[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
1.
[0002] Im Stand der Technik ist durch die GB-2 172 802 ein Duscharm bekannt geworden, der
aus zwei teleskopisch zusammengesetzten Zylinderrohren besteht. Wird Druck von warmem
Waschwasser auf die Zylinder ausgeübt, so fahren das vorderste und das mittlere Rohr
gegen die rückwirkende Kraft einer Feder aus. Lässt der Druck nach, so fallen die
Zylinder in die Ruhestellung zurück. Dieser Duscharm hat den Vorteil einer geringen
Baulänge, jedoch den Nachteil, dass der Duscharm konstruktiv aufwendig ist und insbesondere
Gleitdichtungen aufweist, die zu Störungen führen können und häufig Undichtigkeit
verursachen. Durch die US-A 4,570,274 ist ein Duscharm bekannt geworden, der mit einem
Elektromotor bewegt wird. Bei diesem Antrieb sind die oben genannten Dichtungsprobleme
vermieden, erforderlich ist jedoch ein relativ teurer Elektromotor, der hier besonders
gegen Korrosion geschützt werden müsste und der entsprechende elektrische Einrichtungen
benötigt. Antriebe mit einem Elektromotor sind ebenfalls durch die DE-A 38 17 904
bekannt geworden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb der genannten Gattung zu
schaffen, der die oben genannten Nachteile vermeidet und der trotzdem mit den räumlichen
Abmessungen hergestellt werden kann, die einen Einbau in einem hohlen Ansatz eines
Klosettdeckels ermöglichen. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1
gelöst.
[0004] Im erfindungsgemässen Antrieb wird der bei einer Unterduscheinrichtung sowieso vorhandene
Anschluss an das Wasserversorgungsnetz für die Verschiebung des Duscharmes verwendet.
Da der Antrieb nicht im Duscharm integriert ist, kann dieser konstruktiv wesentlich
einfacher und kostengünstiger hergestellt werden. Gleitdichtungen sind bei diesem
Duscharm nicht erforderlich und die entsprechenden Dichtungsprobleme vermieden.
[0005] Die Anordnung des Antriebes ausserhalb des Duscharmes hat den weiteren Vorteil, dass
dieser einer Revision oder Reparatur leichter zugänglich ist und eventuell beschädigte
Teile einfacher ausgewechselt werden können.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Antriebs wird darin gesehen, dass
er bei geringer Bauhöhe und auch sonst vergleichsweise kleinen räumlichen Abmessungen
in einem rohrförmigen Installationsteil, der insbesondere auch eine Heizeinrichtung
für das Duschwasser aufweist, integriert werden kann.
[0007] Die räumliche Anordnung ist besonders dann vorteilhaft zu verwirklichen, wenn die
Hubbewegung etwa um 90° umgelenkt wird, und somit die Kolbenbewegung etwa vertikal
zur Bewegung des Duscharmes verläuft.
[0008] Es hat sich ferner gezeigt, dass hier ein Hebelgetriebe besonders funktionssicher
ist und mit kleinem räumlichen Abmessungen realisiert werden kann. Denkbar sind hier
jedoch auch andere Getriebe, die beispielsweise mit einer endlosen Kugelkette und
Antriebsrädern arbeiten.
[0009] Die Rückstellung des Kolbens erfolgt vorzugsweise durch eine in den Kolbenzylinder
eingesetzte Druckfeder. Diese kann dann wesentlich kürzer sein als die bei einem Teleskop-Duscharm
bekannte Zugfeder, weil der Hub infolge einer Wegübersetzung des Getriebes wesentlich
kürzer ist als der Verschiebeweg des Duscharms.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind der Duscharm, der Kolbenzylinder und
das Getriebe auf einer gemeinsamen Lagerplatte angeordnet. Dies ist im Hinblick auf
die Montage und dem Unterhalt ausserordentlich nützlich. Die Lagerplatte kann mit
den darauf angeordneten Einrichtung sehr kompakt und stabil ausgeführt werden und
kann als Einheit eingebaut und gegebenenfalls ersetzt werden.
[0011] Die Montage ist besonders dann einfach, wenn nach einer Weiterbildung der Erfindung
der Kolbenzylinder und die Getriebehebel durch Schnappverbindungen mit der Lagerplatte
bzw. untereinander verbunden sind.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Duscharm in einer nut, beispielsweise
einer T-Nut, geführt. Der Duscharm ist dadurch allseitig anbaubar, was insbesondere
im Hinblick auf die am Duscharm anzubringende Ventilsteuerung des Wasserzuflusses
vorteilhaft ist. Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den übrigen abhängigen
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht des teilweise geschnittenen erfindungsgemässen Antriebes,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den ebenfalls teilweise geschnittenen Antrieb,
Fig. 3 und 4 schematische Darstellungen des Antriebes,
Fig. 5 eine Ansicht des Kolbens und der Kolbenstange, und
Fig. 6 eine Ansicht eines Zughebels.
[0014] Auf einer aus Kunststoff hergestellten Lagerplatte 1 sind ein Duscharm 9, ein Hebelgetriebe
37 sowie ein hydraulischer Kolbenzylinder 36 angebracht. Die Lagerplatte ist neben
einer hier nicht gezeigten Heizeinrichtung angeordnet. Der Ausgang dieser Heizeinrichtung
ist über eine Schlauchleitung 13 mit dem Duscharm 9 verbunden. Ein Wasserverteiler
34 ist über einen Anschluss 38 mit dem Wasserleitungsnetz verbunden. Der Wasserverteiler
34 führt dem Kolbenzylinder 36 sowie der hier nicht gezeigten Heizeinrichtung über
die Schlauchleitung 33 Wasser zu. Durch Betätigung eines Drehgriffes 35 kann ferner
die Duschwassermenge reguliert werden. Ist der Druckraum 39 vom Wasserversorungsnetz
getrennt, so kann in der Druckkammer 39 vorhandenes Wasser durch eine hier nicht gezeigte
Oeffnung nach aussen entweichen. Der Wasserverteiler 34 ist Gegenstand einer parallelen
Patentanmeldung.
[0015] Der Duscharm 9 besitzt ein Umschaltventil 22, das mittels einer Steuerscheibe 11
in Koordination mit dem Ausfahren des Duscharmes 9 einer Düse 10 Duschwasser und Spülwasser
zuführt. Die Steuerscheibe 11 arbeitet hierbei mit Steuernocken 7 und 8 zusammen,
die an der Lagerplatte 1 angeformt sind. Der Duscharm 9 ist in einer T-nut 3 und in
einer Führung 5 geführt. Die Fig. 1 bis 3 zeigen den Duscharm 9 in der zurückgezogenen
Stellung, in welcher er an der Klosettanlage von aussen im wesentlichen nicht sichtbar
ist. Die Fig. 4 zeigt den Antrieb mit ausgefahrenem Duscharm 9. Die Verschiebung des
Duscharmes 9 zwischen diesen beiden Endstellungen steuert der Benutzer durch Betätigung
eines Druckschalter, mit welchem der Druckkammer 39 ans Wasserleitungsnetz Wasser
zugeführt werden kann. Zur Erläuterung der Bewegungsübertragung wird nachfolgend besonders
auf die schematischen Fig. 3 und 4 Bezug genommen.
[0016] Das Getriebe 37 weist einen Umlenkhebel 16 auf, der an einem Drehgelenk 4 fest mit
der Lagerplatte verbunden ist und der einen längeren Hebelarm 16a zu einem Arm 14
des Duscharms 9 sowie einen kürzeren Hebelarm 16b zu einem Zughebel 17 aufweist. Am
freien Ende des Hebelarms 16a ist ein Gelenkzapfen 40 angebracht, der in einen Schlitz
15 des Arms 14 begrenzt verschiebbar und drehbar ist. Das freie Ende des kürzeren
Hebelarms 16b ist über ein Drehgelenk 19 mit dem Zughebel 17 verbunden. Wie die Fig.
6 zeigt, besitzt der Gelenkzapfen 25 des Gelenks 19 elastisch auslenkbare Rastzungen
25a, die in eine entsprechende Ausnehmung des Hebels 16 eingesetzt und eingerastet
sind. Ein Drehgelenk 20 zwischen dem Zughebel 17 und einer Kolbenstange 18 wird durch
einen am Zughebel 17 angeformten Gelenkzapfen 26 und einem Gelenklager 27 einer rastbaren
Gabel 28 der Kolbenstange 18 gebildet. Die Kolbenstange 18 und der Zughebel 17 werden
unter Auslenkung einer elastischen Federzunge 23 so zusammengesteckt, dass der Gelenkzapfen
26 in das Gelenklager 27 einrastet, wobei ein am Zapfen 26 angeformter Kopf 29 eine
Axialsicherung bildet. Das Gelenklager 27 führt gemäss Fig. 5 über einen Rastnocken
24 in einen sich zum Kolben 21 hin erstreckenden Schlitz 22. Dadurch wird eine Sicherheitskupplung
geschaffen; durch die bei nicht vorgesehenem Druck auf den Duscharm 9 eine Verletzung
des Benutzers oder Beschädigung des Antriebs durch eine Ueberlastung vermieden wird.
Im Fall einer solchen Ueberlastung überspringt der Gelenkzapfen 26 unter elastischer
Auslenkung der Zunge 23 den Nocken 24 und gleitet in den Schlitz 22. Bei einer Rückzugsbewegung
des Kolbens 21 rastet der Zapfen 26 selbsttätig wieder in das Gelenklager 27 ein.
[0017] Die Arbeitsweise des Getriebes 37 ergibt sich an sich ohne weiteres aus einem Vergleich
der Fig. 3 und 4. Um den Kolben 21 von der in Fig. 3 gezeigten Position in die in
Fig. 4 gezeigte Position zu verschieben, und damit den Duscharm 9 auszufahren, wird
in der Druckkammer 39 Druck aufgebaut, indem diese Kammer mit dem Wasserleitungsnetz
verbunden wird. Um die Gegenbewegung auszuführen, wird der Durchgang zum Wasserleitungsnetz
unterbrochen und die Druckkammer 39 mit einem nach aussen führenden Durchgang verbunden.
Dadurch fällt der Druck in der Kammer 39 ab und die Druckfeder 32 schiebt den Kolben
21 in die in Fig. 3 gezeigte Position, wobei der Duscharm gleichzeitig zurückgezogen
wird.
[0018] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist der Zylinder 31 des Kolbenzylinders 36 an einer
an der Lagerplatte 1 angeformten vertikal abstehenden Platte 2 mittels Rastzungen
6, die in entsprechende Rastöffnungen 41 des Zylinders 31 eingreifen, befestigt. Auch
diese Verbindung vermeidet korrosionsanfällige Verbindungsteile und erlaubt eine weitgehende
Herstellung aus Kunststoff und eine einfache Montage.
1. Antrieb für einen Duscharm einer an einem Wasserklosett vorgesehenen Unterduscheinrichtung,
wobei mit dem Antrieb der Duscharm (9) in seiner Längsrichtung zwischen einer vorgeschobenen
und einer zurückgezogenen Position verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
ein hydraulischer Kolbenzylinder (36) vorgesehen ist, der über ein Ventil (34) an
das Wasserversorgungsnetz anzuschliessen ist und dass der Kolbenzylinder (36) und
der Duscharm (9) mit einem Getriebe (37) verbunden sind, welches die Hubbewegungen
des Kolbenzylinders (36) in Längsbewegungen des Duscharms (9) umwandelt.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (37) die Hubbewegungen
des Kolbenzylinders (36) um etwa 90° umlenkt und die Hubbewegungen somit etwa vertikal
zur Längsrichtung des Duscharms (9) verlaufen.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe (37) ein
Hebelgetriebe ist.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Kolbenzylinder
(36) eine Druckfeder (32) angeordnet ist, welche den Kolben (21) jeweils zurückstellt.
5. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Duscharm
(9), der Kolbenzylinder (36) und das Getriebe (37) auf einer gemeinsamen Lagerplatte
(1) angeordnet sind.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Duscharm
(9) in einer Nut (3) gleitverschieblich geführt ist.
7. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenzylinder
(36) über eingerastete Verbindungsteile (6) an der Lagerplatte (1) befestigt ist.
8. Antrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Hebel (16,17) des Getriebes
(37) über Schnappverbindungen verbunden sind.
9. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe
(37) eine auf eine Ueberlast am Duscharm (9) ansprechende Sicherheitskupplung (22-24,27-29)
aufweist.
10. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe
eine Wegübersetzung vom Kolben (21) zum Duscharm (9) von 1 zu X aufweist, wobei X
mindestens 2 und vorzugsweise etwa 4 ist.