[0001] Die Erfindung betrifft einen Duscharm nach dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
1.
[0002] Ein Duscharm dieser Art ist beispielsweise durch die US-A 4,570,274 bekannt geworden.
Dieser Duscharm wird zur Reinigung insbesondere des Rektalbereiches des WC-Benützers
mit einem Antrieb aus einer zurückgezogenen Position in eine ausgefahrene Stellung
gefahren und nach Beendigung des Reinigungsvorganges wieder zurückgezogen. Solche
Duscharme sind bei Unterduschen gehobener Ausführung seit langem üblich. Werden höhere
Ansprüche an die Hygiene gestellt, so wäre eine regelmässige Reinigung des Duschkopfes
erforderlich. Bei einer Unterdusche mit schwenkbarem Duscharm nach der DE-A 32 17
505 liegt der Duschkopf in der zurückgeschwenkten Stellung des Duscharmes einem Sprühstrahl-Ablenkelement
gegenüber, welches das vom Düsenkopf versprühte Wasser auf diesen zurücklenkt um ihn
zu reinigen. Da das Ablenkelement seinerseits durch das am ungereinigen Düsenkopf
austretende Wasser durch mitgerissene Verunreinigungen seinerseits verunreinigt wird,
muss dieses Ablenkelement ebenfalls gereinigt oder ersetzt werden. Bei einer Unterdusche
mit in Längsrichtung ausfahrbarem Duscharm wäre das Anbringen eines solchen Ablenkelementes
zudem ungünstig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Duscharm der genannten Gattung zu
schaffen, der sich bei jeder Benutzung der Unterdusche selbsttätig und wirksam reinigt.
Die und bei dem die Steuerung des Spül- und Duschwassers einfach und funktionssicher
realisiert werden kann. Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0004] Beim erfindungsgemässen Duscharm wird der Düsenkopf über einen Spülwasserkanal durch
Ueberspülen direkt und mit Sicherheit unverschmutztem Wasser gereinigt. Gereinigt
wird während der Bewegung des Duscharmes, weshalb diese Reinigung keine zeitliche
Verlängerung des Zyklus bedeutet. Vorzugsweise wird sowohl beim Ausfahren als auch
beim Zurückfahren des Duscharmes der Düsenkopf gespült. Einer Reinigung des Düsenkopfes
unmittelbar nach dem Duschvorgang folgt somit später unmittelbar vor dem nächsten
Duschvorgang eine weitere Reinigung des Düsenkopfes. Dadurch wird auch eine zwischen
zwei Unterduschebenützungen auftretende Verschmutzung des Düsenkopfes sicher beseitigt.
Beim erfindungsgemässen Duscharm besteht somit eine hohe Gewähr, dass hygienische
Verhältnisse vorliegen. Wesentlich ist, dass am Duscharm ein Wasseranschluss genügt,
da erst im Umschaltventil getrennte Kanäle für das Spül- und Duschwasser erforderlich
sind.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass am Duscharm ein mitfahrendes
Umschaltventil mit einer Steuerscheibe vorgesehen ist, welches die Zuleitung von Wasser
in den Spül- und Duschwasserkanal steuert. Dieser erlaubt eine rein mechanische und
sichere Steuerung der Düsenüberspülung und des Duschvorganges. Weitere vorteilhafte
Merkmale ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemässen Duscharmes und eines teilweise
geschnittenen Antriebes für den Duscharm,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Gegenstand-nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht eines teilweise geschnittenen Duscharms,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Duscharm,
Fig. 5a bis 5c Ansichten eines Ventilkörpers, und
Fig. 6a bis 6d schematisch die Steuerung des Ventilkörpers.
[0007] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist der Duscharm 3 Teil einer Einheit mit einer Lagerplatte
1, einem Hebelgetriebe 37, einem Kolbenzylinder 36, einem Wasserverteiler 34 sowie
Drehgriff 35 zur Regulierung der Stärke des am Duscharm 3 austretenden Duschwassers.
Der Wasserverteiler 34 ist an einem Anschlussteil 38 an das Wasserversorgungsnetz
angeschlossen. Durch Betätigung eines hier nicht gezeigten Druckschalters wird der
Druckraum 39 des Kolbenzylinders 36 und über einen Leitungsschlauch 33 eine hier nicht
gezeigte Heizeinrichtung mit dem Wasserleitungsnetz verbunden. Der im Raum 39 aufgebaute
Druck bewegt den Zylinderkolben 31 gegen die Kraft einer Druckfeder 32 in den Fig.
1 und 2 nach links. Das,Hebelgetriebe 37 überträgt die Bewegung des Kolbenarms 18
und einen am Duscharm 3 angeformten Arm 14 auf den Duscharm 3, so dass dieser in der
Ansicht nach Fig. 1 nach vorne und unten aus einer Führung 5 ausfährt. Ein Düsenkopf
10 des Duscharms 3 wird dadurch in eine zur Reinigung des Rektalbereiches des WC-Benützers
geeignete Position gebracht. Das gleichzeitig die Heizeinrichtung durchströmende Wasser
gelangt über den Leitungsschlauch 13 zu einem am hinteren Ende des Duscharmes 3 angebrachten
Umschaltventil 22. Dieses Umschaltventil wird über eine Steuerscheibe 11 so gesteuert,
dass zur gewünschten Zeit am Düsenkopf 10 Duschwasser oder Spülwasser zur reinigung
des Düsenkopfes 10 austritt.
[0008] Der allgemeine Aufbau des Duscharmes wird nachfolgend anhand der Fig. 3 und 4 erläutert.
In ein zylindrisches Duscharmrohr 9 aus einem rostfreien und festem Metall sind am
vorderen Ende ein Düsenkörper 10c und am hinteren Ende ein Verteilergehäuse 12e eingepresst.
Der Düsenkörper 10c und das Verteilergehäuse 12e sind jeweils aus einem geeigneten
Kunststoff und besitzen jeweils an einem angeformten Zapfen 12c bzw. 10h umlaufende
Rippen 12d bzw. 10f, die beim Einpressen verformt werden und für einen flüssigkeitsdichten
Halt sorgen. Der Düsenkörper 10c bildet mit einer lösbar aufgeschnappten Düse 10a
den Düsenkopf 10. Die Düse 10a besitzt mehrere Durchginge 10b, durch welche durch
einen Duschwasserkanal 10g in den Düsenkopf eintretendes Duschwasser unter Druck auftreten
kann. Der Duschwasserkanal 10g erstreckt sich über die ganze Länge des Duscharmes
3 und ist je nach Stellung des Umschaltventils 22 mit der Leitung 13 verbunden oder
von dieser getrennt. Ebenfalls über die ganze Länge des Duscharmes 3 verläuft ein
Spülwasserkanal 10d, der vollständig vom Duschwasserkanal 10g getrennt ist und der
ebenfalls je nach Stellung des Umschaltventils 22 mit der Leitung 13 verbunden oder
von dieser getrennt ist. Der Spülwasserkanal 10d besitzt eine Mündungsöffnung 10e,
die so angeordnet ist, dass das austretende Spülwasser die gesamte ebene Oberseite
10e der Düse 10a zu ihrer Reinigung überspült. Wie in Fig. 3 ersichtlich, ist die
Mündungsöffnung 10e nach aussen hin verjüngt, so dass die Strömungsgeschwindigkeit
des Spülwassers am Austritt des Spülwasserkanals 10d erhöht wird und die Oberseite
10e mit einem vergleichsweise kräftigen Spülstrahl gereinigt wird.
[0009] Sowohl das Spülwasser als auch das Duschwasser werden dem Duscharm 3 über dieselbe
Schlauchleitung 13 zugeführt. Da die Schlauchleitung 13 mit dem Ausgang des Durchlauferhitzers
verbunden ist, kann somit auch das Spülwasser zur Erhöhung des Reinigungseffektes
erwärmt sein. Der Spülwasser- und der Duschwasserstrom werden mit Hilfe des Umschaltventils
gesteuert, was nachfolgend anhand der Fig. 5a bis 5c und 6a bis 6d erläutert wird.
[0010] Das Ventilgehäuse 12e des Umstellventils 22 besitzt eine zylindrische Dichtfläche
12a, die mit einer ebenfalls zylindrischen Aussenfläche eines an der Steuerscheibe
11a angeformten Kükens 11f zusammenarbeitet. Der Ventilkörper 11 wird im Ventilgehäuse
12e axial gedreht und verbindet hierbei einen mit der Schlauchleitung 13 verbundenen
Eingang 12f des Ventilgehäuses 12e mit dem Spülwasserkanal 10d oder den Duschwasserkanal
10g oder trennt den Eingang 12f von den genannten Kanälen. Das Küken 11f besitzt einen
Spülwasserdurchgang 11d und einen Duschwasserdurchgang 11c, die in Achsrichtung des
Kükens 11f gesehen, wie in den Fig. 6a bis 6d gezeigt sich schneiden. Ist der Duscharm
3 wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, zurückgezogen und in der Ruhestellung, so sind
die Durchgänge 11b und 11c in der in Fig. 6a gezeigten Position und somit der Eingang
12f vom Duschwasserkanal 10g und vom Spülwasserkanal 10d getrennt. Diese Drehstellung
des Ventilkörpers 11 wird durch den fest mit der Lagerplatte 1 verbundenen Steuernocken
7 gehalten, der in eine entsprechende Steuerausnehmung 11d der Steuerscheibe 11a eingreift.
Wird nun der Duscharm 3 ausgefahren, so schwenkt der Steuernocken 7 die in Fig. 6a
nach unten fallende Steuerscheibe 11a im Uhrzeigersinn in die strichpunktiert eingezeigte
Position. In dieser ebenfalls in Fig. 6b gezeigten Position verläuft der Spülwasserdurchgang
11b parallel zur Längsrichtung des Duscharms 3 und verbindet den Eingang 12f mit dem
Spülwasserkanal 10d. Der Duschwasserkanal 10g ist wie ersichtlich weiterhin vom Durchgang
12f getrennt. In diese Stellung gelangt nun Wasser von der Schlauchleitung 13 in den
Spülwasserkanal 10d und durch die Mündungsöffnung 10e über die Oberfläche 10e der
Düse. Beim weiteren Ausfahren des Duscharms 3 gelangt der Steuernocken 7 ausser Eingriff
mit der Steuerscheibe 11a, bis diese kurz vor dem vollständigen Ausfahren des Duscharmes
3 mit dem zweiten Steuernocken 8 in Eingriff gelangt, wie dies in Fig. 6c schematisch
dargestellt ist. Fährt der an seiner Unterseite in einer hier nicht sichtbaren T-Nut
der Lagerplatte geführte Duscharm 3 über die in Fig. 6c gezeigte Position hinaus,
so fährt der Steuernocken 8 auf eine Steuerfläche 11e auf und dreht die Steuerscheibe
11a in Uhrzeigersinn weiter in die in Fig. 6d gezeigte Position. In dieser Position,
in welcher nun der Duscharm 3 vollständig ausgefahren ist, verbindet der Duschwasserdurchgang
11c den Eingang 12f mit dem Duschwasserkanal 10g. Das Duschwasser gelangt nun von
der Schlauchleitung 13 durch den Duschwasserkanal 10g und die Durchgänge 10g in der
Düse 10a nach aussen. Gleichzeitig ist der Spülstrom unterbrochen. Zur Beendigung
des Spülvorganges kann der Benutzer durch Betätigen des genannten Druckschalters den
Duscharm 3 in die Ruhestellung zurückführen. Beim Zurückfahren des Duscharmes 3 wird
die Steuerscheibe 11 in der Reihenfolge der Fig. 6d bis 6a im Gegenuhrzeigersinn entsprechend
gedreht. Zuerst wird somit der Duschstrom unterbrochen, anschliessend sofort die Spülung
der Düse 10 eingeleitet und kurz vor Erreichen der Ruhestellung der Einlass 12f von
den beiden Kanälen 10d und 10g getrennt. Wesentlich ist, dass sowohl beim Ausfahren
als auch beim Zurückziehen des Duscharms 3 die Fahrzeiten optimal zum Spülen des Duschkopfes
10 benutzt werden. Da somit der Spülvorgang rein mechanisch mit der Bewegung des Duscharmes
3 gekoppelt ist, ist eine Reinigung des Düsenkopfes 10 bei jeder Benutzung sichergestellt.
Es ist auch nicht möglich, dass infolge einer unbeabsichtigten Fehlmanipulation der
Düsenkopf 10 nicht gereinigt wird. Trotz dieser Vorteile des Duscharmes 3 ist dieser
ersichtlich mit verhältnismässig wenigen, einfachen und robusten Bauteilen realisierbar,
so dass erfindungsgemäss ein Duscharm 3 geschaffen wurde, welcher nicht nur den hygienischen
Anforderungen einschliesslich sehr einfacher Bedienbarkeit in hervorragender Weise
Rechnung trägt, sondern aufgrund seiner einfachen Ausführbarkeit betrieblich äusserst
zuverlässig ist.
1. Duscharm einer ventilgesteuerten Unterdusche für ein Wasserklosett, der mit einem
Antrieb (36, 37) in seinen Längsrichtungen zwischen einer zurückgezogenen und einer
ausgefahrenen Position bewegbar ist und an dessen freien Ende ein Düsenkopf (10) mit
mehreren Austrittsöffnungen (10b) für das über den hohlen Duscharm (3) zugeführten
Wasser angeordnet ist, wobei der Düsenkopf (10) beim Aus-und/oder Zurückfahren zu
seiner Reinigung mit Wasser überspült wird, welches durch einen am Düsenkopf (10)
mündenden Spülwasserkanal (10d) direkt auf die Düse ausgegeben wird, dadurch gekennzeichnet,
dass er im Abstand zum Düsenkopf (10) ein mitfahrendes Umschaltventil (22) aufweist,
das die Angabe des Spül- und Duschwassers steuert.
2. Duscharm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Umschaltventil (22) eine
Steuerscheibe (11a) aufweist, die während den Längsbewegungen des Duscharms (3) einen
Ventilkörper (11) zur Steuerung des Spül- und Duschwassers verstellt.
3. Duscharm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum des Duscharms
(39) in einen Duschwasserkanal (10g) und einen Spülwasserkanal (10d) unterteilt ist.
4. Duscharm nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheibe (11a)
durch feststehende Nocken (7, 8) verschwenkt wird.
5. Duscharm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Ventilgehäuse
(12e) eine Lanze (12b) angebracht ist, die in ein Duscharmrohr (9) hineinragt und
dieses in seinem Hohlraum in einen Duschwasserkanal (10g) und einen Spülwasserkanal
(10d) unterteilt.
6. Duscharm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er ein zylindrisches
Duscharmrohr (9) aufweist, in dessen Mündungen ein Düsenkörper (10c) und/oder ein
Ventilgehäuse (12e) eingepresst sind.
7. Duscharm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf
(10) aus einem Düsenkörper (10c) und einer lösbar aufgesetzten Düse (10a) besteht.
8. Duscharm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mündungsöffnung
(10e) des Spülwasserkanals (10d) unmittelbar hinter der Düse (10a) angeordnet ist.
9. Duscharm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkopf
(10) im wesentlichen während der gesamten Bewegungsdauer zu seiner Reinigung überspült
wird.