[0001] Die Erfindung betrifft einen Abgaskonverter für Brennkraftmaschinen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und wie beispielsweise bekannt aus der DE-A-34 32 283.
[0002] Ein wesentliches Problem bei Abgaskatalysatoren sind die unterschiedlichen Wärmedehnungen
der verwendeten Bauteile. Die Wärmedehnung der meist keramischen Monolithen ist zu
vernachlässigen. Die Wärmedehnung der Metallteile des Gehäuses ist dagegen erheblich;
sie ist abhängig vom Material sowie von der sich im Betrieb einstellenden Temperatur.
[0003] Die katalytischen Monolithen werden im Betrieb bis zu 870 Grad C heiß. Bei dieser
Temperatur werden die Gehäuse hellrot glühend. Sie müssen daher aus hochwertigem Edelstahl
hergestellt werden. Billigere Stähle können verwendet werden, wenn das Gehäuse mit
einer innenliegenden Wärmeisolierung ausgerüstet wird. Zu diesem Zweck sind die bekannten
Abgaskonverter im Bereich der Eingangs- und Ausgangskonen innen mit Isoliermaterial
belegt, z. B. einer Aluminium-Silikat-Fasermatte. Diese wird durch metallische Innenkonen
gegen die zerstörende Wirkung der pulsierenden Abgasströmung geschützt.
[0004] Die Monolithen selbst werden ebenfalls mit Hilfe von Isoliermaterial im Gehäuse gelagert
und dabei radial und axial fixiert. Im Falle von keramischen Monolithen wird hierzu
überwiegend eine sogenannte Quellmatte verwendet, die beim Erwärmen ihr Volumen vergrößert
und so die Durchmesseränderungen des Gehäuses ausgleicht.
[0005] Die Innenkonen sind unmittelbar dem Abgasstrom ausgesetzt. Sie erreichen somit eine
hohe Betriebstemperatur. Dies bedingt eine große Wärmedehnung. Sie müssen daher in
geeigneter Weise konstruiert und dimensioniert werden, um eine Beschädigung des katalytisch
aktiven Monolithen zu verhindern, ohne den Schutz der Isolier- und Fixiermaterialien
gegen die pulsierende Abgasströmung zu schmälern.
[0006] Der Stand der Technik schlägt hierzu unterschiedliche Lösungen vor. Im Fall der DE-A-34
32 283 enden die Innenkonen mit Abstand vor den Monolithen. Der resultierende Spalt
wird mit Hilfe eines oder mehrerer in geeigneter Weise profilierter Blechringe abgedeckt.
[0007] Aus der DE-A-37 29 994 oder der DE-B-22 20 921 ist es bekannt, die katalytisch aktiven
Monolithen mit Hilfe von Ringen aus gestrickten oder gewirkten Drähten axial und radial
im Gehäuse zu fixieren. Diese Drahtgestrickringe sind im Hinblick auf eine optimale
Fixierung der Monolithen in den sich thermisch verändernden Metallgehäusen dimensioniert
und lassen deswegen einen relativ hohen Bypaßstrom zwischen Monolith und Gehäuse zu.
Um die Abdichtung zu verbessern, wird in der DE-A-37 29 994 beispielsweise vorgeschlagen,
die Drahtgestrickringe teilweise mit Edelstahlfolie zu umhüllen, wodurch jedoch sowohl
das Produkt als auch die Produktion verteuert werden. Da Drahtgestrickringe außerdem
relativ schnell ihre anfänglich guten Federeigenschaften verlieren, wurden sie schon
seit längerem praktisch vollständig von den oben erwähnten Quellmatten verdrängt.
[0008] Ein weiteres Problem, das bei allen Abgasanlagen für Brennkraftmaschinen und damit
auch bei katalytischen Abgaskonvertern zu beachten ist, ist die Schallabstrahlung
der Gehäuse. Diese läßt sich grundsätzlich dadurch verringern, daß das Gehäuse vom
pulsierenden Abgasstrom isoliert wird. Diese Aufgabe könnte die Wärmeisolierung mit
übernehmen.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abgaskonverter der eingangs
genannten Art anzugeben, der bei geringstem Konstruktions-, Fertigungs- und Kostenaufwand
einen optimalen Schutz der Isoliermaterialien vor den Abgaspulsationen erreicht, ohne
daß die thermische und akustische Isolierung des Gehäuses dadurch verschlechtert wird.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Abgaskonverter der gattungsgemäßen Art mit
den Merkmalen gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1.
[0011] Der den Spalt zwischen Innenkonus und Monolith überdeckende Faserdichtring besteht
aus einem der an sich bekannten Materialien wie Metall-, Keramik- und/oder Mineralfasern
in Form von Matten, Vlies, Gestrick bzw. Gewirk. Vorzugsweise ist er auch mit einem
stabilen Kern aus Metall oder Keramik ausgerüstet. Dabei ist der Ring so profiliert
und montiert, daß er die freien Enden des Innenkonus hält. Aufgrund der guten inneren
Dämpfung des Rings wird nur wenig akustische Energie auf das Gehäuse übertragen. Der
Dichtring selbst, d. h. das verwendete Material, die Art der Verarbeitung zu einem
Gewirk oder Gestrick und die abschließende Formgebung, ist ausschließlich auf eine
optimale Dichtwirkung gegenüber den Abgaspulsationen ausgelegt. Durch geeignete Auswahl
und Formgebung können die Abgaspulsationen so weit reduziert werden, daß sie weder
das Isoliermaterial in den Gehäusekonen noch die die Monolithen axial und radial fixierende
Quellmatte beschädigen können.
[0012] Durch geeignete Formgebung und Positionierung des Dichtrings können Toleranzen bei
der Montage aufgefangen werden.
[0013] Zwischen Gehäuse, Dichtring und Innenkonus bildet sich eine Art Schiebesitz mit Labyrinthdichtung
aus, der die thermischen Längenänderungen der Bauteile im Betrieb ohne weiteres ausgleicht.
[0014] Durch geschickte Ausgestaltung des freien Endes der Innenkonen, entweder radial nach
außen oder parallel zum Gehäuse gebogen und sogar widerhakenartig geformt, lassen
sich die unterschiedlichsten Halte-, Isolier- und Ausgleichseigenschaften erreichen,
was in der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung
erläutert wird.
[0015] Die Fig. 1 bis 4 zeigen ausschnittsweise und in schematischer Darstellung Abgaskonverter
mit verschiedenen Varianten von polyfunktionalen Faserdichtringen, wobei je nach Ausgestaltung
unterschiedliche Aufgaben erfüllt werden.
[0016] Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform. Ein katalytisch aktiver Monolith 1, beispielsweise
ein keramischer Wabenkörper, ist mit Hilfe einer Quellmatte 2 in einem Blechgehäuse
3 gelagert. Das Gehäuse 3 besitzt eingangs- bzw. ausgangsseitig einen Gehäusekonus
4, der innen mit Isoliermaterial 5, z. B. einer Aluminium-Silikat-Fasermatte, wärmegedämmt
ist. Zum Schutz der Isoliermatte 5 ist ein metallischer Innenkonus 6 vorgesehen, dessen
freies Ende 7.1 zur Versteifung radial nach außen gebogen ist.
[0017] Über das freie Ende 7.1 des Innenkonus 6 ist ein in diesem Beispiel aus einem Drahtgestrick
bestehender, profilierter Faserdichtring 8.1 gelegt. Dieser verhindert, daß das freie
Ende 7.1 des Innenkonus 6 das Gehäuse 3 bzw. den Gehäusekonus 4 berührt. Dadurch wird
die Übertragung der akustischen Energie der Abgasströmung auf Gehäuse 3 und Gehäusekonus
4 stark reduziert. Außerdem überdeckt der Ring 8.1 den Spalt, der zwischen dem Ende
7.1 des Innenkonus 6 und der Stirnseite des Monolithen 1 eingehalten werden muß. Da
der Dichtring 8.1 auf eine optimale Dämpfung der Abgaspulsationen hin dimensioniert
ist, werden sowohl die Quellmatte 2 als auch die Isoliermatte 5 geschützt.
[0018] Durch geeignete Wahl des Draht- oder Fasermaterials für den Ring 8.1 und durch geeignete
Verarbeitung können sowohl Toleranzen bei der Fertigung als auch Wärmedehnungsdifferenzen
im Betrieb elastisch aufgefangen und ausgeglichen werden. Möglich wird dies dadurch,
daß die Aufgaben des Faserdichtrings ausschließlich auf den Schutz vor Abgaspulsationen
und den Ausgleich von Längenänderungen nach Art eines Schiebesitzes beschränkt wurden.
Herkömmliche Drahtgestrickringe hatten immer die Aufgabe, den Monolithen axial und/oder
radial zu fixieren, was die Ausbildung von Schiebesitzen von vornherein ausschließt.
[0019] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der der Faserdichtring 8.2 sich bis in den
Spalt zwischen Monolith 1 und Gehäuse 3 erstreckt. Diese Variante bietet sowohl einen
verlängerten Federweg, um thermische Längenänderungen des Innenkonus 6 aufzufangen,
als auch einen durch erhöhte Labyrinthwirkung verbesserten Schutz der Quellmatte 2
gegen die Abgaspulsationen.
[0020] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der das freie Ende 7.3 des Innenkonus 6 parallel
zum Gehäuse 3 gebogen ist. Dank einer geeigneten Profilierung des Faserdichtrings
8.3 kann das freie Ende 7.3 des Innenkonus 6 im Ring 8.3 gleiten, ohne den Kontakt
zum Ring 8.3 zu verlieren. Dadurch bleibt das freie Ende 7.3 des Innenkonus 6 gehalten
und akustisch gegen das Gehäuse 3, 4 isoliert; der Ring 8.3 selbst muß nicht mehr
elastisch federn, um die thermisch bedingten axialen Ausdehnungsdifferenzen auszugleichen.
Dadurch muß er nur noch für die Aufgabe dimensioniert werden, die Pulsationen abzubauen
und das Gehäuse akustisch zu isolieren.
[0021] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der das freie Ende 7.4 des Innenkonus 6 zusätzlich
widerhakenartig umgebogen ist. Dadurch wird es möglich, einen Faserdichtring 8.4 mit
dem Innenkonus 6 bzw. dessen Ende 7.4 mechanisch zu verhaken, um so einem Wandern
desselben unter der Einwirkung der Abgaspulsationen mit Sicherheit vorzubeugen. Bei
Ausdehnungsdifferenzen zwischen Gehäuse 3, Gehäusekonus 4 und Innenkonus 6 verschiebt
sich der Dichtring 8.4 entsprechend.
[0022] Um den Faserdichtring 8.4 zusätzlich zu halten, ist das Gehäuse 3 mit einer Sicke
10 versehen.
1. Abgaskonverter für Brennkraftmaschinen, mit einem in einem Blechgehäuse (3) durch
eine sogenannte Quellmatte (2) fixierten, katalytisch beschichteten Monolithen (1),
mit wenigstens einem am Gehäuse (3) eingangs- und/oder ausgangsseitig vorgesehenen
Gehäusekonus (4), der innen mit Isoliermaterial (5) wärmegedämmt ist, mit wenigstens
einem Innenkonus (6), dessen freies Ende (7.1, 7.3, 7.4) im Bereich der Stirnfläche
des Monolithen (1) liegt, wobei ein die unterschiedlichen Wärmedehnungen der Bauteile
(1...6) ausgleichender Spalt verbleibt, und mit einer Abdeckung (8) dieses Spaltes
gegen die Wirkungen der pulsierenden Abgasströme, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abdeckung als profilierter Faserdichtring (8.1 ... 8.4) ausgebildet ist, der das freie
Ende (7.1, 7.3, 7.4) des Innenkonus (6) umgreift, dieses gegen das Gehäuse (3) bzw.
den Gehäusekonus (4) abstützt, thermisch bedingte Längenänderungen nach Art eines
Schiebesitzes ausgleicht und auf optimale Dämpfung der Abgaspulsationen dimensioniert
ist.
2. Abgaskonverter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (7.1) des
Innenkonus (6) radial nach außen gebogen ist.
3. Abgaskonverter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (7.3, 7.4)
des Innenkonus (6) parallel zum Gehäuse (3) gebogen ist.
4. Abgaskonverter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Ende (7.4) des Innenkonus (6) widerhakenartig gebogen ist.
5. Abgaskonverter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(3) im Bereich des Faserdichtrings (8) eine Haltesicke (10) aufweist.
6. Abgaskonverter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserdichtring
(8) aus Metallfasern oder -drähten in Form von Matten, Vlies, Gestrick oder Gewirk besteht.
7. Abgaskonverter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserdichtring
(8) aus Keramikfasern in Form von Matten oder Vlies besteht.
8. Abgaskonverter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserdichtring
(8) aus Mineralfasern in Form von Matten oder Vlies besteht.
9. Abgaskonverter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserdichtring
(8) einen stabilen Kern aus Metall oder Keramik besitzt.