[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dosiereinrichtung mit einem Füllzyinder, der
über einen verschließbaren Nachfüllkanal von einem Vorratsbehälter befüllbar und mittels
eines verschiebbaren Kolbens über einen Dosierkanal entleerbar ist.
[0002] Die Dosiereinrichtung eignet sich insbesondere für eine Vorrichtung zum Reinigen
von Rohrleitungen, wie Getränkeleitungen, mit einer Reinigungsflüssigkeit, der ein
Reinigungsmittelzusatz von der Dosiereinrichtung beimischbar ist. Übliche Reinigungsflüssigkeiten
sind hierbei Laugen, Säuren, Desinfektionsmittellösungen oder einfach Wasser, das
beispielsweise einem Hauswasseranschluß entnommen wird. Reinigungsmittelzusätze sind
Zusätze in fester, flüssiger oder gasförmiger Form, die den Reinigungsflüssigkeiten
zugesetzt werden.
[0003] Eine Dosiereinrichtung der eingangs beschriebenen Art, die in Verbindung mit einer
Reinigungsvorrichtung für Rohrleitungen verwendet wird, ist aus DE-PS 33 20 293 bekannt.
Hier befindet sich der Vorratsbehälter an der Oberseite des Füllzyinders. Die Verbindungsöffnung
ist durch ein Ventil verschließbar. Wenn dieses durch Verschmutzung undicht ist, fließt
das Dosiermittel dauernd in den Füllzylinder. Eine Betätigungsvorrichtung für das
Ventil ist nicht dargestellt. Der Vorratsbehälter muß von Zeit zu Zeit aus Transportbehältern
nachgefüllt werden, was häufig zu Verunreinigungen und bei aggressiven Medien auch
zu Verletzungen der Bedienungsperson führt.
[0004] Ferner ist die bekannte Dosiereinrichtung mit einer Anschlußeinrichtung für die zu
reinigenden Rohrleitungen des Vierwege-Umschaltventils verbunden. Das Vierwege-Umschaltventil
ist so ausgeführt, daß es die Zuführleitung abwechselnd mit einer der Anschlußeinrichtungen
und die Ablaufleitung jeweils mit der anderen Anschlußeinrichtung verbindet, wobei
das Umschalten unter dem Einfluß von Reinigungskörpern geschieht. Die Wirkung der
eindosierten Reinigungsmittelzusätze ist hierbei beschränkt und ungleichmäßig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosiereinrichtung der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, die eine sehr bequeme Handhabung ermöglicht und sicherstellt, daß bei
verschlossenem Füllkanal kein Dosiermittel in den Füllzyinder gelangt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Befülleinrichtung, die zusammen
mit dem Vorratsbehälter um eine etwa horizontale Achse drehbar ist und den Füllkanal
in einer ersten Drehstellung, in der der Vorratsbehälter eine obere Lage hat, freigibt
und in einer zweiten Drehstellung, in der der Vorratsbehälter eine untere Lage einnimmt,
verschließt.
[0007] Die Befülleinrichtung bildet auf diese Weise ein Füllventil. Wird sie nach oben in
die Stellung "Füllen" geschwenkt, öffnet das Füllventil, und das Dosiermittel läuft
aus dem Vorratsbehälter in das Innere des Füllzylinders. Nach dem Füllvorgang wird
die Befülleinrichtung nach unten in die Stellung "Schließen" gedreht, so daß das Füllventil
wieder schließt. In dieser Stellung befindet sich das gesamte Dosiermittel unterhalb
des Füllzylinders; ein unerwünschtes Nachtropfen ist daher nicht möglich. Die drehbare
Befülleinrichtung hat wegen ihrer Verbindung mit dem Vorratsbehälter eine gewisse
Größe und läßt sich daher leicht von Hand verstellen.
[0008] Insbesondere kann die Befüllvorrichtung um die Achse des Füllzylinders drehbar sein.
Der Füllzylinder bildet daher das Tragteil der Befülleinrichtung, so daß sich ein
kompakter Apparat ergibt.
[0009] Die Befülleinrichtung hat eine solche Größe, daß sie noch weitere Ventilfunktionen
übernehmen kann.
[0010] Günstig ist es, daß die Befülleinrichtung den Dosierkanal in der ersten Drehstellung
verschließt und in der zweiten Drehstellung freigibt. Damit ist sichergestellt, daß
während des Füllen keine Dosiermittel über den Dosierkanal abfließt.
[0011] Ferner empfiehlt es sich, daß im Dosierkanal und/oder im Füllkanal ein zum Füllzylinder
bzw. zum Vorratsbehälter hin schließendes Rückschlagventil vorgesehen ist. Das Rückschlagventil
verhindert, daß sich ein zu hoher Druck in der Zuführleitung oder im Füllzylinder,
z.B. durch fehlerhafte Betätigung des Kolbens, in unerwünschter Weise auf den Vorratsbehälter
auswirkt.
[0012] Vorteilhaft ist es auch, daß die Befülleinrichtung einen Vorratsbehälter-Belüftungskanal
aufweist, der in der ersten Drehstellung verschlossen und in der zweiten Drehstellung
oder einer dazwischen liegenden Drehstellung freigegeben ist. Auf diese Weise kann
der Druck im Vorratsbehälter jeweils auf den atmosphärischen Druck zurückgeführt werden.
[0013] Günstig ist es, daß die Befülleinrichtung eine Buchse aufweist, an der mindestens
ein Anschluß zur mechanischen Verbindung mit dem Vorratsbehälter angeordnet ist. Dieser
Verbindungsanschluß ist in der Zylinderwand der Buchse angebracht. Der Vorratsbehälter
kann daher direkt an der Befülleinrichtung angeschlossen werden. Als Vorratsbehälter
kommen übliche Transportflaschen in Betracht. Das Bedienungspersonal kommt auf diese
Weise mit dem Dosiermittel nicht in Berührung, wodurch die Sicherheit der Handhabung
der Vorrichtung erheblich gesteigert wird. Eine Verätzungsgefahr wird völlig ausgeschlossen.
Außerdem dient der Vorratsbehälter als Drehgriff für das Füllventil.
[0014] Weist die Vorrichtung mehrere Verbindungsanschlüsse auf, so können verschiedene Behälter
mit unterschiedlichen Dosierflüssigkeiten, bei Reinigungsmittelzusätzen beispielsweise
ein Behälter mit Lauge und ein anderer Behälter mit Desinfektionsmittellösung, an
die Dosiereinrichtung angeschlossen werden. Während des Dosiervorganges muß dann nur
noch der entsprechende Behälter des jeweils gewünschten Reinigungsmittelzusatzes in
die Stellung "Füllen" gedreht werden.
[0015] Als Verbindungsanschlüsse kommen beispielsweise Gewinde, Drehkupplungen, Bajonettverschlüsse
oder Sicherheitsverschlüsse in Frage. Die Art des Verbindungsanschlusses richtet sich
letztendlich nach der Art des Vorratsbehälters des verwendeten Dosiermittels. Das
können zum Beispiel handelsübliche Flaschen sein.
[0016] Es hat sich weiterhin als günstig erwiesen, daß der Anschluß auswechselbar ist. Da
die Füllhalterung mit ihrem jeweils spezifischen Verbindungsanschluß auswechselbar
ausgestaltet ist, ergibt sich eine hohe Anpassungsfähigkeit an die jeweils verwendeten
Vorratsbehälter. Der Anschluß kann beispielsweise als zylindrischer Stutzen mit Innengewinde
auf der Außenwand der Buchse ausgebildet sein.
[0017] Zur zusätzlichen Sicherung der Vorratsbehälter hat es sich bewährt, daß der Anschluß
ein Sicherungselement zur Befestigung des Vorratsbehälters aufweist. Dieses Sicherungselement
kann beispielsweise eine Überwurfmutter sein, die an einem Flansch des Anschlusses
angeordnet ist und mit dem Außengewinde des Vorratsbehälters verbunden wird. Es ist
aber auch denkbar, daß als Sicherungselemente federnde Klammerelemente verwendet werden,
die, mit ihrem einen Ende am Anschluß befestigt, den Vorratsbehälter umgreifen.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß der Füllzylinder
eine erste Öffnung, die mit dem Füllraum verbunden ist, und eine axial hierzu versetzte
zweite Öffnung, die mit dem Dosierkanal verbunden ist, und die Befülleinrichtung eine
Buchse, in deren Innenwand eine Axialnut zur Verbindung der beiden Öffnungen und im
Winkel um etwa 180° hierzu versetzt sowie in der Querschnittsebene der ersten Öffnung
die Mündung des Füllkanals angeordnet ist, aufweist. Durch die Verwendung der Axialnut
kann man auf einfache Weise den Füllkanal und den Dosierkanal voneinander trennen,
trotzdem aber beide Kanäle durch die Befülleinrichtung steuern.
[0019] Sehr empfehlenswert ist es auch, daß der Füllzylinder eine mit dessen Füllraum verbundene
erste Steueröffnung und die Befüllvorrichtung eine zweite Steueröffnung, die mit dem
Füllkanal verbunden ist und in der ersten Drehstellung mit der ersten Steueröffnung
zusammenwirkt, eine dritte im Winkel etwa 180° versetzte Steueröffnung, die mit dem
ersten Abschnitt des Dosierkanals verbunden ist und in der zweiten Drehstellung mit
der ersten Steueröffnung zusammenwirkt, und eine am Ende dieses ersten Abschnitts
gelegene vierte Steueröffnung aufweist, die an der Stirnseite der Befüllvorrichtung
ausgebildet ist und von der Stirnfläche einer Halterung abgedeckt wird, jedoch in
der zweiten Drehstellung mit einer in dieser Stirnfläche gelegenen fünften Steueröffnung
zusammenwirkt, die mit einem zweiten Abschnitt des Dosierkanals verbunden ist. Hier
verteilen sich die durch die Steueröffnungen gebildeten Ventile auf die Innenumfangsfläche
und die Stirnseite der Befüllvorrichtung, was eine große Freiheit in der Konstruktion
bietet. Außerdem verlaufen alle Kanäle außerhalb des Füllzylinders, so daß dieser
über seine gesamte Länge als Füllraum genutzt werden kann.
[0020] In weiterer Ausgestaltung ist dafür gesorgt, daß an der Stirnseite der Befüllvorrichtung
eine sechste Steueröffnung vorgesehen ist, die mit dem Füllkanal verbunden ist und
in einer von der ersten Drehstellung abweichenden Drehstellung mit einer in der Stirnfläche
der Halterung gelegenen siebenten Steueröffnung zusammenwirkt, die mit der Atmosphäre
verbunden ist. An der Stirnfläche ist genügend Platz, um auch noch zeitweilig eine
Verbindung zur Atmosphäre zwecks Belüftung des Vorratsbehälters durchzuführen.
[0021] Die Befülleinrichtung kann beispielsweise mit Hilfe eines Lagers auf der Außenseite
des Füllzylinders befestigt sein. Es ist aber auch möglich, die Befülleinrichtung
drehbeweglich direkt auf der Außenseite des Füllzylinders anzuordnen. Zur Erhöhung
der Gleitfähigkeit haben sich Gleitmittel als nützlich erwiesen, die zwischen der
Befülleinrichtung und dem Füllzylinder aufgebracht werden. Die Befülleinrichtung kann
beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial hergestellt sein.
[0022] Es ist auch vorteilhaft, daß die Befülleinrichtung mit Hilfe mindestens eines Arretierungsrings
an der Außenwand des Füllzylinders befestigt ist. Dieser Arretierungsring sichert
die Befülleinrichtung auf der Außenwand des Füllzylinders gegen axiale Verschiebungen.
[0023] Um Undichtigkeiten zwischen Befülleinrichtung und Füllzylinder zu vermeiden, hat
es sich bewährt, daß die Befülleinrichtung mit Dichtungselementen gegen die Außenwand
des Füllzylinders abgedichtet ist. Diese Dichtungselemente sind beispielsweise O-Ringe,
die in umlaufenden Nuten an der Innenseite der Buchse liegen.
[0024] Mit besonderem Vorteil besteht der Füllzylinder aus durchsichtigem Material, wie
Acrylglas. Man kann den Füllvorgang und den Dosiervorgang gut beobachten.
[0025] Vorteilhaft ist es, daß an den Füllzylinder ein Betätigungskanal anschließt, über
den ein flüssiges oder gasförmiges Druckmittel zur Betätigung des Kolbens zuführbar
ist. Auf diese Weise wird der Füllzylinder automatisch entleert.
[0026] Insbesondere kann dies dadurch geschehen, daß der Dosierkanal in eine Zuführleitung
für Arbeitsflüssigkeit mündet und stromaufwärts dieser Mündung der Betätigungskanal
von der Zuführleitung abzweigt. Der Antrieb des Kolbens erfolgt daher durch den Druck
der Arbeitsflüssigkeit. Hierbei braucht lediglich darauf geachtet zu werden, daß der
Druck auf der Betätigungsseite des Kolbens größer ist als auf der gegenüberliegenden
Seite (beispielsweise aufgrund einer Drossel im Pfad der Arbeitsflüssigkeit) und/oder
daß die Kolbenfläche auf der Betätigungsseite größer ist als auf der gegenüberliegenden
Seite (beispielsweise durch eine einseitig herausgeführte Kolbenstange).
[0027] Vorteilhaft ist es auch aus anderen Gründen, daß der Kolben eine nach außen ragende
Kolbenstange aufweist. Sie dient der manuellen Rückführung des Kolbens in seine Ausgangsposition,
in der der Füllzylinder mit dem Dosiermittel gefüllt ist. Strömt ein Druckmittel an
die Rückseite des Kolbens, kann sich der Kolben mit seiner Kolbenstange in Richtung
auf seine Endposition bewegen.
[0028] Markierungen an der Kolbenstange können die Lage des Kolbens in dem Füllzylinder
und damit seinen momentanen Befüllungsgrad sichtbar machen. Diese Markierungen auf
der Kolbenstange können auch dazu dienen, das Volumen der Dosierflüssigkeit und damit
die Konzentration in der Arbeitsflüssigkeit zu bestimmen. Dabei wird der Kolben von
seiner Endposition, in der der Füllzylinder entleert ist, in seine Ausgangsposition,
die einem bestimmten Dosiervolumen entspricht, manuell verschoben, wobei die Befülleinrichtung
die Position "Füllen" einnimmt. Ist das gewünschte Füllvolumen erreicht, wird die
Befülleinrichtung in die Position "Schließen" geschwenkt.
[0029] Um die manuelle Rückführung des Kolbens von seiner Endposition in seine Ausgangsposition
zu vermeiden, hat es sich als günstig erwiesen, daß der Kolben durch eine Rückstellfeder
belastet ist.
[0030] Die Menge des Dosiermittels läßt sich entweder über den Inhalt des Vorratsbehälters
oder über die wirksame Größe des Füllzylinders steuern. In diesem Zusammenhang können
einstellbare Anschläge zur Begrenzung des Kolbenhubes vorgesehen sein. Hiermit kann
man die wirksame Größe des Füllzylinders festlegen.
[0031] Eine andere Möglichkeit der Mengendosierung besteht darin, daß der Füllzylinder mit
einer die Füllmenge anzeigenden Skala versehen ist. Wenn der Füllzylinder durchsichtig
ist, bildet der Kolben den Zeiger der Skala, was eine sehr einfache Konstruktion darstellt.
[0032] Ferner hat es sich bewährt, daß der Kolben zur Abdichtung gegen die Innenwand des
Füllzylinders eine Lippendichtung trägt. Die Lippendichtung verursacht eine verhältnismäßig
geringe Reibung, so daß der Dosiervorgang wenig behindert wird.
[0033] Besonders vorteilhaft ist es, daß der Füllzylinder und ein zur Zuführleitung gehörendes
Rohr mit Hilfe einer ersten Halterung, durch die der Dosierkanal führt, und einer
zweiten Halterung, durch die der Betätigungskanal führt, miteinander verbunden sind.
Mit Hilfe der Halterungen wird der Füllzylinder am Rohr der Zuführleitung befestigt.
Außerdem dienen die Halterungen als Leitungsverbindungen. Sie erfüllen daher eine
Doppelfunktion und erlauben eine kostengünstige Herstellung. Außerdem kann man durch
Wahl des Durchmessers und der Länge des Füllzylinders eine Anpassung an unterschiedliche
Aufgaben vornehmen.
[0034] Zweckmäßigerweise ist im Dosierkanal ein einstellbares Drosselelement angeordnet.
Hiermit läßt sich die Kolbengeschwindigkeit stufenlos und unabhängig von den angeschlossenen
Leitungsquerschnitten einstellen und damit die pro Zeiteinheit abgegebene Menge der
Dosierflüssigkeit festlegen. Die Kolbengeschwindigkeit kann auf einfache Art und Weise
an verschiedene Rohrleitungsdurchmesser angepaßt werden.
[0035] Statt dessen oder zusätzlich kann in der Zuführleitung hinter der Abzweigung des
Betätigungskanals ein einstellbares Drosselelement angeordnet sein. Dieses Drosselelement
dient dazu, einen Druckunterschied zwischen der Betätigungsseite und der gegenüberliegenden
Seite des Kolbens zu erzeugen.
[0036] Das Drosselelement kann beispielsweise eine Drosselschraube sein, die in den Dosierkanal
bzw. den Betätigungskanal eingeschraubt ist. Es kann sich aber auch um ein Drosselventil
oder ein Ventilhahn handeln.
[0037] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die zweite Halterung zwei je mit dem
Rohr der Zuführleitung bzw. dem Füllzylinder verbundene Anschlüsse für Arbeitsflüssigkeit
bzw. gasförmiges Druckmittel aufweist, die über ein mit einem absperrbaren und einstellbaren
Drosselelement miteinander verbunden sind. Wenn man die Arbeitsflüssigkeit auch als
Druckmittel zur Kolbenbetätigung verwendet, wird lediglich der eine Anschluß benutzt
und das Drosselelement zur Erzeugung des Druckabfalls verwendet. Wenn dagegen zusätzlich
zur Arbeitsflüssigkeit ein gasförmiges Druckmittel zur Kolbenbetätigung verwendet
wird, werden beide Anschlüsse verwendet und das Drosselelement als Absperrelement
benutzt.
[0038] Eine besonders rationelle Herstellung ergibt sich, wenn beide Halterungen identisch
ausgeführt sind.
[0039] Wenn die Dosiereinrichtung in einer Vorrichtung zum Reinigen von Rohrleitungen verwendet
wird, sollte die Zuführleitung mit dem Eingang eines Vierwege-Umschaltventils verbunden
sein, das eine Ablaufleitung sowie Anschlußeinrichtungen für die zu reinigenden und
zu diesem Zweck im Kreis geschalteten Rohrleitungen aufweist. Durch die Anordnung
in der Zuführleitung und nicht in einer der Anschlußleitungen erreicht man, daß der
Reinigungsmittelzusatz während der Dosierzeit kontinuierlich zugeführt werden kann.
[0040] In diesem Zusammenhang ist es günstig, daß die erste Halterung eine Steckkupplung
zum Verbinden mit dem Eingang des Vierwege-Umschaltventils aufweist. Die Dosiervorrichtung
läßt sich daher mit dem Ventil auf einfache Weise verbinden, wobei sich eine sehr
kompakte Einheit ergibt.
[0041] Als gasförmiges Druckmittel kommt insbesondere Luft, Kohlensäure, Stickstoff o.dgl.
in Betracht. Solche Gase stehen an vielen Anwendungsorten ohnehin zur Verfügung.
[0042] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Dosiereinrichtung in Verbindung
mit einer Vorrichtung zum Reinigen von Rohrleitungen,
- Fig. 2
- einen vertikalen Längsschnitt durch die Dosiereinrichtung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Befülleinrichtung der Dosiereinrichtung,
- Fig. 4
- eine Füllhalterung der Dosiereinrichtung,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt aus dem Kolben der Dosiereinrichtung,
- Fig. 6
- eine alternative Ausgestaltung einer Halterung,
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der Dosiereinrichtung, wobei
einige Teile um 90° versetzt gezeichnet sind,
- Fig. 8
- ein Diagramm für eine erste Betriebsweise der Dosiereinrichtung der Fig. 7,
- Fig. 9
- ein Diagramm für eine zweite Betriebsweise der Dosiereinrichtung der Fig. 7,
- Fig. 10
- einen Horizontalschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Dosiervorrichtung
gemäß der Linie X-X in Fig. 11, wobei einige Strömungswege zum besseren Verständnis
in die Zeichenebene verlagert sind,
- Fig. 11
- eine Draufsicht auf die Halterung gemäß der Linie XI-XI der Fig. 10,
- Fig. 12
- einen Schnitt längs der Linie XII-XII der Fig. 10 und,
- Fig. 13
- einen Schnitt längs der Linie XIII-XIII der Fig. 10.
[0043] Eine Vorrichtung 1 zum Reinigen von Rohrleitungen weist ein Vierwege-Umschaltventil
2 und eine Dosiereinrichtung 3 auf. Das Vierwege-Umschaltventil 2 kann beispielsweise
gemäß DE-OS 38 24 860 ausgebildet sein und ist mit einer Zuführleitung 4 und einer
Ablaufleitung 5 für eine Reinigungsflüssigkeit verbunden. Die Zuführleitung 4 verbindet
in der dargestellten Ausführungsform das Vierwege-Umschaltventil 2 mit einem Wasserhahn
6. Des weiteren weist das Vierwege-Umschaltventil zwei Anschlußeinrichtungen 7, 7'
für die zu reinigenden und zu diesem Zweck im Kreis geschalteten, nicht näher dargestellten
Rohrleitungen auf. Das Vierwege-Umschaltventil 2 ist so ausgeführt, daß es die Zuführleitung
4 abwechselnd mit der Anschlußeinrichtung 7 oder der Anschlußeinrichtung 7' verbindet,
wobei das Umschalten unter dem Einfluß von ebenfalls nicht näher dargestellten Reinigungskörpern
geschieht. Nach dem Durchströmen der Rohrleitungen fließt die Reinigungsflüssigkeit
über die Ablaufleitung 5 aus der Reinigungsvorrichtung 1 ab.
[0044] Die Dosiereinrichtung 3 für flüssiges Dosiermittel, hier in der Form von Reinigungsmittelzusätzen,
ist an der Zuführleitung 4 zwischen Vierwege-Umschaltventil 2 und Wasserhahn 6 angeordnet.
Zwei Halterungen 8 und 9 tragen einen Füllzylinder 10, der parallel zur Zuführleitung
4 verläuft und an dessen Außenwand eine Befülleinrichtung 11 mit einem Anschluß 12
vorgesehen ist. In Fig. 1 ist in den Anschluß 12 ein Vorratsbehälter 13 mit Reinigungsmittelzusatz
eingesetzt, dessen Volumen jeweils für einen Dosiervorgang oder für mehrere Dosiervorgänge
ausreicht. Der Füllzylinder 10 kann zumindest teilweise aus einem durchsichtigen Werkstoff,
beispielsweise Acrylglas, gebildet sein. Durch den Abstand der Halterungen 8 und 9
ist die Länge des Füllzylinders 10 festgelegt. Durch die Wahl dieses Abstandes läßt
sich das Volumen des Füllzylinders 10 leicht individuellen Erfordernissen anpassen.
Die Volumenänderung läßt sich auch durch eine Veränderung seines Durchmessers und
eine entsprechende Anpassung der Halterungen 8 und 9 erreichen.
[0045] Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Dosiereinrichtung 3 mit Zuführleitung 4.
In dem Füllzylinder 10 ist ein Kolben 14 mit einer Kolbenstange 15 angeordnet. Die
Kolbensstange 15 verläuft in der Halterung 8 und ist in einer Buchse 25 geführt. Die
Kolbenstange 15 ragt aus dem Innenraum des Füllzylinders 10 nach außen. Sie dient
der manuellen Rückführung des Kolbens 14 von einer Endposition in eine Ausgangsposition.
An der Kolbenstange 15 sind Markierungen x, y aufgetragen, die einem bestimmten Dosiervolumen
an Reinigungsmittelzusatz entsprechen. Der Kolben 14 ist in der in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsform mit Hilfe eines O-Rings 16 gegen die Innenwand 38 des Füllzylinders
10 abgedichtet.
[0046] Die Befülleinrichtung 11 weist eine Buchse 17 auf, die um die Achse des Füllzylinders
10 drehbar gelagert ist. In Fig. 2 nimmt die Befülleinrichtung 11 die Position "Füllen"
ein. Nach dem Befüllen wird sie in eine Position senkrecht zur Zeichenebene oder bis
zur Anlage des Vorratsbehälters an der Zuführleitung geschwenkt. Die Buchse 17 hat
in ihrem Innern einen Füllkanal 18 für den Reinigungsmittelzusatz. Diese korrespondiert
mit einer Öffnung 21 in der Umfangswand 22 des Füllzylinders 10. Beim Befüllen wird
ein in Fig. 2 nicht näher dargestellter Vorratsbehälter über ein Gewinde 19 mit dem
Anschluß 12 verbunden. Dichtungsringe 20, 24 sorgen dabei für die notwendige Dichtigkeit.
Ein Arretierungsring 23 verhindert ein axiales Verrutschen der Befülleinrichtung 11.
Die Befülleinrichtung 11 weist ihrerseits zur Abdichtung des Füllzylinders 10 zwei
O-Ringe 25 auf.
[0047] Im Innern der Halterung 9 verläuft ein Betätigungskanal 26. Zur Vermeidung von Druckverlusten
verläuft er abgewinkelt unter einem stumpfen Winkel α. Seine Öffnung an einer Stirnseite
27 des Füllzylinders 10 ist mittig angeordnet, so daß der in dem Betätigungskanal
26 fließende Teilstrom einer Reinigungsflüssigkeit zentrisch auf den Kolben 14 auftrifft.
[0048] In der Halterung 8 ist ein Dosierkanal 28 angeordnet. Auch er ist unter Einschluß
eines stumpfen Winkels α abgewinkelt. Durch ihn strömt der sich im Füllzylinder 10
befindliche Reinigungsmittelzusatz in die Zuführleitung 4. Dort vermischt sich der
Reinigungsmittelzusatz mit der Reinigungsflüssigkeit.
[0049] In den Dosierkanal 28 ragt ein Drosselelement 29 in der Form einer Drosselschraube,
mit deren Hilfe der Volumenstrom des Reinigungsmittelzusatzes eingestellt werden kann.
[0050] Bei der Dosierung des Reinigungsmittelzusatzes in die Reinigungsflüssigkeit drückt
der durch den Betätigungskanal 26 strömende Teilstrom der Reinigungsflüssigkeit über
den Kolben 14 den sich jenseits des Kolbens 14 im Füllzylinder 10 befindlichen Reinigungsmittelzusatz
über den Dosierkanal 28 in die Zuführleitung 4. Der Volumenstrom des Reinigungsmittelzusatzes
ist dabei von dem Druck des Teilstroms und der Einstellung der Drosselschraube 29
abhängig. Ist der Füllzylinder 10 entleert, bleibt der Kolben 14 in der erreichten
Endstellung. Später kann er mit Hilfe seiner Kolbenstange 16 manuell in seine in Fig.
2 dargestellte Ausgangsposition zurückgeführt werden, wobei die Befülleinrichtung
11 in die in Fig. 2 gezeigte Füllstellung geschwenkt wird. Auf diese Weise wird Reinigungsmittelzusatz
in den Füllzylinder 10 gefüllt. Ist das gewünschte Dosiervolumen erreicht, wird die
Befülleinrichtung 11 in eine Position senkrecht zur Zeichenebene oder noch weiter
geschwenkt. Nun kann der oben beschriebene Dosiervorgang wiederholt werden.
[0051] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht der Buchse 17 der Befülleinrichtung 11, die senkrecht
zur Längsachse einen Stutzen 30 mit Außennut 31 aufweist. Mittels eines in die Außennut
eingelegten Federringes wird der Anschluß 12 mit der Buchse 17 verbunden.
[0052] In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des Anschlusses 12 dargestellt. Er weist
einen Flansch 32 auf. Auf dem Flansch 32 sitzt die Mündung 33 eines Vorratsbehälters
13. Der Vorratsbehälter 13 trägt an seinem Hals 34 ein Gewinde 35. In der in Fig.
4 dargestellten Ausführungsform ist der Behälter 13 mit einem Sicherungselement 36
in der Form einer Überwurfmutter an dem Anschluß 12 befestigt.
[0053] Die Anordnung ist in dieser Ausführungsform so getroffen, daß die Zuführleitung 10
nicht unter, sondern neben dem Füllzylinder 10 angeordnet ist, wobei die Bohrung 21
oben bleibt. Dann kann man die Befülleinrichtung 11 aus einer Position, in der der
Vorratsbehälter 13 nach unten hängt, um 180° in die Füllposition schwenken, in der
sich der Vorratsbehälter 13 in den Füllzylinder entleert (vgl. Fig. 4).
[0054] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt aus einem Kolben 14, der in dieser Ausführungsform
mit Hilfe einer Lippendichtung 37 gegen die Innenwand 38 des Füllzylinders 10 abgedichtet
ist.
[0055] Wie Fig. 2 erkennen läßt, kann der Kolben 14 durch eine Rückstellfeder belastet sein.
Außerdem ist auf der Kolbenstange 15 ein Anschlag 41 verschraubbar, der den maximalen
Kolbenhub und damit das Dosiervolumen bestimmt.
[0056] Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiereinvorrichtung.
An der Außenseite 42 der Halterung 9 ist ein Zuführanschluß 43 mit einem Wasserhahn
6' angeordnet. Dieser Zuführanschluß 43 ist einerseits über einen zur Füllzylinderachse
parallelen Betätigungskanal 45 mit dem Innenraum 46 des Füllzylinders 10, andererseits
über einen schräg verlaufenden Verbindungskanal 44 mit der Zuführleitung 4 verbunden.
Der Betätigungskanal 45 endet mittig in der Stirnseite 27 des Füllzylinders 10. Durch
den geradlinigen Verlauf des Betätigungskanals 45 und dessen direkte Verbindung mit
dem Wasserhahn 6' trifft der durch den Betätigungskanal strömende Teilstrom mit einem
höheren Druck auf den Kolben 14 auf.
[0057] Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 sind zwei identische Halterungen 50 und 51 vorgesehen,
die an einer Wand 52 befestigt sind. Die Halterung 50 besitzt zwei Gewindebohrungen
53 und 54, die über eine außen durch eine Schraube 55' verschlossene Querbohrung 55
miteinander verbunden sind. Die Halterung 51 besitzt zwei Gewindebohrungen 56 und
57, die über eine außen durch eine Schraube 58 verschlossene Querbohrung 59 miteinander
verbunden sind. Beide Querbohrungen weisen ein Drosselelement 60 bzw. 61 in der Form
eines verstellbaren und absperrbaren Ventilhahns auf.
[0058] Die Gewindebohrungen 53 und 56 sind über ein Rohr 62, das einen Teil der Zuführleitung
63 bildet, miteinander verbunden. Die Gewindebohrung 53 dient als Anschluß 64 für
ein Leitungssystem. Beispielsweise kann dieser Anschluß mit einer gestrichelt gezeichneten
Steckkupplung 65 versehen sein, welche den Zuführanschluß eines Vierwege-Ventils einer
Reinigungsvorrichtung aufnimmt. Die Gewindebohrungen 56 und 57 bilden Anschlüsse 66
und 67 für die Zufuhr einer Arbeitsflüssigkeit und/oder eines Betätigungsdruckmittels,
wie dies in Verbindung mit den Fig. 8 und 9 noch näher beschrieben wird. Ein nicht
benötigter Anschluß kann durch eine gestrichelt gezeichnete Verschlußschraube 68 abgesperrt
werden.
[0059] Ein aus Acrylglas bestehender Füllzylinder 69 ist von Stutzen 70 bzw. 71 der Halterungen
50 bzw. 51 gehalten. Der zugehörige Kolben 72 ist einseitig mit einer Kolbenstange
73 versehen, die über Dichtungen 74 und 75 nach außen herausgeführt ist. Der Kolben
unterteilt den Füllzylinder in einen Betätigungsraum 76, der über einen Betätigungskanal
77 mit dem Anschluß 67 verbunden ist, und einen Füllraum 78, der über eine Öffnung
79 im Füllzylinder 69 von außen zugänglich ist. Als Befülleinrichtung 80 dient auch
hier eine um den Füllzylinder 69 drehbare Buchse 81, die einen Anschluß 82 für einen
Vorratsbehälter aufweist. Die Buchse 81 ist mit einer Axialnut 83 versehen, über die
die erste Öffnung 79 mit einer zweiten Öffnung 84 im Füllzylinder 69 und weiter mit
Kanälen 85 in einem Einsatz 86 verbunden wird. Die Öffnung 84, der Kanal 85, die Gewindebohrung
54 und die Querbohrung 55 bilden demnach einen Dosierkanal 87, über den der Füllraum
78 entleert werden kann.
[0060] Der Ordnung halber sei bemerkt, daß die Öffnungen 79 und 84 um 90° versetzt gezeichnet
sind, in Wirklichkeit also nach oben weisen und daher der Vorratsbehälter während
dieses Dosiervorgangs nach unten hängt.
[0061] Der Axialnut 83 liegt die Mündung eines Füllkanals 88 gegenüber, der mit einem zum
Vorratsbehälter hin schließenden Rückschlagventil 89 versehen ist. Wenn man daher
die Befülleinrichtung 80 mit dem Vorratsbehälter um 180° nach oben schwenkt, kommt
der Füllkanal 88 mit der ersten Öffnung 79 in Übereinstimmung, so daß bei einem Verschieben
des Kolbens 72 mit Hilfe der Kolbenstange 73 nach rechts Dosiermittel in den Dosierraum
78 gelangt.
[0062] Die Befülleinrichtung 80 weist ferner einen Belüftungskanal 90 auf, der mit einem
ortsfesten Kanal 91 zusammenwirkt, wenn sich der Vorratsbehälter in der unteren Stellung
befindet. Das bedeutet, daß der ortsfeste Kanal 91 ebenfalls um 90° versetzt gezeichnet
worden ist.
[0063] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ist die Dosiereinrichtung der Fig. 7 schematisch,
aber mit angebrachtem Vorratsbehälter 92 in der Ausgangspoisition vor dem Abgeben
des Dosiermittels veranschaulicht. Am Anschluß 67 wird Arbeitsflüssigkeit, beispielsweise
Wasser, zugeführt. Der Hauptteil dieser Arbeitsflüssigkeit gelangt über das Drosselelement
61 und die Zuführleitung 63 zum Anschluß 64. Ein kleiner Teil der Arbeitsflüssigkeit
gelangt über den Betätigungskanal 77 in den Betätigungsraum 76 des Füllzylinders 69
und drückt den Kolben 72 nach links. Demzufolge gelangt Dosiermittel über den Dosierkanal
87 und das Drosselelement 40 ebenfalls zum Anschluß 64, wo es sich mit der Arbeitsflüssigkeit
vermischt. Der Kolben 72 bewegt sich nach links, weil die wirksame Kolbenfläche auf
der linken Seite wegen der Kolbenstange 73 kleiner ist als die wirksame Kolbenfläche
auf der rechten Seite. Falls die so aufgebrachte Kraft nicht genügt, kann man das
Drosselelement 61 in eine Drosselstellung bringen. Der so entstehende Druckabfall
führt dazu, daß größere Kräfte auf den Kolben 72 wirken. Wenn dagegen die Kolbengeschwindigkeit
zu groß ist, kann man durch eine Drosselung mit Hilfe des Drosselelements 60 die Fördergeschwindigkeit
reduzieren.
[0064] Bei der Ausführungsform nach der Fig. 9 wird der Kolben nicht von der Arbeitsflüssigkeit,
sondern von einem gesondert über den Anschluß 67 zugeführten Druckmittel, beispielsweise
ein Druckgas, wie CO₂, betätigt. Die Arbeitsflüssigkeit wird dann am Anschluß 66 zugeführt.
Das Drosselelement 61 dient hierbei zur Absperrung der Querbohrung 59. Die Einstellung
des Dosiervolumens kann mit Hilfe des Drosselelements 60 erfolgen.
[0065] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 10 bis 13 werden für entsprechende Teile um 100
gegenüber Fig. 7 erhöhte Bezugszeichen verwendet. In Fig. 10 sind zum besseren Verständnis
die Teile 97, 99, 100, 101, 103 und 182 des Zylinders 169 und der Buchse 181 in die
Zeichenebene gedreht gezeichnet; die korrekte Lage ergibt sich aus den Fig. 11 und
12.
[0066] Der durchsichtige Füllzylinder 169 besitzt eine Skala 93, die mit dem Kolben 172
als Zeiger den Füllstand im Füllraum 178 angibt.
[0067] Die Buchse 181 der Befüllvorrichtung 180 ist aus der in Fig. 12 veranschaulichten
zweiten Drehlage, in der der Anschluß 182 für den Vorratsbehälter unten liegt, um
etwa 180° in die erste Drehstellung drehbar. Die Endlagen werden durch einen Anschlag
94 an der Buchse 181 bestimmt, der an Gegenanschlägen 95 und 96 an der Halterung 150
zu Anlage kommen kann. In der ersten Drehstellung wirkt eine erste Steueröffnung 97
in der Wand des Füllzylinders 169 mit einer zweiten Steueröffnung 98 in der Buchse
181 zusammen, die mit dem Füllkanal 99 verbunden ist. In der veranschaulichten zweiten
Drehstellung wirkt die erste Steueröffnung 97 mit einer in der Buchse 181 angeordneten
dritten Steueröffnung 100 zusammen, die mit einem durch eine achsparallele Bohrung
gebildeten ersten Abschnitt 101 des Dosierkanals 187 verbunden sind. Diese Bohrung
mündet in der Stirnseite 102 der Buchse 181 und bildet dort eine vierte Steueröffnung
103. Diese wirkt in der zweiten Drehstellung mit einer fünften Steueröffnung 104 in
der Stirnfläche 105 der Halterung 150 zusammen, die mit einem zweiten Abschnitt 106
des Dosierkanals 187 verbunden ist. In allen anderen Drehstellungen ist die vierte
Steueröffnung 103 durch die Stirnfläche 105 abgedeckt. Vom Füllkanal 99 geht eine
weitere achsparallele Bohrung 107 aus. Ihre Mündung in der Stirnfläche 102 bildet
eine sechste Steueröffnung 108, die in einer zwischen der ersten und zweiten Drehstellung
befindlichen Drehstellung mit einer siebenten Steueröffnung 109 zusammenwirkt, die
mit einem zur Atmosphäre gehenden Kanal 110 verbunden ist und deren Wirkungsbereich
durch eine Nut 111 verlängert ist. Falls erforderlich, kann jeweils eine der zusammenwirkenden
Steueröffnungen von einer Dichtung umgeben werden, wie dies durch die entsprechende
Nut 112 in Fig. 11 veranschaulicht ist.
[0068] Der zweite Abschnitt 106 des Dosierkanals 187 mündet in eine Querbohrung 113, in
die ein Drehschieber 114 eingesetzt ist, welcher mittels eines Griffteils 115 drehbar
ist. Im Bereich der Mündung des Abschnitts 106 weist der Drehschieber eine Nut 116
auf, die in mehr oder weniger großen Eingriff mit der genannten Mündung gebracht werden
kann. Daher ergibt sich ein Drosselelement 160. Die Nut 116 ist über eine Querbohrung
117 und Längsbohrung 118 mit einem Rückschlagventil 189 verbunden, dessen Kugel durch
einen Schraubeinsatz 119 in der richtigen Lage gehalten wird. Beim Dosieren öffnet
dieses Rückschlagventil 189 und verbindet den zweiten Abschnitt 106 des Dosierkanals
187 über die Querbohrung 155 mit der Gewindebohrung 153.
[0069] Ein Federring 120 drückt die Buchse 181 gegen die Halterung 150, so daß sich vermittels
der veranschaulichten Dichtringe eine ausreichende Abdichtung der Strömungswege im
Bereich der Stirnseite 102 und der Stirnfläche 105 ergibt.
[0070] Die veranschaulichte Dosiereinrichtung kann nicht nur in Verbindung mit einer Vorrichtung
zum Reinigen von Rohrleitungen verwendet werden, sondern auch anderen Zwecken dienen,
beispielsweise der dosierten Zufuhr von Waschmittel oder Enthärter in einer Waschmaschine,
der Zufuhr von Seifenlauge in einem Waschraum oder der Zufuhr von Chemikalien in einem
Labor.
1. Dosiereinrichtung mit einem Füllzylinder, der über einen verschließbaren Füllkanal
von einem Vorratsbehälter befüllbar und mittels eines verschiebbaren Kolbens über
einen Dosierkanal entleerbar ist, insbesondere für eine Vorrichtung zum Reinigen von
Rohrleitungen, wie Getränkeleitungen, mit einer Reinigungsflüssigkeit, der ein Reinigungsmittelzusatz
von der Dosiereinrichtung beimischbar ist, gekennzeichnet durch eine Befülleinrichtung
(11; 80; 180), die zusammen mit dem Vorratsbehälter (13; 92) um eine etwa horizontale
Achse drehbar ist und den Füllkanal (18; 88; 99) in einer ersten Drehstellung, in
der der Vorratsbehälter eine obere Lage hat, freigibt und in einer zweiten Drehstellung,
in der der Vorratsbehälter eine untere Lage einnimmt, verschließt.
2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befülleinrichtung
(11; 80; 180) um die Achse des Füllzylinders (10; 69; 169) drehbar ist.
3. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befülleinrichtung
(80; 180) den Dosierkanal (87; 187) in der ersten Drehstellung verschließt und in
der zweiten Drehstellung freigibt.
4. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Dosierkanal (187) und/oder im Füllkanal (88) ein zum Füllzylinder (169) bzw. zum Vorratsbehälter
(92) hin schließendes Rückschlagventil (89; 189) vorgesehen ist.
5. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befülleinrichtung (80; 180) einen Vorratsbehälter-Belüftungskanal (90; 110) aufweist,
der in der ersten Drehstellung verschlossen und in der zweiten Drehstellung oder einer
dazwischenliegenden Drehstellung freigegeben ist.
6. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befülleinrichtung (11; 80; 180) eine Buchse (17; 81; 181) aufweist, an der mindestens
ein Anschluß (12; 82; 182) zur mechanischen Verbindung mit dem Vorratsbehälter (13;
92) angeordnet ist.
7. Dosiereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß (12) auswechselbar
ist.
8. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllzylinder (69) eine erste Öffnung (79), die mit dem Füllraum (76) verbunden ist,
und eine axial hierzu versetzte zweite Öffnung (84), die mit dem Dosierkanal (87)
verbunden ist, und die Befülleinrichtung (80) eine Buchse (81), in deren Innenwand
eine Axialnut (83) zur Verbindung der beiden Öffnungen und im Winkel um etwa 180°
hierzu versetzt sowie in der Querschnittsebene der ersten Öffnung die Mündung des
Füllkanals (88) angeordnet ist, aufweist.
9. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllzylinder (169) eine mit dessen Füllraum (178) verbundene erste Steueröffnung (97)
und die Befüllvorrichtung (180) eine zweite Steueröffnung (98), die mit dem Füllkanal
(99) verbunden ist und in der ersten Drehstellung mit der ersten Steueröffnung zusammenwirkt,
eine dritte im Winkel von etwa 180° versetzte Steueröffnung (100), die mit dem ersten
Abschnitt des Dosierkanals (187) verbunden ist und in der zweiten Drehstellung mit
der ersten Steueröffnung zusammenwirkt, und eine am Ende dieses ersten Abschnitts
gelegene vierte Steueröffnung (103) aufweist, die an der Stirnseite (102) der Befüllvorrichtung
ausgebildet ist und von der Stirnfläche (105) einer Halterung (150) abgedeckt wird,
jedoch in der zweiten Drehstellung mit einer in dieser Stirnfläche gelegenen fünften
Steueröffnung (104) zusammenwirkt, die mit einem zweiten Abschnitt (106) des Dosierkanals
verbunden ist.
10. Dosiereinrichtung nach Anspruch 5 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Stirnseite
(102) der Befüllvorrichtung (180) eine sechste Steueröffnung (108) vorgesehen ist,
die mit dem Füllkanal (99) verbunden ist und in einer von der ersten Drehstellung
abweichende Drehstellung mit einer in der Stirnfläche (105) der Halterung (150) gelegenen
siebenten Steueröffnung (109) zusammenwirkt, die mit der Atmosphäre verbunden ist.
11. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllzylinder (10; 69; 169) aus durchsichtigem Material besteht.
12. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Füllzylinder (10; 69) ein Betätigungskanal (26; 77) anschließt, über den ein flüssiges
oder gasförmiges Druckmittel zur Betätigung des Kolbens (14; 72) zuführbar ist.
13. Dosiereinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Dosierkanal (28;
87) in eine Zuführleitung (4; 63) für Arbeitsflüssigkeit mündet und stromaufwärts
dieser Mündung der Betätigungskanal (26; 77) von der Zuführleitung abzweigt.
14. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (14; 72) eine nach außen ragende Kolbenstange (15; 73; 173) aufweist.
15. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolben (14) durch eine Rückstellfeder (40) belastet ist.
16. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet durch einstellbare
Anschläge (41) zur Begrenzung des Kolbenhubs.
17. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllzylinder (169) mit einer die Füllmenge anzeigenden Skala (93) versehen ist.
18. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Füllzylinder (10; 69) und ein zur Zuführleitung (4; 63) gehörendes Rohr (62) mit Hilfe
einer ersten Halterung (8; 50), durch die der Dosierkanal (28; 87) führt, und einer
zweiten Halterung (9; 51), durch die der Betätigungskanal (26; 77) führt, miteinander
verbunden sind.
19. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß im
Dosierkanal (28; 87; 187) ein einstellbares Drosselelement (29; 60; 160) angeordnet
ist.
20. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Zuführleitung (63) stromabwärts der Abzweigung des Betätigungskanals (77) ein
einstellbares Drosselelement (61) angeordnet ist.
21. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Halterung (51) zwei je mit dem Rohr (62) der Zuführleitung (63) bzw. dem
Füllzylinder (69) verbundene Anschlüsse (66, 67) für Arbeitsflüssigkeit bzw. gasförmiges
Druckmittel aufweist, die über ein absperrbares und einstellbares Drosselelement (61)
miteinander verbunden sind.
22. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Halterungen (50, 51) identisch ausgeführt sind.
23. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Vorrichtung zum Reinigungen von Rohrleitungen die Zuführleitung (4; 63) mit
dem Eingang eines Vierwege-Umschaltventils (2) verbunden ist, das eine Ablaufleitung
(5) sowie Anschlußeinrichtungen (7, 7') für die zu reinigenden und zu diesem Zweck
im Kreis geschalteten Rohrleitungen aufweist.
24. Dosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Halterung (50) eine Steckkupplung (65) zum Verbinden mit dem Eingang des
Vierwege-Umschaltventils (2) aufweist.