[0001] Die Erfindung betrifft einen Klosettsitz nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
1. Ein Klosettsitz dieser Art wird von der Anmelderin hergestellt. Er hat den Vorteil,dass
er auf praktisch allen handelsüblichen Klosetts installiert werden kann und somit
auch bei bestehenden Klosettanlagen mit wenig Aufwand eine Unterdusche eingerichtet
werden kann. Das Gehäuse der Unterdusche besteht aus einem rohrförmigen Teil, in welchen
die einzelnen Komponenten der Unterdusche eingesetzt sind und der mit einer aufgeschraubten
Scheibe verschlossen ist. Der hohle Ansatz der Klosettbrille umgreift den rohrförmigen
Gehäuseteil und ist an diesem schwenkbar gelagert, so dass er aus seiner horizontalen
Gebrauchslage etwa um 90° nach oben geschwenkt werden kann. Um die Klosettbrille für
eine gründliche Reinigung des Klosettsitzes von der Unterdusche zu trennen, muss der
genannte Deckel abgeschraubt werden. Eine solche Demontage erfordert handwerkliches
Geschick und bildet deshalb häufig ein Hindernis für eine aus hygienischen Gründen
an sich wünschbare häufige und regelmässige Reinigung des Klosettsitzes.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Klosettsitz der genannten Gattung
zu schaffen, bei welchem die Klosettbrille einfacher demontiert werden und der dennoch
kostengünstig herstellbar und funktionssicher ist. Die Aufgabe wird durch die Erfindung
gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0003] Beim erfindungsgemässen Klosettsitz ist die Klosettbrille aussen an den Stirnseiten
des Gehäuses der Unterdusche gelagert. Die Klosettbrille kann vom Gehäuse der Unterdusche
abgehoben werden, wobei bei abgenommener Klosettbrille das Gehäuse der Unterdusche
im wesentlichen geschlossen ist. Wesentlich ist somit, dass bei einer Demontage der
Klosettbrille das Innere der Unterdusche nicht freigelegt wird, und damit prinzipiell
eine Gefahr einer Beschädigung der im Gehäuse untergebrachten Komponenten und die
Gefahr eine elektrischen Kontaktes ausgeschlossen sind.
[0004] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind stirnseitig am Gehäuse Lagerschalen angebracht,
in welche an Flankenteilen der Klosettbrille angebrachte Lagerzapfen eingesetzt sind.
In konstruktiv einfacher Weise wird damit eine Lagerung der Klosettbrille geschaffen,
die keine Schraubverbindungen benötigt und bei der ein besonders einfaches Abheben
und Aufsetzen der Klosettbrille möglich ist. Die Flankenteile der Klosettbrille können
gleichzeitig zur Aufnahme einer Taste und/oder eines Drehgriffes zur Auslösung eines
Schalters oder Regelung eines Ventils aufweisen.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Taste und der Drehgriff formschlüssig
in zum Lager koaxiale Durchbrüche der Flankenteile eingesetzt. Diese ermöglicht eine
wesentlich kompaktere Ausbildung des Gehäuses der Unterdusche. Sind zudem stirnseitig
am Gehäuse der Unterdusche Uebertragungsorgane angeordnet, die eine Bewegung der Taste
bzw. des Drehgriffes auf einem Schalter bzw. ein Ventil im Gehäuse der Unterduschen
übertragen, so kann das Gehäuse weitgehend flüssigkeitsdicht ausgebildet werden und
ist trotzdem eine sichere Auslösung und Regulierung der Unterdusche möglich. Weitere
vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Klosettbrille und einen aufgesetzten Deckel,
Fig. 2 ein Teil einer Klosettschüssel mit einer teilweise geschnittenen Unterdusche,
Fig. 3 eine Ansicht einer Stirnseite der Unterdusche,
Fig. 4 eine Ansicht der anderen Stirnseite der Unterdusche,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Teilansicht einer Klosettanlage mit einem erfindungsgemässen
Klosettsitz,
Fig. 6 eine Teilansicht einer Klosettbrille, und
Fig. 7 ein Schnitt durch einen Teil eines Klosettdeckels.
[0007] Die Unterdusche 42 weist ein rohrförmiges im wesentlichen geschlossenes Gehäuse 17
mit einem Bodenteil 19 und einem Deckenteil 18 auf. Der Bodenteil 19 ist in bekannter
Weise mit Schrauben 16 und Flügelmuttern 15 auf einer Klosettschüssel 14 befestigt.
In dem Gehäuse 17 sind unter anderem ein Duscharm 20 sowie ein Boiler für das Duschwasser
untergebracht. Ebenfalls befindet sich im Gehäuse ein Schalter 27, mit welchem der
Duschvorgang ausgelöst werden kann, so-wïe ein Ventil 28, mit dem das Duschwasser
reguliert werden kann. Das Gehäuse 17 ist mit hier nicht näher dargestellten Labyrinthdichtungen
vollständig gegen Spritzwasser abgedichtet.
[0008] Die Unterdusche 42 ist in einem hohlen Ansatz 5 der Klosettbrille 1 untergebracht.
Dieser Ansatz 5 besitzt seitlich angeformte Flankenteile 38 und 39, die jeweils an
der Innenseite einen abgestuften Lagerzapfen 12 bzw. 13 aufweisen. Diese Lagerzapfen
12 und 13 sind von oben radial in Lagerschalen 23 bzw. 24 des Bodenteils 19 eingesetzt.
Die Lagerschalen 23 und 24 sind wie aus Fig. 2 ersichtlich jeweils oben offen. Die
zylindrischen Lagerflächen 7 und 5 liegen bei aufgesetzter Klosettbrille 1 auf angepassten
Lagerflächen 43 und 44 des Gehäuses 17 auf. Die Lagerzapfen 12 und 13 dienen ebenfalls
zur Lagerung eines Klosettdeckels 8 und weisen dazu stufenförmig abgesetzte Lagerflächen
2 und 3 auf, auf die jeweils ein offener Lagerring 10 (Fig. 7) lösbar aufgeschnappt
ist. Die Lagerflächen 2 und 3 sind unrund, derart, dass die Lagerringe 10 nur dann
auf diese aufgesetzt und wieder abgehoben werden können, wenn der Deckel 8 um etwa
120° nach hinten aufgeklappt ist. Da hinter dem Sitz der Spülkasten auf der Klosettschässel
14 angebracht ist, ist diese Schwenklage nicht erreichbar, so dass der Deckel 8 nur
dann von der Klosettbrille 1 abgenommen werden kann, wenn diese von der Klosettschüssel
14 entfernt ist. Wie die Fig. 7 zeigt, sind die Lagerringe 10 über jeweils mehrere
Stege 11 am Klosettdeckel 8 angeformt. Diese Stege 11 befestigen die Lagerringe 10
in geeignetem Abstand an der Unterseite des Deckels 8.
[0009] Die Flankenteile 38 und 39 besitzen Durchbrüche 6 und 4, die koaxial zur Achse C
der Lagerzapfen 12 und 13 sind. In den Durchbruch 6 ist eine Taste 34 von aussen eingesetzt,
die von Hand in Fig. 1 gegen die Rückstellkraft einer Spiralfeder 36 nach rechts geschoben
werden kann, wobei ein Ansatz 35 eine Zunge 25 gegen den Schalter 27 verschwenkt und
diesen betätigt. Die Zunge 25 ist am Deckelteil 18 oben angeformt, wie dies in den
Fig. 2 und 3 gezeigt ist. Wird die Taste 34 losgelassen, so wird sie durch die Feder
36 in die in Fig. 1 gezeigte Position zurückgestellt und die Zunge 25 geht elastisch
in die in Fig. 2 gezeigte Ruhestellung zurück. Damit die Taste 34 nicht aus den Durchbruch
6 herausfällt, ist am Ansatz 35 ein Rastnocken 45 angeformt.
[0010] In den Durchbruch 45 ist ein aussen zugänglicher Drehgriff 31 von der Innenseite
des Flankenteils 39 eingesetzt. Dieser Drehgriff 31 besitzt ebenfalls einen Rastnocken
32, der ein Herausfallen des Drehgriffes 31 verhindert. Beim Aufsetzen der Klosettbrille
1 auf die Unterduchse 42 fährt beim Ausrasten des Drehgriffs 31 ein innen vorspringender
Nocke 33 in eine der Rillen 40 einer Scheibe 21 ein. Wie in den Fig. 2 und 4 gezeigt,
werden diese Rillen 40 durch zwei gekreuzte Vertiefungen gebildet. Die Scheibe 21
ist in den Gehäuseteilen 18 und 19 drehbar gelagert und innenseitig mit dem Ventil
28 verbunden. Beim Drehen des Drehgriffes 31 nimmt der zur Achse B exzentrisch angeordnete
nocken 33 die Scheibe 21 mit, die ihrerseits das Ventil 28 verstellt. Durch Herausziehen
des Drehgriffs 31 (in Fig. 1 nach rechts) wird der Eingriff des nockens 33 mit der
Scheibe 21 gelöst, worauf die Klosettbrille 1 mit dem aufgesetzten Deckel 8 ohne weiteres
von der Unterdusche 42 abgehoben werden kann. Die Klosettbrille 1 kann somit ohne
Werkzeuge und sehr einfach von der Unterdusche 42 getrennt werden. nach dem Aufsetzen
der Klosettbrille 1 können die Taste 34 und der Drehgriff 31 durch Ausrasten ohne
weitere Massnahmen sofort wieder betätigt werden. Auch bei abgenommener Klosettbrille
1 können zur Funktionskontrolle der Unterdusche 42 der Schalter 27 mittels der Zunge
25 und das Ventil 28 mittels der Scheibe 21 betätigt werden.
[0011] Wie die Fig. 2 und 5 zeigen, ist zwischen der Unterdusche 42 und der Klosettschüssel
14 eine Matte 46 angeordnet. Diese besteht vorzugsweise aus geschlossenporigem Schaumstoff
und hat den Vorteil, dass Unebenheiten der Klosettschüssel 14 ausgeglichen werden
und kein Schmutz zwischen die Klosettschüssel 14 und die Unterdusche 42 eindringen
kann.
[0012] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Klosettsitzes wird darin gesehen,
dass gegenüber der bekannten Ausführung bezüglich der Formgebung der Klosettbrille
und des Deckels eine grössere Freiheit besteht.
1. Klosettsitz mit einer in einem hohlem Ansatz (41) einer Klosettbrille (1) untergebrachten
Unterdusche (42), wobei die Klosettbrille (1) an einem rohrförmigen Gehäuse (17) der
Unterdusche (42) schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Klosettbrille
(1) an den Enden des Gehäuses (17) abhebbar gelagert ist und dass das Gehäuse (17)
bei abgehobener Klosettbrille (1) im wesentlichen allseitig geschlossen ist.
2. Klosettsitz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Lagerschalen (23,24) die an Stirnseiten
(A,B) des Gehäuses (17) angebracht sind und die radial an Flankenteilen (38,39) angebrachte
Lagerzapfen (12,13) eingesetzt sind.
3. Klosettsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flankenteile
(38,39) eine Taste (34) oder einen Drehgriff (31) für einen im Gehäuse (17) angeordneten
Schalter (27) bzw. ein Ventil (28) aufweisen.
4. Klosettsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste (34) und der Drehgriff
(31) jeweils in einen zum Lager koaxialen Durchbruch (4,6) formschlüssig eingesetzt
sind. ,
5. Klosettsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass stirnseitig
am Gehäuse (17) Organe (25,21) angebracht sind, die eine Bewegung der Taste (34) bzw.
des Drehgriffes (31) auf einen im Gehäuse (17) angebrachten Schalter (27) bzw. Ventil
(28) übertragen.
6. Klosettsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Organ eine elastische
Zunge (25) ist, die mittels der Taste (34) zur Betätigung des Schalters (27) auslenkbar
ist.
7. Klosettsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Organ eine drehbar im
Gehäuse (17) gelagerte Scheibe (21) ist.
8. Klosettsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (21) auf ihrer
Aussenseite radial offene und gekreuzte Rillen (40) aufweist, in welche exzentrisch
ein Nocken (33) des Drehgriffs (31) eingreift.
9. Klosettsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klosettsitz
(1) Lagerflächen (2,3) aufweist, die im Abstand zueinander angeordnet sind und auf
die am Deckel (8) angeordnete offene Lagerringe (10) radial aufgeschnappt sind.
10. Klosettsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse
(17) einen schalenförmigen Bodenteil (19) und einen Deckenteil (18) aufweist, und
dass der Bodenteil (19) Lagerteile (23,24) zur schwenkbaren Lagerung der Klosettbrille
(1) aufweist.