[0001] Die Erfindung betrifft ein zweiteiliges Scharnier, von dem ein erstes Scharnierteil
an einer Klappe zum Abdecken einer Öffnung vorzugsweise eines Möbelteils und ein zweites
Scharnierteil an einer die Öffnung begrenzenden Laibung befestigbar sind, wobei das
erste Scharnierteil und das zweite Scharnierteil gelenkig miteinander gekoppelt sind.
[0002] Für eine Klappe an einer Öffnung eines Möbelteils, das beispielsweise zum Einbau
in einen Wohnwagen vorgesehen ist, sind zum gelenkigen Befestigen der Klappe an der
die Öffnung begrenzenden Laibung üblicherweise zwei Scharnierteile erforderlich. Zum
Zuhalten der Klappe dient eine Zuhaltung, die aus wenigstens zwei weiteren Beschlagteilen
besteht. Wenn die Klappe darüberhinaus in einer den Zugang zur Öffnung freigebenden,
angehobenen oder abgesenkten Lage gehalten werden soll, sind Aussteller erforderlich,
welche wenigstens noch zwei weitere Beschlagteile erfordern. Beim Anbau einer derartigen
Klappe an ein Möbelteil müssen daher zahlreiche Beschlagteile an der Klappe und der
Laibung in Ausrichtung aufeinander angebracht werden, was zeitraubende Arbeitsgänge
erfordert. Ferner ist die Bevorratung einer großen Zahl von Beschlagteilen aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Anzahl der Beschlagteile, die
für eine an einer Öffnung eines Möbelteils angelenkte Klappe mit Zuhaltung und Aussteller
erforderlich sind, zu reduzieren und damit die Montage der Klappe zu vereinfachen
und den Lageraufwand zu reduzieren.
[0004] Ausgehend von dem eingangs genannten zweiteiligen Scharnier sieht die Erfindung dazu
vor, daß an dem ersten Scharnierteil ein Aussteller und an dem zweiten Scharnierteil
eine Zuhaltung ausgebildet sind. Da nach der Erfindung die Funktionen der Zuhaltung,
des Ausstellens und des Anlenkens der Klappe an die Laibung in die beiden Scharnierteile
integriert sind, werden der Montageaufwand und der Umfang der Lagerhaltung für Beschläge
deutlich herabgesetzt. Da die Scharnierteile sich gegebenenfalls aus Kunststoff oder
einem Leichtmetalldruckguß leicht herstellen lassen, ist das erfindungsgemäße multifunktionale
Scharnier relativ preiswert.
[0005] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zuhaltung erste
Rastelemente an dem Aussteller sowie zweite Rastelemente am zweiten Scharnierteil
aufweist. Damit wird ein funktionelles Zusammenwirken des Ausstellers mit der Zuhaltung
erreicht.
[0006] Vorteilhaft ist, wenn das erste Scharnierteil einen an einer ersten Scharnierplatte
ausgebildeten, bogenförmigen Bügel aufweist und das zweite Scharnierteil eine an einer
zweiten Scharnierplatte ausgebildete, den Bügel quer zu seiner Längsrichtung umgreifende
Führung besitzt. Zweckmäßig weist der Bügel in der Nähe seines freien Endes wenigstens
ein weiteres Rastelement auf, wobei es sich weiterhin empfiehlt, das erste und das
weitere Rastelement als napfförmige Vertiefungen auszubilden, deren Form einem federbelasteten
Rastkörper als zweites Rastelement angepaßt ist. Dieser Rastkörper kann beispielsweise
eine Rastkugel oder ein Rastzylinder sein, wobei es sich besonders empfiehlt, wenn
das zweite Rastelement in einer an die zweite Scharnierplatte unterhalb des Bügels
angeformten Kammer beherbergt ist, wobei sich der Bügel durch einen Ausschnitt der
Kammer erstreckt. Es ist jedoch auch möglich, daß das zweite Rastelement eine federbelastete
Kugel oder ein Rastzylinder ist, welche in einem an die zweite Scharnierplatte angeformten
Steg gehalten sind, wobei der Bügel in einer an dem Steg ausgebildeten Führung geführt
ist.
[0007] Es empfiehlt sich, daß die erste und die zweite Scharnierplatte fluchtende Bohrungen
für einen Gelenkstift aufweisen, und daß der Bügel an die den Bohrungen gegenüberliegende
Seite der ersten Scharnierplatte angeformt ist. Der Krümmungsmittelpunkt des kreisbogenförmigen
Bügels liegt zweckmäßig in der gemeinsamen Achse der Bohrungen.
[0008] Eine besonders günstige Befestigungsmöglichkeit für die zweite, laibungsseitige Scharnierplatte
wird dann erreicht, wenn sie einen den die Öffnung begrenzenden Rand der Laibung unterfassenden
Steg aufweist.
[0009] Besonders bewährt hat sich für das erste Rastelement eine Ausnehmung im Bügel und
für das zweite Rastelement eine zwischen zwei verschiedenen, durch einen Totpunkt
getrennte Stellungen verstellbare, in die Ausnehmung einfallende Klinke, wobei dann
die federbelastete Klinke um einen am zweiten Scharnierteil vorgesehenen Zapfen verschwenkbar
sein kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß am zweiten
Scharnierteil eine eine Druckfeder mit Kugel beherbergende Kammer vorgesehen ist,
wobei die Kugel gegen jeweils eine von zwei einen spitzen Winkel einschließenden Flächen
der Klinke anliegt. Der Zapfen kann in der Wirklinie der Druckfeder angeordnet sein.
Es empfiehlt sich weiter eine Ausgestaltung der Erfindung derart, daß die Klinke zwei
beiderseits des Zapfens ausgebildete Nasen aufweist, wobei die Ausnehmung einen mit
einer der Nasen zusammenwirkenden Arretieranschlag und eine mit der anderen Nase zusammenwirkende
Freigabefläche aufweist. Das weitere Rastelement kann eine weitere Ausnehmung im Bügel
sein.
[0010] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das zweite
Scharnierteil ein mit der zweiten Scharnierplatte einteiliges Formteil ist, auf welchem
ein Deckel befestigbar ist und in welchem eine Wippe als zweites Rastelement schwenkbeweglich
gehalten ist. Die schwenkbewegliche Wippe kann dann von einem Federelement des Formteils
in jeweils einen von zwei Winkelbereichen ihrer Schwenkbeweglichkeit gedrängt sein.
Diese Winkelbereiche können durch an dem Formteil ausgebildete, gegenüberliegende
Vorsprünge begrenzt sein. Zweckmäßig besitzt die Wippe eine Führungsfläche, mit welcher
sie an dem Bügel anliegt. An dem Bügel können dann zwei Schultern ausgebildet sein,
hinter welche die Wippe in der Schließstellung oder in der die Öffnung freigebenden
Stellung der Klappe einrastet.
[0011] Zum Umstellen der Wippe können zweckmäßig an dem Bügel in Beabstandung zu den Schultern
jeweils ein Haken ausgebildet sein, mit welchem die Wippe gegen die Wirkung des Federelements
über Totpunkt umstellbar ist. Die Umstellung der Wippe und damit die Freigabe der
Klappe gelingt dann einfach dadurch, daß die Klappe kurz in Richtung der vorhergehenden
Bewegung gezogen oder gedrückt wird.
[0012] Eine andere Art der Klappenfreigabe aus ihrer Schließstellung gelingt in Weiterbildung
der Erfindung dann, wenn die erste Scharnierplatte wenigstens ein Auge für einen Gelenkstift
aufweist, welches einseitig erweitert ist, wobei der Bügel im Bereich des scharnierplattennahen
Hakens um die Erweiterung des Auges verjüngt ist. Durch eine kurze, dadurch ermöglichte
Verschiebung der Klappe relativ zur Laibung kann die Wippe vom Haken unterfaßt und
umgestellt und damit die Klappe freigegeben werden.
[0013] Als Federelement empfiehlt sich ein Federsteg, der mittig eine auf die Wippe zuweisende
und auf die Schwenkachse der Wippe ausgerichtete runde Verdickung trägt.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiele im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische rückwärtige Ansicht einer ersten Scharnierplatte mit Bügel;
- Figur 2:
- die Ansicht eines Schnitts längs der Linie II-II der Scharnierplatte aus Figur 1;
- Figur 3:
- eine schematische Ansicht der zweiten Scharnierplatte von hinten;
- Figur 4:
- die Ansicht eines Schnittes längs der Linie IV-IV aus Figur 3;
- Figur 5:
- eine Draufsicht auf die Scharnierplatte nach Figur 4;
- Figur 6:
- eine schematische Schnittansicht des an Klappe und Laibung befestigten Scharniers
nach Figuren 1 und 3;
- Figur 7:
- eine schematische Schnittansicht des an Klappe und Laibung befestigten Scharniers
einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 8:
- eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Scharnierplatte nach einer dritten
Ausführungsform;
- Figur 9:
- eine Stirnansicht der Scharnierplatte nach Figur 8;
- Figur 10:
- eine Ansicht der Scharnierplatte der Figur 8 von der gegenüberliegenden Seite;
- Figur 11:
- einen Schnitt durch die Scharnierplatte gemäß der Linie XI-XI aus Figur 8; und
- Figur 12:
- eine Ansicht einer Scharnierplatte nach einer vierten Ausführungsform.
[0015] Das im Ganzen mit 1 bezeichnete Scharnier besitzt eine klappenseitige, erste Scharnierplatte
40, die am oberen, nach Einbau horizontalen Rand einer Klappe 2 angeschraubt ist und
eine laibungsseitige, zweite Scharnierplatte 10, welche an der oberen, eine Öffnung
in einem nicht dargestellten Möbelteil begrenzenden Laibung 3 angeschraubt ist. Im
zusammengebauten Zustand des Scharniers 1 erstreckt sich ein nicht dargestellter Gelenkstift
in an sich bekannter Weise durch fluchtende Bohrungen 42, 44 am oberen Ende der ersten
Scharnierplatte 40 und durch die Bohrung 12 am oberen Ende der in einen Ausschnitt
46 der ersten Scharnierplatte 40 eingefügten zweiten Scharnierplatte 10. Nach Anbau
des ersten Scharniers 1 erstreckt sich der Gelenkstift horizontal. Damit kann die
Klappe 2 um die gemeinsame Achse 4 der Bohrungen 42, 44, 12 bei der in Figur 6 gewählten
Darstellungsweise nach rechts vom angedeuteten geschlossenen Zustand nach oben zur
Freigabe der Öffnung geschwenkt werden.
[0016] Die erste Scharnierplatte 40 hat vermöge des Ausschnitts 46 im wesentlichen eine
U-förmige Gestalt, wobei die beiden gleichgestalteten Schenkel 48, 50, an deren verdickten
oberen Enden die erwähnten Bohrungen 42 und 44 ausgebildet sind, an ihrer Basis mit
einem massiven Querteil 52 verbunden sind.
[0017] In der Mitte des Querteils 52 zwischen den Schenkeln 48, 50 ist ein kreisbogenförmiger
Bügel 54 als eine Art Aussteller angeformt, welcher vom Querteil 52 ausgehend sich
nach oben erstreckt, und dessen Krümmungsmittelpunkt in der Achse 4 liegt. Der Bügel
54 erstreckt sich vom Querteil 52 ausgehend über einen Bogen von etwa 120°. Stärke
und Breite des Bügels 54 sind so gewählt, daß in seine von den Schenkeln 48, 50 wegweisende
Oberfläche ein im Querschnitt U-förmiger Führungskanal 56 eingebracht ist, welcher
vom Querteil 52 ausgehend kurz vor dem freien Ende des Bügels 54 endet. In die Basis
des Kanals sind drei napfförmige Vertiefungen 60, 62, 64 eingebracht, deren Form der
Oberfläche einer noch zu erläuternden Rastkugel angepaßt ist. Die unterste Vertiefung
60 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Querteils 52 und bestimmt die geschlossene
Stellung der Klappe 2. Die oberste Vertiefung 64 bestimmt die am weitesten geöffnete
Stellung der Klappe 2, während die Zwischenvertiefung 62 eine etwa halb geöffnete
Stellung der Klappe ermöglicht. Es versteht sich, daß die Vertiefungen 60, 62, 64
längs der einen Mittellinie der Basis 58 angeordnet sind.
[0018] Die zweite Scharnierplatte 10 besteht im wesentlichen aus einer rechteckigen Platte,
deren Breite nicht größer als der Ausschnitt 46 ist und deren Höhe etwa der Tiefe
des Ausschnittes 46 entspricht. Nicht dargestellt sind Durchgangsbohrungen in der
Scharnierplatte 10 (ebenso wie in den Schenkeln 48, 50), die ein Festschrauben der
ersten Scharnierplatte 40 auf der Laibung 3 (beziehungsweise der zweiten Scharnierplatte
10) ermöglichen. An dem der Bohrung 12 gegenüberliegenden unteren Rand ist die Scharnierplatte
10 nach rückwärts zur Bildung eines die Laibung 3 unterfassenden Steges 14 abgewinkelt.
An den Steg 14 ist in der Mitte seiner Breite eine Kammer 16 angeformt, welche, wie
dargestellt, am freien, vom Steg 14 abgewandten Ende offen sein kann. Die Kammer 16
ist an den Steg um einen kleinen, nach rückwärts weisenden Winkel angeformt. Die gegenüberliegenden
vorderen und hinteren Seitenwände 18, 20 der Kammer 16 besitzen dicht unterhalb des
Steges 14 gleichartige Ausschnitte 22, 24, welche so dimensioniert sind, daß der Bügel
54 durch die Ausschnitte 22, 24 hindurch paßt und somit vom Steg 14 sowie den Seitenwänden
der Kammer 16 umgriffen ist. Die gegenüberliegenden Seitenwände 18, 20 besitzen in
der Nähe ihres unteren Endes zwei gegenüberliegende, parallele Nuten 26, 28, in welchen
eine die untere Öffnung 30 der Kammer 16 verschließende Kappe 32 verankert werden
kann. Aus dem Boden 33 der Kappe 32 erhebt sich eine rohrförmige, oben offene Tasche
34, in welcher eine Spiralfeder 36 eingelagert ist. Das freie Ende der Feder 36 beaufschlagt
am offenen Taschenende eine Rastkugel 38 in den von den Ausschnitten 22, 24 definierten
Raum eindringt.
[0019] Wie Figur 6 erkennen läßt, erstreckt sich im zusammengebauten Zustand des beschriebenen
Scharniers 1 der Bügel 54 durch die Kammer 16, und zwar durch die Ausschnitte 22,
24. Die Rastkugel 38 läuft unter Einfluß der von der Feder 36 entwickelten Kraft auf
der Basis 58 des Kanals 56 ab, wenn die Klappe 2 um die Achse 4 verschwenkt. In der
Bahn der Rastkugel 38 auf der Basis 58 findet sie bei Geschlossenstellung der Klappe
2 die unterste Vertiefung 60, in welche sie durch die Feder 36 eingedrückt wird. Durch
diese Zuhaltung wird die Klappe 2 in der Geschlossenstellung gehalten. Wird die Klappe
geöffnet, läuft die Rastkugel auf der Basis 58 gegebenenfalls über die Vertiefung
62 bis zur obersten Vertiefung 64, in welcher die weit geöffnete Klappe durch Einfangen
der Rastkugel 38 in der Vertiefung 64 gehalten wird. Eine Zwischenstellung nimmt die
Klappe 2 selbsthaltend ein, wenn die Rastkugel 38 in der Vertiefung 62 eingefangen
ist. Ersichtlich ersetzt das Zusammenwirken der Rastkugel 38 mit den Vertiefungen
62 und 64 die bisher verwendeten Offenhalter für Klappen.
[0020] Die Erfindung ist auf Einzelheiten des dargestellten Ausführungsbeispiels nicht beschränkt.
So kann statt der separaten Kappe 32 die Kammer 16 durch einen Boden geschlossen sein,
aus welchem die die Feder 36 aufnehmende Tasche 34 geformt ist. Desgleichen liegt
es im Rahmen der Erfindung, statt der Kammer 16 ein Sackloch in den Steg 14 einzubringen,
in welchem die Feder 36 mit aufgesetzter Rastkugel 38 beherbergt ist, wobei an den
mittleren Abschnitt des Steges 14 den Bügel 54 beiderseits umgreifende Ansätze angeformt
sind und der Kanal 56 auf der Vorderseite des Bügels 54 ausgebildet ist.
[0021] Nachstehend wird eine zweite Ausführungsform des zweiteiligen Scharniers beschrieben:
[0022] Wie bei dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist an den die Laibung 3
unterfassenden Steg 15 der zweiten Scharnierplatte 11 eine Kammer 17 schräg nach unten
und innen weisend angeformt, deren unteres offenes Ende ähnlich wie bei der Kammer
16 mit einer Kappe 31 verschlossen ist. In einer Mittelbohrung 83 der Kammer 17 ist
eine Druckfeder 87 eingefangen, welche sich auf dem Boden 57 der Kammer 17 abstützt
und eine in der Bohrung 83 eingefangene Kugel 89 beaufschlagt. Zwischen der in Figur
7 in Draufsicht erkennbaren Seitenwand 47 und der darunter befindlichen, parallelen
Seitenwand ist in den zur Seitenwand 47 querliegende Seitenwänden der Kammer 17 nahe
dem Steg 15 ein die Kammer 17 querdurchsetzender Durchbruch als Führung 23 für einen
Bügel 55 ausgebildet. Im unteren Bereich der Führung 23 ist in Verlängerung der Wirklinie
der Druckfeder 87 ein Gelenkzapfen 91 in der Seitenwand 47 und der parallel zu letzterer
verlaufenden Seitenwand gehalten, um welchen eine Klinke 39 schwenkbar ist. Der Gelenkzapfen
91 kann in den erwähnten Seitenwänden drehbar gelagert und mit der Klinke 39 unverdrehbar
befestigt sein.
[0023] Die Klinke 39 weist an ihrem auf die Kugel 89 zuweisenden Ende zwei spitzwinklig
aufeinander zulaufende Flächen 35, 37 auf. Wie dargestellt liegt die Kugel 89 gegen
die Fläche 35 an. Wenn die Klinke 39, wie noch erläutert wird, um den Schwenkzapfen
91 im Uhrzeigersinn schwenkt, kommt die Kugel 89 gegen die Fläche 37 zur Anlage, wobei
ersichtlich während dieses Umschaltens der Klinke 39 ein Totpunkt, wenn nämlich die
die Flächen 35 und 37 verbindende Kante in der Wirklinie der Druckfeder 87 liegt,
überschritten wird. Die Bohrung 83 weist am Übergang zur Führung 23 Schrägflächen
43, 45 auf, welche ein seitlich weitergehendes Ausweichen der Klinke 39 verhindern.
[0024] Die Klinke 39 besitzt an ihrem von der Druckfeder 87 abgewandten Ende zwei quer zur
Wirklinie der Druckfeder 87 beabstandete Nasen 27, 29, zwischen denen die Wirklinie
hindurchläuft und welche beim Übergang in Richtung auf die Flächen 43, 45 je einen
nach außen weisenden Absatz 25, 35 bilden.
[0025] An die erste Scharnierplatte 41 ist wie bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel
ein die Führung 23 durchsetzender Bügel 55 angeformt, dessen Krümmungsmittelpunkt
wieder in der Achse 5 der beiden Scharnierplatten 11, 41 liegt. Statt der nappförmigen
Einsenkungen und des Führungskanals beim oben beschriebenen Ausführungsbeispiel besitzt
der im Querschnitt im wesentlichen rechtwinkelige Bügel 55 eine untere Ausnehmung
63 als weiteres Rastelement. Das erste Rastelement 61 weist eine hintere Anschlagfläche
67 als Arretieranschlag und eine vordere Freigabefläche 68 auf, die im wesentlichen
quer zum Boden der Ausnehmung 61, von der Achse 5 wegweisend, sich erstrecken. Entsprechend
weist die Ausnehmung 63 eine vordere Anschlagfläche 69 und eine hintere Freigabefläche
65 auf. Der umfangsmäßige Abstand zwischen der Anschlagfläche 69 und der Freigabefläche
65 andererseits ist etwas größer als der umfangsmäßige Abstand der Nasen 29 und 27
der Klinke 39.
[0026] Die Wirkungsweise dieses Scharniers ist wie folgt: im in Figur 7 dargestellten Geschlossenzustand
der Klappe 2 befindet sich die Klinke 39 in der mit ausgezogenen Linien dargestellten
Stellung. Die Klappe 2 kann nicht geöffnet werden, weil dann die Nase 29 gegen die
Anschlagfläche 67 anliegt und die Klinke 39 wegen der Fläche 45 seitliche nicht weiter
ausweichen kann. Damit bleibt die Klappe 2 gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert.
[0027] Soll die Klappe 2 geöffnet werden, muß auf sie ein Druck in Schließstellung ausgeübt
werden, der bewirkt, daß die Freigabefläche 69 gegen die Nase 27 mit der Folge drückt,
daß die von der Druckfeder 87 entwickelte Kraft überwunden und die Klinke 39 in den
gestrichelt dargestellten Zustand verdreht wird, wobei dann die Kugel 89 gegen die
Fläche 37 anliegt, und, wie in Figur 7 nicht im einzelnen zu erkennen, die Nase 27
an der Freigabefläche 69 unterfaßt. Aufgrund dieser Umstellung der Klinke 39 kommt
die Nase 29 über die Arretierfläche 67 hinaus, so daß die Klappe 2 nach links geöffnet
werden kann. Beim Öffnen reitet zwar die Nase 27 auf der Außenfläche 71 des Bügels,
wodurch die Klinke 39 geringfügig zurückverschwenkt wird, jedoch wird dabei der Totpunkt
der Klinkenbewegung nicht überschritten.
[0028] Wenn die Klappe in die ganz geöffnete Stellung gelangt, fällt die Nase 27 in die
Ausnehmung 63 ein und kommt bei Loslassen der Klappe 2 in Anlage gegen die Arretierfläche
69. Die Klappe 2 hält dann selbsttätig offen. Zum Schließen der Klappe muß die Klappe
2 noch weiter angehoben werden, so daß die Nase 29 gegen die Freigabefläche 65 mit
der Folge gedrückt wird, daß die Klinke in den in Figur 7 mit ausgezogenen Strichen
dargestellten Schwenkzustand über den Totpunkt hinweg umkippt, so daß die Nase 27
über die Fläche 71 hinweg reiten kann. Hat die Klappe 2 den Geschlossenzustand erreicht,
fällt die Nase 29 in die Ausnehmung 61 hinter die Arretierfläche 69.
[0029] Statt der Klinke 39 können auch andere Wippenformen Verwendung finden. Beispielsweise
kann statt der Druckfeder 87 und Kugel 89 an der Klinke 39 eine Zugfeder eingehängt
werden, wobei in der Klinke 39 ein den Gelenkzapfen 91 aufnehmender Querschlitz vorgesehen
sein kann. Befindet sich der Gelenkzapfen 91 an einem Ende des Querschlitzes, zieht
die Druckfeder die Klinke 39 in Arretierstellung. Wird die Klinke 39 so über den Gelenkzapfen
91 verschoben, etwa durch Einwirkung der Freiggabenfläche 69 mit der Nase 27, daß
der Gelenkzapfen im anderen Ende des Querschlitzes sitzt, kann bei geeigneter Befestigung
der Zugfeder an der Klinke letztere die Klinke in Freigabestellung verschwenken.
[0030] Von der nachstehend beschriebenen dritten Ausführungsform eines zweiteiligen Scharniers
zeigen die Figuren 8 bis 11 eine im Ganzen mit 100 bezeichnete zweite Scharnierplattte.
Im oberen Teil entspricht die zweite Scharnierplatte 100 derjenigen aus den vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen, indem ein oberer, an die Laibung anschraubbarer Plattenabschnitt
102 zwei am oberen Ende vorgesehene, beabstandete und fluchtende Augen 104 und 106
für einen nicht dargestellten Gelenkstift und am unteren Ende einen zu den Augen 104,
106 entgegengesetzt abgewinkelten Steg 115 aufweist, der die die Öffnung in der Laibung
begrenzende Stirnseite derselben unterfaßt, wenn das zweite Scharnierteil 100 an die
Laibung angeschraubt ist. An den Steg 115 ist eine Kammer 117 schräg nach unten und
innen weisend angeformt, deren ebener, abnehmbarer Deckel 113 in Figur 9 angedeutet,
in den Figuren 8, 10 und 11 zur Erleichterung des Verständnisses jedoch weggelassen
ist. Der ohne Deckel 113 verbleibende Hauptteil 111 der Kammer 117 ist ein mit der
Platte 102 und dem Steg 115 einteiliges Formteil, welches eine zur linken (gemäß Darstellung
in Figur 9) Außenseite ebene Basisplatte 120 aufweist. Wie Figur 9 zeigt, ist die
Kammer 117 etwa in der Längenmitte des Steges 115 an diesen angeformt und ist schmaler
als dessen Längserstreckung.
[0031] An der Unterfläche des Steges 115 ist die Basisplatte 120 zu einem oberen Führungsteil
122 verstärkt, deren sich über die Basisplatte 120 erhebende, bezüglich des noch zu
erläuternden Bügels am ersten Scharnierteil obere Führungsfläche 124 einem Kreisbogen
mit Zentrum in der Achse der Augen 104, 106 folgt.
[0032] Von einem Abstand von der oberen Führungsfläche 124 an, auf den weiter unten noch
eingegangen wird, besitzt die Basisplatte 120 im wesentlichen eine erhöhte, bevorzugt
doppelte Stärke (ebenso wie das Führungsteil 122), wie Figur 11 zeigt. An den erwähnten
Abstand schließen sich zunächst von den beiden gegenüberliegenden Schmalseiten 126,
128 der Basisplatte 120 ausgehend nach innen reichende, gegenüberliegende Vorsprünge
132, 134 an, die zwischen sich im mittleren Bereich der Basisplatte 120 Abstand lassen.
Die Größe dieses Abstandes ist so gewählt, daß eine Klinke oder Wippe zwischen den
Vorsprüngen 132, 134 über einen Winkelbereich drehbeweglich bleibt, der für ihre Funktion
erforderlich ist. Die der oberen Führungsfläche 124 gegenüberliegenden Oberseiten
136, 138 der Vorsprünge folgen einer Krümmung, deren Mittelpunkt in der Mittelachse
der Augen 104, 106 der Scharnierplatte 100 liegt, damit in noch zu beschreibender
Weise am Bügel 190 ausgebildete Haken 195, 189 eine Wippe 160 von beiden Seiten untergreifen
können.
[0033] Die Vorsprünge 132, 134 sind auf der dem Führungsteil 122 gegenüberliegenden Seite
durch einen ersten die Basisplatte 120 durchsetzenden Querschlitz 142 begrenzt, zu
dem sich gemäß Ansichten nach Figuren 8 und 10 auf der von den Vorsprüngen 132, 134
abgewandten Seite ein weiterer, die Basisplatte 120 durchsetzender Querschlitz 144
im wesentlichen parallel erstreckt. Wie Figur 11 zeigt, lassen der erste und der zweite
Querschlitz 142, 144 an dem verstärkten Teil der Basisplatte 120 einen Federsteg 150
zwischen sich stehen, welcher in der Mitte auf die obere Führungsfläche 124 zuweisend
mit in Draufsicht (Figur 8) zylindrischer Außenkontur bei 152 verdickt ist. Die Verdickung
152 liegt symmetrisch zur Mittellinie 154 der Basisplatte 120, wobei der Abstand zwischen
den Vorsprüngen 132, 134 einen freien Zugang der balligen Verdickung 152 von oben
zuläßt. Wie Figur 11 zeigt, gehen die Querschlitze 142, 144 im Bereich der ursprünglichen
Stärke der Basisplatte 120 ineinander über.
[0034] Im übrigen weisen das obere Führungsteil 122 sowie die beiden unteren, einander gegenüberliegenden
Eckbereiche der Basisplatte 120 Durchgangsbohrungen oder Gewindebohrungen zum Aufschrauben
der Deckplatte 113 auf.
[0035] Aus Vorstehendem erkennt man, daß bei auf die Basisplatte 120 aufgeschraubtem Deckel
113 zwischen letzterem, der Basisplatte 120 sowie der oberen Führungsfläche 124 und
den beiden unteren Vorsprüngen 132, 134 ein Führungskanal für den erwähnten Bügel
am anderen Scharnierteil geschaffen ist. In diesen Führungskanal kann eine Klinke
eingesetzt werden, die etwa der Klinke 39 entspricht. Dazu weist die Basisplatte 120
etwas oberhalb der unteren Führungsflächen 136, 138 zur Mittellinie 154 symmetrisch
eine Durchgangsbohrung 146 auf, in welche ein aus der Klinke vorstehender, dem Gelenkzapfen
91 funktionsgleicher Zapfen eindringen kann, so daß bei auf die Basisplatte 120 aufgeschraubtem
Deckel 113 die Klinke in der Bohrung 146 drehbar, sonst jedoch unverschiebbar gehalten
ist. In Abweichung von der zweiten Ausführungsform der Erfindung sind dagegen die
Feder 87 durch die Elastizität des Federstegs 150 und die Kugel 89 durch die Verdickung
152 ersetzt, auf welcher die Klinke reiten kann. Ferner ist klar, daß zwischen der
Oberseite der Klinke und der oberen Führungsfläche 124 ein Bügel nach Art des Bügels
55 von beiden Elementen geführt hindurchtreten kann.
[0036] Das Funktionsverhalten dieser Ausführungsform des Scharniers entspricht daher demjenigen
der zweiten Ausführungsform.
[0037] In Fällen jedoch, bei welchen es nicht erwünscht ist, daß zum Öffnen einer geschlossenen
Klappe zunächst ein Druck auf diese in Schließstellung ausgeübt werden muß, um die
Klinkenarretierung aufzuheben, empfiehlt sich die nachstehend beschriebene vierte
Ausführungsform des Scharniers. Bei dieser wird das zweite Scharnierteil 100 wie vorstehend
beschrieben, benutzt. Die Klinke hat hier jedoch die in Figur 8 punktiert eingetragene
Form einer Wippe 160, welche vermöge eines in die Bohrung 146 eindringenden seitlich
vorstehenden Zapfens in dieser drehbar gehalten ist. Die Wippe 160 und das zweite
Scharnierteil 100 arbeiten mit einem ersten Scharnierteil 180 zusammen, das in Ansicht
Figur 12 zeigt.
[0038] Das erste Scharnierteil 180 besitzt zunächst ähnlich wie das in Figur 1 dargestellte
erste Scharnierteil 40 zwei quer zur Ebene der Schnittdarstellung in Figur 2 beabstandete
ebene Arme, von denen einer mit 182 in Figur 12 zu erkennen ist. Die beiden Arme umfassen
den oberen Plattenabschnitt 102, wenn das erste Scharnierteil 180 mit seinen Armen
an der nicht dargestellten Klappe angeschraubt ist. Am oberen Ende besitzen die Arme
182 zwei fluchtende Augen 184, welche in diesem Ausführungsbeispiel in Längsrichtung
der Arme 182 zu Längsschlitzen erweitert sind. Die Augen 184 fluchten im anmontierten
Zustand des ersten Scharnierteils 180 mit den Augen 104 und 106, so daß der erwähnte
Gelenkstift durch die Augen 184, 104 und 106 hindurchgeschoben werden kann. Die beiden
Arme 182 sind durch einen Quersteg 186 miteinander verbunden, aus dessen Mitte sich
ein Bügel 190 in einer Weise erhebt, wie das im Zusammenhang mit Figur 2 anhand des
Bügels 54 beschrieben worden ist. Der Bügel 190 hat zunächst eine Stärke, die es erlaubt,
daß er, wie oben bereits erläutert, die Kammer 117 zwischen der oberen Führungsfläche
124 und der Wippe 160 längs seines mittleren Abschnittes behinderungslos durch entsprechendes
Anheben oder Absenken der Klappe hindurchgezogen oder geschoben werden kann. Der Bügel
190 besitzt längs seines mittleren Abschnittes eine in der Querschnittsansicht kreisbogenförmig
gebogene Seitenfläche 192, deren Krümmungsmittelpunkt in der oberste Mittellinie des
Auges 184 liegt. Am Übergang der Seitenfläche 192 zum Quersteg 186 ist die Seitenkante
192 längs eines Abschnittes 194 um ein Ausmaß zurückversetzt, das der Länge des querschlitzförmigen
Auges 184 entspricht. Die der Seitenfläche 192 gegenüberliegende Seitenfläche 196
ist in der Querschnittsansicht ebenfalls kreisbogenförmig mit dem gleichen Krümmungsmittelpunkt
wie die Seitenfläche 192.
[0039] Am freien Ende ist der Bügel 190 zu einem Haken 195 ausgebildet, welcher mit dem
oberen Abschnitt 197 der Seitenfläche 196, welcher unter Ausbildung einer Schulter
198 zurückversetzt ist, eine Tasche 199 bildet.
[0040] An dem dem Quersteg 186 benachbarten Ende des Bügels 190 ist die Seitenfläche 196
unter Ausbildung einer einwärtsspringenden Schulter 193 ebenfalls zurückversetzt und
bildet mit einem Haken 189 eine Tasche 191.
[0041] Die Wippe 160 reitet, wenn ihr seitlich abstehender Zapfen in die Bohrung 146 eingebracht
ist, mit einer gebogenen Unterfläche 162 auf der Verdickung 152. Die Bohrung 146 für
den Zapfen und die Verdickung 152 liegen symmetrisch auf der Mittellinie 154. Die
Wippe 160 besitzt im eingebauten Zustand auf einer Seite der Mittellinie 154 eine
Kante 164, welche in noch zu erläuternder Weise bei entsprechender Wippenstellung
hinter die Schulter 193 greifen kann. Auf der bezüglich der Mittellinie 154 gegenüberliegenden
Seite ist an die Wippe 160 eine vorspringende Nase 166 angeformt, welche einerseits
die Schulter 198 arretierend hintergreifen kann und andererseits von dem Haken 189
unterfaßt werden kann. Zwischen der Kante 164 und der Nase 166 besitzt die Wippe 160
oberhalb ihres Zapfens eine der oberen Führungsfläche 124 gegenüberliegende, schwach
gebogene Führungsfläche 186.
[0042] Die Wirkungsweise des Scharniers ergibt sich wie folgt:
Wenn das erste Scharnierteil 180 an die Klappe und das zweite Scharnierteil 100 an
die Laibung der Öffnung angeschraubt sind und der Gelenkstift durch die fluchtenden
Augen 184, 104, 106 gesteckt ist, liegt der Bügel 190 in der Führung der Kammer 117,
so daß die innere Seitenfläche 192 an der oberen Führungsfläche 124 und die äußere
Seitenfläche 196 an der Führungsfläche 186 anliegen. Der Deckel 113 ist selbstverständlich
auf der Kammer 117 befestigt.
[0043] Wenn die Klappe angehoben wird, wird der Bügel 190 durch die Kammer 117 gezogen,
wobei die Wippe 160 die in Figur 8 dargestellte Position einnimmt. In dieser drückt
der Federsteg 150 die Nase 166 in Richtung auf die obere Führungsfläche 124, so daß
diese in der angehobenen Endstellung der Klappe hinter die Schulter 198 einrastet
und damit die Klappe in der angehobenen Endlage hält. Die Kante 164 ragt nur wenig
in die Tasche 199.
[0044] Zum Schließen der Klappe wird diese leicht angehoben, so daß der Haken 195 die Wippe
160 unterfaßt und mit einem in Uhrzeigerrichtung gerichteten Drehmoment beaufschlagt
und die Wippe 160 schließlich gegen die Federwirkung des Federstegs 150 so umstellt,
daß ihre Unterfläche 162 auf der bezüglich der Mittellinie 154 anderen Seite der Verdickung
152 an dieser anliegt. Bei diesem Umkippen 160 kommt die Nase 166 hinter der Schulter
198 frei, so daß der Bügel entriegelt ist und die Klappe durch Absenken geschlossen
werden kann. Der Federsteg 150 drückt jetzt auf die Wippe in Uhrzeigerrichtung, welcher
Drehung diese folgen kann, wenn die Schulter 193 der Kante 164 Freiheit zu dieser
Bewegung erlaubt. Die Kante 164 hintergreift dann die Schulter 193, so daß die Klappe
ihre untere Endlage eingenommen hat. Gleichzeitig taucht die Nase 166 in die untere
Tasche 191 ein, wobei der Haken 189 jene unterfaßt.
[0045] Zum Öffnen der Klappe wird auf diese von Hand ein Zug nach oben ausgeübt, so daß
die Klappe mit erstem Scharnierteil 180 sich nach oben bewegen. Dies ist möglich,
weil das Auge 184 als Längsschlitz ausgebildet ist und die Scharnierplatte 180 bezüglich
des Gelenkstiftes insoweit begrenzte Bewegungsfreiheit hat. Diese wird weiterhin durch
den Abschnitt 194 ermöglicht, bis dieser an der oberen Führungsfläche 124 anliegt.
Diese aufwärtsgerichtete Bewegung führt dazu, daß vermöge des Eingriffs der Nase 166
in die Tasche 191 der Haken 189 ein im Gegensinn des Uhrzeigers gerichtetes Drehmoment
auf die Wippe ausübt und diese damit wieder in die in Figur 8 dargestellte Stellung
verschwenkt. Dadurch kommt die Kante 164 hinter der Schulter 193 frei, so daß der
Bügel 190 ungehindert durch die Kammer 117 gezogen und damit die Klappe ungehindert
geöffnet werden kann.
1. Zweiteiliges Scharnier, von dem ein erstes Scharnierteil (40, 41, 180) an einer Klappe
(2) zum Abdecken einer Öffnung vorzugsweise eines Möbelteils und ein zweites Scharnier
(10, 11, 100) an einer die Öffnung begrenzenden Laibung (3) befestigbar sind, wobei
das erste Scharnierteil (40, 41, 180) und das zweite Scharnierteil (10, 11, 100) gelenkig
miteinander gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an dem ersten Scharnierteil
(40, 41, 180) ein Aussteller (54, 55, 190) und an dem zweiten Scharnierteil eine Zuhaltung
(60, 61, 191; 36, 38, 39, 160) für die Klappe (2) ausgebildet sind.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuhaltung erste Rastelemente
(60, 61, 191) an dem Aussteller (54, 55, 190) sowie zweite Rastelemente (36, 38, 39,
160) am zweiten Scharnierteil aufweist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Scharnierteil
einen an einer ersten Scharnierplatte ausgebildeten, bogenförmigen Bügel (54; 55;
190) aufweist und das zweite Scharnierteil (10; 11; 100) eine an einer zweiten Scharnierplatte
ausgebildete, den Bügel (54; 55; 190) quer zu seiner Längsrichtung umgreifende Führung
(22, 24; 23; 124, 168) aufweist.
4. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel
(54; 55) in der Nähe seines freien Endes wenigstens ein weiteres Rastelement (62,
64; 63; 199) aufweist.
5. Scharnier nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Rastelement
ein federbelasteter Rastkörper (38; 89; 150, 152), vorzugsweise eine Rastkugel ist.
6. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
und das weitere Rastelement napfförmige Vertiefungen sind, deren Form dem Rastkörper
(38) angepaßt ist.
7. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Rastelement eine federbelastete Rastkugel (38) oder ein Rastzylinder ist, welche in
einer an die zweite Scharnierplatte (40) unterhalb des Bügels (54) angeformten Kammer
16; 117) beherbergt ist, wobei sich der Bügel (54; 190) durch einen Ausschnitt (22,
24) der Kammer erstreckt.
8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Rastelement eine federbelastete Kugel (38) oder ein Zylinder ist, welche in einem
an die zweite Scharnierplatte (10) angeformten Steg (14) gehalten ist, wobei der Bügel
(54) in einer an dem Steg (14) ausgebildeten Führung (22, 24) geführt ist.
9. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
und die zweite Scharnierplatte fluchtende Bohrungen (42, 44; 12; 43, 45, 13) für einen
Gelenkstift aufweisen, und daß der Bügel (54; 55) an die den Bohrungen (42, 44; 43,
45) gegenüberliegende Seite der ersten Scharnierplatte (40; 41) angeformt ist.
10. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsmittelpunkt
des kreisbogenförmigen Bügels (54; 55) in der gemeinsamen Achse (4; 5) der Bohrungen
(42, 44; 43, 45) liegt.
11. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite,
laibungsseitige Scharnierplatte (10; 11) den die Öffnung begrenzenden Rand der Laibung
(3) mittels eines Steges (14; 15) unterfaßt.
12. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Rastelement eine Ausnehmung (61) im Bügel (55) und das zweite Rastelement eine zwischen
zwei verschiedenen, durch Totpunkt getrennte Stellungen verstellbare, in die Ausnehmung
(61) einfallbare Klinke (39) ist.
13. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die federbelastete
Klinke (39) um einen am zweiten Scharnierteil (11) vorgesehenen Zapfen (91) verschwenkbar
ist.
14. Scharnier nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am zweiten Scharnierteil (11)
ein eine Druckfeder (87) mit Kugel (89) beherbergende Kammer (17) vorgesehen ist,
wobei die Kugel (89) gegen jeweils eine von zwei einen spitzen Winkel einschließenden
Flächen (35, 37) der Klinke (39) anliegt.
15. Scharnier nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (91) in der Wirklinie
der Druckfeder (87) angeordnet ist.
16. Scharnier nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinke
(39) zwei beiderseits des Zapfens ausgebildete Nasen (27, 29) aufweist, wobei die
Ausnehmung (61) einen mit einer der Nasen (27) zusammenwirkenden Arretieranschlag
(67) und eine mit der anderen Nase (29) zusammenwirkende Freigabefläche (69) aufweist.
17. Scharnier nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere
Rastelement eine weitere Ausnehmung (63) im Bügel (55) ist.
18. Scharnier nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite
Scharnierteil (100) ein mit der zweiten Scharnierplatte einteiliges Formteil ist,
auf welchem ein Deckel (113) befestigbar ist und in welchem eine Wippe (160) als zweites
Rastelement schwenkbeweglich gehalten ist.
19. Scharnier nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbewegliche Wippe
(160) von einem Federelement (150, 152) des Formteils in jeweils einen von zwei Winkelbereichen
ihrer Schwenkbeweglichkeit gedrängt ist.
20. Scharnier nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Formteil gegenüberliegende Vorsprünge (132, 134) ausgebildet sind, die den Winkelbereich
der Schwenkbeweglichkeit der Wippe (160) begrenzen.
21. Scharnier nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe
(160) eine Führungsfläche (168) aufweist, mit welcher sie an dem Bügel (190) anlegt.
22. Scharnier nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bügel
(190) zwei Schultern (198, 193) ausgebildet sind, hinter welche die Wippe (160) in
jeweils einer der beiden Endstellungen der Klappe einrastet.
23. Scharnier nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Bügel
in Beabstandung zu den Schultern (198, 193) jeweils ein Haken (195, 189) ausgebildet
ist, mit welchem die Wippe gegen die Wirkung des Federelements (150, 152) umstellbar
ist.
24. Scharnier nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Scharnierplatte (182) wenigstens ein Auge für einen Gelenkstift aufweist, welches
einseitig erweitert ist (bei 184), und daß der Bügel (190) im Bereich eines der beiden
Haken (189) um die Erweiterung des Auges (184) verjüngt ist (194).
25. Scharnier nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement
ein Federsteg (150) ist, der mittig eine auf die Wippe (160) zuweisende und auf die
Schwenkachse der Wippe ausgerichtete, runde Verdickung (152) trägt.