließteils in der Schließstellung ist damit beseitigt.
[0015] Häufig ist nur die Bewegung des Schließteils im Schließsinne bezüglich der angesprochenen
Einklemmproblematik kritisch. Andererseits ist es möglich, die Bewegung des Schließteils
im Öffnungssinne ebenfalls durch denselben Betätigungsschalter zu steuern. Es ergibt
sich eine Verbesserung des funktionellen Ablaufs, wenn bei Bewegen des Schließteils
im Öffnungssinne dann eine Bewegung in Gegenrichtung, d.h. dann in Schließrichtung,
nicht durchgeführt wird, auch wenn der Betätigungsschalter aus seiner Einschaltstellung
gebracht wird und ein auch beim Öffnen zugeordneter Endbereich noch nicht erreicht
ist.
[0016] Durch die Merkmale des Patentanspruchs 4 ist eine weitere Verbesserung der Erfindung
möglich. Die zusätzliche Sicherheitseinrichtung sorgt bei Einklemmen eines Gegenstands
für eine Umkehrbewegung des Schließteils auch dann, wenn der Betätigungsschalter in
seiner Einschaltstellung gehalten wird.
[0017] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
[0018] Diese zeigt eine Schaltvorrichtung, bei der die Einklemmgefahr bei der Bewegung eines
Schließteils herabgesetzt ist und im Einklemmfall das Risiko für das eingeklemmte
Objekt verringert ist.
[0019] Die mit ihren wesentlichen Merkmalen gezeigte Schaltvorrichtung für ein Antriebselement
eines Schließteils von Kraftfahrzeugen ist für einen Anwendungsfall gezeigt, bei dem
es sich beim Antriebselement um einen Elektro-Motor 1 für einen elektrischen Fensterheber
und beim Schließteil um ein Fenster 2 einer Tür 3 des Kraftfahrzeugs handelt. Die
Bewegungssteuerung des Motors 1 erfolgt durch einen Mikrocomputer 4, der seinerseits
durch einen Betätigungsschalter 5 sowie einen Endlagenschalter 6 gesteuert ist. Der
Betätigungsschalter 5 ist ein Tastschalter, der aus seiner eingezeichneten Ruhelage
manuell in seine Einschaltstellung (strichliert gezeigt 5') gebracht wird und der
bei Loslassen selbsttätig in seine Ruhelage zurückkehrt. Der Endlagenschalter 6 befindet
sich in einem Endbewegungsbereich des Fensters 2, der in dem Bereich angebracht ist,
in dem ein Einklemmen eines Gegenstands nichts mehr möglich ist.
[0020] Die Bewegung des Fensters 2 wird unmittelbar durch ein Relais 7 für die Bewegung
in Schließrichtung und ein Relais 8 für die Bewegung in Öffnungsrichtung gesteuert.
Wesentlich ist dabei die im Mikrocomputer 4 vorgesehene Schaltlogik. Diese besteht
zunächst darin, daß die Bewegung des Fensters 1 im Schließsinne nur solange durchgeführt
wird, wie der Betätigungsschalter 5 in seine Einschaltstellung 5' gehalten wird. Der
Mikrocomputer 4 zieht dann das Relais 7 bleibend an, der Relaiskontakt 7' dieses Relais
verbindet damit den Motor 1 mit einer Bordnetz-Gleichspannungsquelle (symbolisch mit
dem Bezugszeichen 30 dargestellt). Der Motor 1 bewegt das Fenster 2 in der Darstellung
nach oben (Pfeil 9).
[0021] Wird der Betätigungsschalter 5 losgelassen, so kehrt er selbsttätig in die eingezeichnete
Ruhelage zurück. Die Schaltlogik unterscheidet nun, ob sich das Schließteil bereits
im Endbewegungsbereich befindet oder nicht. Dies erfolgt über den Schaltzustand des
als Mikroschalter ausgeführten Endlagenschalter 6, der im Endbewegungsbereich des
Fensters 2 betätigt ist. Befindet sich das Fenster 2 in diesem Endbewegungsbereich,
so wird der Motor 1 bei Loslassen des Betätigungsschalters sofort stillgesetzt. Er
führt keine weitere Bewegung aus.
[0022] Befindet er sich hingegen nicht im Endbewegungsbereich, so wird der Motor 1 für eine
kurze Zeit von beispielsweise 0,5 Sekunden in der Gegenrichtung bewegt. Hierzu wird
für diese Zeit das Relais 8 erregt. Das Relais 7 ist dann bereits abgefallen. Das
Relais 8 verbindet den Motor 1 über seinen Relaiskontakt 8' mit der Gleichspannungsquelle
(30). Der Motor 1 bewegt das Fenster 2 für eine Zeit von 0,5 Sekunden im öffnungssinne.
Ein evtl. eingeklemmter Gegenstand wird sofort freigegeben, ohne daß der Fahrzeugbenutzer
einen weiteren Schaltbefehl geben muß. Er hat lediglich den Betätigungsschalter 5
loszulassen. Diese Bewegung des Fensters 2 im Öffnungssinne erfolgt somit unabhängig
davon, ob ein Gegenstand tatsächlich eingeklemmt ist.
[0023] Die willkürliche Bewegung des Fensters 2 im Öffnungssinne wird durch einen zusätzlichen
Schalter 10 gesteuert, der ebenfalls als Tastschalter ausgebildet sein kann. Befindet
sich der Schalter 10 in seiner nicht gezeigten Schaltstellung, so erregt der Mikrocomputer
4 das Relais 8. Der Motor 1 bewegt das Fenster 2 im öffnungssinne. Wird der Schalter
10 losgelassen, so fällt das Relais 8 ab. Das Fenster 1 wird damit augenblicklich
stillgesetzt. In diesem Fall ist eine Gegenbewegung des Fensters 2 nicht erforderlich.
[0024] Ergänzend kann dem Fenster 2 auch eine zusätzliche Sicherheitsschalteinrichtung Si
(nicht dargestellt) zugeordnet sein, die bei Einklemmen eines Gegenstands anspricht
und den Mikrocomputer 4 veranlaßt, die Bewegung des Motors 1 und damit des Fensters
2 zu stoppen und eine kurzzeitige Gegenbewegung des Fensters 2 auch dann durchzuführen,
wenn der Betätigungsschalter 5 in seiner Einschaltstellung 5' gehalten wird, obwohl
ein Gegenstand eingeklemmt ist.
[0025] Die Anwendung der Erfindung ist neben dem dargestellten Anwendungsfall einer Tür
z.B. auch möglich bei Klappen und Verdecken, Schiebedächern - auch in Ausgestaltung
als Hebe-, Schiebedach - oder bei einer Verdeckverriegelung. Anstelle eines Elektromotors
als Antriebselement sind selbstverständlich auch hydraulische und pneumatische Antriebselemente
möglich.
[0026] Die Erfindung kann bei einer bestehenden Schaltvorrichtung für Antriebselemente von
Schließteilen in Kraftfahrzeugen auch nachträglich durch entsprechende Änderung der
Software des Mikrocomputers realisiert werden.
1. Schaltvorrichtung für Antriebselemente von Schließteilen in Kraftfahrzeugen, die durch
einen manuell bedienbaren Betätigungsschalter mit einer Einschalt- und mit einer Ausschaltstellung
gesteuert sind und bei denen ein Endlagenschalter in einem Endbewegungsbereich des
Schließteils betätigt ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale
- der Betätigungsschalter ist ein Tastschalter, auf den in seiner Einschaltstellung
eine selbstrückstellende Kraft wirkt
- das Antriebselement bewegt das Schließteil in die Schließstellung nur, wenn der
Betätigungsschalter in seiner Betätigungsstellung gehalten ist
- das Antriebselement führt selbsttätig eine Bewegung des Schließteils in Gegenrichtung
aus, wenn die Einschaltstellung des Betätigungsschalters verlassen ist und der Endlagenschalter
nicht betätigt ist
- das Antriebselement führt keine selbsttätige Bewegung in dieser Gegenrichtung aus,
wenn der Endlagenschalter betätigt ist.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Endlagenschalter
in der Schließstellung des Schließteils betätigt ist.
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige
Bewegung des Schließteils entgegen der vorherigen Bewegungsrichtung bei Verlassen
der Einschaltstellung des Betätigungsschalters nur bei vorheriger Bewegung des Schließteils
im Schließsinne erfolgt.
4. Schaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Ansprechen eine zusätzlichen Sicherheitseinrichtung, die bei Einklemmen eines Gegenstands
durch das Schließteil anspricht, das Antriebselement für die Bewegung des Schließteils
im Öffnungssinne angesteuert ist, sofern der Endlagenschalter nicht betätigt ist.